Wohin mit der alten Drechselbank?

Eure Fragen, Hilfestellung zur Kaufentscheidung, Tipps & Tricks zu Drechselmaschinen.

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Klaus-Peter
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Wohin mit der alten Drechselbank?

Beitrag von Klaus-Peter »

Guten Tag zusammen,
ich bin neu im Forum und das ist mein erster Beitrag. Vielleicht habt ihr eine Idee zu meinem kleinen Problem.

Von vorn: Ich mache seit etwa 35 Jahren Holz rund und habe sicher zwischen 1000 und 2000 Produkte meist auf wohltätigen Basaren angeboten und den Erlös fast immer gespendet. Das waren kleine und große Schalen (bis ca. 40cm), unendlich viele Teelichtträger, viele Uhren und was man sonst so an Rundem anbieten kann. Seit Kurzem habe ich Freude an kleinen Schmuckdöschen gefunden, die im Verwandtenkreis begeisterte Abnehmerinnen gefunden haben. Ich habe auch vieles aus Stammholz und Frischholz gedreht. Meist waren das Obstbäume, die ich selber geschlagen habe, zum Sägewerk gebracht und die Bohlen dann gelagert, bis ich sie wegdrehen konnte oder bis heimische Holzwürmer oder der Holzbock sie verspeist hatten. Was die Kunstfertigkeit angeht, sind mir hier sicher 90% der Foristen weit überlegen, denn feine, dünne und filigrane Stücke waren kaum dabei. Dafür schöne Hölzer und glatte, kräftige Formen. Es wurde immer alles gern abgenommen und wertgeschätzt. Ich bin unverfälschter Autodidakt und habe durch umherfliegende Holzstücke gelernt, wie man es besser nicht macht. Hab nie einen Kurs besucht und Youtube-Videos dazu gibt es erst, seitdem ich nach einer langen Pause wieder angefangen habe.

Meine erste Bank war ein Drechselvorsatz für eine Fräse/Dickenhobel von Scheppach. Mein Vater war Tischlermeister und so hatten wir einige solcher Maschinen im gemeinsamen Dreigenerationen-Haus. Die Scheppach-Drechselei ging eigentlich gar nicht, aber das Interesse war geweckt. Dann folgte eine China-Billigbank, die inklusive Dreibackenfutter um die 200 DM gekostet hat. Das Futter brauche ich bis heute. Ich habe manche Nacht vor einem Basar bis 1 Uhr an der Maschine gestanden und Teelichter in Serie produziert. Etwa 15 Jahre hat sie mir sehr gute Dienste geleistet, bis ein Lager durch war und unschöne Töne lieferte (was mir als Berufsmusiker körperliche Schmerzen bereitete).

Dann folgte vor 15-17 Jahren eine Variator-Bank von Fleischmann/Holzmann mit einer Spitzenweite von 110cm. Die kostete mit Kopiervorrichtung (die ich nie benutzt habe) ungefähr 250 Euro. Ich habe das Teil sehr gemocht, der 1 KW-Drehstrommotor hatte Power reichlich und die drehbare Spindel ließ Schalen von 40 cm und mehr zu. Sie ist schwer und stand zudem verschraubt auf einem sehr stabilen Unterbau, den ich mit Betonplatten beschwert habe. Ich kenne die Nachteile dieser chinesischen Maschinen, aber eben auch die Vorteile. Ich war immer sehr zufrieden damit. Durch einen Umzug und aus persönlichen Gründen stand sie aber 2,5 Jahre still und als ich vor einigen Wochen wieder angefangen habe, saß der Variator fest. Die unteren Riemenscheiben konnte ich gängig machen, aber oben kommt man nicht dran, also nur noch eine feste Geschwindigkeit, so um die 800 Touren vermute ich. Ich fand trotzdem wieder Freude daran, die ersten Stücke wollten wieder gelingen, obwohl die Messer-Auflage zur Hälfte abgebrochen war. Und schließlich erzeugte der Motor eigenartige Klappergeräusche, lief aber noch.

Und dann habe ich mein Herz (und relativ viel Geld) in die Hand genommen und mir vor wenigen Tagen nach reiflicher Überlegung die Midi FU 350 von Schulte gekauft, inklusive eines guten Vierbackenfutters. Die wiegt gerade die Hälfte wie die Fleischmann-Bank, aber jetzt bin ich in einer ganz anderen Klasse. Die unglaubliche Ruhe (kaum lauter als ein Ventilator), die Präzision und die FU-Regelung begeistern mich total. Es war ein Volltreffer für mich. Sie ist zwar kurz, aber ich habe eh nie Langholz gemacht. In meinen Augen das Beste, was man in dieser unteren Klasse bekommen kann. Ich kann vor lauter Begeisterung kaum den Keller verlassen. Und da ich mittlerweile 72 Jahre alt bin, ist es sicher die letzte Bank in der Reihe.

Aber was mache ich nun mit ca 70-80 kg Fleischmann/Holzmann? Der Schrottwert dürfte bei 15-20 Euro liegen, aber es sträubt sich in mir alles, das altvertraute Teil einfach einschmelzen zu lassen. Fühlt sich an wie Mord an einem Familienmitglied. Gibt es Interessenten, die sie kostenlos nehmen würden? Immerhin läuft sie noch und vielleicht kann man sie ja auch noch retten. Die Lager scheinen noch einwandfrei zu sein. Vierzack und Planscheibe sind noch da. Und ein endlos langes Bankbett.

Habt ihr eine Idee? Hätte jemand Interesse oder kennt jemanden, der sie geschenkt nehmen würde? Ich wohne nördlich von Münster/Westfalen. Ich freu mich auf Antworten und sende herzliche Grüße in die Runde.

Klaus-Peter
Caribeskipper
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Re: Wohin mit der alten Drechselbank?

Beitrag von Caribeskipper »

Hallo, Versuch doch dein Glück bei EBay-Kleinanzeigen. Dort findet sich bestimmt ein Abnehmer. Wenn geschenkt dran steht kannst du dich sicherlich vor Anfragen garnicht retten.
Gruß Ralf aus Seelze
- Twister Eco
martin.99
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Re: Wohin mit der alten Drechselbank?

Beitrag von martin.99 »

Oder du versuchst es hier erstmal im Marktplatz. Vielleicht kannst du damit noch wem eine Freude machen, der auch Spaß am reparieren hat.
steiger
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Re: Wohin mit der alten Drechselbank?

Beitrag von steiger »

Hallo Klaus-Peter

Warum stellst nicht ein paar Fotos hier rein, dann hast sie Rucki- Zucki weg.

Gruß Gerhard
Wer aufhört, besser zu werden,
hat aufgehört gut zu sein.
Klaus-Peter
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Bilder...

Beitrag von Klaus-Peter »

...dein Wunsch ist mir Befehl!!

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martin.99
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Re: Wohin mit der alten Drechselbank?

Beitrag von martin.99 »

OK, ich war unpräzise:
Mit "hier" meinte ich das Drechsler-Forum und im Drechsler-Forum den Bereich "Marktplatz" und dort den Bereich "Biete" oder den Bereich "Verschenke".
Viel Erfolg!
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Raupenzwerg
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Re: Wohin mit der alten Drechselbank?

Beitrag von Raupenzwerg »

Zur Info:

Die Drechselbank ist vergeben und hat einen neuen Besitzer gefunden!

Gruß Eva
Grüsse aus dem Schloßgarten
vom einzig wahren Raupenzwerg Eva
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