Eibenholz 1921 ungiftig

Eure Erfahrungen mit den verschiedenen Holzarten

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Cello
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Eibenholz 1921 ungiftig

Beitrag von Cello »

Hallo,

eine Doktorarbeit von 1921 befasst sich mit der Giftigkeit der Eibe. Ich gebe dies unkommentiert weiter.

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Gruß
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remus
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Re: Eibenholz 1921 ungiftig

Beitrag von remus »

N Àbend Jürgen

die das damals ausprobiert haben sind eh nicht mehr am Leben...
ich habe gerade ein Schälchen gedrechselt, das sollte meine Knabberschale werden
ich bin optimistisch, denn ich werde nicht an der Schale knabbern

viele Grüße in die Kornhausstraße
Rolf
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Cello
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Re: Eibenholz 1921 ungiftig

Beitrag von Cello »

Hallo Rolf,

selbst wenn Du nicht an der Schale knabberst, ist die Sache nicht gesund. Denn knabbern macht dick.

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snakyjoe
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Re: Eibenholz 1921 ungiftig

Beitrag von snakyjoe »

Guten Morgen Jürgen,
mein Vertrauen in eine Doktorarbeit von 1921 ist nach den Erfahrungen mit der Bestandskraft von Dissertationen in den letzten 15 Jahren in Deutschland jedenfalls deutlich höher, als in ein aktuelles wissenschaftliches Werk aus der Feder eines Doktoranten (oder sollte ich sagen "Paste and Copy - Spezialisten").
Ohne allzusehr verallgemeinern zu wollen, stelle ich auch im täglichen Arbeitsleben leider immer wieder fest, dass manch einer seinen Doktortitel auf zweifelhafte Weise in einem völlig nutzlosen Thema erwirbt, allein um auf seiner Visitenkarte die zwei Buchstaben vor dem Vornamen führen zu können. Dem Ansturm der täglichen Arbeit in "seinem Fachgebiet" ist er jedoch nicht gewachsen.
Einige Prominente haben in der jüngsten Vergangenheit bewiesen, welche Halbwertszeit ein solcher Titel hat. :-L
Ich kenne jedoch auch jemand, der sich seinen Doktor neben der Arbeit und der Familie hart erkämpft hat. Übrigens taugt der auch etwas im Beruf.

Doch zurück zur Eibe:
Ich halte trockenes, abgelagertes Eibenholz für die Nutzung als Gebrauchsgegenstand wie Obstschale oder Käseteller (habe ich selbst in Nutzung) für ungefährlich.
Als Salatschüssel oder Trinkbecher hätte ich so meine Bedenken, denn das Taxin zersetzt sich wohl nur durch Hitze und z.B. Kompostierung.
Aber in der Wissenschaft gelten Wahrheiten immer nur so lange, bis das Gegenteil bewiesen wurde. :-S
Die Erde war ja auch lange Zeit eine Scheibe.

Mit populärwissenschaftlichem Gruß
Egbert
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- Franz Kafka -


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Mue
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Re: Eibenholz 1921 ungiftig

Beitrag von Mue »

Moin

Politiker mit, ohne oder gar Ex-Doktortitel möchte ich jetzt nicht kommentieren :motz:

Vielmehr möchte ich den Doktoranden in Schutz nehmen, der hatte zu seiner Zeit bestimmt kein Labor mit Gaschromatograph, HPLC oder Massenspektrometer zur Verfügung. Sofern Taxin im Holz vorhanden war lag das zu der Zeit sicher unter der Nachweisgrenze.

Ich sehe auch keine akute Gefahr weil die orale Aufnahme eher nicht die Regel sein dürfte ;-)

Im Vergleich zu der Panik die von mancher Seite über Pflanzenschutzmittel-Rückstände in Nahrungsmitteln (die man heute in fast beliebig niedriger Konzentration nachweisen kann) geschürt wird würde ich das Vergiftungspotential aber als wesentlich konkreter einordnen.
snakyjoe hat geschrieben: 18.01.2022 - 08:49:51
Als Salatschüssel oder Trinkbecher hätte ich so meine Bedenken
Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen.

Manfred
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drmariod
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Re: Eibenholz 1921 ungiftig

Beitrag von drmariod »

Mue hat geschrieben: 18.01.2022 - 09:25:49
Vielmehr möchte ich den Doktoranden in Schutz nehmen, der hatte zu seiner Zeit bestimmt kein Labor mit Gaschromatograph, HPLC oder Massenspektrometer zur Verfügung. Sofern Taxin im Holz vorhanden war lag das zu der Zeit sicher unter der Nachweisgrenze.
Das denke ich auch, wird der Hauptgrund sein.
Mein Institut ist leider nicht ganz so aufgeschlossen zu privaten "Experimenten"... Aber vielleicht schaffe ich es mal nen Tee in ne Eibenschüssel zu füllen und danach über den Tripple Quad nach Taxin suchen zu lassen. Aber dass dann auch noch quantitativ zu machen, wird nicht so einfach :-)

Grüße vom Dr. Mario (mit einem der langweiligsten Dr. Themen die man sich vorstellen kann, aber das Gebiet trotzdem vorletztes Jahr nen Nobelpreis gewonnen hat) :-)
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Re: Eibenholz 1921 ungiftig

Beitrag von Ulmenholz »

Hallo Zusammen
Eibenholz als ungiftig zu bezeichen würde mir jetzt nie im Traum einfallen. Auch wenn ich keine Dokortitel habe ;-) Da habe ich beim Schleifen meiner Eibenbögen doch gemerkt, dass die Schleimhaut in Stirn- und Nebenhöhlen anschwillt.
Jedoch ist Eibe für Menschen nicht allzu schlimm. Bei Pferden und Hirsche sieht es da wieder ganz anders aus. Für die ist die Eibe in auch in kleinen Dosen tödlich.
Eine Schale oder einen Teller aus Eibenholz zu verwenden würde ich als absolut ungefährlich bezeichen. Beim Schnitze habe ich mich doch auch schon mit einem Eibenspann im Mundwinkel erwischt.
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Re: Eibenholz 1921 ungiftig

Beitrag von drechselnder-hans »

Wenn Eibe nicht giftig ist fresse ich einen Besen!
Habe Eibe verarbeitet und habe nach zu hohem Schleifaufwand einmal wie auf Federn gehend den Drechselraum verlassen müssen.(trotz leichtem Mundschutz)
Probe aus Exempel nach einigen Tagen ergab fast das Gleiche !!!
Bin normal auf nichts allergisch! (Getestet)
An der Eibe sind die Nadeln super giftig!
War früher das Gift der Frauen!
Einzig der rote Fruchtkörper ist nicht giftig.
LG Hans
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Re: Eibenholz 1921 ungiftig

Beitrag von guweller »

Also, da soll Eibenholz ungefährlich sein, und dann werden super tödliche Bögen und Armbrüste daraus gefertigt!

Was die Validität von Doktorarbeiten angeht: da gibt es große fachspezifische Unterschiede. In den Naturwissenschaften tust du dich mit Copy/Paste erheblich schwerer. Ein vernünftig betreuter Doktorand in einer Forschungseinrichtung wird so schwerlich durchkommen. Schließlich arbeitet er an einem aktuellen Forschungsthema und muss neue Ergebnisse produzieren. Manchmal hapert es an der Reproduzierbarkeit.

Gruß
Uli (der sich seinen Dr. Grad mit einige Male Malaria erkauft hat)
Mue
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Re: Eibenholz 1921 ungiftig

Beitrag von Mue »

Hallo Hans

giftig oder nicht ist keine Frage von Ja oder Nein. Erstens eine Frage der Dosis und zweitens eine Frage der individuellen Reaktion.

Ich kann deine Reaktion auf Eibenholz absolut nachvollziehen, ich reagiere sehr ähnlich auf Thuja und ireagiere sonst nicht allergisch. Deine Reaktion muss auch nicht unbedingt auf Taxin zurückzuführen sein, die kann auch ein anderer Inhaltsstoff auslösen.

Wenn man seine Reaktion kennt kann man dem meist leicht aus dem Weg gehen. Problematisch wird es dort wo jemand sehr heftig auf solche Inhaltsstoffe reagiert ohne das Risiko gekannt zu haben, solche Reaktionen kann man nicht ausschließen.

Für mich stellt sich eine andere Frage: Ich weiß das Eibe (oder Robinie oder Goldregen. etc.) giftig sein kann, wenn ich jetzt etwas herstelle das mit Nahrungsmitteln in Berührung kommt und im unwahrscheinlichen Fall einer heftigen Reaktion bin ich dafür verantwortlich?
Muß ich Warnhhinweise geben? :??

In anderen Ländern müssen Kaffeebecher mit Warnhinweisen "Kaffee kann heiß sein" versehen werden...

Manfred

der seinen Dr nicht neben die Tür nagelt.
Cristal
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Re: Eibenholz 1921 ungiftig

Beitrag von Cristal »

Mue hat geschrieben: 18.01.2022 - 11:42:40
Manfred
der seinen Dr nicht neben die Tür nagelt.
Aber Dipl. Ing. agr. :sarc:
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