Kratzer in Pinole am Reitstock

Eure Fragen, Hilfestellung zur Kaufentscheidung, Tipps & Tricks zu Drechselmaschinen.

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happyhappy
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Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von happyhappy »

Hallo zusammen,

bei meiner Stratos FU230 habe ich einen tiefen radialen Kratzer in der Pinole
(siehe Foto, direkt an der Vorderkante des oberen Gewindes, ist leider schwer aufs Bild zu kriegen):

foto2.png
foto2.png (392.64 KiB) 5544 mal betrachtet

Ich habe schon versucht die Kratzer auszuschleifen. Dazu habe ich einen Metallstab geschlitzt um einen Streifen Schleifpapier einzuspannen. Der Stab wurde dann ueber den Spindelstock (Bohrfutter) zum rotieren gebracht und in die Pinole gefuehrt, sodass sich das Schleifpapier durch die Zentrifugalkraft an das Innere der Pinole legen kann. Leider hat sich dabei gefuehlt nicht viel getan, sprich, es gab keinen merklichen Materialabtrag.
Gibt es noch Hoffnung für meine Pinole? Hat jemand eine Idee?
Gruss
Florian
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Hochburg
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von Hochburg »

Hallo Florian,

was du brauchst ist eine Reibahle:
https://www.drechselstube.de/zubehoer/n ... d-spindel/
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Roland

http://woodturningandmore.jimdo.com
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happyhappy
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von happyhappy »

Danke für den Tipp.
Ich nehme an die Reibahle wird mit der Hand verwendet, nicht in die Maschine eingespannt, oder?
Gruss
Florian
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Big-Biker
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von Big-Biker »

Es gibt beides. Handreibahlen und Maschinenreibahlen.
Wenn du jemand im Maschinenbau kennst, frage ihn nach einer Handreibahle in entsprechender Größe. Da ich selbst einer Stratos FU 230 habe, bezweifle ich, dass die Passung in der Pinole einer H-Passung entspricht (die Reibahlen gibt es in H6, H7, H8...). Abhilfe schafft eine einstellbare Reibahle.
Ob die dein Problem beseitigt, ist trotzdem fraglich, die Pinole hat schon im Neuzustand relativ viel Spiel (definitiv nicht h7 zu H7).

BB
happyhappy
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von happyhappy »

Bevor ich mir eine Reibahle anschaffe: lohnt sich das? Ist zu erwarten dass ich danach wieder einen perfekten Sitz in der MK2 Aufnahme habe?
Ansonsten wuerde ich mir lieber eine neue Pinole anschaffen…
Gruss
Florian
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Jurriaan
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von Jurriaan »

Es kann nur etwas bringen, wenn du jetzt Probleme hat (also nicht nur optisch). Hast du Probleme?
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seschmi
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von seschmi »

Hallo!

Wenn der Kratzer im MK2 Morsekonus ist, bringt eine verstellbare Reibahle nichts. Die ist ja zylindrisch und nicht konisch.

Morsekonus-Reibahlen gibt es auch, ich glaube, zB bei DNS mal eine gesehen zu haben. Eventuell ist aber ein Austausch der Pinole die billigere Lösung.
Gute Reibahlen sind teuer.

Viele Grüße,

Sebastian
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da_Joe
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von da_Joe »

Hallo,

wenn, dann Handreibahle und bloss nicht verstellbar - gibts für konische Reibahlen eh net, geht gar net wirklich. Hab ich auch noch nie gehört / gesehen.

Einsatz: Drehen von Hand (mit entsprechendem Werkzeug), Führen auf der Gegenseite. Also der Spindelstock führt hinten die Ahle für den Reitstock und anders herum.
Keine Maschinenreibahlen. Aber für sowas sind die eh weniger relevant.

Grundsätzlich: Schleifpapier hat im Konus überhaupt nichts zu suchen!

Viel kann man - meiner Meinung nach - auf dem Bild nicht erkennen. Das zu photographieren ist aber sicher nicht ganz so einfach.

Wurde weiter oben schon gefragt: Hast Du Probleme mit dem MK? Also halten Werkzeuge nicht, sind unrund abhängig vom Einsetzen. Sind Werkzeuge vermackt?

Wenn ja: Rüge beim Hersteller, oder selber nachreiben. Für unsereiner Anwendung genügen die billigen Reibahlen aus dem Netz leichtens.

Grüsse
Joe
happyhappy
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von happyhappy »

Ja, ich habe leider Probleme: das Bohrfutter greift nicht richtig und der MK2 Konus hat an entsprechender Stelle einen Kratzer. Die Kratzer sind inzwischen auch am Mk2 Konus des Koerners.

Den Hersteller bzw den Haendler habe ich kontaktiert - ich habe erst einige Monate nach dem Kauf zum ersten mal gebohrt und dabei ist mir das Problem auch zum ersten mal aufgefallen. Ich wurde dann mit “eigenem Verschulden” abgewimmelt, mit der Begruendung dass ich mich ja erst so spaet melde…

Letztlich ist es im Nachhinein schwer nachzuvollziehen was die Ursache ist, aber da ich immer penibel auf einen sauberen Innenkonus geachtet habe, und der Kratzer direkt am Gewinde in der Pinole ist, wo ich auch einen Grat feststellen konnte (vor dem Schleifen), meine ich dass es eher nicht mein Verschulden ist. Naja, ich sitze letztlich am kuerzeren Hebel und versuche nun das Problem pragmatisch zu beheben :-)
Gruss
Florian
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Jurriaan
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von Jurriaan »

Ich glaube, in die erste 6 Monate nach dem Kauf hat Stratos (oder deren Lieferanten) nach zu weisen, das du den Reitstock zerkratzt hat. Das sollte doch schon schwierig sein, scheint mir. Sicher sollte es Wegen geben, diese Anbieter zu Verantwortung zu ziehen?
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Georg_BY
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von Georg_BY »

Eine Reibahle für MK2 kostet ca. 40,-- und was kostet eine passende Ersatz-Pinole?
Kenne selbst nur die ER25-Pinole für meine Midi Pro und diese liegt bei ca. 50,--.
Da liegt die Vermutung nahe, dass eine Pinole ohne ER25 etwa in der gleichen Preisregion liegt oder täuscht man sich da?
Gruß Reiner (Schorsch)
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drmariod
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von drmariod »

Welches Gewinde im Reitstock meinst du denn? Das Gewinde kommt ja erst ein Stück hinter dem Konus relevanten teil...
Ist halt echt schwierig da irgendwas zu beweisen, wenn man da mit Schleifpapier rumgezwirbelt hat...

Versuche mal anständiges Foto zu machen...
Pinole rausschrauben und mit nach draußen nehmen... Damit man mal beurteilen kann, was es für ein Schaden ist...
Aber ich denke auch, bevor Du da mit ner Reibahle rum machst, kauf ne Ersatzpinole und mit dieser kannst ja mal bei nem befreundeten Dreher fragen, ob er ne MK Reibale hat...

Viel Erfolg...

der Mario
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(Alf)
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Daniel123
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von Daniel123 »

Hallo,

ich hab bei meiner FU230 auch einen Kratzer, aber im Konus vom Spindelstock.
Der hat sich auch schon auf meine Vierzack übertragen

Wenn ich mit dem kleinen Finger reinfasse, spüre ich den Kratzer.
Wie der da reingekommen ist kann ich mir nicht erklären....

Problem damit habe ich keins.
Sollte ich das so lassen oder auch mal mit einer Reibahle versuchen das zu glätten ?

VG
Daniel
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da_Joe
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von da_Joe »

Hallo,
Daniel123 hat geschrieben: 10.12.2021 - 09:53:16
Wenn ich mit dem kleinen Finger reinfasse, spüre ich den Kratzer.
[...]
Sollte ich das so lassen oder auch mal mit einer Reibahle versuchen das zu glätten ?
Irgendwie komm ich mit den Beschreibungen net ganz klar, deshalb eine Rück- bzw. Gegenfrage.

Wenn es ein "Kratzer" ist, wie tief muss der dann in der Welle (Innenkonus) sein, dass man den ertasten kann?
Grundsätzlich wäre ein Kratzer ehr zu ertragen, würde sich aber kaum auf Werkzeuge übertragen.

Ich glaube aber ehr, dass es "eine Macke" ist. .... und die sollte zügig raus.

Grüsse
Joe
Grissianer
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von Grissianer »

Hallo
Kratzer pasieren ganz schnell es braucht nur ein Bohrer mal klemmen er dreht sich mit und schon hast du Kratzer drinn.
Eine Reibahle für MK2 ist des Problems einfachste Lösung. :-)
Ich hab so was für MK3 und schon öfters verwendet :mrgreen:
Aber du solltest schon ein gute Reibahlen kaufen . Reibahlen gibts mit 4, 6 oder auch mit 8 Schneiden. Und es sind Prezisionswerkzeuge.
Will heißen billiges Werkzueug macht nur Ärger
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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mascheck
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von mascheck »

Grissianer hat geschrieben: 10.12.2021 - 18:54:54
Hallo
Kratzer pasieren ganz schnell es braucht nur ein Bohrer mal klemmen er dreht sich mit und schon hast du Kratzer drinn.
....
....

Gruß
Anselm
Nein, das kann nur passieren, wenn man die MK2 - Flächen nicht permanent sauber hält.

Holzstaub und die darin bedindlichen Schleifmittel - Körner sind die eigentliche Ursache, warum der Konus beschädigt wird.

Danach hat Anselm natürlich Recht. Der Bohrer hakt, der Konus gibt nach und zermahlt die Schleifkörper zwischen den Passflächen.

Man sollte sich angewöhnen, mir einem Tuch die Passflächen zu reinigen.


Sollte dein Problem, das ich ehrlich gesagt auch noch nicht richtig verstanden habe, tatsächlich mir einer MK2 - Reibahle zu beheben sein und du dir das zutraust, schreib mir eine PN. Gegen Übernahme des Portos für Hin- und Rücktransport kannst du eine gute MK2 Reibahle bei mir ausleihen.

Ich hatte das Problem nämlich auch schon ein paar Mal.🙈🙈🙈

Bei DNS gibt/gab es dafür spezielle "Konuswischer"


Gruß Martin

Ich kann alles, bloß nix richtig :-L
DrechslerFranz
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von DrechslerFranz »

Hallo,
das Mitdrehen von Bohrern in der MK2 Aufnahme ist mir in der Anfangszeit auf der Drechselbank auch passiert,
da mir auch die Folgen nicht bekannt waren.

Man kann ein Mitdrehen ganz einfach vermeiden, indem der Bohrer auf diverse Weise gegen Mitdrehen gesichert werden kann.

Z.B. wenn beim Schlangenbohrer ein Sechskantteil vorhanden ist mit dem passenden Schlüssel, der auf die Handauflage
gelegt wird, wo dieser beim Vorschub mitrutscht.

Oder mit einer Fixierzange, wo der Griff auf der Handauflage aufliegt.

Oder wenn mit Adapterhülse ( MK2 auf MK3 ) gearbeitet wird einen Schraubenzieher durch den Schlitz und
auf die Handauflage, wodurch ein Durchdrehen des Bohrers ebenfalls verhindert wird.

mfg Franz
eibchen
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von eibchen »

Hallo Florian,
mit ein oder zwei aussagefähigen Fotos wäre das wohl besser gelaufen.
Ich sehe den Reitstock mit der Bohrung für die Pinole, eine Bohrung von oben und nicht viel.
Mit Schleifpapier darin rumwursteln geht garnicht, Schleifpapier geht dafür garnicht!
Sich lösende Schleifkörner machen auf Dauer Schaden und sind vollständig nicht mehr entfernbar.
Wie sieht die Pinole innen und außen aus? bitte mit Fotos.
Ich kenne diesen Reitstock nur ohne Bohrung von oben und in der Pinole sollte keine rdiale Bohrung sein!
Kläre erst die Ursache für die Schäden, dann die Lösung!
Schäden im MK2 entstehen durch falsche Benutzung und defekte Werkzeuge, egal ob in Pinole oder Spindel.
Die Reparatur ist mit einer passenden Reibahle MK2 machbar in Handarbeit! Die Maschine wird dazu vom Netz getrennt!
Das lohnt sich fast immer zu reparieren. Aber alle beschädigten Werkzeuge, Mitnehmer , Spitzen reparieren oder Schrott!
Eine Kegelgröße kleiner ist mit einer guten Kegelhülse noch akzeptabel.
Oft steht das Problem vor der Maschine, die Kegel sollen mit Schwung eingesetzt werden und nicht mit zwei Fingern!
Das Teil muß mit Schwung ins Loch, nicht mit Gewalt!
Absolute Sauberkeit am Kegel außen und innen ist Pflicht!
Beruflich habe ich 20 Jahre mit MK0 bis MK6 gespielt, da ist vieles ins Gedächtnis abgespeichert.
Reparaturen sollten so lange wie möglich vermieden werden!

Viele Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/eibchen
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Argus
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von Argus »

guten Morgen,
eibchen hat geschrieben: 12.12.2021 - 00:24:36
Mit Schleifpapier darin rumwursteln geht garnicht, Schleifpapier geht dafür garnicht!
von der Sache her hat er die Methode von Keith Fenner umgesetzt, die hier mal beschrieben wurde --> https://forum.zerspanungsbude.net/viewt ... 95#p216495

meiner Meinung nach kann es so funktionieren, die Hügel der Krater abzutragen, das danach wieder Kraftschluss besteht. Dazu gehört natürlich viel Erfahrung und Gefühl. Ohne diese Kenntnisse verschlimmbessert man die Sache nur.
ABER ... Schleifkorn ist natürlich Gift im Konus, das vollständig wieder heraus zu bekommen ist ein Herausforderung. Deswegen sollten das nur Profis machen, die einen Plan dafür haben.
MKx Handreibahlen in guter Qualität zu günstigen Preisen bekommt man ab und an aus russischer Produktion an bekannten Orten.

Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."

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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Drechselfreunde,
nachdem ich im Bohrfutter des Reitstockes einen 100 mm Forstnerbohrer
eingesetzt hatte, drehte sich der Morsekonus in der Pinole und es gab
Schrammen.
Selber schuld......sage ich heute, jedoch war mir bis dahin nicht bekannt,
dass die Haltekraft der Pinole Grenzen hat.

Die Pinole habe ich an Jockel (https://jmader.de/) zur Überarbeitung gesandt
und das Problem ist gelöst. Auch die anderen üblichen Verdächtigen Metaller im
Forum hätten mir geholfen.

Mittlerweile verwende ich den unvernünftig großen Bohrer nur selten
und habe bei kritischen Bohrungen die linke Hand am Bohrfutter, um
rechtzeitig zu erkennen, wenn es sich mitdrehen will.

Freundliche Grüße aus dem Hessenland

Der Karl
eibchen
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von eibchen »

Moin Karl,
daß die Belastbarkeit der MK-Paarung nicht grenzenlos ist, ist genau so eine Tatsache wie die Belastungsgrenze von Bohrfuttern.
Die spannen nur linienförmig und das Ergebnis zeigen viele Bohrerschäfte.
Ein ER-Spannzangenfutter spannt zylindrisch mit weitaus höherer Belastbarkeit.
Ein Spannfutter ER 32 mit M33 DIN 800 kann helfen. Für den Reitstock wäre eine Pinole mit M33 DIN 800 sinnvoll.
Aber auch das Gewinde der Pinole bleibt nicht ewig Sieger.
Das Problem ist nicht auf Bohrer und Bohrfutter begrenzt, Mitnehmer mit MK setzen das Problem fort.
Ich habe mir einen Mitnehmer MK3 mit Achtzack D75 aus dem Lager geholt als abschreckendes Beispiel, es war das 2. Exemplar überhaupt.
Nach wenigen Wochen das Erwachen an der Maschine, der MK3 hat heftig gefressen, die Hochleistungszerspaner aus dem Land der
unbegrenzten Möglichkeiten brauchten eine Reibahle MK3 und einen neuen Mitnehmer.
Da hier ganze Baumstämme ohne Rücksicht auf die Belastung zerspant wurden, wurde ein M45 DIN 800 mit Achtzack D75 konstruiert und gefertigt.
Es gab nie wieder ein Problem an der Stelle!
Die Hand am Bohrfutter hilft nicht, Du bist immer zu spät dran.
Z.B. zuerst D100 3 mm tief anbohren, dann D60 3 mm tief anbohren, dann D20 mit Spiralbohrer tief bohren und stufenweise
aufbohren oder so ähnlich. Das schont auch die großen "billigen" Bohrer!
In der Art habe ich fertige Pyramidensäulen auf Endmaß d40 durchbohrt bei einer Länge von 800 mm, von beiden Seiten und mit einem Versatz unter 0,1 mm.
Dabei war die Wandstärke im Minimum 5mm durch den Querschnitt als Achtkant. Werkzeuge und Werkstücke haben keinen Schaden genommen.
Problem dabei sind die Massen an Spänen, ohne einen bösen Stau zu erzeugen.
Das reicht, gute Nacht.

Viele Grüße aus dem Erzgebirge
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von wolfgangsiegel »

ein Foto innerhalb einer Bohrung scharf zu stellen, geht vermutlich nicht mit Autofocus.
Da braucht es ein Objektiv, an dem man die Schärfe manuell einstellen kann.
:-)
... möge es Glück bringen ...
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Argus
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von Argus »

wolfgangsiegel hat geschrieben: 13.12.2021 - 09:05:18
ein Foto innerhalb einer Bohrung scharf zu stellen, geht vermutlich nicht mit Autofocus.
das Problem ist eher, das es im fokussierenden Bereich durch Blitz, "Blitz-LED" vom Handy, oder was auch immer dort verwendet wurde, total überbelichtet ist. Für Autofocus braucht es Linien oder Kanten im fokussierendem Motiv, die dann per Focusänderung scharf gestellt werden können. Wenn da nur schneeweiß ist, geht es nicht. Man könnte dosiert mit einer Taschenlampe den Tubus innen beleuchten, anstatt mit 100 Pfund da drauf zuhalten.

Gruß Frank
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von Daniel123 »

da_Joe hat geschrieben: 10.12.2021 - 14:12:19
Irgendwie komm ich mit den Beschreibungen net ganz klar, deshalb eine Rück- bzw. Gegenfrage.
Wenn es ein "Kratzer" ist, wie tief muss der dann in der Welle (Innenkonus) sein, dass man den ertasten kann?
Grundsätzlich wäre ein Kratzer ehr zu ertragen, würde sich aber kaum auf Werkzeuge übertragen.
Ich glaube aber ehr, dass es "eine Macke" ist. .... und die sollte zügig raus.

Hallo Joe,

ja du hast recht, ich habe das etwas falsch geschrieben.
Es handelt sich eher um eine Macke. Auf dem Vierzack ist es mittlerweile ein Kratzer (der geht da schon rundum).

Bei DNS gibt es eine Reibahle für 40.-€. Taugt die was?

VG
Daniel
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da_Joe
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Re: Kratzer in Pinole am Reitstock

Beitrag von da_Joe »

Hi,
Daniel123 hat geschrieben: 13.12.2021 - 16:00:17
Bei DNS gibt es eine Reibahle für 40.-€. Taugt die was?

Ich gehe davon aus, dass DNS (und auch andere anständige Händler) keinen groben Schrott verkaufen. Also wird sie wohl was taugen.
Preisunterschied zu XYZ Händler in der Bucht ist net sooo hoch. Also warum net lieber beim ordentlichen Fachhändler kaufen.

Grüsse
Joe
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