Ausdrehwerkzeug Eigenbau aus Kegelsenker

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hera
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Ausdrehwerkzeug Eigenbau aus Kegelsenker

Beitrag von hera »

Moin allerseits,
angeregt durch einige threads in der letzten Zeit hier mein Beitrag zum Thema Eigenbauwerkzeug.

Aus welchen Gründen auch immer scheue ich zurück vor der Ausgabe für teure aber erprobte Ausdrehwerkzeuge.

Also bot sich ein Versuch an, mit Bordmitteln aus dem Chaos meiner Metallabteilung zu versuchen etwas schneidiges zu erzeugen.
Nach diversen Versuchen mit Wendeplatten und Spandickenbegrenzern habe ich folgende Vorgaben gemacht:

HSS um schlanke Schneiden zu erzeugen, Spanbegrenzer, Spanabfluss frei nach unten, keine Ab- oder Umlenkung, möglichst kein Verstopfen.
So hatte ich mir das Teil vorgestellt:

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Also war die Vorgabe, es muss eine Bohrung her ins HSS Material. ( bohren mit HM Bohrer geht, aber mir waren die Bohrer zu schade)

Ein Teil mit vorhandenem Loch war ein gebrauchter, aber stumpfer Kegelsenker.

Das Informbringen ging relativ einfach per Bandschleifer und Cubitron Bändern.

Spandickenbegrenzung ging dadurch, das eine Überwurfhülse mit eingelegtem Blechplättchen vorbereitet und am Wertzeug montiert in Form geschliffen wurde. Befestigung per Schräubchen.

Freiwinkel schleifen und schärfen innen oder aussen, Spantiefe einstellen, und fertig.

Eingesetzt wird das gute Stück in eine 15mm Rundstahlaufnahme , in Winkelstücke jegliche Art zum Hinterdrehen, in eine Kugeldrehvorrichtung und wo auch sonst immer sinnvoll.

Ist mittlerweile eines meine liebsten Stücke, weil schneidet leicht, fast unmerklich, sauber fast wie eine Haken, zieht sich nicht ins Holz, verstopft selten.

Insbesondere bei der Kugeldrehvorrichtung kann man so richtig ins volle gehen ohne das sich ein Stahl ins Holz zieht, wie es mir mit Tassenstählen ab und zu passiert, wenn ich zu agressiv gehe.

Die Fotos sollten für sich sprechen, ansonsten, Fragen und Kritik gern.

Bitte seht mir nach, das die Schönheit unter der Schnelligkeit gelitten hat. Es geht sicher schöner aber wenns funktioniert ….

Die Kosten hielten sich einigermassen im Rahmen, aber wenn man bedenkt, was für Zeit und Werkzeug man braucht…, wäre ein Kauf sicherlich auch sinnvoll gewesen.

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Übrigens, klein geht auch

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Aber, Spass hat's gemacht.
UriStefan
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Beitrag von UriStefan »

Super, das ist ja mal eine coole Idee mit dem Einlochkegelsenker! Da steckt ja schon ein Ausdrehwerkzeug drin, man muß nur das Überflüssige wegschleifen. :klatsch:
So ein Tool steht auch noch auf meiner todo-Liste! Ich habe ja schon Tassenstähle gebaut und genau das gleiche Problem beim Aushöhlen, man muß etwas aufpassen und kann sie nicht blind benutzen. In Vasen muß das aber blind gehen, da hat man sehr eingeschränkte Möglichkeiten, die Stähle richtig anzustellen, da müssen sie einfach agressiv schneiden und das geht nur mit Spanbegrenzer.

Ich hätte sonst noch den Tipp, ein Stück HSS weichzuglühen und dann zu fräsen/bohren/drehen sowie danach wieder zu härten. Funktioniert einwandfrei, habe ich bei den Tassenstählen auch gemacht, das war ein dicker HSSE-Gewindebohrer, der ließ sich nach dem Weichglühen im Tonbrennofen mit HSS super bearbeiten. Dauert halt, kostet Energie, aber macht Spaß, wie Du schon schreibst!

Oder man nimmt einen Martel Haken, den kann man sauber anlegen, braucht für den Boden aber ein anderes Tool und hat Probleme am Übergang. Letzterer ist aber schlecht selber aus HSS herzustellen, da müßte man HSS schmieden, keine Ahnung, ob das so einfach geht.

Das hier ist ganz großes Kino!

Meint

Stefan
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oldy-2913
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Beitrag von oldy-2913 »

Moin hera

Echt stark ... :maintor1: und :danke:

Gruß oldy ... :prost:
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