Anschluss Starkstromschalter

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Michael Steyer
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Anschluss Starkstromschalter

Beitrag von Michael Steyer »

Liebe Kollegen,

ich habe einen alten Starkstromschalter, mit dem ich den Motor der Fräse meiner Kombimaschine schalten möchte.

Ich möchte keinen modernen Schalter einbauen, da dies der original Schalter für die Kreissäge-/Langlochbohrmaschine ist:

Bild

und das ist der Schalter, den ich für die Fräse verwenden möchte:

Bild

Von innen sieht er so aus:

Bild

Nun aber zu meiner Frage: Zuleitung unten und Kabel zum Motor oben?
So würde ich vermuten, da der Schalter auch eine Schutz-Funktion hat und die Kontakte erst kurz vor den oberen Klemmen schließen.

Bin ich da richtig?

schöne Grüße
Michael
FranzB
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Beitrag von FranzB »

Hallo,
ich denke dass es anders sein muss. Die Einspeisung erfolgt auf die kurzen Klemmen, die Messerkontakte gehen zum Motor. Somit sind die langen Messerkontakte im ausgeschalteten Zustand spannungsfrei.

Das Bild ist nicht ganz eindeutig, aber es müsste wie folgt sein:
Einspeisung von oben, Abgang zum Motor unten.

Gruß Franz
Gedanken beim Kugeldrehen: Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
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Michael Steyer
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Beitrag von Michael Steyer »

Hallo Franz,

vielen Dank für die Info. Es stimmt, wie Du es vermutet hast. Vor zwei Stunden habe ich den Schalter mal probeweise angeschlossen. Der alte, große Schalter ist leider defekt. Da löst der Schütz sofort aus, wenn Strom drauf kommt. Selbst, wenn der Motor nicht angeschlossen ist. Aber anhand der Bauart des großen Schalters konnte ich ermitteln, wo der Strom beim kleinen reinkommen und wo er rauskommen muss. Zumindest war ich einigermaßen sicher. Und wie heißt es so schon: Mut wird belohnt! Der Motor läuft.

Schöne Grüße
Michael
kleiner Dieter
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Beitrag von kleiner Dieter »

ja

oben die Zuleitung

unten der Abgang zum Motor

und Bitte nicht vergessen den Schutzleiter ( Grün Gelb ) anzuschliesen
damit das Gehäuse des Schalters auch geerdet ist
das wird die Klemme links unten sein

da kommen dann je ein Draht von der Zuleitung und der Vom Motor drauf


Uli
melvin
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Beitrag von melvin »

Hallo Michael,

das ist kein normaler Schalter, sondern ein Motorschutzschalter mit einstellbarem Auslösestrom.
Bei deinem neuen Schalter kann man das auf dem Typenschild lesen 4,6 bis 7,2A.
Der Auslösestrom wird auf den Motornennstrom eingestellt, damit der Motorschutzschalter den Motor bei
Überlast abschaltet.
Hat dein alter Schalter den gleichen Einstellbereich und wie ist er eingestellt?
Ist auf dem Bild nicht erkennbar.

Gruß, Udo
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Michael Steyer
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Beitrag von Michael Steyer »

Hallo

und danke für die Bestätigung. Der große Schalter hatte einen anderen Bereich. Aber der war ja auch im Original dafür da, den erheblich Leistungsstärkeren Motor für die Kreissäge/Langlochbohrmaschine abzusichern.

Der Vorbesitzer hat über diesen Schalter einen neueren Stern/Dreieck-Schalter gesetzt. Mit diesem hat er den Kreissäge/Langlochbohrmaschine gestartet.

Von dem Eingang des Stern/Dreieck-Schalters hat er den Strom weiter zu dem alten, großen (defekten) Schalter für den Fräsmotor geleitet. So am Rande: als ich das Kabel angefasst habe, ist mir die Isolierung durch die Finger gebröselt.

Der neue Schalter sollte ganz gut passen. Der Fräsmotor, 2,2kw, 4,5A, der Schalter ab 4,8A.

Schöne Grüße
Michael
melvin
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Beitrag von melvin »

Das ist keine gute Lösung. Jeder Motor soll seinen eigenen und passenden Motorschutzschalter haben,
damit die Schutzfunktion gegeben ist.
Höchstens wenn du zwei identische Motoren hast, kann das funktionieren.
Ob das allerdings zulässig ist, bin ich mir nicht sicher.
2,2kW als Leistungsangabe sind für die Einstellung des Motorschutzschalters nicht relevant,
sondern nur die Stromangabe auf dem Typenschild ist maßgeblich für die Einstellung.
Man sollte niemals einen Drehstrommotor ohne Motorschutzschalter betreiben.
Dieser hat zwei unterschiedliche Auslösemechanismen:
1. Eine magnetische Abschaltung für den Kurzschlußfall (Motor blockiert Motorstillstand)
2. Eine hermische Abschaltung (dauerhafte Motorüberlast, Motor wird warm/heiß, eine Phase fehlt)

Gruß, Udo
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Michael Steyer
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Beitrag von Michael Steyer »

Hallo Udo,

Danke für die schnelle Info. Ob das geplante zulässig ist oder nicht kann ich auch nicht sagen. Aber wenn ich den Strom von einem Schalter zum nächsten lege ist es doch eigentlich so, als hätte der 2. Schalter eine eigene Zuleitung...

Ich habe das mal kurz skizziert:

Bild

Auf dem Typenschild des Motors steht 7,8 und 4,5A. 7,8A bei Dreieck, 4,5A bei Stern?
Der Schalter ist mit 4,8-6-7,2A angegeben. Das sollte doch passen, oder? Zumindest besser als der ursprüngliche Schalter mit 12-15-18A (der im Originalzustand ja aber auch für den größeren Motor gedacht war).

Schöne Grüße
Michael
melvin
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Beitrag von melvin »

Hat dann jeder Motor seinen eigenen Motorschutzschalter?
Auf deinem Bild hat nur Motor 2 einen Schutzschalter.
Am der Zuleitung zum Stern-Dreieckschalter abgreifen ist zulässig.
Ich vermute Motor 2 ist im Stern geschaltet.
Die niederigere Stromangabe sollte für Stern sein und somit ist dein Schalter
etwas zu groß. Aber meistens kann man die Schalter etwas unter die
kleinste Einstellung drehen, dann geht das gerade noch.
Klotzkopf
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Beitrag von Klotzkopf »

zum nachlesen:

http://www.moeller.net/binary/schabu/f0200-004de.pdf

https://support.industry.siemens.com/cs ... nload=true

Ausserdem sind heute FU's erhältlich die Drehzahlsteuerung und Motorschutz in einem Gerät bieten.
Anstelle von Stern-Dreieck Schaltern gibt es auch Sanftstarter
Have fun
Make chips

Helmut L
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Michael Steyer
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Beitrag von Michael Steyer »

Danke für die Infos. Ja, der obere Motor hat keinen Motorschutzschalter. Aber ich muss zugeben... an der Bandsäge habe ich auch keinen. Und auch nicht an der Ständerbohrmaschine, der Absaugung, der Dekupiersäge, dem Kompressor und der Dickte/Abrichte. Glaube ich zumindest. Habe noch nicht alle Schalter auf gehabt.

Ist ein Motorschutzschalter denn wirklich zwingend erforderlich? Ich habe mal bisschen rumgelesen. Ein Motorschutzschalter sollte doch einen Motor vor "thermischer Überlastung aufgrund mechanischer Überlastung oder bei Ausfall eines einzelnen oder zweier Außenleiter" retten. Müsste nicht im schlimmsten Fall entweder die Sicherung rausfliegen oder ein Motor hops gehen?

Fragende Grüße
Michael
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Michael,

mir ist es auch so bekannt und ich kenne es aus Erfahrung, dass im schlimmsten Fall der Motor abraucht.
Bei Abrichte, Dekupiersäge und Bohrmaschine ist dies äußerst unwahrscheinlich, da man eine Überlastung ja schnell bemerkt und entsprechend reagiert.
Bei der Dickte kann es schon mal passieren, ebenso an der Kreissäge.
Beim Kompressor und der Absaugung wird dieser Fall auch eher selten eintreten.
Hier ist es aber so, dass Du nicht so schnell auf eine (mechanische) Blockade o.ä. reagieren kannst.

Hölzerne Grüße
Peter :-)
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melvin
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Beitrag von melvin »

Hallo Michael,

die Sicherung nennt sich offiziell Leitungsschutzschalter und genau das macht er.
Er schützt die Leitung vor Überlast und Brand, nicht an erster Stelle den angeschlossenen Verbraucher.
Der Motorschutzschalter schützt den Motor und auch den Maschinenbediener.
Ich habe meine Ständerbohemaschine mit Motorschutzschalter, Wiederanlaufschutz und Notaustaster nachgerüstet.
Der Motor ist nur extrem schwer wiederzubeschaffen.

Etwas viel wichtigeres fehlt aber an deiner Maschine, was heutzutage Vorschrift ist:
Ein Wiederanlaufschutz nach Netzausfall, einfach zu realisieren mit einem Schütz und zwei Tastern,
kann auch eine Notausfunktion beinhalten.

Die persönliche Sicherheit sollte uns 50 oder 100 Euro pro Maschine wert sein.

Gruß, Udo
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Michael Steyer
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Beitrag von Michael Steyer »

Hallo Kollegen,

Danke für die Info. Dann weiß ich ja schon, was ich in nächster Zeit zu tun habe.

Schöne Grüße
Michael
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