Zukünftige Vorräte an Apfel und Birne

Eure Erfahrungen mit den verschiedenen Holzarten

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Stürmi
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Zukünftige Vorräte an Apfel und Birne

Beitrag von Stürmi »

Hallo zusammen,

Hier geht es nicht um neue Vorräte an Apfel- oder Birnbaumholz sondern vielmehr um die Bäume.

Dieses Frühjahr habe ich mich am Veredeln von Obstbäumen versucht und mir, von einer Versandbaumschule, Unterlagen für Apfel- (Bittenfelder Sämling) und Birnbäume (Kirchensaller Mostbirne) schicken lassen.
Auf diese habe ich dann Edelreiser gepropft und bin vom Erfolg selber überrascht.

Bild

Fast alle veredelten Bäumchen sind angewachsen und die Birnen, vordere Pflanzreihe, sind zum Teil schon mehr als hüfthoch.
Da ich nicht davon ausgegangen bin dass es so gut klappt habe ich von jeder Sorte mind. 3 Bäume veredelt und zwar folgende Sorten:
Apfel – Goldparmäne
Apfel – Haux
Apfel – Roter Boskoop
Birne – Prinzessin Marianne
Birne – Gute Luise

Einige Unterlagen sind noch nicht veredelt und nachdem dieses Jahr bei uns ein sehr gutes Apfeljahr zu werden verspricht werde ich zur Erntezeit die Augen offen halten und mir in unserer Flur Bäume mit guten Früchten merken um im Winter das eine oder andere Edelreis zu schneiden. So werden einige alte Sorten ein neues Leben und eine zweite Chance bekommen.

Ich habe noch eine Frage an die Leute, die sich mit der Aufzucht von Obstbäumen auskennen:
Wie gehe ich jetzt am besten vor?
Die Bäume kommen auf eine abgelegene Streuobstwiese mit starkem Wildverbiss. Deswegen müssen sie mind. 1,8 – 2 m hoch sein damit ich sie hoch mit Hasendraht einpacken kann und die Rehe sie nicht mehr verbeißen.
Ich hätte die Bäumchen noch ein oder zwei Jahre im Pflanzbeet sitzen lassen bis sie ca. 1,8m hoch sind, dann verschult und zwei Jahre lang eine Krone angelegt. Dann erst auf die Wiese gepflanzt.
Ist das das richtige Vorgehen oder muss ich öfter verschulen um einen kompakten Wurzelballen zu erhalten?

Grüße,
Dominic

PS: Das Holz dürfen die, die nach mir kommen, auch gern zum Drechseln nehmen, ich nehme mit dem Obst vorlieb :-).
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Gerd Hermann
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Beitrag von Gerd Hermann »

Ich würde dem Jäger Bescheid geben und die Bäumchen möglichst klein verpflanzen :mrgreen:

Gruss

GH
Bowls only......

Wenn mir Schalen einmal zu kompliziert werden, dann drechsel ich Chinesische Kugeln oder mach auf "Kreativ".
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Dominik,

gratuliere zum Veredelungserfolg. :klatsch:
Ich möchte nicht behaupten, dass ich mich mit der Aufzucht von Obstbäumen auskenne....
In 3 Jahr Gala-Bau habe ich dennoch schon einiges an Bäumen gepflanzt, gestützt, geschützt, gewässert usw.
Ich würde die Bäumchen möglichst jung verpflanzen, da ist die Anwachswahrscheinlichkeit am größten.
Um den Verbiss zu verhindern, kannst Du um jedes Bäumchen 3 oder 4 Pfähle einschlagen und diese oben miteinander durch Latten o.ä. verbinden.
Zwischen die Pfähle wird das neu gepflanzte Bäumchen mittels Bast/Hanfseil/Kokosseil ungefähr zentrisch fixiert, und um die Pfähle kannst Du den Karnickel-Draht wickeln.
Ggf. solltest Du den Karnickel-Draht so befestigen, dass Du ihn hin und wieder zum Beschneiden der Bäumchen öffnen kannst.

Hölzerne Grüße
Peter :-)
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ahorn
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Beitrag von ahorn »

Hallo Dominic,

ich kenne zwar Deine Streuobstwiese nicht, rate Dir aber unabhängig davon noch dringend zum Schutz des Wurzelballens gegen (Wühl)Mäuse! Es wäre doch schade, wenn Du so einen Aufwand hättest und Deine Bäume heimlich von unten "zerlegt" würden. Aus eigener Erfahrung rate ich auch insofern zu einem Drahtschutz, wenn möglich unverzinkter Hasendraht, zur Not auch normaler Hasendraht.

Alles Gute
Armin
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Peter Gwiasda
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Beitrag von Peter Gwiasda »

Hallo Dominik,

der Rat von Holzpeter ist gut, die Empfehlung von Gerd Hermann auch nicht schlecht, jedoch in ihrer Wirksamkeit wegen unterschiedlicher Interessen zweifelhaft. Noch ein Rat, der auf vielen schlechten Erfahrungen gründet: Vergiss nicht einen sorgsamen Wurzelschutz mit Draht gegen Wühlmäuse. Auch der verzinkte Draht löst sich nach einigen Jahren völlig auf.

Im Übrigen bin ich als Hobby-Pomologe, Apfelwein-Kelterer und Holzfreund sehr erfreut über deine Aktion. Die Jugend ist eben doch viel besser als ihr Ruf.

Grüße von Peter Gwiasda
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
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ToniHanimann
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Beitrag von ToniHanimann »

Hallo Dominik

Ob das Einpacken der Wurzel mit Drahtgeflecht mehr nützt oder schadet, ist auch bei Profis umstritten. Ich mache es nicht mehr.
Auf keinen Fall würde ich verzinktes Drahtgeflecht verwenden.

Gruss Toni
Cello
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Beitrag von Cello »

Hallo Dominic,

es gibt auch Streuobstwiesen, die weder von Mäusen noch von Kaninchen befallen werden.

Vor ein paar Jahren hatte ich zum "Tag des offenen Ateliers" die "Kleinste Streuobstwiese Sachsen-Anhalts" gezeigt. Auf der Wiese am Haus hatte ich einen Quadratmeter mit rot-weißem Flatterband eingezäunt auf diese Wiese Obst gestreut. So hatte ich eben das Wort Streuobstwiese verstanden, andere Leute verstehen es halt anders, meinetwegen. Meine Streuobstwiese barg eine große Artenvielfalt: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Weintrauben. Aber auch exotische Dinge waren zu sehen: Ananas, Bananen und Mango. Eine Frau richtete die Ananas, die ich hingelegt hatte, auf. "Damit sie richtig weiterwachsen kann"! Na also, geht doch.

Gruß
Cello
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski


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https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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reiner
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Beitrag von reiner »

Hallo Dominic,
klasse Aktion die Du da machst.
Ähnliches hab ich in meinem Garten auch vor, habe aber einen guten Freund der sich superst damit auskennt
und die Bäumchen für mich vorbereitet.
Den würde ich gerne mal mit Peter G. aus W. bekannt machen.
Das mit den Wühlmäusen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Wildverbiss sollte eigentlich in meinem Garten kein Thema sein. (mitten im Dorf)
Ich wünsche Dir viel Spass bei deinem Vorhaben und viele gute Ernten.
Gruß Reiner
Die Sonne scheint ins Dickwurzloch... lasse doch!
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