Selbstgebaute Drechselbank - wer kennt sich aus?

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Bettina
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Selbstgebaute Drechselbank - wer kennt sich aus?

Beitrag von Bettina »

Liebes Drechsel-Forum,

von meinem Papa habe ich eine Drechselbank geerbt, die nun wieder in den Einsatz kommen soll.
Ich bin neu im Drechsel-Business und die Maschine ist Marke Eigenbau - was den Start nicht ganz einfach macht. Sie läuft und dem Holzeinspannen steht nichts mehr im Weg.
Aber sie bringt einiges an Einzelteilen mit, die ich noch nicht richtig zuordnen kann. Leider gibt es keine technische Zeichnung oder Anleitung.
Vielleicht kommt ja hier im Forum jemandem die Maschine bekannt vor?
Hier ein paar Fotos:

Drechselbank Marke Eigenbau
Drechselbank Marke Eigenbau
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Motor
Motor
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Maschine
Maschine
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diverse Einzelteile
diverse Einzelteile
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Schöne Grüße
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SteffenM
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Re: Selbstgebaute Drechselbank - wer kennt sich aus?

Beitrag von SteffenM »

Guten Abend Bettina,

das Gerät scheint mir nur bedingt geeignet zu sein, um Freude am Drechseln zu entwickeln. Dem Holzeinspannen steht nämlich im Weg, dass du nur ein fest eingebautes Bohr(?)futter hast. Damit lässt sich rundes Holz mit entsprechendem Durchmesser einspannen. Für alles andere brauchst du einen Mitnehmer oder ein Einschlagfutter. (Das runde Ding mit Holzschaft neben der gelben Lünette könnte vielleicht eins sein.)

Hast du auch Werkzeug gefunden? Falls ja, sind das bestimmt zurechtgeschliffene Feilen. Die sind recht spröde und damit nicht ganz ungefährlich.

Also falls du den Start noch vor dir hast, bietet sich der Besuch bei einem erfahrenen Drechsler oder die Teilnahme an einem Kurs an. Das Erbstück lässt sich vielleicht zum Polieren oder Schleifen nutzen. Ein Schleifteller ist ja in der Kramkiste. Zum Drechseln würde ich auf eine der Gebrauchtmaschinen hier im Forum zurückgreifen.

Liebe Grüße zurück!
Steffen
eibchen
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Re: Selbstgebaute Drechselbank - wer kennt sich aus?

Beitrag von eibchen »

Hallo Bettina,
für einen guten Rat möchte ich gern mehr sehen und nicht raten!
Alles aus dem Karton auf den Tisch oder Fußboden, dass man jedes Einzelteil erkennen kann.
Das Futter auf der Spindel ist definitiv kein Bohrfutter, aber eine frühe Bauart Drechselfutter,
dafür müßte noch einiges Zubehör vorhanden sein. Welches Gewinde hat die Spindel, das Futter?
Für kleine, leichte Arbeit wird die Maschine gehen. Übermäßig stabil sieht dieses Maschinchen nicht aus,
aber besser als manche Blechkiste. Geld und Zeit würde ich dafür nicht investieren.
Eher auf eine Brauchbarere Maschine sparen.
Das vorhandene Werkzeug möchte ich erst sehen, bevor darüber zu raten ist.
Ein Elektriker sollte die Maschine vor dem Start mal prüfen.
Den zweiten Motor erst mal vom Tisch und bitte die ganze Maschine richtig aufstellen.
Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/eibchen
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johannes_s
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Re: Selbstgebaute Drechselbank - wer kennt sich aus?

Beitrag von johannes_s »

Hallo,

die Maschine ist ein Eigenbau und durch die Konstruktion nicht besonders stabil.

Wenn möglich solltest du in deiner Gegend einen der Stammtische aufsuchen und von denen dann mal Rat holen.
Das Futter ist zwar kein Vierbackenfutter aber könnte Multistar sein. Auf jeden Fall ein Futter, das man noch verwenden kann.

Gruß Johannes
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Jupp 58
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Re: Selbstgebaute Drechselbank - wer kennt sich aus?

Beitrag von Jupp 58 »

Hallo Bettina,

so aussichtslos erscheint mir das Maschinchen gar nicht, wenn man bedenkt, dass sich manche (z. B. ich!) das Drechselvirus sogar mit einer Bohrmaschine mit Drechselvorsatz eingefangen haben.
Du wirst darauf keine schweren Teile drechseln können, aber für schlanke Teile (Kerzenständer, Teelichthalter, Eierbecher, Räuchermännchen, Salzstreuer, kleine Schälchen, ...) reicht es allemal. Die Belastbarkeit der Handauflage lässt ohnehin keine Gewaltanwendung zu. Für längere Teile ist auch die Lünette (gelbes Teil, wie schon von Steffen erwähnt) nützlich.
Die Befestigung auf dem Tisch erscheint mir dafür auch ausreichend.
Ich glaube sogar zu erkennen, dass der Spindelstock verschiebbar und der Reitstock abnehmbar ist, so dass man gut mit Aushöhlwerkzeugen (z. B. für Vasen oder Becher) arbeiten kann. Allerdings müsste dann der Motor auch verschiebbar sein, das kann man aber nicht richtig erkennen.
Außerdem glaube ich eine Teilscheibe mit Spindelarretierung hinter der Riemenscheibe an der Spindel zu erkennen, was auch sehr hilfreich sein kann.
Die Funktion des Metallrahmens, der an der Wand lehnt, ist mir derzeit auch nicht ganz klar. Ich würde ihn fast für eine Außendrehvorrichtung halten, wenn man mit einem Zusatzteil aus der Kiste (irgendein Winkel vielleicht) daran die Handauflage befestigen kann. Das würde auch den offensichtlich beabsichtigten Überstand des Bankbettes seitlich über den Werktisch erklären.

Ich schließe mich dem Rat von Steffen an, einen erfahrenen Drechsler oder einen Drechselkurs zu besuchen. Sicherlich erklären sich Dir dann einige Dinge von selbst.
Dann wird sich auch bald zeigen, ob Du eine neue Maschine brauchst und welche das sein soll.
Also: Auf gehts! Viel Spaß!

Schöne Grüße aus der Oberlausitz
Jürgen
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Argus
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Re: Selbstgebaute Drechselbank - wer kennt sich aus?

Beitrag von Argus »

Hallo Bettina,
Bettina hat geschrieben: 12.01.2023 - 21:20:13
von meinem Papa habe ich eine Drechselbank geerbt, die nun wieder in den Einsatz kommen soll.
erst einmal willkommen hier im Forum.
Sicher ist die Maschine nicht das Optimum zum drechseln. Aber, da Du die Maschine geerbt hast, wirst Du Dich sicher daran erinnern, was dein Vater so an schönen Dingen damit fabriziert hatte, und was also damit auch möglich ist. Du brauchst also jemanden, der Dich an die Hand nimmt, Dir die Basics für genau diese Maschine erklärt und auch die Schwächen dieser Maschine, die sicher auch dein Vater sehr gut kannte. Dann kann der Einstieg klappen und der Spaß beginnt.
Sinnvoll ist, so wie @eibchen schrieb, weitere Detailaufnahmen nachzureichen. Dann kann man verschiedene Szenarien erarbeiten.

Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."

Sir Winston Churchill, britischer Politiker und Schriftsteller
* 30.11.1874, † 24.01.1965
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