Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Eure Fragen rund um die Elektrik und Elektronik

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SteffenM
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Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von SteffenM »

Guten Abend zusammen,

ich habe mir in diesem Jahr etwas Größeres unter den Weihnachtsbaum gelegt. :-)
P1210768.JPG
P1210768.JPG (134.05 KiB) 5971 mal betrachtet
Im Vergleich zum Vorgänger (Holzstar DB 900) steckt einiges an Elektronik drin, die mich nun ärgert: Wenn ich die Maschine erstmalig anschalte, wird es sofort dunkel im Keller. Die Sicherung fliegt raus und muss wieder reingesteckt werden. Erst dann lässt sich die Maschine (und damit auch der Motor) starten.

Mein Keller ist mit 16 Ampere abgesichert und muss es auch bleiben (Mietwohnung). Mein Vater hat den Begriff "Nullspannungsschalter" in den Raum geworfen. Kann das die Lösung sein, wenn mir bisher bei allen vier Versuchen jedes Mal die Sicherung kam? Nach meinem Verständnis müsste ich ja auch bei der zufälligen Schaltung per Hand immer wieder mal die richtige Phase treffen. (Oder muss es wirklich genau die "Null" sein?)

Ich bin für alle Hinweise dankbar!

Schöne Grüße!
Steffen
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Bernd Schröder
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von Bernd Schröder »

Moin!
Kenn ich...
...Schau mal, ob Du einen "allstromsensitiven FI" hast.
Das könnte die Lösung sein.
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
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drmariod
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von drmariod »

Hi Steffen,
Hört sich für mich eher nach zu großen Anlaufstrom an, wobei ich denke, dass die Elektronik das verhindert.

Ich würde hier die Sicherung von normal auf träge wechseln. Das ändert an den 16A nix.

Aber vielleicht hat noch jemand ne einfachere Idee...

Testweise könntest die Maschine mal mit der Shand ein klein bisschen andrehen und dann einschalten? Wenn das geht, denke ich dass Deine Sicherung nur zu flink ist.

Zum FI, fliegt der FI oder der Sicherungsautomat?

Grüße und viel Spaß damit!

Der Mario
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SteffenM
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von SteffenM »

Hallo ihr beiden,

der Keller hat keinen FI-Schalter und die Sicherung fliegt schon raus, bevor die Elektronik bereit ist. Beim Einschalten müssen irgendwelche Kondensatoren geladen werden, denn auf dem Display wird mir noch einige Sekunden ein Spannungsabfall angezeigt. Erst dann geht die Maschine ganz aus. Die Kondensatoren scheinen aber vorgeladen zu sein, denn beim nächsten Anlauf wird die Sicherung nicht überlastet.

Der Motor ist definitiv unschuldig, denn der lässt sich nur über die Elektronik starten (Reluktanzmotor). Wenn die Maschine erstmal an war, startet der Motor völlig problemlos.
IMG-20201228-WA0001.jpeg
IMG-20201228-WA0001.jpeg (36.77 KiB) 5908 mal betrachtet

Der Übeltäter ist links im Bild.

Schönen Gruß!
Steffen
Fritz1
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von Fritz1 »

Hallo,

Beim oberen Bild sieht man, dass die Elektronik bereit ist, wenn die Sicherung sofort fällt, kommt es gar nicht soweit?
Das widerspricht sich.
Versuche eine Kabeltrommel mit 25 m oder noch besser 50 m dazwischen zu stecken mit welchen Ergebnis ?

Gruß Fritz
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SteffenM
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von SteffenM »

Fritz1 hat geschrieben: 28.12.2020 - 21:13:53
Beim oberen Bild sieht man, dass die Elektronik bereit ist, wenn die Sicherung sofort fällt, kommt es gar nicht soweit? Das widerspricht sich.
Guten Abend Fritz,

das Foto zeigt die gestartete Maschine. Dafür war folgender Ablauf nötig:
1) Einschalten 1 (Sicherung kommt)
2) Gang zum Sicherungskasten
3) Einschalten 2 (Maschine startet)
Versuche eine Kabeltrommel mit 25 m oder noch besser 50 m dazwischen zu stecken mit welchem Ergebnis ?
In dem Fall startete sie ohne Probleme. Und im Handbuch steht, dass ich keine Verlängerungskabel nutzen soll... :re:

Die Lösung ist schon mal besser als der Gang zum Sicherungskasten.

Danke und schöne Grüße!
Steffen
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Jesse
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von Jesse »

Hallo Steffen,

ich bin kein Elektriker, aber früher auf dem Bau war die Verwendung von langen Verlängerungskabeln immer dann gut, wenn die Sicherung zu flink für die Flex war.

Wirkt wie ein Anlaufstrombegrenzer. Ist natürlich was ganz anderes, wirkt aber. Der Nachteil an langen Kabeln kann sein, dass der FU schneller warm wird. An unseren Bodenschleifmaschinen ist das so, wenn das Kabel zu lang und zu dünn ist, dann schaltet irgendwann der FU wegen überhitzung aus.

Die Eingrenzung auf einen zu hohen Einschaltstrom scheint zu passen. Jetzt kann dir sicher ein Elektriker helfen.

Trotzdem viel Spaß mit deinem neuen Weihnachtsgeschenk.

Gruß Jesse
seschmi
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von seschmi »

Das klingt nach einem zu hohen Anlaufstrom. Die Kabeltrommel reduziert den Anlaufstrom auf ein Maß, das die Sicherung verträgt.

Grundsätzlich könnte man den Sicherungsautomaten gegen einen mit C-Charakteristik tauschen lassen, oder einen Anlaufstrombegrenzer zwischenschalten.

Allerdings würde ich mich bei einer neuen Maschine erstmal beim Händler beschweren. Eigentlich sollte es bei einer modernen Maschine, die ja auch nicht so viel Leistung hat, nicht sein, dass sie eine 16 Ampere Sicherung schmeißt. Jedenfalls wäre das meine Meinung.
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da_Joe
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von da_Joe »

Hallo Steffen,

zur Vollständigkeit fehlt meiner Meinung nach noch eines: Wie hoch ist denn die Grundlast, die schon über die Sicherung läuft, wenn Du einschalten willst? Also welche anderen Geräte sind noch drauf. Evtl. diese mal abstecken und neu versuchen.

Das mit dem Nulldruchgangs-Schalter kann evtl. ins Leere gehen. Wird mit ein bisserl Pech nicht reichen. Es ist - ähnlich einem Anlaufstrom - der Strom der in die Kondensatoren getrieben wird, wenn diese noch leer sind. Dass es in dem geschilderten Ablauf (Ein, Sichrung raus, Sicherung wieder rein, geht) funktioniert liegt womöglich daran, dass beim (wieder-)Einschalten der Sicherung schon eine gewisse Ladungsmenge in den Kondensatoren ist und somit beim Zweiten Einschalten ein nicht mehr ganz so hoher Spitzenstrom fliesst.
Ob es eine käufliche Version einer Anlaufstrombegrenzung für Dich gibt, kann ich nicht sagen.

Ansonsten wie von den Kollegen beschrieben:
- Langes Kabel zumindest mal testen. Ob das als Dauerlösung haben willst.....
- Händler bzw. Hersteller mit einbeziehen. Evtl. ist diese Stromspitze sogar ein Punkt, der per Software einstellbar ist.
- Mal drüber nachdenken wie das sein könnte mit der C Sicherung. Wenn der Händler nix machen kann, dann ist das sicher die effektivste Lösung. Ich gebs offen zu, ich hab was ähnliches schon mal in einer Mietwohnung ungefragt selber gemacht und danach zurück gebaut.... ja, ich weiss, deutlich grenzwertig.

Lass uns bitte wissen, wie es weiter geht. Ich glaub hier sind ganz viele neugierig.

Grüsse
Joe
vosa
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von vosa »

Hi Steffen,
ich hatte genau das gleiche Problem. 400 V ist im Keller extra gelegt worden. Nach Anschluss des ersten FU flog der Haus FI raus. Ein Elektriker hat dann die Stromkreise getrennt und die Werkstatt getrennt mit einem Allstromsensitiven FI abgesichert. Jetzt laufen mehrere Maschinen mit FU darüber und ich habe keine Probleme mehr. LG. Thomas
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Holzfrosch
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von Holzfrosch »

Hallo,
Bin ein wenig vom Fach, aber nicht Spezialist - Ich vermute stark, dass hier möglicherweise auch der Sicherungsautomat einen Defekt haben könnte. Es scheint ja der ganze Keller darüber zu laufen und er könnte auch durch vorheriges Auslösen auch schon vorgeschädigt worden sein. Ich kenne den gleichen Effekt von einem Altbau bei dem immer der Automat rausgeflogen ist wenn der PC über eine Steckdosenleiste eingeschaltet wurde oder der Staubsauger eingeschaltet wurde. Es hat nichts geholfen. Am Schluss war nur der Leitungsschutzschalter (Sicherungsautomat) vorgeschädigt/defekt.
Der war einfach mechanisch ausgelutscht und hat immer zu früh ausgelöst. Nach Überholung im Sicherungskasten und Tausch des Automaten gab es keine Probleme mehr.
Gemeiner Fehler...!
Die Steuerung produziert sicherlich beim Einschalten einen Strom-Peak - Das muss ein funktionierender Leitungsschutzschalter aber wegstecken. (wenn er nicht vorher schon zusätzlich zuviel Grundlast hat).
Probiere das was Joe vorher geschrieben hat bzw. lege mal über eine Verlängerung von einem anderen Stromkreis (der über einen anderen Automaten geht) die Versorgung in den Keller ob das noch immer so ist.

Gruß Jürgen
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Holzfrosch
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von Holzfrosch »

Ich habe mir gerade nochmal den Schaltplan der Nova im Herstellermanual angeschaut. (ganz hinten im Manual: Schaltplanposition Fuse - Thermal switch)
Die ist im Gerät intern auch mit einer 15A Schmelzsicherung und zusätzlicher 10A Thermosicherung geschützt.
Der Leitungsschutzschalter/16A Automat in deinem Sicherungskasten sollte träger sein.
Es scheint also doch an deinem Sicherungsautomaten/Stromkreis zu liegen und nicht an der Nova.
(meine Meinung...)
Gruß Jürgen
remus
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von remus »

Hi Steffen,

ich hatte das Problem mit meiner Elektro-Stihl ebenso,
direkt an der Steckdose kam die Sicherung, mit längerem Kabel keine Probleme
nebenbei noch Glückwunsch zur DB; tolles Teil

Gruß
Rolf
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Stephan Thamm
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von Stephan Thamm »

Was bedeutet Auslösecharakteristik B?
Anwendungen: Auslösecharakteristik B: Einsatz vorwiegend zum Kabel- und Leitungsschutz in Wohnhaus- installationen (Licht-, Steckdosenstromkreise) Auslösecharakteristik C: Einsatz zum Kabel- und Leitungsschutz, besonders für Geräte mit höheren Einschaltströmen (Lampengruppen, Motoren usw.)
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GentleTurn
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von GentleTurn »

Moin,

es ist sehr viel Richtiges geschrieben worden. Ein Nullspannungsschalter wird systembedingt nicht viel nützen. Bei meiner Elektrokettensäge musste ich an zwei Stromkreisen, wo ich die Säge benutze, die Kennlinie des Automaten von "Flink" auf "Träge" ändern > also einen anderen einbauen lassen. Damit waren die Einschaltstromspitzen -denn um die handelt es sich bei Dir- kein Problem mehr. Das zeigt der zusätzlich eingefügte relativ geringe Widerstand der Kabeltrommel, der dafür sorgt, dass die Komponenten a bisserl langsamer geladen werden.

Die Eingangsbeschaltungen einiger Maschinen sind sehr brachial ausgelegt. Liesse sich werksseitig ändern, aber das kostet wieder ein paar Cent in der Produktion. Wobei mir Dein geschilderters Problem mit einen Grund liefern kann, warum einige langjährige Drechsler, bei YouTube sichtbar mal die eine NOVA stehen hatten, nach kurzer Zeit die Marke geweschselt und sich was anderes hingestellt haben...

Der bei Dir verbaute Automat (zufälliger Googlefund, keine gezielte Werbung):
https://www.elektroshopwagner.de/produc ... 68-mm.html

Liste der Schaltcharakteristika:
https://www.schutzschalter-online.de/cm ... alter.html
Bei Dir ist ein "B" drin. "C" oder "D" wären dann für diese Maschine besser.

(Stephan hat das parallel zu meiner Antwort schon zusammengefasst) ;-)

Ich würde mal den Automat wechseln (lassen). Der kostet nicht viel.

Wobei dann der ganze Keller träger abgesichert ist und er vielleicht bei anderen, kritischeren Verbrauchern sehr spät rausfliegt. Das Problem ist jetzt die Situation "Mietwohnung". Da kannste nicht mal eben eine zweite, anders abgesicherte Steckdose installieren lassen. Oder die Sicherung in der Charakteristik tauschen.

Den vorgeschlagenen Test mit dem Enfernen aller anderen Verbraucher auch mal durchführen. Automaten altern, stimmt auch.
Liebe Grüße, Martin.

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drmariod
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von drmariod »

Eigentlich genau was Du geschrieben hast...

B ist der Standard, C ist träge und A ist extra flink...

Letztendlich lösen alle bei Kurzschluss quasi sofort aus...
manche Geräte, alte Halogenlampen mit 2500W, Motoren oder eben Geräte mit Leistungselektronik und großen Kondensatoren benötigen die ersten Sekunden etwas mehr Strom und laden sich auf. Danach benötigen sie weniger Strom. Deswegen fliegt die Sicherung beim 2. Einschalten nicht mehr. Wenn man 5 min wartet sind die Kondensatoren wieder entladen und die Sicherung fliegt wieder sofort...

Manchmal kann eine alte Sicherung auch etwas flinker sein. Letztendlich wäre der Tausch gegen einen C Automaten das einfachste. Kann jeder befreundete Elektriker und es sind 10€ Materialkosten.

Grüße
Der Mario
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von Gerd Altmann »

Hallo Zusammen,
das bisher gesagte wurde alles richtig beschrieben.
Eine Sache vermisse ich jedoch: mir sind in einigen Altbauten Schaltungen untergekommen, die man gemeinhin als klassische Nullung kennt. Dabei wurde der Neutralleiter auf Erdung geklemmt, weils zur Erde einfach kein drittes Kabel gab.
Das Ergebnis: bei mehreren eingeschalteten Verbrauchern mit „verpolten“ Steckern kam schon mal die Sicherung, ohne dass deren Belastung erreicht war.

Gruß Gerd
Per aspera ad astra.
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SteffenM
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Einschaltstrombegrenzer?

Beitrag von SteffenM »

Hallo zusammen!

Ich danke euch für die vielen Antworten.

Das technische Problem liegt definitiv beim Einschaltstrom der Maschine. Außer einer Energiesparlampe ist nichts anderes in Betrieb. Mit einem Verlängerungskabel dazwischen funktioniert es meistens, wobei heute Morgen trotz Kabel die Sicherung kam. (Vielleicht war die Entladung über die Nacht gründlicher als gestern.) Der Sicherungsautomat ist mit fünf Jahren noch recht jung und definitiv kein prähistorisches Altbauexemplar.

Der Händler (Herr Ballas) hat mir auch umgehend geantwortet. Er gab mir ebenfalls den Tipp mit dem Verlängerungskabel und schrieb Folgendes:
Grundsätzlich sollte der Maschine ein Sicherungsautomat bzw. FI für Frequenzumrichter vorgeschaltet sein,
was aber die wenigsten haben/machen.
Versteht ihr das? Ich könnte natürlich eine schwächere Sicherung (z.B. B10) vor die Maschine klemmen und so die Hauptsicherung schützen. Aber dann fliegt mir ja die immer raus.

Wenn ich etwas direkt vor die Maschine setze, dürfte ein Einschaltstrombegrenzer am sinnvollsten sein. Die gibt's für ca. 50 Euro und wären damit günstiger, als eine C16 einbauen zu lassen. (Mein Vermieter wird die Kosten für den Elektriker nicht übernehmen wollen.)

Für das Geld würde ich aber auch mehrmals zwischen meinem Keller und dem Sicherungskasten hin und herlaufen. Als Wochenend- und Feriendrechseler ließe sich auch das diese "Lösung" auszuhalten.

An sich gefällt mir die Idee mit dem Einschaltstrombegrenzer aber am besten. Denn der könnte problemlos mit Umziehen.

Schöne Grüße und nochmals Danke für eure Hinweise!
Steffen
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von chris_11 »

Hallo,

da der Keller über keinen FI verfügt, wird sich wegen der Abschaltbedingungen kaum eine andere Sicherungscharaktetistk einsetzen lassen. Abgesehen davon ist heute bei Schutzmaßnahme Nullung keine Änderung zulässig. Daher ist ein Einschaltstrombegrenzer die sinnvollste Lösung.

Mit freundlichen Grüßen
Christian
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Argus
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Re: Einschaltstrombegrenzer?

Beitrag von Argus »

SteffenM hat geschrieben: 29.12.2020 - 14:10:13
Grundsätzlich sollte der Maschine ein Sicherungsautomat bzw. FI für Frequenzumrichter vorgeschaltet sein,
was aber die wenigsten haben/machen.
Versteht ihr das?
das trifft zwar nicht für Dich zu, da Du keinen FI dort im Einsatz hast.

Ich könnte mir vorstellen, das er damit folgendes meint:
FUs sind ja ja mow. vergleichbar mit modernen Schaltnetzteilen. Die Netzspannung 230V /50Hz wird gleichgerichtet, ein Gleichspannungszwischenkreis wird über Kondensatoren damit aufgeladen. Aus dieser Spannung werden dann die drei Phasen mit Leistungshalbleitern (meist IGBTs) gebildet. Das Problem sind die X Störschutzkondensatoren im Eingangskreis, die im Einschaltmoment die recht großen Schaltstörungen nach PE ableiten. Das können empfindlichere FIs dann übel nehmen. In solchen Fällen braucht man FIs (besser gesagt RCDs) mit anderer Charakteristik, also anderem Auslösestrom oder anderer Ansprechzeit. Manche machen es sich einfach und nehmen dann die X Kondensatoren aus dem Netzteil oder dem FU heraus, dann hört der Spuk mit dem hohen Ableitstrom beim Einschalten auf, aber dann gibt es möglicherweise Ärger von anderer Stelle.
In Deinem Fall sollte aber, wie schon erwähnt, ein Einschaltstrombegrenzer funktionieren. Der begrenzt den hohen Einschaltstrom ( dieser wird meist in den Betriebsanweisungen von Netzteilen/FUs mit inrush-current ausgewiesen und kann auch schon mal 50 -100A betragen, aber nur für wenige Millisekunden)
So ein Einschaltstrombegrenzer ist recht simpel, ein NTC (Heißleiter) begrenzt den Stromfluss, indem er im kalten Zustand einen höheren Widerstandswert besitzt und sich beim Stromfluss erwärmt und der Widerstandswert dann abnimmt , danach wird der NTC über ein Relais oder Halbleitern überbrückt, um Verluste zu vermeiden.

(die könnte man sich auch selbst nachbauen, sofern man die Lizenz dafür hat)

Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."

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Re: Einschaltstrombegrenzer?

Beitrag von GentleTurn »

Argus hat geschrieben: 29.12.2020 - 16:51:03
So ein Einschaltstrombegrenzer ist recht simpel, ein NTC (Heißleiter) begrenzt den Stromfluss, indem er im kalten Zustand einen höheren Widerstandswert besitzt und sich beim Stromfluss erwärmt und der Widerstandswert dann abnimmt , danach wird der NTC über ein Relais oder Halbleitern überbrückt, um Verluste zu vermeiden.
Und genau das waren meine Gedanken, als ich weiter oben schrieb. Es ist im Grunde simpel und die Hersteller könnte sowas mit einbauen. Aber das würde den Gewinn schmälern. Und solange das nicht bei jedem Kunden auftritt, wird halt nicht nachgebessert und das alles auf den Kunden verlagert.

Gut, das hilft Steffen nicht weiter, erklärt aber die Denke der Macher. Ein passend dimensionierter Anlauf- bzw. Einschaltstrombegrenzer wird nach Sicht der Dinge das Sinnvollste sein. Die Suchmaschinen liefern mehr als genug kaufbare Ergebnisse.
Die Nutzung eines Sicherungsautomaten als Schalter ist auf Dauer nicht zu empfehlen.
Argus hat geschrieben: 29.12.2020 - 16:51:03

das trifft zwar nicht für Dich zu, da Du keinen FI dort im Einsatz hast.
Nur der Vollständigkeit halber - vielleicht ist einer in der Installation vorhanden, das ist nicht geklärt. Der kann "weiter vorne" durchaus vorhanden sein. Aber wg. der Situation Mieter <> Vermieter ist ein Umbau eh nicht diskutabel.
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von Mabo »

Hallo Steffen,

warum hast du dich bewusst für eine Drechselbank mit DVR Motor entschieden? Oder ist es das Gesamtpaket dieser Maschine?
Soll natürlich keine Kritik sein denn ich habe für meine Frau die neue Nova Nebula in Betracht gezogen, aber noch keine Erfahrung mit diesem Motorsystem.

Hoffe natürlich dass dein Problem mit einem Anlaufstrombegrenzer gelöst wird, ich hatte mal das Gleiche Problem mit einer Kreissäge und einem Schweißgerät.
Ein befreundeter Elektriker hat mir dann einen C-FI eingebaut dann war Ruhe :-)

Gruß, Mabo
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von SteffenM »

Mabo hat geschrieben: 29.12.2020 - 18:35:28
Hallo Steffen,
warum hast du dich bewusst für eine Drechselbank mit DVR Motor entschieden?
Guten Abend Mabo,

eigentlich hatte ich mich schon für eine Twister Eco entschieden, bin dann aber bei Neureiter zufällig auf die gebrauchte Nova Galaxi gestoßen. Andreas hatte dieses Modell erst kürzlich >hier< vorgestellt. Und weil der schwarze Lack besser aussieht als das sonst übliche Grau ist es halt die Galaxi geworden (allerdings eine Neue von Ballas).

Definitiv positiv zu erwähnen ist die intelligente Motorsteuerung: Ich hatte einen Schalenrohling bei 700 rpm aufgespannt, der ziemlich unrund lief. Die Maschine hat die Drehzahl auf 705 rpm geändert, was die Vibrationen merklich reduzierte. Ansonsten ist noch der elektronisch wählbare Drehzahlbereich von 100-5000 rpm zu erwähnen. Bei anderen Maschinen müsste man dafür einen Riemen umlegen.

Morgen will ich mal Späne machen. Dann berichte ich nochmal ausführlicher.

Schöne Grüße!
Steffen

PS: Der Einschaltstrombegrenzer wird noch heute bestellt.
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von Mabo »

Guten Morgen Steffen,

das hört sich gut an! Das Video von Andreas kenne ich.
Auf deine ersten Drechselerfahrungen bin ich schon gespannt.
Interessant ist sicherlich auch die Möglichkeit gewisse Drehzahlen über die Voreinstellung abzurufen.
Läuft denn der Motor schön Ruhig & Leise? Müsste ja auch etwas anderst sein als mit Riemenantrieb.
Einen typischen FU hat die Maschine aber nicht mehr, oder habe ich da was falsch verstanden?

Gruß, Mabo
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Re: Weihnachtsgeschenk mit Startschwierigkeiten

Beitrag von Argus »

hallo,

hier wurde mal etwas zum DVR Motor Aufbau geschrieben --> https://www.canadianwoodworking.com/too ... mart-motor

man könnte sagen, FU und Motor sind miteinander verschmolzen, lediglich Bedienpanels sind jetzt noch abgesetzt.

Gruß Frank
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