Seit geraumer Zeit bin ich ja nun stolzer Besitzer einer schweren Guß-Bandsäge. Aber der Stolz verblasst zusehends.
Gibt es den Hersteller überhaupt noch?
Ich habe versucht, sie ein wenig zu restaurieren. Als erstes verpasste ich ihr neue Korkbandagen für die Räderlaufflächen (Fa. Panhans). Ich hab sie auch schön ballig geschliffen. Alle beweglichen Teile wurden gereinigt und mit neuer Schmierung versehen. Mit der Anschaffung von Panhans-Rollenführungen wollte ich wegen des Preises (je 155,00 € oben und unten) noch abwarten, bis sie zum ersten mal richtig läuft. Ein fabrikneues Sägeband 30 mm wurde aufgelegt und vorsichtig ausgerichtet. Mein Sohn ist Schreiner und hat mir dabei geholfen. Also ist anzunehmen, dass bis hierher alles richtig gemacht wurde. Den alten Lederriemen mit Verbindungsschloss habe ich auch durch einen Endlosriemen ersetzt.
Zunächst wurde der alte Perilex-Stecker durch einen CNC-Stecker ersetzt. Wohlweislich habe ich gleich einen polumschaltbaren Stecker verwendet, den ich auch prompt benötigte, weil der Motor erstmal verkehrt herum lief.
Nun begann mein großes Staunen: Der Motor rührte sich nicht von der Stelle. Erst als ich die Bandspannung löste, kam das ganze ziemlich zaghaft ins rotieren. Sobald ich aber das Band wieder spannen wollte, so dass es mitläuft, hatte ich wieder Stillstand.
Nun hab ich ja schon mal die Ausdrücke Stern – Dreieck und Darlander gehört, kann aber damit nichts anfangen. Liege ich richtig, wenn ich annehme, dass mit der Stern-Schaltung der Anlaufstrom und dann mit Dreieck der Verbrauchstrom gemeint ist. Das Kabel vom Schalter zum Motor hat nur 5 Drähte (blau = nicht angeschlossen), also kann man nach meiner Meinung auch nicht Stern – Dreieck schalten, oder?
Aber die Maschine soll ja vorher einwandfrei gelaufen sein (Nach Verkäuferaussage). Ich denke nun, dass der Motor einen Defekt hat und ich einen neuen brauche, weil ich ihn mit bloßen Händen festhalten kann, wenn er eingeschaltet wird. Er bringt m. E. zu wenig Kraft.
Der alte hat laut Typenschild 1,5 PS oder 1,1 kW bei 910 U/min
Die Riemenscheiben sind beide gleich groß (D = 200 mm)
Die Sägeräder sind beide D = 600 mm
Das Sägeband ist 3850 mm lang
Nach meiner Berechnung würde in dieser Konstellation eine Schnittgeschwindigkeit von 28,574 m / sec. erreicht werden.
Ist das eine vertretbare Schnittgeschwindigkeit für diese Bandsäge?
Weiter stellt sich mir die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, mit dem neuen Motor auch gleich auf Keilriemen umzurüsten, da wäre der Drehmoment wahrscheinlich ein besserer. Dazu bräuchte ich aber auch passende Keilriemenscheiben.
Wer ist in der Lage mich richtig zu beraten, denn ich möchte eigentlich irgendwann einmal wieder bandsägen. Mein Holzvorrat reißt nämlich still und leise vor sich hin.
Für Eure Tipps wäre ich sehr dankbar.
Anschließend noch ein paar Bilder:
Das Ungetüm mit abgenommenen Radschalen aus Gußeisen. - Gesamtgewicht ca. 500 kg
Das Motor-Typenschild
Das untere Rad (von vorn)
Untere Sägebandführung
Obere Sägebandführung
Motor mit Riemenscheibe
Antriebsriemen
Ferndiagnosen sind immer etwas heikel, wie der Preiß sagt. Gruß Ernst 
