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Interessanter Fund bei meinem Trödler

Verfasst: 23.06.2017 - 16:56:58
von Matze
Hallo,
heute habe ich bei meinem Trödler eine ganze Schublade voll
Gewindestrehler entdeckt.
Alles schön geordnet nach Größe
die eine Hälfte ist gekennzeichnet mit Steigung (von 0,5-3,5)
Und die anderen mit Gänge.
Was glaubt ihr wofür die waren?
Kann man damit auch Metall schneiden?
Ich denke nicht das die für Holz waren da einige zu fein sind.

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Gruß Matze

Verfasst: 23.06.2017 - 17:26:42
von Gast
Hallo Matze ,
die Strehler "mit den Gängen" haben Zollgewinde = X Gänge pro Zoll .
Ich habe vor einer Ewigkeit auch mal eine kleine Kiste solcher Strehler mit zum Teil sehr geringen Steigungen in Zoll - und Metrischen Steigungen aufgetan . Früher wurde z.B. in Knochen ( Schachspielfiguren ) oder andere harte Materialien Gewinde geschnitten , da kamen wohl die kleinen Steigungen zum Einsatz .
Grüße
Andreas

Verfasst: 23.06.2017 - 19:04:39
von wosch
Hallo Matze,
diese Strehler waren vor allem für das nach Nachschneiden von Gewinden in Metall gedacht.
Mit etwas Übung kann man damit auch neue Gewinde auf der Drehbank schneiden, insbesondere auf solchen Maschinen, bei denen die Spindel durch eine Leitpatrone während der Drehung nach vorn geschoben wird. (Das sind die Erinnerungen aus meiner Lehrzeit.)

Geübte Drechsler schneiden damit auch heute noch Gewinde in Holz. Dazu sollten die Strehler aber sehr scharf und das Holz dafür geeignet sein.
Auf dem letzten Drechslertreffen in Olbernhau gab es dazu perfekte Vorführungen.


Gruß
Wolfgang aus Magdeburg

Verfasst: 23.06.2017 - 22:02:48
von die Pfeife
Hallo Wolfgang,

ich würde damit kein Metallgewinde nachschneiden wollen, wie auch immer man das machen wollen würde :no

Viele Grüße
GerhardW

Verfasst: 24.06.2017 - 16:48:04
von Maintor
Hallo Wolfgang ,
die Strehler haben alle Angeln für Hefte !!!!!

Beim Schneiden bzw. Nachschneiden Gewinden in Stahl treten viel zu große Kräfte auf,
die meiner Meinung nach nicht von Hand beherrschbar sind.

Verwendung : Holz ; Knoche, Ebonit usw.


Gruß Ludwig

Verfasst: 24.06.2017 - 17:25:56
von Matze
Hallo,
und danke für eure Unterstützung.
Ich finde die Diskussion sehr interessant.
Also sind die Strehler wahrscheinlich doch von einem Drechsler
Ich werde nächste Woche mal versuchen damit ein Gewinde zu machen
wenns klappt werd ich ein Bild einstellen

Gruß Matze

Verfasst: 24.06.2017 - 18:04:59
von robs#97
Für Metall komplett ungeeignet. Man würde nicht mal die Kraft aufbringen, mit einem dieser Strehler ansatzweise ein Gewinde auf Metall zu schneiden.
Auf Blei vielleicht :mrgreen:

Verfasst: 25.06.2017 - 08:16:23
von die Pfeife
Moinmoin,

nochmal, diese abgebildeten Werkzeuge sind keine Werkzeuge für die Metallverarbeitung.

Zum Gewindeschneiden in Metall gibt es Schneideisen und Gewindebohrer nach verschiedenen DIN Normen damit auch alles weltweit zusammenpasst.

Für Wasserleitungen deren Gewinde von Hand geschnitten wird gibt es die Gewindekluppe und den Schneidbock, wer damit mal gearbeitet hat kennt die Kraft die erforderlich ist um ein größeres Gewinde von Hand in Metall zu schneiden.

Größere Gewinde und Sondergewinde können unter anderem an Drehmaschinen hergestellt werden, notwendig dafür sind Getriebe, Wechselräder Zug und Leitspindel und den verschieden Winkel entsprechende Drehstähle, usw.

Auch für solche Gewinde gelten entsprechende DIN Normen.

Viele Grüße
GerhardW

Verfasst: 25.06.2017 - 11:58:02
von die Pfeife
Hallo Martin,

bin weder enttäuscht noch habe ich Lust auf Korinthenkackerei.

Arno du hast eine eMail!

Gehabt euch Wohl!

Verfasst: 25.06.2017 - 13:28:24
von Alfonsausbw
Hallo Dreher und Drechsler,
möchte gern einen kleinen Beitrag zum Thema Strehler, für Holz oder für Metall, hinzufügen.

Die abgebildeten Werkzeuge sind ganz sicher nicht für die Metallbearbeitung geeignet! Bitte nicht ausprobieren!
Zwei Merkmale zeichnen diese Werkzeuge eindeutig als Strehler für den Drechsler aus:

1. Die Schneiden sind alle gleich lang, beim Gewindestrehlen von Hand unbedingt notwendig um eine gleichmässige Steigung zu gewährleisten. Beim Strehler für Metall sind die Schneidspitzen unterschiedlich lang um die einzelnen Schneiden nicht zu Überlasten bzw. die Leistung zu erhöhen.

2. Die Werkzeuge sind für ein Holzheft, also für "Handbetrieb" vorbereitet, auf einer Metalldrehbank undenkbar! Der Link in einem der Obigen Beiträge zeigt einen Strehler für Metall, nicht gleich lange Schneiden und zum "Einspannen"gedacht.

Runde Grüße
Alfons

Verfasst: 25.06.2017 - 14:22:34
von Der Biesdorfer
Hallo Matze,

Freue dich über den Schatz den du gehoben hast, und fang an erst Hefte zu machen, die Eisen zu entrissen und vielleicht scharf zu machen um dann Gewinde zu üben. Ich habe mir selbst für viel Geld ein Set Gewindesträhler gekauft und bin damit nicht unbedingt glücklich. Es ist eben nicht unbedingt einfach. Und man hat immer erst ne gewisse Vorarbeit zu leisten um einen Strähler ansetzen zu können.
Ich wünsche dir viel Spaß damit.
Gruß Thomas

Verfasst: 25.06.2017 - 16:08:18
von hovens
Hallo Leute,


Diese strähler sind hergestellt worden für arbeiten in metall. Sie wurden für u.a. gewinde schneiden in messing benutzt. In den UK war eine firma wo nog bis in die 60er jahre die gewinde in bestimmte wasserhähne u.d. das komplette gewinde von hand gestrählt wurde ( von einen gehört, der es noch selber gemacht hat.
In der andere metalle wurden sie bis den 2 ten weltkrieg ( etwa) benutz um nachdem das gewinde mit den normalen methoden geschnitten war einmal zu strählen um die kleine gräte zu entfernen. Und das geht sehr gut weiss ich aus eigene erfahrung. Selber habe ich auch einen kompletten metrische satz direkt gekauft von einen instrumentmacher der sie selber in seine lehre hergestellt hat. So wie so sind die feine strähler ( 0,5 mm ) nahezu unbrauchbar in holz!) also sind die für andere zwecken her gestellt worden.

gruss,

Jan