Noch ne Geiger

Eure Fragen, Hilfestellung zur Kaufentscheidung, Tipps & Tricks zu Drechselmaschinen.

Moderator: Forenteam

Benutzeravatar
Jesse
Beiträge: 1036
Registriert: 13.10.2015 - 16:51:01
Ort: Altkreis Crailsheim

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von Jesse »

Hallo Peter,

Toll wenn man das kann. Mal ne Frage als Grobschmied (Zimmermann) warum 19,75 bohren unddann auftreiben? Ist Das genauer als bohren?
Wie gesagt, keineAhnungvon Präzision.

Gruß Jesse
chris_11
Beiträge: 200
Registriert: 04.10.2020 - 16:49:59
Name: Christan_Kueck
PLZ: 59348
Ort: Luedinghausen

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von chris_11 »

Für eine Reibahle muß immer mit Untermaß vorgebohrt werden. Für kleinere Durchmesser 1/10mm bei grösseren dann mehr bis 3/10mm. Mit der Reibahle wird die Bohrung dann recht genau z.B H7 mit nur 2/100mm Toleranz aufgerieben. Das geht mit einem normalen 2 Lippenbohrer alleine nicht.

Mit freundlichen Grüßen
Christian
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo Jesse, hallo Christian
Deine Frage hat Christian schon beantwortet.
Damit nicht so viel Gerümpel rumliegt, habe ich heute zunächst das Vorgelege-Getriebe fertig montiert.
Über den Schlosskasten werde ich im nächsten Beitrag berichten.

Gruß Peter

Das Vorschubgetriebe ist montiert.
Das Vorschubgetriebe ist montiert.
_DSC2198.JPG (82.95 KiB) 4253 mal betrachtet

Der Gehäusedeckel wird ohne zusätzliche Dichtung montiert. Zur Abdichtung wird daher eine Dichtmasse auf Silionbasis aufgebracht. Normalerweise schwöre ich auf Hylomar, da habe ich mal was anderes ausprobiert.
Der Gehäusedeckel wird ohne zusätzliche Dichtung montiert. Zur Abdichtung wird daher eine Dichtmasse auf Silionbasis aufgebracht. Normalerweise schwöre ich auf Hylomar, da habe ich mal was anderes ausprobiert.
_DSC2199.JPG (103.88 KiB) 4253 mal betrachtet

Das Vorschubgetriebe ist fertig. Es muss nur noch Öl rein.
Das Vorschubgetriebe ist fertig. Es muss nur noch Öl rein.
_DSC2200.JPG (66.59 KiB) 4253 mal betrachtet
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo zusammen
Meine Idee, den Schlosskasten zu montieren, habe ich wieder verworfen.
Die Montage des Schneckenantriebs ist zwar möglich, ob das Getriebe tatsächlich das tut was es soll, prüft man am besten am ausgebauten Getriebe, sonst könnte es aufwendig werden. Da war ich wohl etwas zu euphorisch.
Ein Teil ist bereits vormontiert, der Rest ist montagefertig und muss auf das Schneckenrad warten.
Dann geht’s eben auf der Antriebseite weiter.

Gruß Peter

Ohne montierte Frontplatte läßt sich das Getriebe nicht prüfen. Daher ruht das ganze zunächst.
Ohne montierte Frontplatte läßt sich das Getriebe nicht prüfen. Daher ruht das ganze zunächst.
_DSC2205.JPG (102.26 KiB) 4174 mal betrachtet

Die Frontseite des Schlosskastens. Ich habe einfach mal den ganzen Gerümpel reingesteckt. An der linken Welle fehlt das Schneckenrad.
Die Frontseite des Schlosskastens. Ich habe einfach mal den ganzen Gerümpel reingesteckt. An der linken Welle fehlt das Schneckenrad.
_DSC2203.JPG (125.43 KiB) 4174 mal betrachtet

Die Rückseite des Schlosskastens, zwei Wellen sind bereits wieder montiert.
Die Rückseite des Schlosskastens, zwei Wellen sind bereits wieder montiert.
_DSC2202.JPG (98.96 KiB) 4174 mal betrachtet
Benutzeravatar
icegrill
Beiträge: 139
Registriert: 15.09.2017 - 15:38:53
Name: Jan-Peter
PLZ: 52393
Ort: Hürtgenwald
Kontaktdaten:

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von icegrill »

Sehr schöner Bericht und danke für die vielen Fotos mit den Einzelheiten, so bekommt man gut einen Überblick was eine Geiger Maschine alles für Einzelteile hat. Dein Schlosskasten ist doch deutlich voller gepackt als unserer. :-) Hier muss ich bei Zeiten mal Fotos nachliefern um einen direkten Vergleich zu bekommen. Wir haben keinen Planvorschub, mal schauen ob man den Nachrüsten kann, das hat aber erstmal weniger Priorität. Ohne ein paar zusätzliche Bohrungen wird es da nicht gehen...
Viel Erfolg dir beim weiteren Aufbau der Maschine ;-) bin auf deine Werkstücke gespannt. :smash:
Holz kann nie groß genug sein. :nk:
Website: https://www.twinwood.de
Instagram: https://www.instagram.com/twinwood_eifel/
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo Jan- Peter
Wie ich sehe geht es bei dir auch voran. Ob die Maschine einen Planvorschub hat, oder nicht, halte ich nicht für Kriegsendscheidend. Ich könnte auch ohne ihn leben. Eine Nachrüstung ist sicherlich möglich. Dafür musst du das Getriebe neu konstruieren. Dann benötigst du drei zusätzliche Wellen und ein Dutzend neue Zahnräder. Alles Einzelanfertigungen. Wenn ich den Maschinenpark im Hintergrund deines Berichtes sehe, geht das natürlich, aber warum dieser Aufwand?

Das ein Holzklotz als erstes Werkstück auf die Maschine kommt, ist unwahrscheinlich. Dafür benötige ich erst noch Spannvorrichtungen. Dafür muss auch die Geiger ihren Beitrag leisten.
Gruß Peter
Benutzeravatar
woifi
Photo-Graf
Beiträge: 4208
Registriert: 06.03.2005 - 15:55:56
Name: Wolfgang Gschwendtner
PLZ: 83024
Ort: Rosenheim
Kontaktdaten:

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von woifi »

Ich stelle mir mal so vor, was hätte das gekostet,, alles in einem Fachbetrieb, machen zu lassen. Gleiche Qualität selbstverfreilich :peace :danke:
Meinen Dank fürs Anschauendürfen :peace :klatsch: :danke: :gold:
Gratis
vom Woifi
Schöne Grüße von ganz kurz vor den Bergen und bleibt bitte gesund
Euer Woifi

Lieber unartig, als gar keine ART !
chris_11
Beiträge: 200
Registriert: 04.10.2020 - 16:49:59
Name: Christan_Kueck
PLZ: 59348
Ort: Luedinghausen

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von chris_11 »

woifi hat geschrieben: 22.12.2020 - 13:48:56
Ich stelle mir mal so vor, was hätte das gekostet,, alles in einem Fachbetrieb, machen zu lassen. Gleiche Qualität selbstverfreilich

Da hättest Du Dir bequem eine nagelneue für kaufen können.
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo zusammen
Vielleicht dazu etwas Grundsätzliches. Ich bin von der Qualität dieser Industriemaschinen überzeugt und auch eine moderne Maschine, die maximal in der 500Kg Klasse mitspielt, wird diese Laufruhe nicht bieten.
Wenn ich in meine Werkstatt gehe, ist das für mich ein Hobby und ein Ausgleich zu meinem Job. Ob ich an einem Oldtimer rumschraube, ein altes Möbelstück oder eine alte Werkzeugmaschine restauriere ist im Grunde wurscht. Ich habe meinen Spaß dabei und versuche dabei meine Arbeit nach meinen Möglichkeiten, so gut wie möglich zu machen. Zeit spielt da keine Rolle.
Für eine gute handwerkliche Arbeit braucht man auch gutes Werkzeug. Das gilt auch für die Maschinen. Wie bereits gesagt, Gebrauchsspuren dürfen sie haben, funktionieren müssen sie wie eine neue.
Gruß Peter
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo zusammen
Die Antriebseite des Spindelstock ist mechanisch einfach aufgebaut. Zum Zerlegen benötigt man einen großen Abzieher. Den habe ich mir ausgeliehen. Um den rund 25 kg schweren Abzieher anzusetzen habe ich zum ersten Mal Hilfe benötigt. Zunächst muss das Handrad ein Stück weit abgezogen werden, sonst kann die Kupplung nicht abgenommen werden. Bei der Kupplung war ich mir nicht sicher, was mich erwartet. Geiger hatte teilweise auch Lamellenkupplungen verbaut. Hier auf jeden Fall nicht. Die Riemenscheibe ist konisch ausgedreht und mit einem Kupplungsbelag belegt. Das Gegenstück, welches den Kraftschluss herstellt, ist ebenfalls konisch. Funktioniert hat das ganze deshalb nicht, weil an einer Welle der beiden Schaltnocken am Schleifring eine Schraube gefehlt hatte. Mit der Maschine ist so lange weitergearbeitet worden, bis durch die einseitige Belastung die Kupplung gefressen hat und nicht mehr getrennt hatte.
Frohe Weihnachten an alle.
Gruß Peter
Dateianhänge
Die Antriebseite des Spindelstocks. Unten der Motor, darüber eine Zwischenwelle zur Spannung der Riemen. Dann kommt die Kupplung und oben das Handrad mit der Spindel. Von hier geht es nach rechts zu einer Umlenkung und dann nach unten zum Vorgelegegetriebe mit der Zugspindel.
Die Antriebseite des Spindelstocks. Unten der Motor, darüber eine Zwischenwelle zur Spannung der Riemen. Dann kommt die Kupplung und oben das Handrad mit der Spindel. Von hier geht es nach rechts zu einer Umlenkung und dann nach unten zum Vorgelegegetriebe mit der Zugspindel.
15.11.20 Spindelstock_1.JPG (92.6 KiB) 3702 mal betrachtet
Die Zwischenwelle über dem Motor nach dem Ausbau
Die Zwischenwelle über dem Motor nach dem Ausbau
12.12.20Spindelstock_1.JPG (163.78 KiB) 3702 mal betrachtet
Das "halbabgezogene Handrad
Das "halbabgezogene Handrad
_DSC2207.JPG (78.7 KiB) 3702 mal betrachtet
Die ausgebaute Trennkupplung. Mit ein paar sanften Hammerschlägen, hat sie wieder getrennt.
Die ausgebaute Trennkupplung. Mit ein paar sanften Hammerschlägen, hat sie wieder getrennt.
_DSC2204.JPG (137.87 KiB) 3702 mal betrachtet
Die Teile der Kupplung für eine erste Begutachtung
Die Teile der Kupplung für eine erste Begutachtung
_DSC2206.JPG (143.79 KiB) 3702 mal betrachtet
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo zusammen
Über die Feiertage hat man genügend Zeit zum Nachdenken.
Um mit der Geiger arbeiten zu können, benötigt man auch Zubehör. Dazu eine Bilanz was ich habe.
Auf der Spindelseite DIN 800, M60 und eine MK4 Aufnahme in der Spindel. Dazu ein 240 und ein 300mm Dreibackenfutter. Zusätzlich sind zwei Planscheiben vorhanden. Für die Mk Aufnahme sehe ich keine Verwendung da die Hauptspindel nicht hohl ist. Die Backenfutter sind fürs Drechseln nur bedingt geeignet und die Planscheiben werde ich vielleicht irgendwann mal benötigen.
Da ich bei meinen anderen Maschinen hauptsächlich 160mm Futter verwende und davon sieben Stück habe, werde ich die Geiger auch dahingehend ausrüsten.
Geplant habe ich zwei Flansche für jeweils ein Drei- und ein Vierbackenfutter, einen Flansch für die Aufnahme von feststehende Wechselmittnehmern und drei kleine Planscheiben mit 140mm.
Auf der Reitstockseite habe ich eine mittlaufende Körnerspitze MK4. Hier werde ich mir ein paar MK4 Rohlinge für Mitnehmeraufnahmen drehen. Zunächst einen für Wechseleinsätze. Ich denke, damit kann ich fast alles abdecken. Habe ich da etwas übersehen?
Gruß Peter
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo zusammen
Der Rest des Spindelstocks ist inzwischen lackiert und die Montage der überholten Teile kann beginnen.
Zunächst die Trennkupplung. Nach einer gründlichen Reinigung geht sie wieder wie neu.
Den Kupplungsbelag in der Riemenscheibe habe ich mehrmals mit Verdünnung gereinigt und dann mit einem 150er Schleifpapier angeschliffen.
Das selbe mit der konischen Einrückscheibe, die den Kraftschluss herstellt.
Am Spindelstock Gehäuse ist noch zusätzlich ein Bremsbelag angebracht, der mittlerweile auch wieder bremsen kann.
Nach der Montage der Kupplung kann das Handrad wieder auf die Spindel gedrückt werden und die Umlenkrolle montiert werden.

Da Weihnachten ist, habe ich mir heute einen Topf Glühwein auf den Ofen gestellt, daher ist das noch nicht fertig. Sorry.
Gruß Peter

Der fertig lackierte Spindelstock mit der teilmontierten Trennkupplung.
Der fertig lackierte Spindelstock mit der teilmontierten Trennkupplung.
_DSC2204.JPG (78.45 KiB) 3448 mal betrachtet

Die Innere Betätigung der Kupplung mit dem Schleifring und den Übertragungsnocken. <br />Die Nocken werden auf den &quot;Wellen&quot; fest montiert. <br />Mit der daneben liegenden Schraube stellt man den Abstand zur Bremse her
Die Innere Betätigung der Kupplung mit dem Schleifring und den Übertragungsnocken.
Die Nocken werden auf den "Wellen" fest montiert.
Mit der daneben liegenden Schraube stellt man den Abstand zur Bremse her
_DSC2206.JPG (49.45 KiB) 3448 mal betrachtet

Die fertige Umlenkrolle
Die fertige Umlenkrolle
16.12.20 Spindelstock_1.JPG (111.23 KiB) 3448 mal betrachtet

Meine Arbeit stand heute
Meine Arbeit stand heute
_DSC2209.JPG (85.11 KiB) 3448 mal betrachtet

Frohe Weihnachten
Frohe Weihnachten
_DSC2212.JPG (97.82 KiB) 3448 mal betrachtet
Benutzeravatar
Helfried
Eure Durchlicht
Beiträge: 1601
Registriert: 15.08.2009 - 07:41:29
Name: Helfried-
Ort: Graz

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von Helfried »

Peter, zu allererst meine Hochachtung für dein Können!

Zweitens meinen Dank für die anschaulichen Berichte - die mich in eine völlig fremde Welt führen!
(Ganz weit weg vom Drechseln ...
;-) )

Drittens:
Um mit der Geiger arbeiten zu können, benötigt man auch Zubehör. Dazu eine Bilanz was ich habe.
....
Ich denke, damit kann ich fast alles abdecken. Habe ich da etwas übersehen?
Ist das erste und häufigste Drechseln nicht das "zwischen Spitzen"?
Aus deinen Berichten konnte ich nicht herauslesen, welche Werkstücke du bearbeiten bzw. herstellen willst.
Möglicherweise kommt das Drechseln zwischen Spitzen allein wegen der Größe bzw. Masse der Rohlinge nicht in Frage?
:??
Ansonsten: Ein MK4-Mitnehmer mit Abdrückmutter wäre eine überlegenswerte Ergänzung deiner Zubehörliste.

Helfried
Alles Ringeldings, liebe Leute!
eibchen
Beiträge: 980
Registriert: 01.11.2008 - 07:42:59
Name: --
Ort: Stollberg

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von eibchen »

Hallo Peter,
Ein oder zwei Mitnehmer wären sinnvoll , aber bitte kein MK auch nicht MK4!
Entweder Spindelgewinde oder auf einem Futterflansch montiert.
Bei einer 5 m CNC-Maschine hatte der Mitnehmer D75 mit MK gefressen, sah nicht gut aus. Die Maschine wurde richtig ausgelastet!
Ein Mitnehmer D75 , Spindelgewinde und 8 Zähnen war die dauerhafte Lösung für Baumstämme bis 5 m und D ca 0,8m.
Ich habe auch MK4 und Anzugsgewinde, aber nicht für Mitnehmer!
Deine Berichte lese ich gerne, mach weiter so , Danke.
Viele Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/ eibchen
Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/eibchen
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo Helfried, hallo Peter
Ihr habt recht, wenn man solche Fragen stellt, sollte man auch Ross und Reiter benennen. Mein Interesse gilt dem Nassholzdrechseln. Bei der Maschine kann ein Rohling schon einmal zwischen 100 und 150kg wiegen. Mit Drechselfuttern kann ich da zunächst nichts anfangen. Nur über Spitzen zu spannen, wäre mir bei einem unwuchtigen Teil zu gefährlich. Die kleinen Planscheiben sind als Anschraubflansche gedacht. Auf der Reitstockseite werde ich mir auch entsprechende Mitläufer bauen. Zu den Spannfuttern brauche ich wohl nichts zu sagen, die hat man halt. Der Flansch für feststehende Wechselmittnehmer ist nichts anderes als eine Aufnahme für verschiedene feststehende Mitnehmer Spitzen, entsprechend den Anforderungen.
Sollte ich einmal eine MK Aufnahme an der Spindel vermissen, habe ich Zylindrische MK Adapter die ich in einem Backenfutter spannen kann.
Gruß Peter
Benutzeravatar
schwede
Beiträge: 2218
Registriert: 25.03.2012 - 08:00:40
Name: Markus Langhans -> Schwede
PLZ: 92364
Ort: Deining
Kontaktdaten:

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von schwede »

Servus Peter,

ich habs zwar schon mal geschrieben, aber ich finde deine Arbeit und den Bericht dazu wirklich klasse! :gold:
Eine 1A Dokumentation über die Restaurierung deiner Maschine!

Beim Zubehör bin ich bei großen Sachen mitlerweile auch weg von den Mk-Mitnehmern zu Mitnehmern mit Innengewinde der Spindel gewechselt.
Wobei ich nicht wirklich in deiner Größenordnung mitspiele... ;-)

Ich freue mich drauf, wie es weiter geht und auf deine ersten Werkstücke!
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

*** www.rundes-vom-schweden.de ***
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo zusammen
Ich habe mal so eine Planscheibe gedreht, da wird es vielleicht deutlicher was ich vorhabe.
Für meine Eigenbaumaschine hatte ich schon Wechselmitnehmer gedreht, allerdings mit M33 Aufnahme.
Für die Geiger gibts dasselbe, nur etwas größer.

Gruß Peter

Die Planscheibe, Anschraubflansch oder wie auch immer man so ein Teil nennt, auf der Maschine
Die Planscheibe, Anschraubflansch oder wie auch immer man so ein Teil nennt, auf der Maschine
_DSC2199.JPG (49.96 KiB) 3252 mal betrachtet

Ein selbstgebauter Wechselmitnehmer M33
Ein selbstgebauter Wechselmitnehmer M33
_DSC2200.JPG (109.56 KiB) 3252 mal betrachtet

Einen Mitnehmer für Wechseleinsätze bekommt die Geiger auch, nur etwas größer
Einen Mitnehmer für Wechseleinsätze bekommt die Geiger auch, nur etwas größer
_DSC2202.JPG (135.51 KiB) 3252 mal betrachtet
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo zusammen
Die Antriebseite des Spindelstocks ist jetzt bis auf den Motor fertig montiert.
Die Riemenspannung erfolgt indirekt über die Motorwippe.
Jetzt geht’s an die Elektrik. Auf der Habenseite gibt es einen 3 KW Drehstrommotor mit 1410 U/Min. Einen einfachen Ein/Aus – Schalter und so eine Art Vogelhäuschen aus Holz am Bettsockel, in dem das ganze verdrahtet war.
Da die Maschine ein Getriebe hat und ursprünglich mit einem zweistufigen Dahlandermotor bestückt war, konnten mit den neun Getriebeabstufungen insgesamt 16 verschiedene Drehzahlen gefahren werden. Für mich hätte diese Version erste Priorität. Schaut man sich aber die Drehzahltabellen an, kann kein handelsüblicher Dahlandermotor (in der Regel haben die ein Drehzahlverhältnis von 1:2) eingebaut werden. Als Beispiel, bei gleicher Getriebestellung dreht sie in Stufe 1, 42 U/Min und in Stufe 2, 112 U/Min.
Wenn keiner von euch so ein Teil übrig hat, wird’s dann halt doch eine FU Steuerung.

Gruß Peter

Die fertige Antriebseite
Die fertige Antriebseite
_DSC2198.JPG (88.66 KiB) 3124 mal betrachtet

Das Vogelhäuschen vom Spindelstock 1
Das Vogelhäuschen vom Spindelstock 1
17.10.20 Elektrik_1.JPG (85.78 KiB) 3124 mal betrachtet

Das Vogelhäuschen vom Spindelstock 2
Das Vogelhäuschen vom Spindelstock 2
17.10.20 Elektrik_2.JPG (93.67 KiB) 3124 mal betrachtet

Nochmal die Drehzahltabellen der beiden Schaltstufen
Nochmal die Drehzahltabellen der beiden Schaltstufen
21.11.20 Schilder.JPG (114.16 KiB) 3124 mal betrachtet

Dieser Motor ist verbaut
Dieser Motor ist verbaut
26.12.20 E_2.JPG (120.6 KiB) 3124 mal betrachtet

Das gibts auf der Habenseite
Das gibts auf der Habenseite
26.12.20 E_1.JPG (133.62 KiB) 3124 mal betrachtet
Benutzeravatar
icegrill
Beiträge: 139
Registriert: 15.09.2017 - 15:38:53
Name: Jan-Peter
PLZ: 52393
Ort: Hürtgenwald
Kontaktdaten:

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von icegrill »

Sehr interessant finde ich deine Riemenscheibe, ;-) aus Holz das hat schon etwas.
Für die Elektrik haben wir und bei [mention]jockel[/mention] einen FU mit allem zusammenstellen lassen. Das hat viel Arbeit und Zeit gespart. Abgesehen von dem guten Service.
Wie gut der Wirkungsgrad der Dahlanderschaltung ist, kann ich nicht explizit sagen. Weiß da jemand mehr?
Bei uns werkelt ein neuer Motor in Wirkungsklasse IE3 3kW und 1500 min, die sind nicht allzu teuer.
Holz kann nie groß genug sein. :nk:
Website: https://www.twinwood.de
Instagram: https://www.instagram.com/twinwood_eifel/
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo Jan- Peter
Der Wirkungsgrad beim Dahlandermotor ist nicht das Problem. Das sind zwei getrennte Wicklungen. Um die Getriebeabstufung zu nutzen benötigt man jedoch einen Motor der nicht eins zu zwei arbeitet, sondern einen mit Faktor 1 zu 2.6- 2.7. Das ist eine Sonderanfertigung. Da ich nicht einmal die Drehzahlen des Originalmotors kenne, müsste ich zunächst einmal die gesamte Übersetzung der Zahnräder und Riemenscheiben durchrechnen.
Die Multiplex Riemenscheibe hat mich zunächst auch irritiert. Das ist aber nicht ungewöhnlich. Bei diesen Scheiben ist die Reibung besser als bei Gussscheiben, diese Scheiben findet man vielen älteren Maschinen. Das Teil ist professionell gemacht, daher auch kein Grund für einen Tausch.
Gruß Peter
Benutzeravatar
Max Schreiegg
Co-Admin
Co-Admin
Beiträge: 1927
Registriert: 09.08.2005 - 19:00:19
Ort: BY-Schwaben

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von Max Schreiegg »

Hallo zusammen,

ich denke nicht, dass der Wirkungsgradunterschied zu massiven Einsparungen führen wird, sofern die Maschine nicht im Dauerbetrieb läuft. Man müsste ja die Anschaffungs- und Umbaukosten gegenrechnen und außerdem die Verluste des Umrichters mit berücksichtigen. Bei Lüftungsanlagen im 24/7-Betrieb mag das anders aussehen, klar.

Was die Drehzahlabstufungen des Originalzustandes angeht: Könnte es auch sein, dass es eine Version mit Vorgelege bzw. eher eine Stufenscheibe und verschiebbarem Antriebsmotor gab? Die Abstufung von 1 : 2,66 erreicht man, wenn ich mich nicht irre, erst durch eine 6 (Synchrondrehzahl ~1000/min) und eine 16polige (Synchrondrehzahl 375/min) Wicklung - das dürfte eine Sonderanfertigung sein und ist ein Motor mit zwei getrennten Wicklungen, kein Dahlandermotor. Sollte ich da falsch liegen, lasse ich mich gerne korrigieren.
Außerdem müsste die Motordrehzahl im höchsten Gang mit ungefähr 1:2,25 übersetzt sein, was ich ungewöhnlich fände - das ließe sich aber einfach herausfinden.

Unterm Strich denke ich, dass Du entweder per Vorgelege oder per Umrichter arbeiten wirst, weil ein Sondermotor in dieser Ausführung neu einen soliden vierstelligen Betrag kosten dürfte. Vielleicht wäre eine Nachfrage bei Stadler/Geiger hilfreich, um nicht über den Originalzustand rätseln zu müssen?

Viele Grüße
Max
herosseveros
Beiträge: 243
Registriert: 19.01.2020 - 21:43:28
Name: peter ludwig
PLZ: 71711
Ort: Murr

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von herosseveros »

Hallo Max
Vielen Dank für die Infos. Elektrik ist nicht meine Stärke und ich bin da immer dankbar für Infos und Tipps. Das ein neuer Motor eine Sonderanfertigung sein würde, sehe ich genauso. Für den Anschluss und die Verdrahtung würde ich da auch einen Fachmann brauchen. Ein FU mit dem vorhandenen Motor dürfte deutlich günstiger werden.
Was von meiner Seite feststeht, ist das der Schaltschrank an die Wand und nicht an die Maschine kommt. Die endsprechenden Lehrrohre habe ich im Fundament schon eingelegt. Einen Notaus möchte ich auf der Spindel- und auf der Reitstockseite haben. Ein/Aus, Drehrichtungsänderung und Stufenschaltung bzw. Drehzahlregler kommt auf die Reitstockseite.
Gruß Peter
Benutzeravatar
Schreiner 12
Beiträge: 150
Registriert: 01.01.2018 - 20:24:57
Name: Andreas Baum
PLZ: 71723
Ort: Großbottwar
Kontaktdaten:

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von Schreiner 12 »

Hallo Peter

Wenn du Mal Zeit hast kannst gerne vorbei kommen und anschauen wie es Jockel bei mir gelöst hat . Gruß und fröhliches arbeiten
Gruß Andreas
Benutzeravatar
icegrill
Beiträge: 139
Registriert: 15.09.2017 - 15:38:53
Name: Jan-Peter
PLZ: 52393
Ort: Hürtgenwald
Kontaktdaten:

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von icegrill »

Wir haben an der Maschine Bedinpulte mit Magneten die an jeder beliebigen Stelle an der Maschine fest gemacht werden können. Das haben wir an den anderen Maschinen auch und hat sich sehr bewährt. Je nachdem was man Drechselt kann man sich den Schalter passend positionieren. Möchte man einen festen Not-Aus haben kann man den als Öffner ja noch zwischen den flexibeln in Reihe Schalten. Wir haben ein extra flexibles Pult damit man sich diesen dahin klemmen kann wo man im Notfall mit der aktuellen arbeit auch schnell hinkommt. ;-)
Der Kasten neben dem Schaltschrank ist der Bremswiederstand, damit der FU bei großen Massen die gebremst werden müssen nicht aussteigt. :-)
Bei uns passte es alles wunderbar hinten an die Maschine dran. Diese muss aber noch zusätzlich an die Erdung angeschlossen werden.

Viele Grüße

IMG_20201216_163006.jpg
IMG_20201216_163006.jpg (79.71 KiB) 2892 mal betrachtet
Holz kann nie groß genug sein. :nk:
Website: https://www.twinwood.de
Instagram: https://www.instagram.com/twinwood_eifel/
Benutzeravatar
mascheck
Beiträge: 1399
Registriert: 18.10.2017 - 21:58:17
Name: Martin Scheckenbach
PLZ: 73116

Re: Noch ne Geiger

Beitrag von mascheck »

Hallo ihr Mega - Ultra- Drechselbankmonster - Bauer,

einen Notaus - Schalter bei so einer "Anlage" würde ich BG - konform mittels eines Reißleinenschalters realisieren:

https://de.wikipedia.org/wiki/Rei%C3%9Fleinenschalter

Nur so eine Idee von einem neidischen Kleindrechselbankbesitzer :evel :evel :evel

Gruß
Martin

Ich kann alles, bloß nix richtig :-L
Antworten

Zurück zu „Drechselmaschinen allgemein“