Wirtel für Handspindeln - wie spanne ich das?
Moderator: Forenteam
-
- Beiträge: 98
- Registriert: 06.08.2017 - 12:26:30
- Name: Christian
- PLZ: 37632
- Ort: Eschershausen
Wirtel für Handspindeln - wie spanne ich das?
Moin,
ich habe mich im Auftrag meiner Frau einmal damit beschäftigt, wie ich Handspindeln für sie machen kann. Ich möchte hierbei für den Wirtel eine dünne Scheibe Querholz auf einen Schaft (Langholz) fixieren.
In meinen ersten Versuchen habe ich einen Rohling für den Wirtel mit der Bandsäge vorbereitet, in der Mitte durchbohrt und aud den Schaft (8mm Durchmesser) geklebt. Als ich nun den Wirtel bearbeiten wollte, konnte der Schaft die Kräfte nicht aufnehmen und brach.
Nun habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie ich den Wirtel einspannen kann. Leider habe ich keine Vakuumanlage, also scheidet das aus.
Eine weitere Idee war ein Planscheibenring, aber ich sehe da die zwei Probleme, dass ich nur eine Seite gut bearbeiten kann und dass ich ja das Material bis zum Grund der Schraubenlöcher wegdrechseln muss.
Weiterhin dachte ich daran, mit etwas zusätzliches Material auf den Rohling zu leimen, um daraus einen Spannzapfen zu drehen und es in die Spannbacken zu spannen. Damit bin ich auch och nicht ganz glücklich, weil ich immernoch nur eine Seite gut bearbeiten kann (soweit ich mir das vorstelle).
Habt ihr vielleicht noch eine bessere Idee, wie ich das Projekt realisieren kann?
Ach ja, ich habe für die ersten Tests alles aus Buche gefertigt. Später sollen Abschnitte verschiedener Hölzer, die ich mal vom örtlichen Gitarrenbauer gekommen konnte, verwendet werden. Gerade da wäre ein sehr sparsamer Umgang mit dem Material toll :)
Vielen Dank schon einmal für eure Unterstützung,
Christian
ich habe mich im Auftrag meiner Frau einmal damit beschäftigt, wie ich Handspindeln für sie machen kann. Ich möchte hierbei für den Wirtel eine dünne Scheibe Querholz auf einen Schaft (Langholz) fixieren.
In meinen ersten Versuchen habe ich einen Rohling für den Wirtel mit der Bandsäge vorbereitet, in der Mitte durchbohrt und aud den Schaft (8mm Durchmesser) geklebt. Als ich nun den Wirtel bearbeiten wollte, konnte der Schaft die Kräfte nicht aufnehmen und brach.
Nun habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie ich den Wirtel einspannen kann. Leider habe ich keine Vakuumanlage, also scheidet das aus.
Eine weitere Idee war ein Planscheibenring, aber ich sehe da die zwei Probleme, dass ich nur eine Seite gut bearbeiten kann und dass ich ja das Material bis zum Grund der Schraubenlöcher wegdrechseln muss.
Weiterhin dachte ich daran, mit etwas zusätzliches Material auf den Rohling zu leimen, um daraus einen Spannzapfen zu drehen und es in die Spannbacken zu spannen. Damit bin ich auch och nicht ganz glücklich, weil ich immernoch nur eine Seite gut bearbeiten kann (soweit ich mir das vorstelle).
Habt ihr vielleicht noch eine bessere Idee, wie ich das Projekt realisieren kann?
Ach ja, ich habe für die ersten Tests alles aus Buche gefertigt. Später sollen Abschnitte verschiedener Hölzer, die ich mal vom örtlichen Gitarrenbauer gekommen konnte, verwendet werden. Gerade da wäre ein sehr sparsamer Umgang mit dem Material toll :)
Vielen Dank schon einmal für eure Unterstützung,
Christian
-
- Beiträge: 98
- Registriert: 06.08.2017 - 12:26:30
- Name: Christian
- PLZ: 37632
- Ort: Eschershausen
Moin,
da hast du vermutlich recht. Ich kann ja einmal ein Bild einer fertigen (nicht von mir gemachten) Spindel anhängen. Dann erklärt sich das vielleicht von selbst
Hier sieht man die Scheibe (den Wirtel) ganz gut. Wie der genau geformt wird, ist natürlich Geschmackssache.
Im Allgemeinen ist es aber eine runde Scheibe von 10-20 mm Dicke.
VIele Grüße,
Christian
da hast du vermutlich recht. Ich kann ja einmal ein Bild einer fertigen (nicht von mir gemachten) Spindel anhängen. Dann erklärt sich das vielleicht von selbst
Hier sieht man die Scheibe (den Wirtel) ganz gut. Wie der genau geformt wird, ist natürlich Geschmackssache.
Im Allgemeinen ist es aber eine runde Scheibe von 10-20 mm Dicke.
VIele Grüße,
Christian
- Tüftler
- Beiträge: 1965
- Registriert: 22.11.2013 - 18:31:44
- Name: Ralf-Markus
- PLZ: 94526
- Ort: Metten
Hallo Christian,
Genau so ein Teil hatte ich für meine Mutter auch machen dürfen.
Dafür hatte ich die Scheibe komplett fertig gedrechselt und dann erst den Stab ein geklebt.
Aber du willst ja die Scheibe von beiden Seiten gleichzeitig bearbeiten, wenn ich das richtig verstehe.
Warum nimmst du nicht zwei Stücke Rundholz, ø ca 30 bis 50mm, klebst die zu drechselnde Scheibe mittig zwischen die Hölzer und spannst diese dann ein? Dann hast du die Scheibe schön weit weg von deinem Drechselfutter und kannst diese sauber von beiden Seiten raus drechseln. Kurz vor Ende das vordere Holz abstechen und dann die Scheibe fertig drechseln. Aber nicht das Loch vergessen
Ich hoffe, ich habe deine Frage richtig verstanden und konnte dir weiter helfen.
Gruß,
Tüftler
Genau so ein Teil hatte ich für meine Mutter auch machen dürfen.
Dafür hatte ich die Scheibe komplett fertig gedrechselt und dann erst den Stab ein geklebt.
Aber du willst ja die Scheibe von beiden Seiten gleichzeitig bearbeiten, wenn ich das richtig verstehe.
Warum nimmst du nicht zwei Stücke Rundholz, ø ca 30 bis 50mm, klebst die zu drechselnde Scheibe mittig zwischen die Hölzer und spannst diese dann ein? Dann hast du die Scheibe schön weit weg von deinem Drechselfutter und kannst diese sauber von beiden Seiten raus drechseln. Kurz vor Ende das vordere Holz abstechen und dann die Scheibe fertig drechseln. Aber nicht das Loch vergessen
Ich hoffe, ich habe deine Frage richtig verstanden und konnte dir weiter helfen.
Gruß,
Tüftler
Nur wenn man die Kritik anderer akzeptiert, kann man lernen und besser werden!
-
- Beiträge: 98
- Registriert: 06.08.2017 - 12:26:30
- Name: Christian
- PLZ: 37632
- Ort: Eschershausen
- Wolli
- Beiträge: 189
- Registriert: 26.02.2015 - 13:24:59
- Name: Wolfgang Reh
- PLZ: 42719
- Ort: Solingen
Hallihallo,
Vielleicht habe ich mal wieder die Aufgabenstellung nicht richtig kapiert, aber eigentlich sollte das Spannen dieses Wirtels mit einem Schraubenfutter kein Problem sein. Du machst erst eine Seite fertig, dann die andere und zum Schluss bohrst du das mittige Loch soweit auf, dass dein Schaft reinpasst.
Viele Grüße
Wolfgang
Vielleicht habe ich mal wieder die Aufgabenstellung nicht richtig kapiert, aber eigentlich sollte das Spannen dieses Wirtels mit einem Schraubenfutter kein Problem sein. Du machst erst eine Seite fertig, dann die andere und zum Schluss bohrst du das mittige Loch soweit auf, dass dein Schaft reinpasst.
Viele Grüße
Wolfgang
---------------------------------
Hager 38 kompakt
Drehstrom-Motor
Frequenzumrichter :)
Hager 38 kompakt
Drehstrom-Motor
Frequenzumrichter :)
-
- Beiträge: 98
- Registriert: 06.08.2017 - 12:26:30
- Name: Christian
- PLZ: 37632
- Ort: Eschershausen
Moin Wolfgang,
klingt eigentlich sehr gut. Ich habe allerdings vor, einen Schaft zu verwenden, der einen geringeren Durchmesser hat, als ich für das Schraubenfutter bohren muss. Das Detail habe ich aber vergessen zu schreiben :(
Ich probiere nach Feierabend einmal etwas herum.
Vielen Dank,
Christian
klingt eigentlich sehr gut. Ich habe allerdings vor, einen Schaft zu verwenden, der einen geringeren Durchmesser hat, als ich für das Schraubenfutter bohren muss. Das Detail habe ich aber vergessen zu schreiben :(
Ich probiere nach Feierabend einmal etwas herum.
Vielen Dank,
Christian
- Wolli
- Beiträge: 189
- Registriert: 26.02.2015 - 13:24:59
- Name: Wolfgang Reh
- PLZ: 42719
- Ort: Solingen
Ganz schnell, bevor ich weg muss: Mach dir ein eigenes Schraubenfutter mit einer dünneren Schraube. Die Belastung wird nicht so hoch sein.el_zotto hat geschrieben:klingt eigentlich sehr gut. Ich habe allerdings vor, einen Schaft zu verwenden, der einen geringeren Durchmesser hat, als ich für das Schraubenfutter bohren muss. Das Detail habe ich aber vergessen zu schreiben. Ich probiere nach Feierabend einmal etwas herum.
---------------------------------
Hager 38 kompakt
Drehstrom-Motor
Frequenzumrichter :)
Hager 38 kompakt
Drehstrom-Motor
Frequenzumrichter :)
-
- Beiträge: 2641
- Registriert: 14.02.2016 - 23:12:55
- Name: Peer Anselm
- PLZ: 39010
- Ort: Tisens
- Kontaktdaten:
Hallo
Bei so einem Teil kommt es sicher darauf an dass es wie ein Spielekreisel extren zentrisch ist damit es möglichst ruhig läuft. deshalb würde ich den Stab (Schaft) zwischen die Spitzen vorher grob vorbereiten dann in ein Loch in der Scheibe einleimen und dann das ganze Teil im einem Zug zwischen den Spitzen überdrehen.
So denke ich dass es einigermasen austariert ist und ruhig läuft und auch von beiden Seiten zu bearbeiten dürfte damit kein Problem sein.
Gruß
Anselm
Bei so einem Teil kommt es sicher darauf an dass es wie ein Spielekreisel extren zentrisch ist damit es möglichst ruhig läuft. deshalb würde ich den Stab (Schaft) zwischen die Spitzen vorher grob vorbereiten dann in ein Loch in der Scheibe einleimen und dann das ganze Teil im einem Zug zwischen den Spitzen überdrehen.
So denke ich dass es einigermasen austariert ist und ruhig läuft und auch von beiden Seiten zu bearbeiten dürfte damit kein Problem sein.
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
- Mary
- Beiträge: 236
- Registriert: 27.09.2010 - 20:27:00
- Ort: wesermarsch
Hallo Christian,
für diese Objekte bevorzugen die Spinner/innen leichte Hölzer damit der Faden dünn gearbeitet werden kann.
Vor Jahren habe ich welche aus hauchdünnem Essigbaum gemacht (leider keine Fotos) Hab dafür ein Spreizfutter verwendet.
Werde morgen mal Bildchen machen. Als Schaft einen dünnen Buchenstab aus dem Baumarkt und die Beschenkte hat sich sehr gefreut.
Liebe Grüße
Mary
für diese Objekte bevorzugen die Spinner/innen leichte Hölzer damit der Faden dünn gearbeitet werden kann.
Vor Jahren habe ich welche aus hauchdünnem Essigbaum gemacht (leider keine Fotos) Hab dafür ein Spreizfutter verwendet.
Werde morgen mal Bildchen machen. Als Schaft einen dünnen Buchenstab aus dem Baumarkt und die Beschenkte hat sich sehr gefreut.
Liebe Grüße
Mary
-
- Beiträge: 67
- Registriert: 15.02.2017 - 12:52:57
- Name: --
- PLZ: 25524
- Ort: Itzehoe
Hallo alle Miteinander,
leider haben Anselm und Mary Unrecht.
Der Wirtel muss nicht exakt zentrisch sein, wie eine Google-Bildersuche schnell bestätigt.
Hier werden viele Wirtel aus Ton oder Stein gezeigt, was auch den besonders leichten Wirtel widerlegt.
Die Handspindel ist ein Werkzeug. Und wie bei anderen Werkzeugen auch entscheidet der Verwendungszweck die endgültige Geometrie und das Gewicht.
Soll es die übliche Fußspindel oder doch eher eine Kopf-, Navayo-, Akha- oder Balkanspindel werden?
Spinnt die Anwenderin Schafswolle? Von welchem Schaf und welches Haar genau?
Oder doch lieber Alpaka, Merino, Baumwolle, Leinen oder Seide?
Vielleicht werden sogar die ausgekämmten Haare vom eigenen Golden Retriver versponnen (ohne Witz, solche Leute gibt es)
Mit oder ohne Rocken?
Welche Auszugmethode bevorzugt sie und welche Garnstärke ist das Ziel?
Oder soll die Spindel zum Verzwirnen genutzt werden?
All diese Fragen haben Einfluss auf Gewicht und Durchmesser des Wirtels.
Wie man schnell merkt, es ist wie mit der neuen Drechselbank:
Hübsch aussehen alleine bringt nicht viel.
Viele Grüße
Annika
leider haben Anselm und Mary Unrecht.
Der Wirtel muss nicht exakt zentrisch sein, wie eine Google-Bildersuche schnell bestätigt.
Hier werden viele Wirtel aus Ton oder Stein gezeigt, was auch den besonders leichten Wirtel widerlegt.
Die Handspindel ist ein Werkzeug. Und wie bei anderen Werkzeugen auch entscheidet der Verwendungszweck die endgültige Geometrie und das Gewicht.
Soll es die übliche Fußspindel oder doch eher eine Kopf-, Navayo-, Akha- oder Balkanspindel werden?
Spinnt die Anwenderin Schafswolle? Von welchem Schaf und welches Haar genau?
Oder doch lieber Alpaka, Merino, Baumwolle, Leinen oder Seide?
Vielleicht werden sogar die ausgekämmten Haare vom eigenen Golden Retriver versponnen (ohne Witz, solche Leute gibt es)
Mit oder ohne Rocken?
Welche Auszugmethode bevorzugt sie und welche Garnstärke ist das Ziel?
Oder soll die Spindel zum Verzwirnen genutzt werden?
All diese Fragen haben Einfluss auf Gewicht und Durchmesser des Wirtels.
Wie man schnell merkt, es ist wie mit der neuen Drechselbank:
Hübsch aussehen alleine bringt nicht viel.
Viele Grüße
Annika
Ich wohne in Pinneberg. Die restlichen Angaben sind nur für Realkontakte.
- robs#97
- Beiträge: 950
- Registriert: 24.02.2016 - 11:04:46
- Ort: Schliersee
Hallo Christian,
ich nehme mal an, das Du nicht nur einen sondern mehrere fertigen möchtest.
Somit sollte der/das Ausgangskantel etwas länger sein um dieses ins Futter zu spannen.
Jetzt kannst Du Seite 1 sowie den Rand und einen Teil von Seite 2 bearbeiten und fertig stellen.
Den zukünftigen Wirtel abstechen, umdrehen ins Futter spannen und Seite 2 fertig drechseln.
Um Abdrücke des Futters zu verhindern, hab ich von HD Rohren ca 1 cm lange Abschnitte gemacht, aufgetrennt und diese zwischen Futter und Werkstück gelegt. So mach ich z.B. Deckel mit 5mm Stärke.
Gruß Robert
Mittiges Loch nicht vergessen
ich nehme mal an, das Du nicht nur einen sondern mehrere fertigen möchtest.
Somit sollte der/das Ausgangskantel etwas länger sein um dieses ins Futter zu spannen.
Jetzt kannst Du Seite 1 sowie den Rand und einen Teil von Seite 2 bearbeiten und fertig stellen.
Den zukünftigen Wirtel abstechen, umdrehen ins Futter spannen und Seite 2 fertig drechseln.
Um Abdrücke des Futters zu verhindern, hab ich von HD Rohren ca 1 cm lange Abschnitte gemacht, aufgetrennt und diese zwischen Futter und Werkstück gelegt. So mach ich z.B. Deckel mit 5mm Stärke.
Gruß Robert
Mittiges Loch nicht vergessen
-
- Beiträge: 203
- Registriert: 23.04.2017 - 20:37:47
- Name: Dorit
- PLZ: 99425
- Ort: Weimar
-
- Beiträge: 98
- Registriert: 06.08.2017 - 12:26:30
- Name: Christian
- PLZ: 37632
- Ort: Eschershausen
Hallo ihr alle,
vielen Dank für eure Anregungen. Ich hatte gestern einmal die Methode des Tüftlers ausprobiert. Dabei habe ich festgestellt, dass es nicht schlau war, vor dem drechseln zu bohren, denn das Loch ist nun ein klein wenig exzentrisch. Ich werde also nun den vorgedrechselten Wirtel auf einen passenden Schaft stecken und die Feinarbeit machen.
Alle weitere Vorschläge werde ich in den kommenden Tagen einmal ausprobieren, um zu sehen, womit ich am besten zurecht komme. Es ist toll, wie viele Techniken ihr mir vorgestellt habt. Ich stand da voll auf dem Schlauch!
Zum Spinnen: Meine Frau verspinnt Schafwolle verschiedener Rassen. Sie hat auch schon einige Spindeln, die ich in Sachen Gewicht als Vorbild nehme. Momentan ziele ich mit dem Probestück auf etwa 40 g Gesamtmasse. Dabei soll das meiste Gewicht möglichst weit weg vom Schaft sein (Wie ein Wagenrad). Später soll es dann auch leichter werden. Ich glaube, ihre Lieblingsspindel hat nur 26 g.
Noch möchte ich den Wirtel unten und den Haken oben anbringen (Fußspindel?).
Um ehrlich zu sein, habe ich gar keine Ahnung, wie man mit einem Mandrel arbeitet. Ich treffe mich aber Donnerstag mit Flemming, dann lasse ich mir das einmal zeigen. Kann man so ein Teil auch für meine Zwecke selbst anfertigen?
Ich halte euch auf dem Laufenden,
Christian
vielen Dank für eure Anregungen. Ich hatte gestern einmal die Methode des Tüftlers ausprobiert. Dabei habe ich festgestellt, dass es nicht schlau war, vor dem drechseln zu bohren, denn das Loch ist nun ein klein wenig exzentrisch. Ich werde also nun den vorgedrechselten Wirtel auf einen passenden Schaft stecken und die Feinarbeit machen.
Alle weitere Vorschläge werde ich in den kommenden Tagen einmal ausprobieren, um zu sehen, womit ich am besten zurecht komme. Es ist toll, wie viele Techniken ihr mir vorgestellt habt. Ich stand da voll auf dem Schlauch!
Zum Spinnen: Meine Frau verspinnt Schafwolle verschiedener Rassen. Sie hat auch schon einige Spindeln, die ich in Sachen Gewicht als Vorbild nehme. Momentan ziele ich mit dem Probestück auf etwa 40 g Gesamtmasse. Dabei soll das meiste Gewicht möglichst weit weg vom Schaft sein (Wie ein Wagenrad). Später soll es dann auch leichter werden. Ich glaube, ihre Lieblingsspindel hat nur 26 g.
Noch möchte ich den Wirtel unten und den Haken oben anbringen (Fußspindel?).
Um ehrlich zu sein, habe ich gar keine Ahnung, wie man mit einem Mandrel arbeitet. Ich treffe mich aber Donnerstag mit Flemming, dann lasse ich mir das einmal zeigen. Kann man so ein Teil auch für meine Zwecke selbst anfertigen?
Ich halte euch auf dem Laufenden,
Christian
- robs#97
- Beiträge: 950
- Registriert: 24.02.2016 - 11:04:46
- Ort: Schliersee
Hallo Dorit,torte26 hat geschrieben:Warum nicht spannen wie die Stifte Drechsler? Also auf einen Mandrel (Stahlstab) fädeln und mit Muffen einklemmen.
Da ist das mittige Loch nur 6,35 mm, wenn man einen Standard Mandrel nutzt und man kann beide Seiten gleichzeitig bearbeiten.
ich habe das zwar nicht ausprobiert, kann mir aber vorstellen, das es wg. des "großen" Ø des Wirtels zu unangenehmen Schwingungen kommt, noch dazu wenn der Wirtel mittig auf dem Mandrel angebracht wird. Bei Stiften mit gerade mal 10 mm Ø ist das eine andere Sache.
Gruß Robert
- markus1809
- Beiträge: 2102
- Registriert: 25.08.2011 - 13:18:28
- Ort: Flensburg
- Kontaktdaten:
Ich würd die Scheibe grob, rund vordrechseln auf den Stab leimen und dann im Spannzangenfutter spannen und mit der Körnerspitze gegenhalten.
So wirds rund, eiert später nicht und die Vibration beim Drechseln ist minimiert.
Später die Scheibe aufleimen wird niemals rund laufen...
So wirds rund, eiert später nicht und die Vibration beim Drechseln ist minimiert.
Später die Scheibe aufleimen wird niemals rund laufen...
langsam läufts rund...
Lieben Gruß Markus
Lieben Gruß Markus
- Tüftler
- Beiträge: 1965
- Registriert: 22.11.2013 - 18:31:44
- Name: Ralf-Markus
- PLZ: 94526
- Ort: Metten
Hallo Christian,
Eine Idee hätte ich noch.
Scheibe auf deinen 8mm-Rundstab kleben. Dann spannst du ein Stück Holz mit einem 8mm Loch ein und klebst den Rundstab mit der Scheibe dort rein, so dass die Scheibe mittig ist.
In den Reitstock kommt ein weiteres Futter (ich nehme dafür ein Bohrfutter). Da spannst du dann die andere Seite des Rundstabes ein.
Das mache ich so, wenn ich längere dünne Teile drechseln möchte. Ich hoffe, das geht bei deiner Drechselbank. Ich habe meine extra so gebaut, dass sich das Bohrfutter mit drehen kann.
Gruß,
Tüftler
Eine Idee hätte ich noch.
Scheibe auf deinen 8mm-Rundstab kleben. Dann spannst du ein Stück Holz mit einem 8mm Loch ein und klebst den Rundstab mit der Scheibe dort rein, so dass die Scheibe mittig ist.
In den Reitstock kommt ein weiteres Futter (ich nehme dafür ein Bohrfutter). Da spannst du dann die andere Seite des Rundstabes ein.
Das mache ich so, wenn ich längere dünne Teile drechseln möchte. Ich hoffe, das geht bei deiner Drechselbank. Ich habe meine extra so gebaut, dass sich das Bohrfutter mit drehen kann.
Gruß,
Tüftler
Nur wenn man die Kritik anderer akzeptiert, kann man lernen und besser werden!
- Falk
- Beiträge: 167
- Registriert: 18.09.2008 - 17:54:53
- Name: Falk Schilb
- PLZ: 08527
- Ort: Plauen / Vogtland
- Kontaktdaten:
Hallo Christian,
Mit Interesse habe ich Deine Frage und die vielen Lösungen gelesen. Auch ich habe schon Spindeln gedrechselt. Aber alle Spindeln haben ein Problem: Wenn sie voll sind, mußt du abwickeln. Ich weiß nicht, wie deine Frau spinnt, ob nur oben am Schaft oder um den Wirtel.
Ich habe das Problem wie folgt gelöst:
An Stelle der Scheibe habe ich ein flach liegendes Leistenkreuz gesetzt. Diese haben einen Querschnitt von ca. 30 x 6 mm unsd eine Länge von 150 mm. Beide Teile sollten gleich dimensioniert sein. Die Enden kannst du leicht abrunden.
Im Kreuzungspunkt der Leisten wird ein Loch gebohrt und dieses wird quadratisch ausgearbeitet. Die Spindelachse hat im unteren Bereich einen Absatz. Daran schließt sich der quadratische Teil an. 10 x 10 mm, 14 mm hoch, danach weiter nach oben erstreckt sich die Achse. Diese ist im Durchmesser aber geringer. Dies ist notwendig, um das Leistenkreuz von oben aufstecken zu können. Auf dem Absatz sitzt es auf und das qudratische Loch überträgt die Drehbewegung. Die Teile sollen locker gehen, nicht zu straff.
Wenn nun die Spindel voll gesponnen ist, zieht man die Achse aus dem Kreuz, und zieht die beiden Leisten nach außen und erhhält einen losen Knauf fertig gesponnener Wolle.
Die Variabnte kam bei meinen Auftraggebern gut an, leider habe ich kein Bild mehr vom fertigen Objekt.
Viele Grüße und viel Erfolg.
Falk
Mit Interesse habe ich Deine Frage und die vielen Lösungen gelesen. Auch ich habe schon Spindeln gedrechselt. Aber alle Spindeln haben ein Problem: Wenn sie voll sind, mußt du abwickeln. Ich weiß nicht, wie deine Frau spinnt, ob nur oben am Schaft oder um den Wirtel.
Ich habe das Problem wie folgt gelöst:
An Stelle der Scheibe habe ich ein flach liegendes Leistenkreuz gesetzt. Diese haben einen Querschnitt von ca. 30 x 6 mm unsd eine Länge von 150 mm. Beide Teile sollten gleich dimensioniert sein. Die Enden kannst du leicht abrunden.
Im Kreuzungspunkt der Leisten wird ein Loch gebohrt und dieses wird quadratisch ausgearbeitet. Die Spindelachse hat im unteren Bereich einen Absatz. Daran schließt sich der quadratische Teil an. 10 x 10 mm, 14 mm hoch, danach weiter nach oben erstreckt sich die Achse. Diese ist im Durchmesser aber geringer. Dies ist notwendig, um das Leistenkreuz von oben aufstecken zu können. Auf dem Absatz sitzt es auf und das qudratische Loch überträgt die Drehbewegung. Die Teile sollen locker gehen, nicht zu straff.
Wenn nun die Spindel voll gesponnen ist, zieht man die Achse aus dem Kreuz, und zieht die beiden Leisten nach außen und erhhält einen losen Knauf fertig gesponnener Wolle.
Die Variabnte kam bei meinen Auftraggebern gut an, leider habe ich kein Bild mehr vom fertigen Objekt.
Viele Grüße und viel Erfolg.
Falk
- mascheck
- Beiträge: 1399
- Registriert: 18.10.2017 - 21:58:17
- Name: Martin Scheckenbach
- PLZ: 73116
-
- Beiträge: 98
- Registriert: 06.08.2017 - 12:26:30
- Name: Christian
- PLZ: 37632
- Ort: Eschershausen
Hallo,
endlich kam ich dazu, einen neuen Wirtel zu drechseln. Unter der Woche hatte ich leider weniger Zeit, als ich dachte, daher dauerte das ein wenig.
Ich habe die grob vorgeschnittene Scheibe durchbohrt und mit der Körnerspitze gegen die Backen des Spannfutters gedrückt. Dann habe ich den Rand und die erste Seite bearbeitet. Danach die Scheibe umgedreht und die zweite Seite geformt. Nun muss ich die Bohrung noch auf den entgültigen Durchmesser erweitern, auf einen entsprechenden Rundstab kleben und schleifen. Das Drechseln ging schon einmal ganz annehmbar und nun bin ich gespannt, wie es weitergeht.
Ach ja, ich habe zwei Bilder angefügt, die das ganze vielleicht etwas veranschaulichen.
Die Idee mit der Kreuzspindel werde ich auch einmal ausprobieren. Meine Frau scheint die Teile zu kennen und zu mögen
endlich kam ich dazu, einen neuen Wirtel zu drechseln. Unter der Woche hatte ich leider weniger Zeit, als ich dachte, daher dauerte das ein wenig.
Ich habe die grob vorgeschnittene Scheibe durchbohrt und mit der Körnerspitze gegen die Backen des Spannfutters gedrückt. Dann habe ich den Rand und die erste Seite bearbeitet. Danach die Scheibe umgedreht und die zweite Seite geformt. Nun muss ich die Bohrung noch auf den entgültigen Durchmesser erweitern, auf einen entsprechenden Rundstab kleben und schleifen. Das Drechseln ging schon einmal ganz annehmbar und nun bin ich gespannt, wie es weitergeht.
Ach ja, ich habe zwei Bilder angefügt, die das ganze vielleicht etwas veranschaulichen.
Die Idee mit der Kreuzspindel werde ich auch einmal ausprobieren. Meine Frau scheint die Teile zu kennen und zu mögen
- Helmuth
- Beiträge: 468
- Registriert: 21.05.2016 - 17:22:56
- Name: --
- Ort: Saalfeld
- Kontaktdaten:
- Helmuth
- Beiträge: 468
- Registriert: 21.05.2016 - 17:22:56
- Name: --
- Ort: Saalfeld
- Kontaktdaten:
Hallo Robert,
ja, oder Spundfutter, oder sonstwie - der Wirtel allein ist kein Problem.
Ich hatte es so verstanden, dass das Gesamtgebilde exakt rundlaufen soll, so wie ein Kreisel. Da sehe ich den Schwachpunkt in der Verbindung Wirtel/Stäbchen, da egal wie exakt man arbeitet, das Holz trotzdem kein homogener Werkstoff ist.
Daher mein Vorschlag, diese Verbindung zuerst zu fertigen und danach den Wirtel zusammen mit dem Stäbchen als ein Bauteil zu bearbeiten, um sicherzustellen, dass Zetrumslinie von Wirtel und Stäbchen absolut identisch sind.
Liebe Grüße,
Helmuth
P.S. Und nochmals danke für die Tormek Scheibe!
ja, oder Spundfutter, oder sonstwie - der Wirtel allein ist kein Problem.
Ich hatte es so verstanden, dass das Gesamtgebilde exakt rundlaufen soll, so wie ein Kreisel. Da sehe ich den Schwachpunkt in der Verbindung Wirtel/Stäbchen, da egal wie exakt man arbeitet, das Holz trotzdem kein homogener Werkstoff ist.
Daher mein Vorschlag, diese Verbindung zuerst zu fertigen und danach den Wirtel zusammen mit dem Stäbchen als ein Bauteil zu bearbeiten, um sicherzustellen, dass Zetrumslinie von Wirtel und Stäbchen absolut identisch sind.
Liebe Grüße,
Helmuth
P.S. Und nochmals danke für die Tormek Scheibe!