Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Eure Fragen, Hilfestellung zur Kaufentscheidung, Tipps & Tricks zu Drechselmaschinen.

Moderator: Forenteam

hera
Beiträge: 548
Registriert: 16.02.2016 - 16:17:05
Name: Hermann Rathkamp
PLZ: 29229
Ort: Celle

Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von hera »

Moin allerseits.
In letzter Zeit ist hier oft das Thema Ablaufsicherung angesprochen.

Ich muß gestehen, daß ich an meiner Killinger keine Möglichkeit habe einen Ring anzubringen und die Nutzung der Madenschraube bringe ich nicht über mein Maschinenbauerherz.

Demzufolge habe ich in meinen aktiven 10 Jahren noch keine Sicherung verwendet, und auch keine Situation gehabt, wo ich es hätte tun sollen.

Ich nutze die Maschine bis max Durchmesser und auch die Aussendrehvorrichtung.
Nass und trocken und unregelmäßig und beim schleifen auch gern mal links (aber hierbei schon langsam).

Habe ich bisher nur Glück gehabt oder wird der Wunsch nach Sicherheit hier übertrieben?

Dazu sagen müsste ich vielleicht, das ich das Futter so anschraube, wie es sich gehört. Saubere Schulter und ein leichter Klacks...

Freue mich jetzt mal auf eine lebhafte Diskussion :mrgreen:

Grüße
Hermann
Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein und stumpfes Werkzeug !
Mue
Beiträge: 1576
Registriert: 25.03.2016 - 19:11:24
Name: Manfred Müller
PLZ: 21423
Ort: Winsen/Luhe

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Mue »

Moin auch von mir,

Hermann spricht mir aus der Seele. Mir geht es genauso, die Nut fehlt an meiner Bank und die Madenschraube ist mir zuwider. Der Vorbesitzer meiner Bank hat diese benutzt, was man dem Gewinde ansehen kann...dafür musste er auch Zugeständnisse beim Preis machen.

Ich mach es genauso wie beschrieben: Saubere Nase und das Futter mit einem Schmatz drauf. Gelöst hat es sich noch nie, wobei ich aber kaum gegenläufig schleife.
Ich schaue mit etwas Neid auf aktuelle Bänke und Futter (ich habe nur ein Vicmarc mit Nut) und denke wäre schön sowas zu haben...
Allerdings stelle ich mir dann auch wieder die Frage ob ich die zusätzlichen Handgriffe zum Anlegen des Rings auch mache wenn ich schnell das Futter wechsle, weil es ging ja bisher auch ohne...
Für einen großen Rohling keine Frage, aber die hat man ja eher selten auf der Bank.
Manfred
Benutzeravatar
Hans
Spann-Meister
Beiträge: 1197
Registriert: 08.01.2005 - 19:18:01
Ort: Vor den Toren Münchens
Kontaktdaten:

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Hans »

Hallo Hermann

Alles richtig gemacht.
Ich sehe in deiner Arbeitsweise keinen Fehler.

Für mich ein klares NEIN, ich benutze keine Ablaufsicherung.

Trotzdem ein paar Sätze dazu ohne Ablaufsicherung.

Linkslauf naja.
Ein Klack beim Futteranschrauben ja.
Die Abbremsrampe beim FU
Das Unterstützende Abbremsen mit dem Handrad.
Große bzw. schwere Werkstücke.
Zu schnelles Hochschalten mit dem FU

Das alles sind Situationen wo schon mal ein Selbstläufer durch die Werkstatt rollt.


Wer sich da nicht sicher ist, oder eine böse Überraschung möchte, sollte
unbedingt
eine Ablaufsicherung verwenden.


Und ich bin mir sicher, da kommt noch mehr an Antworten.

:motz: :motz: :motz: :motz: :motz:


Gruß

Hans
Der Weg ist das Ziel
eibchen
Beiträge: 980
Registriert: 01.11.2008 - 07:42:59
Name: --
Ort: Stollberg

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von eibchen »

Glück Auf,
man kann nehmen, wenn vorhanden.
Mit Reitstock ist das entbehrlich.
Wenn ASR vorhanden ist , sehr gut.
Ohne ASR geht's mit den Gewindestiften gut ABER NUR MIT MESSINGEINSATZ ! Der Mist aus dem Zubehör schadet sehr.
Gewindestifte nach GanterNorm M8x8 oder10 und MESSINGEINSATZ sind super als Ablaufsicherung UND Auflaufsicherung, d.h.
das Futter oder anderes Zubehör "frisst" nicht und geht nach dem lösen der letzten Stiftschraube leicht vom Spindelgewinde.
Dabei entstehen auf dem Zentrierbund keine Schäden.
Glück Auf
Peter/eibchen
Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/eibchen
Mue
Beiträge: 1576
Registriert: 25.03.2016 - 19:11:24
Name: Manfred Müller
PLZ: 21423
Ort: Winsen/Luhe

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Mue »

Hallo
Zu dem von Hans möchte ich noch ergänzen: Bei Bänken mit Bremse a la Geiger natürlich auch mit Ablaufsicherung.
Aber im Grunde ja der gleiche Effekt wie Bremsrampe und/oder Bremswiderstand am FU.
Manfred
Zuletzt geändert von Mue am 06.01.2021 - 13:46:09, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
SteffenM
Beiträge: 1252
Registriert: 18.03.2018 - 23:58:03
Name: Steffen
PLZ: 14542
Ort: Werder (Havel)

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von SteffenM »

eibchen hat geschrieben: 06.01.2021 - 13:40:22
Ohne ASR geht's mit den Gewindestiften gut ABER NUR MIT MESSINGEINSATZ !
Hallo Peter,

kannst du meiner Vorstellung mal mit einem Foto auf die Sprünge helfen? Oder meinst du Madenschrauben aus Messing, damit die Spindel heil bleibt?

Liebe Grüße!
Steffen

PS: Meine Nova Galaxi ist nicht ASR-kompatibel, hat aber eine Motorbremse, die ohne Sicherung eventuell Probleme machen könnte.
Mabo
Beiträge: 43
Registriert: 27.11.2017 - 20:30:46
Ort: Königsbrunn

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Mabo »

Hallo Zusammen,

meine Bank + Futter haben ASR, benutzt habe ich den Ablaufsicherungsring vielleicht zweimal weil ich auf diesen Arbeitschritt ehrlich gesagt keine Lust habe.
Schleifen tu ich fast ausschliesslich Rückwärts wegen meiner Absaugung.

Passiert ist bis jetzt noch nie etwas, das Futter sitzt immer stramm und fest.
Vielleicht habe ich aber immer nur Glück.

Würde mich mal interessieren wieviel Prozent alle derjenigen die die Möglichkeit zu ASR haben diese auch nutzen, ich schätze keine 30%

Gruß
Brennholzveredler
Beiträge: 2310
Registriert: 02.07.2009 - 08:16:43
Ort: Fridolfing

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Brennholzveredler »

Hallo Leute,
ich bin da ganz Torstens Meinung!
Eigene Erfahrung: Durch saudumme Schwingungsüberlagerung kann es auch im Rechtslauf passieren, dass das Werkstück vom Gewinde wandert!
Auch ich hatte mich auf das Madenschräubchen verlassen! - - - zu Unrecht wie ich meine!
Trotz Rechtslauf und angezogener "Sicherungs" - Schraube wanderte das Futter vom Gewinde ( und das madige Schräubchen hinterließ hierbei deutliche Spuren )!
Nun hab ich zwar die Situation schnell erkannt. Durch Handauflegen konnte ich das Werkstück wieder zur Vernunft -, und das Futter wieder an den Flansch bringen.
Aber nicht jedes Werkstück lässt das zu!
Ich hab zwar auch keine Ablaufsicherung an meiner Bank. Aber bei einer Neuanschaffung wäre das meine erste Forderung!
Gruß
Herbert
Ich drechsle, also bin ich.
Benutzeravatar
Jesse
Beiträge: 1037
Registriert: 13.10.2015 - 16:51:01
Ort: Altkreis Crailsheim

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Jesse »

Nachdem ich mir das Gewinde schon etwas mit der blöden, vergessenen Madenschraube versaut hab, lass ich sie weg.
Jockel hat mir den FU so perfekt eingestellt, dass mir noch nie ein Teil von der Bank gedreht ist.
Solange der Reitstock dran ist, kann eh nix abdrehen.
Beim Schleifen linksrum ist es immer die Frage nach Drehzahl und Anpressdruck. Wenn ich extrem drücken würde, könnte ich mir vorstellen das sich was lösen könnte. Habe es aber noch nie erlebt.

Ein großes Problem scheint die Motorbremse zu sein. Wenn der FU stark abbremst, dann löst sich das Gewinde. So war es auch bei den Kreissägen als die Motorbremsen Pflicht wurden. Plötzlich hatten sich die Muttern gelöst und die Blätter wurden locker. Aus dem Grund wurden die Mitnehmerstifte eingeführt.
Jede Verbesserung zieht halt immer einen Rattenschwanz nach sich.

Wer eine moderne Bank mit einer schnell wirkenden Bremse hat, der sollte unbedingt eine Ablaufsicherung verwenden.
An sonsten ist es immer eine Frage der Risikoabschätzung und Beurteilung. Beim Ausschalten wir beim Arbeiten steht man eh nicht in Flugrichtung, oder?

Gruß Jesse
Benutzeravatar
Ralph
Beiträge: 1513
Registriert: 15.11.2013 - 12:45:24
Name: Ralph Holzer
PLZ: 63679
Ort: Schotten

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Ralph »

Hallo Kollegen,

wann brauche ich eine Ablaufsicherung?

Bei echten "Brocken" und im Gegenlauf.

Ich habe an allen Bänken ASR (und die entsprechenden Ringe),
asr.JPG
asr.JPG (27.3 KiB) 6146 mal betrachtet
nutze diese aber so gut wie nie.


Ausnahme:
  • an der Geiger mache ich mir die Mühe, aber da sprechen wir auch von anderen Massen und
  • bei Schulungen, da gehe ich in puncto Sicherheit auf Vollanschlag!

Frohes Schaffen
:-)

Ralph (Exilbayer)
Mue
Beiträge: 1576
Registriert: 25.03.2016 - 19:11:24
Name: Manfred Müller
PLZ: 21423
Ort: Winsen/Luhe

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Mue »

Moin,
[mention]SteffenM[/mention] : Die neuen Teknatool Futter haben ASR, die neue Galaxy aber nicht? :??
Manfred
Benutzeravatar
Hochburg
Beiträge: 1764
Registriert: 25.05.2008 - 19:35:52
Name: Roland Berger
PLZ: 4310
Ort: Rheinfelden
Kontaktdaten:

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Hochburg »

Hallo zusammen,

das mit der Ablaufsicherung ist absolut ein Thema bei mir:

- Bei Kursen, die ich gebe, gehört die ASR zum Futter einfach dazu.
- Wie Ralph schon erwähnte: Bei echten "Brocken" und im Gegenlauf nehme ich mir die 1-2 Minuten und schraube sie an.
- Wenn ich mit Futter ohne ASR drechsle und die Vicmarc mal im Gegenlauf rotieren lasse, schiebe ich die Werkzeugauflage so zum Werkstück hin, dass das
Holzstück sich dort verklemmt, bevor es sich vom Gewinde abdreht.

Wieso ich so konsequent bin?
Beim einen Fall konnte ich noch rechtzeitig die Werkzeugauflage zum Werkstück knallen, das sich das Futter so verklemmte.
Bein zweiten Fall ist mir ein Rohling mit einer solchen Wucht auf den Parkettboden gedonnert, dass ich einen halben Quadratmeter neues Parket verlegen musste. Der Rohling hatte ein richtiges Loch in den Boden gemacht.

Wenn jemand ohne ASR oder Ablaufsicherung arbeitet, sollte er das einfach immer im "Hinterstübchen" haben und parat sein...

Das nur meine Meinung zu diesem Thema
lg
Roland
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Roland

http://woodturningandmore.jimdo.com
Drechselkurse in Rheinfelden auf Drechselbänken von Vicmarc (VL100/VL150/VL300)
martin.99
Beiträge: 1195
Registriert: 11.06.2019 - 21:42:59
Name: Martin XXX
PLZ: 41751
Ort: Viersen

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von martin.99 »

Arbeitssicherheitstechnische Verbesserungen sind doch immer nur gut, wenn sie auch genutzt werden.
Andersherum. Wenn es sie gibt, aber sie nicht genutzt werden hat es meist einen Grund.
Hier im Fall des ASR merkt man doch schon, dass der Grund - wie so häufig - die Umständlichkeit ist, die man scheut.
Ich frage mich, ob es nicht möglich wäre (und ich bis recht sicher, dass es Möglichkeiten gibt) einen Ring zu konstruieren, der keine zwei Schrauben hat, sondern mit einer kurzen Bewegung befestigt bzw. gelöst werden kann. Federmechanismus, Bajonett o.ä.
Wenn es dann nach dem Futteraufschrauben nurnoch ein Klick oder ein Dreh ist, dann wird man es auch häufiger nutzen. Optimalerweise wäre der Mechanismus dann direkt ins Futter integriert, so dass der Ring "aktiv" ist, wenn das Futter aufgeschraubt ist.
Mue
Beiträge: 1576
Registriert: 25.03.2016 - 19:11:24
Name: Manfred Müller
PLZ: 21423
Ort: Winsen/Luhe

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Mue »

Hallo,
Als Ergänzung zu Martins Aussage würde ich es als Fortschritt ansehen wenn es nur eine Schraube wäre und auf der anderen Seite ein Gelenk.
Perfekt wäre die werkzeuglose Befestigung.
Manfred
Zuletzt geändert von Mue am 06.01.2021 - 16:27:32, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Argus
Beiträge: 1219
Registriert: 25.10.2020 - 15:23:25
Name: ɹǝıǝɯ ʞuɐɹɟ
PLZ: 18439
Ort: ʃtʁaːlzʊnt

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Argus »

Hallo,
martin.99 hat geschrieben: 06.01.2021 - 16:02:53
Ich frage mich, ob es nicht möglich wäre (und ich bis recht sicher, dass es Möglichkeiten gibt) einen Ring zu konstruieren, der keine zwei Schrauben hat, sondern mit einer kurzen Bewegung befestigt bzw. gelöst werden kann. Federmechanismus, Bajonett o.ä.
Über Klappmechanismus mit Bügelschnalle hatte ich auch schon nachgedacht, aber so ein Teil sollte auch keine neuen Unwuchten erzeugen. Der Hersteller müsste ein bisschen mehr Hirnschmalz hinein stecken. Wäre eine Marktlücke, die verschraubbaren Sicherungsringe müssten aber auch keine 33€ kosten, da wäre also Luft vorhanden.

Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."

Sir Winston Churchill, britischer Politiker und Schriftsteller
* 30.11.1874, † 24.01.1965
Benutzeravatar
SteffenM
Beiträge: 1252
Registriert: 18.03.2018 - 23:58:03
Name: Steffen
PLZ: 14542
Ort: Werder (Havel)

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von SteffenM »

Mue hat geschrieben: 06.01.2021 - 14:54:09
Die neuen Teknatool Futter haben ASR, die neue Galaxy aber nicht?

Nö. Dafür wurden aber Dellen mitgeliefert (da war die Planscheibe festgemadet). :re:

P1210844.JPG
P1210844.JPG (78.45 KiB) 5975 mal betrachtet
Benutzeravatar
Manfred Kellerhals
Daniel Düsentrieb
Beiträge: 1223
Registriert: 07.07.2006 - 21:50:46
Name: Manfred Kellerhals
PLZ: 85778
Ort: Haimhausen

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Manfred Kellerhals »

Hallo Steffen,

die Spindel hat ja nicht einmal einen 34er Zentrierbund !?

Den haben sogar die Billigmaschinen.
freundliche Grüße

von Manfred

der immer für Verbesserungen aufgelegt ist
Benutzeravatar
Helfried
Eure Durchlicht
Beiträge: 1603
Registriert: 15.08.2009 - 07:41:29
Name: Helfried-
Ort: Graz

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Helfried »

Liebe Leute,

eine Ablaufsicherung mit beidseitiger Verschraubung (Siehe Ralphs obiges Foto) liegt auch gut und sicher in meiner obersten Schublade,
griffbereit, nur für den Fall der Fälle ...

;-)

Im Steinert-Shop viel weiter hinten finden wir eine billigere und leichter zu montierende Klapp-Variante:

https://drechslershop.de/formschluessig ... fsicherung

Würde ich diese immer verwenden?

:??

Auf die Möglichkeit, eine Ablaufsicherung zwangsweise beim Aufschrauben ihrer Futter herzustellen, sind die Konstrukteure anscheinend
noch nicht gekommen.
Eine Art Sicherheitskupplung, beim Aufschrauben automatisch einrastend, Lösen nur bei stillstehender Welle möglich, dann aber einfach und schnell.

Und ohne Aufpreis, natürlich.

Helfried
Alles Ringeldings, liebe Leute!
Benutzeravatar
Bernd Schröder
Beiträge: 2995
Registriert: 27.09.2014 - 20:30:06
Name: Bernd Schröder
PLZ: 29640
Ort: Schneverdingen

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Bernd Schröder »

Moin!
Ich drechselte seit 20 Jahren auf eigener Bank (Hager) ohne...
...auch meine kleine Midi hat keine...
...aber seit ich die Hapfo habe, sind die Brocken größer und
ich nutze die ASR immer!
Hapfo hat übrigens einen Klappring: https://drechslershop.de/formschluessig ... fsicherung

Das macht die Sache echt einfach und sicher.
@Jesse hat es richtig beschrieben, der FU ist der Auslöser.
Früher kriegte das Futtter beim Einschalten nochmal einen Schups, so daß es immer fester wurde.
>>Selbst ein loses Futter war dann fest
Beim Ausschalten lief es mit der Schwungmasse des Rohlings aus.
>> Da konnte sich kaum was lösen

Heute laufen die Maschinen langsam an und ein "loses" Futter bleibt lose...
...beim Abschalten wird gebremst und schwupps hast'de Flugholz mit Futter.
Ich hatte das Anfangs mit der Hapfo öfter, so daß ich jetzt nur noch konsequent mit ASR arbeite.

Bei der kleinen Midi habe ich keine ASR. Dort spanne ich aber auch nur kleine Teile (Kuli,Flaschenöffner,...)
Da passiert dann auch nix. Wobei ich bei einer neuen KleinBank auch unbedingt eine mit ASR nehmen würde.
>> Sicher ist sicher.
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
Benutzeravatar
wolfgangsiegel
Beiträge: 1458
Registriert: 17.01.2013 - 01:29:57
Name: Wolf Siegel
PLZ: 37218
Ort: Witzenhausen
Kontaktdaten:

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von wolfgangsiegel »

eine Sicherung, die die Maschine beschädigt, ist blöd.
Auf meiner schön glatten, neu eingebauten Welle - in der kleinen Geiger G25 - hinterlies ein schlecht gemachtes Futter-Gewinde als Erstes eine heftige Kratz-Schmier-Spur (in dem Fall war es nicht die Madenschraube, die ich seitdem nur ungern -aber immer- benutze). Ich ärgere mich bis heute darüber, auch wenn ich bisher keine Nachteile dadurch hatte.

Ein anderer Aspekt ist die "ist doch noch nie was passiert" Einschätzung.
Bei dieser Seite des Problems finde ich, sollte man immer versuchen, sich selbst und andere vom Sinn von Vorbeugung zu überzeugen.
Es reicht EINMAL und von "Glück gehabt" bis zu deutlich Unangenehmerem ;-) ist alles möglich.

Mein Unfall ist bei einer Arbeit an der Hobelmaschine passiert, bei der ich - nach vielen Jahren Benutzung - nicht ein einziges Mal eine Unsicherheit gespürt habe ... zack ... war's geschehen und ich wäre froh, wenn ich noch alle Finger hätte.

:peace
... möge es Glück bringen ...
Mue
Beiträge: 1576
Registriert: 25.03.2016 - 19:11:24
Name: Manfred Müller
PLZ: 21423
Ort: Winsen/Luhe

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Mue »

Moin nochmal,
das Thema beschäftigt mich jetzt doch.
Wir sind uns eigentlich alle einig dass eine Ablaufsicherung sinnvoll und wünschenswert ist.
Technisch ist die Madenschraube Murks und der Sicherungsring macht zusätzlich Arbeit - was der Erfahrung nach dazu führt dass diese sicher aufbewahrt werden ;-)
Das ist ein zusätzliches Bauteil und man braucht auch noch zusätzliches Werkzeug, der Futterschlüssel passt i.d.R. nicht.

Ich bin jetzt kein Konstrukteur und auch kein Produktmanager bei einem Hersteller, aber es gibt ja preiswerte und sicherer Lösungen für solche Fälle: Man denke z.B. Kugeln die von einem federbelasteten Ring in eine Nut eingedrückt werden: siehe Zapfwellenmuffe in der Landtechnik (z.B. Bondioli & Pavesi). Hält seit Jahrzehnten und ist mit einem Griff drauf, schnappt ein und geht auch mit einer Hand wieder ab,
So etwas sollte sich doch auch an einem Futter (oder Futtereinsatz) realisieren lassen. Ich weiß was jetzt kommt: Ja das sind ja nur 1000 U/min, das ist ja nur ein formschlüssiges Profil, das ist ja ein ganz anderer Einsatzzweck und es ist ja kein Gewinde usw.
Unwucht sollte kein Problem sein, man kann die Kugeln symmetrisch verteilen, die Größen sind ja schon mal ähnlich und die Kräfte die in der Landtechnik übertragen werden müssen sind mind. um den Faktor 100 größer!
Ja, ich weiß, das kostet. Auf der anderen Seite aber auch nicht teurer als ein zusätzlicher gedrehter Ring, der aufgeschnitten werden muss, gebohrt, gesenkt, Gewinde geschnitten und vormontiert werden muss.
Ich weiß, das ist Wunschdenken und ich bin lange genug bei Maschinenbauern tätig um zu wissen, dass so etwas nicht realisiert wird. Und sei es nur weil die Idee nicht aus der Entwicklungsabteilung kam.
Würde mich freuen wenn jemand das als Denkanstoß nehmen würde, ich werde kein Patent und Urheberrecht dafür beanspruchen.
Manfred
Benutzeravatar
da_Joe
Beiträge: 986
Registriert: 17.10.2014 - 13:20:40
Name: Joachim Beck
PLZ: 87488
Ort: Betzigau

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von da_Joe »

SteffenM hat geschrieben: 06.01.2021 - 16:34:05
Bild
öhm.... dachte an der High-Tec Bank wäre ein ordentliches M33 800 Gewinde UND ne ASR dran ???

Grüsse
Joe
Benutzeravatar
SteffenM
Beiträge: 1252
Registriert: 18.03.2018 - 23:58:03
Name: Steffen
PLZ: 14542
Ort: Werder (Havel)

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von SteffenM »

da_Joe hat geschrieben: 06.01.2021 - 20:43:39
öhm.... dachte an der High-Tec Bank wäre ein ordentliches M33 800 Gewinde UND ne ASR dran ???
Jetzt hört mal auf, meine Bank zu beleidigen! :motz: :motz: :motz:

Das darf nur ich. :-)
Grissianer
Beiträge: 2660
Registriert: 14.02.2016 - 23:12:55
Name: Peer Anselm
PLZ: 39010
Ort: Tisens
Kontaktdaten:

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von Grissianer »

Hallo Ralph
Und du hast auch an der Heyligen ein ASR drauf, wie kommt das den ich hab noch nicht mal einen Blockierstift zum Abschrauben des Futters.
Erstaunte Grüße
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
chris_11
Beiträge: 200
Registriert: 04.10.2020 - 16:49:59
Name: Christan_Kueck
PLZ: 59348
Ort: Luedinghausen

Re: Ablaufsicherung, ein muss oder nicht?

Beitrag von chris_11 »

Bei was größerem im Futter wird der ASR-Ring immer benutzt. Die ganze Vorbereitung der Aufspannung dauert eh weit länger wie das Festschrauben der beiden Imbusschrauben des ASR Rings. Eine einfachere Bedienung z.B. mit Futterschlüssel ist sicher auch zu konstruieren, aber da ASR recht neu ist, hat sich da wohl noch niemand damit beschäftigt.

In den engischsprachigen Drechslerländern scheint ASR nicht bekannt zu sein. Seien wir froh, das wir hier einen Standard mit ASR und der alten DIN800 haben. Die Kurzkegelsitze teils mit Werkzeugwechslern aus dem Metallbereich würden zwar prima funktionieren, sind aber für den Hobbybereich zu teuer.

Mit freundlichen Grüßen
Christian
Antworten

Zurück zu „Drechselmaschinen allgemein“