Problem beim bohren

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bernardo
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Problem beim bohren

Beitrag von bernardo »

Hallo in die Runde,

ich habe heut ein Hohlgefäs aus Esche gedrechselt und wollte mit meinem 50er Famag Bohrer vorbohren (ins Hirnholz) um auszuräumen, jedoch löste sich ständig der Mk3 in der Pinole. :??

Wie macht Ihr das? Der Bohrer ist fast neu und scharf.
Ist der Mk3 da schon am Limit (50mm) was die Haltekraft angeht?
Hab dann einen normalen 30er Spiralbohrer verwendet, das ging dann, aber war halt mehr zum ausräumen mit dem Haken.
Über Infos Wie ihr dabei vorgeht würde ich mich freuen.

Gruß Bernd
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Max Schreiegg
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Re: Problem beim bohren

Beitrag von Max Schreiegg »

Hallo Bernd,

hast du kontrolliert, ob die beiden Konen (am Bohrfutter bzw. Bohrer und in der Pinole) sauber und unbeschädigt sind? Der MK3 sollte mit dem Forstnerbohrer (oder hast du mit einem Schlangenbohrer gearbeitet?) spielend klarkommen. Ständerbohrmaschinen mit dieser Aufnahme bohren normalerweise bis über 30mm in Stahl.
Beim Schlangenbohrer könnte die Gewindespitze evtl. den Bohrer aus der Aufnahme ziehen, aber selbst das halte ich für sehr unwahrscheinlich, besonders in Hirnholz.

Ein Konuswischer (kann man als Drechsler auch selbst in ein paar Minuten herstellen) gehört eigentlich zu jeder Maschine entsprechender Aufnahme, fürs den Außenkonus am Werkzeug reicht in der Regel ein sauberer Lappen. Macken kann man mit einem feinen Schleifstein bzw. einer Kegelreibahle vorsichtig (!) entfernen.

Zum Vorbohren in Hirnholz laufen die ganz normalen Spiralbohrer eigentlich am besten. Gerade die großen Größen gibts immer wieder billig als Kiloware bei Industrieverwertern und in den Kleinanzeigen; Anschleifen kann man die ja relativ problemlos freihand.

Gruß
Max
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Tüftler
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Re: Problem beim bohren

Beitrag von Tüftler »

Hallo Bernd,

Das hatte ich auch schon mal, sogar bei kleineren Durchmessern.
Ich habe die MK-Aufnahme gründlich gereinigt, seit dem fehlt nix mehr.

Gruß,
Tüftler
Nur wenn man die Kritik anderer akzeptiert, kann man lernen und besser werden!
holzwurm22
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Re: Problem beim bohren

Beitrag von holzwurm22 »

Hallo Bernd,
kann mich nur den Einschätzungen von Max und Tüftler anschließen.

Noch ein kleiner Hinweis:
Das Bohrfutter verhält sich beim waagerecht bohren so wie auch an einer Standbohrmaschine beim senkrechten bohren.
Für beides gilt: ist die Zentrierung nicht optimal "rattert" der Bohrer und der MK2 Schaft löst sich in der Aufnahme.
Hier könnte ein Vorbohren mit einem 3mm Siralbohrer helfen.Dadurch wird die Spitze des Forstnerbohrers danach zwanggeführt und kann nicht durch feste Jahresringe aus der Mitte weggedrängt werden.

Sind die Vorschneider einmal eingetaucht sucht sich der Bohrer seinen Weg alleine.

Zusätzlich hilft ein WENIG! Schulkreide-Pulver in die Aufnahme.

Versuche es mal.

Einen Gruß aus Soest
von Reinhard
bernardo
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Re: Problem beim bohren

Beitrag von bernardo »

Hallo,

dankeschön schon mal an die Tipps, das mit den Macken und Riefen am MK3 kann ich ausschließen, reinige ich mit Lappen wie von Max beschrieben, habe auch Konuswischer, jedoch das mit dem rattern kann ich bestätigen evtl. löste sich dadurch die Haftung ständig. :??
Das mit 3mm vorbohren werd ich mal testen :danke:

Gruß Bernd
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Eisbär
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Re: Problem beim bohren

Beitrag von Eisbär »

Hallo Bernd,

ich möchte Dir wirklich nicht den Spaß verderben mit Riesendödels Holz zu vergewaltigen. ;-)

Aber da Du gefragt hast wie wir´s machen, gerne hier meine Antwort.

Für mich gibt es eigentlich, wenn ich überhaupt bohre, nur zweierlei Gründe:

Erstens räume ich durch Bohren das Holz vom Nullpunkt weg, da dort keine Schneidegeschwindigkeit stattfindet und zum anderen als Marker für die Bearbeitungstiefe. Und das mit dem 25er Schlangenboher, der ist bei mir Stand-By vom Mühlenbohren und ziemlich lang (16 oder 20 tuts auch).

Daß dadurch etwas mehr zum Ausräumen ist, ist doch des Drechslers große Freude und befreit von Streß, oder wie man in der Werbung hört: Drechselst Du schon oder bohrst Du noch?

Und bei richtig tiefen Sachen kommst Du eh nicht weit mit Deinem Famagbohrer.

Viel Erfolg

Josef
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GentleTurn
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Re: Problem beim bohren

Beitrag von GentleTurn »

bernardo hat geschrieben: 17.03.2019 - 23:50:49
jedoch löste sich ständig der Mk3 in der Pinole.
Nur kurz nachgefragt, weil Situation (für mich) ungenau definiert:
Lösen während des Bohrvorganges oder beim Herausziehen, um die Späne auszuräumen?

---
Eisbär hat geschrieben: 18.03.2019 - 17:20:47
Daß dadurch etwas mehr zum Ausräumen ist, ist doch des Drechslers große Freude und befreit von Streß,
Da fällt mir eine Aussage eines Fachmanns in einem langen Film einer guten Drechslervorführung in den USA ein.
Thema war etwas mit Hohlformen. Er wurde aus dem Publikum gefragt:
"Warum bohrst Du das nicht erstmal aus?" Seine Antwort werde ich wohl nie vergessen: "Weil ich Drechsler bin." :gold:
Gab übrigens viel Lachen und sogar einen kleinen Applaus. ;-)
Liebe Grüße, Martin.

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Filarmonicafreak
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Re: Problem beim bohren

Beitrag von Filarmonicafreak »

Hallo,

Um noch etwas hinzuzufügen haben Mk3 Aufnahmen in ständerbohrmaschinen eine Nase (über die auch ausgeworfen wird), über diese Nase Erfolge die Kraftübertragung nicht über den Konus.

Ein reiner Mk Konus wird meines Wissens nicht eingesetzt um solch große Löcher zu bohren (weder Holz noch Metall)

Bei den größeren Maschinen (z.b. Geiger) ist diese Nase ebenfalls im reitstock vorgesehen zum sicheren bohren.
Gluehstrumpf
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Re: Problem beim bohren

Beitrag von Gluehstrumpf »

Diese Nase dient nicht zur Drehmomentübertragung das erfolgt ausschließlich über den Konus. Die Nase heist : Austreiblappen ! ;-)
Ich vermute eine Macke im Innenkonus, ist kaum zu sehen...
GGf mit Kegelreibahle ganz leicht und vorsichtig nachreiben , dann fühlt man ob was vorsteht.
Auch hilft manchmal ein leichter in Konusrichtung um den Kegelsitz zu verbessern. ( vorsichtig mit Schonhammer und nicht auf Schneiden )

Gruß Rudi
Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen.

Albert Einstein
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chrilu
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Re: Problem beim bohren

Beitrag von chrilu »

Filarmonicafreak hat geschrieben: 19.03.2019 - 13:39:56
Um noch etwas hinzuzufügen haben Mk3 Aufnahmen in ständerbohrmaschinen eine Nase (über die auch ausgeworfen wird), über diese Nase Erfolge die Kraftübertragung nicht über den Konus.

Ein reiner Mk Konus wird meines Wissens nicht eingesetzt um solch große Löcher zu bohren (weder Holz noch Metall)

Bei den größeren Maschinen (z.b. Geiger) ist diese Nase ebenfalls im reitstock vorgesehen zum sicheren bohren.
Servus

Du liegst vollkommen falsch

Wenn der Austriebslappen, Drehmoment übertragen muss ist schon alles daneben gegangen.
Die Drechsler sind im allgemeinen Schlampig.

Oder reinigt einer von euch jedesmal wenn ein Werkzeug in die Pinole des Reitstocks eingesetzt wird vorher beide Konusse?

Das Drehmoment wird ausschließlich über den Konus übertragen.
Und im Maschinenbau ist MK 3 eher ein Winzling.

Ich hab schon mit Bohrern in Stahl gearbeitet mit 80 mm Durchmesser der hat dann MK 6
Auch dieses Drehmoment wird ausschließlich über den Konus übertragen.

Allerdings sind in den meisten modernen Drechselmaschinen die Konusse aus Kostengründen zu kurz ausgeführt was meist dazu führt das sich ein Grat am Inneren Ende des Konuses bildet das dann auch die eingesetzten Werkzeuge beschädigt.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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Filarmonicafreak
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Re: Problem beim bohren

Beitrag von Filarmonicafreak »

:re: Ja recht hast du, der Konus würde ja nicht mehr halten wenn er sich verdrehen würde. Bitte meinen Kommentar nicht beachten... :re:
:danke:
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Eisbär
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Re: Problem beim bohren

Beitrag von Eisbär »

Filarmonicafreak hat geschrieben: 03.06.2014 - 00:19:43
Hallo, Mein Name ist Daniel,........... studiere Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung mechatronik im 5. Semester,.....
Filarmonicafreak hat geschrieben: 11.06.2014 - 10:35:45
Hallo, Da ich sehr gute Kenntnisse in der Metallverarbeitung habe........ Daniel
......und erzählt uns hier die Mär vom Morsekonus. :no :no
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