Meine erste und nun kommen die Fragen

Eure Fragen, Hilfestellung zur Kaufentscheidung, Tipps & Tricks zu Drechselmaschinen.

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Trismegistos
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Trismegistos »

Also ich danke euch allen für die Hilfestellung! Ich steh mit unterschiedlichen Firmen und Privatleuten in Kontakt und lass euch dann wissen ob es ein Flansch oder Adapter geworden ist.

Nun zu der Thematik die am ehesten das Potential hat, mir den Schlaf zu rauben. Die Maschine ist im Vergleich zu modernen, fabrikneuen Geräten recht laut. Nun Frage ich mich ob das in der Norm ist oder ob die Lager durch sind.

Zunächst der Motor solo auf Stufe eins und zwei. Auf dem Video klingt er erschreckend laut, hier vor Ort klingt er sehr viel leiser. Nach dem abschalten wenn er ausläuft macht es aber so ein schabendes Geräusch. Ich hoffe auf den nachfolgenden Videos ist ersichtlich was ich meine.

https://youtube.com/shorts/hlNIhZLjzH0?feature=share

Auf dem zweiten Video ist nun der Riemen angelegt und die Spindel dreht mit. Nun wird es sehr viel lauter. Auf Stufe zwei sogar so laut, dass man auf jeden Fall Ohrenstöpsel braucht.

https://youtube.com/shorts/epaninihcCw?feature=share

Und zum Schluss noch die Spindel von Hand angetrieben.

https://youtube.com/shorts/B1tBOv0U5pU?feature=share

Ich weiß nicht ob man über ein solches Video ernsthaft nachvollziehen kann, wie sich die Lautstärke vor Ort verhält. Ich hoffe es hilft bei der Diagnose.
Mue
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Mue »

Moin
Ich fürchte da sind neue Lager fällig.

Aber zuerst einmal checken was für Lager drin sind, evt. kann man die nachstellen. Wenn die schmierbar sind sollte man das zuerst einmal tun, das hilft schon sehr viel.

Den Motor kann man neu lagern, ein gebrauchter Motor findet sich aber oft auch günstig.

Manfred
Trismegistos
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Trismegistos »

Wie gehe ich da am besten vor? Kann ich die Lager einsehen und evtl. reinigen/Schmieren ohne die Spindel ausbauen zu müssen? Vorne am Spindelkopf sind Schrauben sichtbar. Ist das eine Abdeckung die ich abnehmen kann ohne befürchten zu müssen, dass ich mir die Drechselbank verhunze? Ich habe mit solchen Arbeiten keinerlei Erfahrung.
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Kann man am Typenschild des Motors erkennen, welche Lager man benötigt?
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Jurriaan
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Jurriaan »

Das glaube ich schon, die kannste abnehmen. Nimm allerdings eine passende Schraubendreher, die Schrauben verhunzeln wäre eine schlechte Idee.
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mascheck
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von mascheck »

Schmieren geht hier auch non - invasiv! Einfach mal die Schmiedenippel neu abschmieren.

Wobei ich eigentlich dazu raten würde, die Lage prophylaktisch gegen neue, abgedichtete zu tauschen.


Gruß Martin

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Kobold
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Kobold »

Den Motor neu zu lagern ist kein Hexenwerk. Das ist ein ganz normaler Drehstrom-Kurzschlussläufer, da ist nix Geheimes dran: Keine Kohlen, Kondensatoren oder anderes Zeug, das Probleme machen könnte. Die Hauptschwierigkeit besteht meisten darin, das Lüfterrad abzuziehen, ohne es kaputt zu machen.
Die Lager sind vermutlich einfache Rillenkugellager, die man an jeder Ecke bekommt. Das hintere ist wahrscheinlich ein wenig axial beweglich, um eine Längenausdehnung des Rotors bei Erwärmung zu ermöglichen.
Ich würde hier auch abgedichtete Lager bevorzugen, erkennbar am Nachsetzzeichen 2RS1 oder 2RS2. Die kosten ein paar Groschen mehr, dafür hat man auf ewig Ruhe, weil kein Fett raus- und kein Dreck reinkommt. Feiner Schleifstaub findet nämlich sonst die kleinsten Ritzen, und oft hat man als Abdichtung nur einen einfachen Filzring.

Gruß Reinhard
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Trismegistos
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Trismegistos »

Der Motorlüfter ist zu meinem Erstaunen komplett aus Metall. Der dürfte doch nicht so einfach abbrechen…?
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Wenn ich den hinteren Schmiernippel etwas rein drücke, dann kommt sofort etwas graubraunes Fett raus.
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Beim vorderen kommt nichts. Ist das vielleicht ein Indiz dafür, dass dort Fettmangel vorherrscht?
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Der bleibt pupse trocken. Dafür erkenne ich vorne an der Spindel einen öligen/fettigen Spalt.
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Ist das das Fett aus dem Kugellager, was dort rauskommt? Dann ergibt das durchaus Sinn regelmäßig nachzufetten. Doch wie oft ist regelmäßig? Wenn ich das richtig verstehe dann gibt es offene und geschlossene Kugellager. In meinem Fall sind sie offen und müssen durch Fett einpressen vor dem austrocknen bewahrt werden, korrekt? Bei geschlossenen Kugellagern ist das System dicht und das kommt theoretisch nichts raus und dementsprechend auch nichts rein. Sollte ich meine Lager gegen geschlossene tauschen, dann erübrigt sich in Zukunft das nachfetten über die Schmiernippel. Kann man das so sagen?
Kobold
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Kobold »

ja, das kann man so sagen.

Wenn man durch den Schmiernippel neues Fett reindrückt, kommt das alte Fett an dem Ringspalt zwischen Lagerdeckel und Spindel raus. Wenn man das nicht macht, kommt da Dreck rein. Bei abgedichteten Lagern erübrigt sich beides.

Es ist leider nicht möglich, durch reichliches Nachfetten das alte Fett und den eingedrungenen Dreck rauszuspülen. Das neue Fett nimmt dann den kürzesten Weg zwischen Nippel und Ringspalt, und dreiviertel von dem alten Fett bleiben drin. Da hilft nur Lager ausbauen und auswaschen, aber dann kann man auch gleich neue Lager montieren. Jedenfalls, wenn es leicht erhältliche Lager sind, wie z.B. beim Motor. Bei exotischen Sonderlagern mit astronomischen Preisen hilft nur auswaschen in Petroleum und neu fetten. Dafür würde ich ein weiches, geschmeidiges Fett wählen.

Gruß Reinhard
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Trismegistos
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Trismegistos »

Ich habe die Abdeckung mal abgenommen. Das Lager ist, wie erwartet, offen.
Viel ist nicht drin, nur etwas altes, stellenweise harziges Fett.

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Bringt es was ohne Ausbau zu fetten? Das hätte ich hier:

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Jurriaan
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Jurriaan »

Das wäre ein Versuch wert - ausbauen und erneuen geht immer noch, so teuer wird dein Mehrzweckfett nicht sein, oder?
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mascheck
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von mascheck »

Wenn du gedanklich schon so weit vorgedrungen bist und überlegst, die Lager der Spindel zu tauschen, hast du bezüglich des Spindelgewindes theoretisch eine weitere Option:

Du könntest dir eine neue Spindel mit M33/3,5, MK2 und Ablaufsicherung anfertigen lassen. Hier gibt es ein paar Leute, die das machen.

Dann ist deine Maschine auf dem aktuellen Stand der Technik.

Gruß Martin

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Argus
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Argus »

hallo,
Trismegistos hat geschrieben: 03.11.2022 - 01:12:31
.. nur etwas altes, stellenweise harziges Fett.
verharztes Fett in Lagern kann man mit Kettensägenreinigern auflösen, solange dort in den Lagern nur Metall und kein Plastik verbaut ist. Es geht aber auch Backofenspray oder andere Harzlöser. Die bestehen meist aus Kali oder Natronlauge und spalten Fette auf. Das Problem wird eher sein, das Gemisch aus zersetztem Fett und Harzlöser wieder vollständig heraus zu bekommen. Wenn es richtig verharzt ist, hilft meist auch kein Ballistol mehr

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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Trismegistos »

Das Fett ist nur an Stellen etwas zäh geworden, die scheinbar an der Luft waren.
Gemeint sind diese Vertiefungen dieser metallischen „Kugelhalterung??“…

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Aber wirklich immer nur kleine Popelchen, die zäher sind, sonst ist das wenige Fett noch weich.
Direkt an den Kugeln macht es einen etwas liquideren Eindruck. Fast schon flüssig und vor allem dunkler. Aber alles bewegt sich anstandslos.

Meine Hoffnung ist, dass man mit nachfetten die Maschine noch eine Zeit lang so nutzen kann, bevor neue Lager fällig sind. Ein Lagerwechsel wäre aktuell ein Alptraum für mich. Eine neue Spindel kommt auch nicht in Frage, da ich bis auf ein modernes Drechselfutter alles an Zubehör besitze was ich benötige. Das alles passt wie angegossen. Und da ich plane später mal große Vasen zu drechseln, für die wirklich große schwere Brocken auf die Maschine müssen, bin ich ganz froh über das M45. Ich denke der eine M45 Flansch der mir fehlt wird um einiges günstiger sein als eine neue Spindel und neues Zubehör in M33.

Den Tipp mit dem Reiniger behalte ich im Hinterkopf. An dieser Maschine gibt es original kein Gramm Plastik, was ich sehr erfreulich finde. Das würde also funktionieren.

Ich würde heute erst mal mit der Fettpresse ran und schauen, was sich tut. Das Fett von Nigrin kostet keine 5.-€ die Tube. Das ist aber nicht auf Lithiumbasis.
Habe mal irgendwo hier im Forum gelesen, dass man ein Lithiumfett nehmen sollte.

Eine Frage noch: an der Seite zum Bett hin ist klar, wo das alte Fett hin wandert, aber wie ist das auf der anderen Seite, zur Riemenscheibe hin?
Muss ich die abbauen? Gibt es auf der Riemenseite der Spindel auch so eine Öffnung wo das Fett rauskommt?
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Argus
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Argus »

Trismegistos hat geschrieben: 03.11.2022 - 11:03:22
Aber alles bewegt sich anstandslos.
das heißt, jede der Kugeln dreht sich ordentlich im Käfig beim bewegen. Ansonsten gäbe es Flachstellen.
Das Fett von Nigrin kostet keine 5.-€ die Tube. Das ist aber nicht auf Lithiumbasis. Habe mal irgendwo hier im Forum gelesen, dass man ein Lithiumfett nehmen sollte.
Lithiumseifenfett hat, wie der Name sagt, Lithium als Bestandteil. Und Lithium als seltenes Metall ist derzeit rar und teuer.
Fett besteht ja aus einem Basisöl, das letztendlich schmiert und Stabilisatoren, die die Viskosität, Haftung, Temperaturbeständigkeit bestimmen. Seife heißt es, weil hier ein Verdickungsmittel durch Lithiumhydroxid als Lauge benutzt wurde, ähnlich der Seifenherstellung. Mit Lithiumseifenfett wirst Du sicher nichts falsch machen, könnte aber oversized sein. Die Lager sind früher ja auch mit einfachem Fett gut gelaufen.

Gruß Frank
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Trismegistos »

Okay dann benutze ich vorerst mein vorhandenes Fett. Ich werde das Lager im eingebauten Zustand vorsichtig reinigen, dann neu fetten.
Wie viel Fett ist zu viel Fett? Über den Nippel hätte ich aus dem Bauch heraus so viel Fett gepumpt, bis vorne frisches rauskommt.

Und noch zwei Sachen:
Als ich die Lagerabdeckung gereinigt habe, habe ich wohl etwas von der alten Filzdichtung abgeschabt.
Die war rundum verdreckt mit einer Mischung aus Staub und Fett.
Die Schicht war bombenfest und musste großzügig mit Petroleum und Reinigungsfilz gesäubert werden.

Vorher:
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Nachher:
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Innen war der Dichtungsfilz so platt gepresst und ebenfalls zäh trocken, dass ich ohne nachzudenken in den schlechten Lichtverhältnissen an noch mehr eingetrocknetes Fett dachte. Also habe ich die vermeintliche Fettschicht abgeschabt. Darunter gab sich dann der olle Filz zu erkennen.

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So sah es zuvor aus:
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Muss ich den Rest jetzt rauspopeln und dann neuen Filz besorgen? Oder geht das mit ordentlich Fett noch?


Frage zwei bezieht sich auf die Genauigkeit von Spindel und Pinole. 100% scheinen die nicht zu fluchten.
Ich hab alles mir erdenkliche versucht um es auf die selbe Höhe zu bekommen, aber durch die Bauweise wüsste ich nicht, wie man den Reitstock ausrichten kann. Oder bin ich zu penibel und das schaut noch in Ordnung aus? Hilfe erwünscht! :-)

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:danke:
Kobold
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Kobold »

Hallo Trismegistos,

man kann nur neues Fett in ein Lager drücken, wenn das alte irgendwo raus kommt (sonst würde man mit einer ordentlichen Fettpresse den Lagerdeckel absprengen). Das kann ein Ringspalt sein, aber auch eine Nut oder Bohrung - vorzugsweise an der tiefsten Stelle.

Du kannst versuchen, mit einem Pinsel voll Petroleum oder Biodiesel (löst super!) das Lager wenigstens einseitig zu säubern. Dabei aufpassen, dass keine Borsten im Lager zurückbleiben. Gut genervte Leute drehen das Schmiernippel raus und blasen mit 8 Atü Pressluft in die Öffnung. Lappen davor halten und Schutzbrille tragen, kann eine ordentliche Sauerei geben. Die Spindel mehrfach drehen und so lange wiederholen, bis nix mehr rauskommt. Dann mit frischem Fett füllen, Hauptsache es ist weich und sauber. Nachschmieren mit Lithiumfett ist nur sinnvoll, wenn vorher schon welches drin war. Weil Du das nicht wissen kannst, ist die Sorte egal.

Mit etwas Glück wurde das Lager so eingebaut, dass man die Bezeichnung lesen kann (auf dem Aussenring eingraviert). Da findet man das Logo des Herstellers (z.B. FAG oder SKF) und eine 4stellige Zahl, z.B. 6305. Dahinter könnte noch ein Nachsatz stehen, z.B. C3. Unbedingt mit notieren, in der Regel hat sich der Konstrukteur etwas dabei gedacht. Schau mal, was neue Lager kosten würden, wahrscheinlich sind sie gar nicht so teuer. Abgedichtete Lager nehmen, wie bereits geschrieben. Und nicht im Internet beim Chinamann kaufen, sondern in einem ordentlichen Laden von einem namhaften Herteller - sonst kann es passieren, dass Du nach 4 Wochen wieder aufmachst und die Dinger auswechselst. Ist mir bei Moped-Radlagern schon passiert, darum schreibe ich das.

Gruß Reinhard
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von mascheck »

Dass die Spitzen fluchten ist nur eine der Voraussetzungen für eine präzise arbeitende Drechselbank.

Wichtig ist auch, dass die Achsen von Spindel und Reitstock exakt übereinstimmen

Zuerst sollte das Maschinenbett genau horizontal im Wasser stehen.
Dann überprüfst du am besten mit einer möglichst langen und absolut geraden Welle mit 6-8mm Durchmesser, die du in einem Bohrfutter oder besser in einem Spannzangenfutter abwechselnd spindelseitig und reitstockseitig einspannst. Den Reitstock dabei in die vordere und hintere Stellung kurbeln.
Die vertikale Flucht kann auch mit einem Kreuzlaser überprüft werden.

Ob die Genauigkeit ausreicht, hängt davon ab, was du bearbeiten willst. Bei großen Schüseln und Vasen kommt es nicht auf den letzten 1/10 mm an.

Wenn du filigrane Döschen nachen willst, die mehrfach umgespannt werden müssen, ist möglichst hohe Präzision erforderlich.
Ebenso beim Bohren von Penblanks.

Gruß
Martin

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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Trismegistos »

An dem Lager hinter der harzigen Abdeckung kann ich leider keine Nummer erkennen. Aber ich werde es erstmal nur eingebaut reinigen und neu fetten.

Am Elektromotor werde ich gleich mal die Abdeckung und den Metall-Lüfter abnehmen um einen Blick aufs Lager zu erhaschen. Bei moderneren Motoren steht ja häufig auf dem Typenschild welche Lager verbaut sind, aber die Nummern auf meiner Plakette scheinen keine Lager anzugeben. Bleibt nur nachzuschauen. Muss ich irgendwas beachten? Gibts was das Laien häufig verbocken?

Ich habe durchaus vor Kugelschreiber und kleinere Gefäße zu drechseln. Ich seh ja dann ob sich die Ungenauigkeit bemerkbar macht.
Kobold
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Kobold »

Um so einen Motor zu zerlegen braucht man ein wenig Selbstvertrauen, gesunden Menschenverstand und handelsübliches Werkzeug.
Hauptproblem ist, wie schon geschrieben, das Lüfterrad abzunehmen. Manche lassen sich einfach mit beiden Händen abziehen, das ist aber eher selten. Manche sind durch eine seitliche Madenschraube gesichert, gründlich nach so etwas suchen!
Auf gar keinen Fall einen Abzieher aussen ansetzen und ziehen! Das Rad geht dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit kaputt, oder es verspannt sich und klemmt noch fester!
Manchmal findet man dicht neben der Nabe zwei Gewindebohrungen, über die kann man mit einem selbstgebastelten Abzieheher (kräftiger Flachstahl, zwei Bohrungen für Schrauben und eine Gewindebohrung in der Mitte) gefahrlos ziehen.
Manchmal findet man neben der Nabe zwei Taschen, durch die man mit einem schlanken Abzieher direkt an der Nabe ziehen kann.
Einfach genau hinsehen und etwas nachdenken, dann wird das schon.
Im Zweifel ein Foto posten, dann kann Jemand per Ferndiagnose helfen.

Gruß Reinhard
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Re: Meine erste und nun kommen die Fragen

Beitrag von Trismegistos »

Ich danke für die zahlreichen Ratschläge! Leider bekommen ich die Abdeckung über dem Lüfter nicht ab. Die ist mit zwei Schrauben befestigt, die sich einfach lösen ließen. Aber die Abdeckung bekomme ich beim besten Willen nicht runter.

Beim Spindelkasten habe ich das eine Lager gereinigt und gefettet, das andere für mich unzugängliche auf Seite der Riemenscheibe nur etwas gefettet.
Wenn ich die Spindel von Hand so schnell ich kann antreibe, klingt sie eigentlich ganz in Ordnung. Nichts was eine hohe Lautstärke ergeben dürfte.
Wenn ich den Motor solo laufen lasse, klingt das vor Ort auch nicht sonderbar laut. Gesprächslautstärke würde ich sagen.
Mittlerweile glaube ich, dass der Lärm von der Riemenscheibe oder dem Riemen kommt. Kann das sein?
Habe hier im Forum leider nichts dazu gefunden.
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