Erzieher, der absolut keine Erfahrung hat, benötigt Hilfe

Eure Fragen, Hilfestellung zur Kaufentscheidung, Tipps & Tricks zu Drechselmaschinen.

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Tietzia
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Erzieher, der absolut keine Erfahrung hat, benötigt Hilfe

Beitrag von Tietzia »

Hallo erstmal an alle
Vorab nun erstmal etwas zu meiner Person und wieso ich Hilfe benötige.

Ich bin ein Hobbyhandwerker und gelernter Erzieher. Ich arbeite in einer Jugendfreizeiteinrichtung mit Kindern von 8-14 Jahren. Da wir niemanden hatten, der über die Holzwerkstatt wacht, habe ich mich der Aufgabe angenommen.
Nun wird das Angebot in der Holzwerkstatt zu arbeiten regelmäßig von einigen Kindern genutzt. Während die Kinder also ihre Projekte gearbeitet haben und ein Kind sich einen Harry Potter Zauberstab machen wollte, kam ich auf die Idee eine Drechselbank zu besorgen. Wie sich herausstellte besitzt die Einrichtung bereits eine Drechselbank, die in Vergessenheit geraten ist.
Ich habe aktuell sehr großes Interesse an der Drechselbank selbst und auch mit Kindern einige Projekte durchzuführen.

Zuerst einmal habe ich woanders gelesen, dass die Drechselbank, die wir hier haben, nicht so der Knaller sein soll. Ist das Teil aber ausreichend und auch sicher, um selbst und mit Kindern erste Erfahrungen in dem Bereich zu sammeln?
Bei großem Interesse bestünde dann die Möglichkeit sich ein vernünftiges Gerät für die Einrichtung zu besorgen.
Weiterhin habe ich absolut keine Ahnung, welches Werkzeug gut und für Anfänger geeignet ist und welche Lektüre hilfreich wäre.
Ich arbeite in Berlin, falls also jemand einen guten Händler für Drechslerbedarf in Berlin kennt, wäre mir gut geholfen.

Ich hoffe das mit den Bildern klappt.

Danke schon einmal für hilfreiche Antworten.

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Ralph
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ok

Beitrag von Ralph »

Hallo Martin,

zu Deinen Fragen:

- Die Bank ist jetzt gar nicht so schlimm, für kleinere Sachen / zum Einstieg sicher geeignet
- Drechselzubehör findest Du bei mehreren der Sponsoren des Forums, einen Laden in Berlin kenne ich nicht

Tipp: besuch doch mal den Berliner Stammtisch "Mittlerer Osten", da werden Deine Fragen sicher freundlich beantwortet und vielleicht gibt der eine oder andere Drechsler auch gebrauchtes Werkzeug ab?
:-)

Ralph (Exilbayer)
remus
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Beitrag von remus »

Hallo Martin,

tolles Vorhaben...

geeignetes scharfes Werkzeug für den Start hätte ich erstmal für euch, könnte es auch schicken
das ganze Programm gibt es bei Forumssponsor Dieter Schmid:"Feine Werkzeuge" in Berlin
wichtiger wäre sicher erstmal fachliche Unterweisung und das Schärfen der Werkzeuge

Viele Grüße, Rolf
"Wer glaubt Frauen zu verstehen, kann auch Holz schweißen"
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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Hallo miteinander, hallo Tietzia,

Dein Engagement in allen Ehren, finde die Idee an sich total toll, das jemand Kindern was handwerkliches beibringen möchte. Ich möchte Deine Euphorie nicht einbremsen, jedoch haben wir hier an der Schule sämtliche Maschinen, allerdings waren das Kreissäge und Hobel, entfernen müssen, da Kinder nicht an Maschinen arbeiten dürfen. Jetzt stehen im Werkraum gerade mal noch 3 Standbohrmaschinen Billigheimer.
Mach Dich erst mal schlau, welche Bestimmungen es gibt, bevor Du ein Projekt ins Leben ruft was Dir dann verweigert wird.

Gruß Robert
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Schnedo
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Beitrag von Schnedo »

Hallo Martin

Das Wichtigste, mach dich an einem Kurs erstmals selbst mit den Werkzeugen vertraut bevor du mit den Kindern versuchst einen Zauberstab zu drechseln.
Gruss Werner

-Centauro TM-120
-Jet 1014 (für die Märkte)
-Magma Lathe 175 FU
-Twister FU 200
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Norbert E
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Erzieher, der absolut keine Erfahrung hat, benötigt Hilfe

Beitrag von Norbert E »

Hallo Martin,

Dein Anliegen finde ich super und kann Deine Fragen nachvollziehen. Ich selbst bin schulischer Sozialarbeiter an einer IGS und mein (Fern)Ziel ist ebenfalls das Drechseln mit Schülern.
Bei uns in Niedersachsen ist nur in den Klassenstufen 9 und 10 (15 - 16 Jahre alt) das Drechseln mit Schüler*Innen in direkter Betreuung/Aufsicht erlaubt!! Allerdings ist an keiner Stelle festgelegt, welche Qualifikation die Anlieger*Innen haben müssen.
Zusammen mit meiner Schulleitung haben wir beschlossen, dass ich den Grund- und den Aufbaukurs bei Martin in Neckarsteinach absolviere und erst danach an die Arbeit mit Schüler*Innen gehen werde. Du kannst Dir das vielleicht auch autodidaktisch beibringen. Auf jeden Fall benötigst Du auch eine Schärfstation, ansonsten geht die Lust am Drechseln schnell den Bach runter!!
Außerdem solltest Du mit Deinem Arbeitgeber reden, welche Qualifikationen er von Dir fordert und welche Aus- und Fortbildungen er Dir zukommen lassen möchte.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir ganz viel Spaß mit den Kids.
Vermutlich bin ich im April in Berlin, dann können wir uns ja vielleicht zu einen kurzen Informationsaustausch treffen.

Viele Grüße aus dem Leinebergland

Norbert
Eichendrechsler
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Beitrag von Eichendrechsler »

Hallo

ich befasse mich schon seit längerem mit Drechseln für Kinder.

Ich empfehle zum Anfangen:

Nur mit Körner arbeiten ( Kein Mitnehmer), nasses Holz verwenden um den Kindern ein erstes Gefühl
und ein Erfolgserlebnis mit Spänen zu zeigen.

Gruß
Eichendrechsler
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Der Biesdorfer
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Beitrag von Der Biesdorfer »

Hallo Martin,

wende dich mal an das Oberstufenzentrum Bautechnik I in Spandau. Das ist doch nicht weit weg von Dir.
Die Leiterin heißt Frau Scholz. Sie ist nicht nur Leiterin sondern auch eine klasse Lehrausbildnerin für Tischler.

Alle Fragen zum Thema Arbeitsschutz bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen kannst du vielleicht bei Ihr los werden, falls sie Zeit dafür hat.

Gruß
Der Biesdorfer
Bei Krämern lernt man kaufen,
bei Säufern lernt man saufen,
bei Lahmen lernt man hinken,
bei Trinkern lernt man trinken und
das Drechseln beim Durchgedrehten.
Tietzia
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Ort: Berlin

Beitrag von Tietzia »

Wow danke für die zahlreichen Informationen
Das mit dem OSZ ist eine Klasse Idee, ich selbst wohne nämlich in Spandau.

Wo genau, falls sowas überhaupt vorhanden ist, kann ich denn nachlesen, was erlaubt ist und was nicht? Gibt es da offizielle Stellen, an die ich mich wenden kann? Es wurde ja bereits die Berufsgenossenschaft genannt. Da ich damit keine Erfahrungen habe, lediglich bei Verletzungen meinerseits, ist damit die Genossenschaft gemeint, die ich auch beim Unfallarzt angeben muss, wenn ich mich auf der Arbeit verletze?

Gibt es denn empfehlenswerte Bücher zu dem Thema? Gibt es Kurse in Berlin, die ich als Fortbildung besuchen kann? Brauche ich für die Drechselbank einen Maschinenführerschein? Für die Tischkreissäge benötige ich ja einen, deshalb kann ich mit der nicht mit den Kindern arbeiten.

Woher bekomme ich eine Schärfstation? Habe gelesen, man kann sich eine auch selbst bauen, gibt es dafür Anleitungen?

Danke für das Angebot Norbert, das würde ich sehr gerne annehmen. Ich habe in meinem Freundeskreis auch nachgefragt, vorallem bei gelernten Tischlern, aber die haben leider auch keinerlei Erfahrung mit einer Drechselbank. Bin da also auch aktuell ein wenig ratlos, wie ich nun weiter verfahren soll.

Bisher habe ich das so gehandhabt: Learning by doing. Bin handwerklich jetzt nicht ungeschickt, also habe ich alle möglichen Geräte einfach ausprobiert. Ich arbeite auch erst seit August 2018 hier und hatte vorher auch noch keinen Zugang zu einer Holzwerkstatt. Es gibt bei mir also noch viele Baustellen, aber das Drechseln liegt mir besonders am Herzen, da man damit ja echt verdammt hübsche Dinge machen kann.

Es ist auch okay, wenn ich erstmal noch ein halbes Jahr die Arbeit an der Drehbank aufschiebe und mir da halt erstmal paar Fähigkeiten aneigne. Habe noch genügend andere Projekte mit den Kids vor (Vogelhäuschen, Insektenhotels für unseren Garten, usw.)

Am idealsten wäre natürlich ein netter Drechsler aus Berlin, der Zeit und Lust hat mir das irgendwie näher zu bringen. Dieses Jahr habe ich bspw. noch 3 Tage für Fortbildungen frei. Kann aber auch gerne in meiner Freizeit am Wochenende Zeit investieren, da mich das Thema privat auch sehr interessiert.

Langer Rede, kurzer Sinn: Ich bin ein sehr interessierter Greenhorn, der Hilfe benötigt.
Und danke nochmal für die zahlreichen Antworten. :danke:
Tietzia
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Beitrag von Tietzia »

Ich habe schon ins Forum vom Stammtisch geschaut, leider finde ich da keinen Termin für den nächsten Stammtisch. Den würde ich natürlich gerne besuchen, falls das auf ein Wochenende fällt.

700 - 1000€ für eine Schleifvorrichtung sind leider nicht drin. Ich brauche ja auch noch das Werkzeug dazu und als öffentliche Einrichtung müssen wir halt sehr mit dem Geld haushalten. Schleifvorrichtung + Werkzeug würden so runde 15% unseres Jahresbudgets für pädagogische Sachmittel verbrauchen. So was kann ich mir nur an Jahresende leisten, wenn wir gut gehaushaltet haben.

Aber ich denke mal beim Stammtisch kann mir da sicher weitergeholfen werden.
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Martin (Tietzia),

hast eine PN....

Hölzerne Grüße
Peter :-)
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
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