Drechselbank für meinen Sohn

Eure Fragen, Hilfestellung zur Kaufentscheidung, Tipps & Tricks zu Drechselmaschinen.

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Maddias
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Drechselbank für meinen Sohn

Beitrag von Maddias »

Hallo,

mein Sohn(10) hat letztens bei einer Veranstaltung an einer Drechselbank "gearbeitet".
Nun hat ihm das Ganze so gefallen, dass er sich eine eigene wünscht um daran etwas herzustellen.

Bei meiner Suche bin ich unter Anderem auf die "Unimat Basic 1" gestoßen.

Was haltet ihr von dieser Maschine bzw. was würdet ihr mir empfehlen?
Ich möchte natürlich fürs Erste nicht einen "extremen" Geldbetrag ausgeben - nicht, dass es dann nur in der Ecke steht...
Maddii
Oglinchen
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Beitrag von Oglinchen »

Huhu
Kommt bei Google dann Kategorie: Amazon/Spielzeug
So sieht das Teil dann auch aus. Leg paar Euro drauf und hol dir zB. die Holzstar DB450.
Die hat an der Spindel Standartgewinde M33 und die wirst du auch wieder los wenn das Drechseln mal keinen Spass mehr macht.Nicht auf die Angebote mit den Drechseleisen + Maschine hereinfallen.
Da wird für das billige Werkzeug das 3fache des normalen Preises draufgeschlagen.
Gruss Oggi
Deutsch ist einfach:
Umfahren ist das Gegenteil von Umfahren.
torte26
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Beitrag von torte26 »

Hallo ,

Ich finde es gut, dass du deinen Sohn in seiner Neugier auf Neues unterstützen möchtest. Aber ich bin skeptisch ob er ohne Anleitung eines erfahrenen Drechslers viel Spaß daran haben wird.
Die Unimat ist wie oben schon gesagt eher Modellbau oder Spielzeug. Aber bei eine "echten" Drechselbank sind auch die Gefahren von "Flugholz" und einhakendem Werkzeug ohne erfahrene Anleitung nicht zu unterschätzen.

Deswegen würde ich dir raten einen Drechsler in der Nähe zu suchen, der sich Mal Zeit für deinen Sohn nimmt. Ich weiß nicht ob es schon Kurse für 10 jährige gibt. Das wär sicher das Beste bevor du dich in Unkosten stürzt.

Gruß aus Thüringen
Dorit
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oldy-2913
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Beitrag von oldy-2913 »

Moin Leute
Ich habe hin und wieder auch so einen Nachwuchskünstler an der Backe (8 Jahre)
und würde zu der "Spielzeugbank" raten (auch die wird man gut wieder los)

Bild

1.) Man kann denen eh nur Schaber und keine scharfen Sachen in die Hand geben,
weil sie einfach noch zu spontan/sprunghaft, fast unberechenbar sind.
2.) Bei der "Unimat" lernt der Nachwuchs spielerisch wann die Maschine überlastet ist
und bekommt so ein Gefühl für die eigene Kraft/Motorik
3.) Auch ohne Holz ist die Unimat ein interessantes und lehrreiches Teil
um spielerisch technisches Verstäntnis zu erwerben.

Gruß oldy
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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

@ Oldy-2913
Auch ohne Holz ist die Unimat ein interessantes und lehrreiches Teil
um spielerisch technisches Verstäntnis zu erwerben.
Kann ich ehrlich gesagt nicht bestätigen diese Aussage. Ich bzw. bei uns an der Schule existieren ja solche Teile. Rein aus Neugierde hab ich mal so ein Teil genommen und auch versucht ein Stück Holz ein zu spannen. Auf so einem Teil geht nur Weichholz, bei etwas härterem Holz ist der Mitnehmer schon total überfordert und sobald man ein Schneide/Schabewerkzeug ans Holz hält, steht dieses auf der Stelle still. Mit dem Reitstock fester spannen wie auf einer normalen Drechselbank ist gar nicht möglich, da sich eher die Plastikteile verziehen bevor das Holz fester geklemmt wird.
Also rein pers. finde ich das wie Oglinchen Amazon/Spielzeugabteilung und somit reine Geldverschwendung. Für uns Drechsler so ziemlich gleichbedeutend wie Einhell vs. Killinger/Stratos Geiger ect.

Gruß Robert
torte26
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Beitrag von torte26 »

Mir fällt grad ein, so eine kleine Bank für Modellbau wirc auch von Proxxon gebaut. Die ist zumindest nicht aus Plastik. Und kleine Dinge gehen darauf denk ich. Und es hat nicht so viel Kraft, dass es wirklich gefährlich wär.
Schutzbrille ist aber auch da angebracht.

Gruß Dorit
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oldy-2913
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Beitrag von oldy-2913 »

robs#97 hat geschrieben:
... Für uns Drechsler so ziemlich gleichbedeutend wie Einhell vs. Killinger/Stratos Geiger ect. ...
Moin Robert
Da bin ich aber froh, daß ich kein Drechsler bin :
viewtopic.php?t=36134 ... ich bin immer noch ein (großes) Kind ... :mrgreen:

Gruß Wolf ... :prost:
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Lady_Morgana
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Beitrag von Lady_Morgana »

Servus,

ich hab die Unimat mal auf einer Messe ausprobiert. Das Ding ist ein Witz.
Es ist tatsächlich so, dass das Maschinchen stehenbleibt, sobald man das "Werkzeug"
nur ganz leicht fester andrückt. Der ganze Aufbau der Maschine wirkte instabil und das
Schaben eines Kugelschreiberrohlings hat nicht wirklich viel Spaß gemacht.

Ich denke nicht, dass die Maschine geeignet ist, einem Kind Freude an der Drechslerei zu vermitteln, eher das Gegenteil wird der Fall sein...
Liebe Grüße von der Ostalb

Annette
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Der Biesdorfer
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Beitrag von Der Biesdorfer »

Hallo Maddi,

in der Bucht gibt es einige zur Zeit.
Die meisten sind nicht oder unbenutzt.
Das sollte dir zu denken geben.
Auf jeden fall kannst du sie dort deutlich günstiger bekommen.

Grüße aus Berlin
Der Biesdorfer
Bei Krämern lernt man kaufen,
bei Säufern lernt man saufen,
bei Lahmen lernt man hinken,
bei Trinkern lernt man trinken und
das Drechseln beim Durchgedrehten.
Maddias
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Beitrag von Maddias »

Hallo,

danke erstmal für dieses erste Feedback :-)

Ich glaube ich werde nächstes Wochenende erstmal zum Tag des Schreiners mit ihm gehen. Vielleicht haben wir da ja die Chance mal mit dem CHef des Hauses zu sprechen :-)
Maddii
eibchen
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Kinderarbeit

Beitrag von eibchen »

Hallo,
mit 10 Jahren werden Kinder in die Jugendgruppe Schnitzen unseres Vereins aufgenommen. Grundprinzip sind ordentliche Anleitung und gute, scharfe Werkzeuge.
Probleme mit Verletzungen gab es bisher nicht. Schlechte und stumpfe erhöhen die Verletzungsgefahr erheblich.
Das gleiche ist beim Drechseln mit einer kleinen echten Drechselbank gültig. Lieber gleich richtig lernen und nicht erst falsch um anschließend umzuschulen.
Eine Möglichkeit wäre auch eine Fußdrechselbank, da ist aber meist ein "Hilfsantrieb" durch den Betreuer notwendig.
Bei einem Straßenfest war ein Zimmermann mit einer umfangreichen Ausstattung zur Betreuung der Kinder anwesend. Hobelbänke, 2 Fußdrechselbänke und
erlesene Werkzeuge mit bester Schärfe, Grünholz als Material und alles lief super ohne einen Tropfen Blut zu vergießen. Alle Kinder wurden sehr gut angeleitet.
Alle Eltern und Großeltern mußten aber die Jugendwerkstatt verlassen. Das Drama war dann das Ende der Veranstaltung, die kleinen Handwerker
wollten ihre Arbeit nicht beenden.
Fazit mit guter Anleitung und Betreuung ist ab 10 Jahren ein sicherer Einstieg ins Handwerk möglich.

Viele Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/eibchen
Poppi
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Beitrag von Poppi »

Hallo,
Ich habe selbst mt 11 Jahren das erste Mal gedrechselt.
Zuerst dem Vater zugeschaut wie er auf einer Bohrmaschinen getriebenen Vorrichtung
Kerzenleuchter geschabt hat.
Später in der Woche, als er arbeiten war, hab ich heimlich ein Stück Brennholz" rundgedrechselt".
Diese Aufregung und Spannung werde ich nie vergessen, den Stolz auf meine Arbeit,von der ja niemand etwas wissen durfte, verspürte ich eigentlich nie wieder so stark.
Es wâre schöner gewesen wenn er mr das gezeigt hätte was er konnte und mich angeleitet hätte.
Ich selbst hab meinen zwei Burschen schon mit 10-14Jahren Werkzeuge und Maschinen erklärt und probieren lassen, auch meine Drechselbank.
Sie zeigen aber wenig Interesse.
Eine Unimat sehe ich aber nicht für Sinnvoll an.
Da sollte Sohnemann eher mit Papa eine Mischfinanzierung machen, d.h. Sohnemann steuert kräftig zum Kaufbetrag bei.
Dann kann er sich ja mal nach was gebrauchten( evtl hier nachfragen??) umschauen

Gruß
Frank
* Nichts hält so lange wie ein gutes Provisorium!!!*
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oldy-2913
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Beitrag von oldy-2913 »

Poppi hat geschrieben:
Ich selbst hab meinen zwei Burschen schon mit 10-14Jahren Werkzeuge und Maschinen erklärt und probieren lassen, auch meine Drechselbank.
Sie zeigen aber wenig Interesse.
Moin Leute
Oben genanntes bringt die Problematik auf den Punkt, so unterschiedlich wie wir selber,
sind auch unsere Kinder/Enkel, deshalb kann man eigentlich gar keine Empfehlung an Unbekannte geben.

Der Zwerg auf meinem Foto ist einer von Zwillingen, einzelt kann man ihnen noch halbwegs trauen,
aber zusammen nehme ich sie auf gar keinen Fall mit in die Werkstatt ... :mrgreen:

PS: Die Unimat habe ich empfohlen, weil meine Zwei sehr intensiv und ausdauernd mit einem "Fischer-Technik" Baukasten spielen,
der hier von den älteren Enkel rumsteht und für den sie eigentlich (laut Hersteller) noch zu jung sind.
Da werden die abenteuerlichsten Antriebe zusammengesteckt, Sinn ... völlig unwichtig, Hauptsache es dreht sich ... :-S

Gruß oldy
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