Riss im Holz - weiter drechseln?

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michaeI
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Riss im Holz - weiter drechseln?

Beitrag von michaeI »

Hallo,
ich hab die Tage mal aus einem Stück Eiche eine Schale angefangen. Die Außenseite war soweit fertig. Gestern hab ich dann die Drechselbank samt dem Werkstück in den Keller geräumt.
Als ich dann heute weiter machen wollte, hab ich gesehen, dass das Holz von außen bis zur Mitte hin gerissen ist.

Meine Frage ist jetzt, ob in die Schale trotzdem noch aushöhlen kann oder ob sie dann reißen wird und mir um die Ohren fliegt?

Wie geht ihr vor, wenn ihr beim drechseln feststellt, dass innen ein Riss ist?
Rainer Wächter
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Beitrag von Rainer Wächter »

Hallo Michael,

manchmal hilft Klebeband, um das Teil während dem Aushöhlen zu stabilisieren.
Kommt auf die Form und den Riss an.

Gruß,
Rainer
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Helfried
Eure Durchlicht
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Beitrag von Helfried »

Hallo Michael,
Wie geht ihr vor, wenn ihr beim drechseln feststellt, dass innen ein Riss ist?
Grundsätzlich beeende ich die Arbeit an dem Stück, grundsätzlich sind rissige Schalen für mich Auschuss.
Natürlich mache ich Ausnahmen, etwa wenn ich eine besondere Beziehung zu dem speziellen Stück Holz habe odeer es besondere Vorzüge aufweist.
Dann sichere ich auch mit Klebeband. Oder ich leime ein Stück Holz ein, ev. eine "Schwalbe".
Ich drechsle dann mit allen Vorsichtsmaßnahmen, die mir angemessen erscheinen, weiter:
Drehzahlreduktion, geringere Spanabnahme, Gesichtsschutz, Kettenhemd ...

Es gibt auch Profis, denen schon Schalentrümmer ins Gesicht geplatzt sind.

Vorsicht jedenfalls und beste Wünsche

Helfried
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oldsock
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Beitrag von oldsock »

war das Holz nass oder zumindest feucht, dann lass die Finger davon, der Riss wird nämlich noch größer.
War das Holz aber trocken, dann ist der Riss wahrscheinlich nur sehr dünn, unter 1 mm.
Dann kannst du ihn verfüllen mit CA-Kleber oder Epoxy, das kann auch ganz gut aussehen, lässt sich gut drechseln und schleifen.
Viele Grüße aus Friedberg

Michael
michaeI
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Beitrag von michaeI »

ja das Holz war noch feucht... lag jetzt ca. 2 Jahre im Schuppen.
Angefangen hab ich eben in der unbeheizten Garage, wo das Stück dann auch ein paar Tage lag.
Und jetzt mit dem umräumen in den Keller kam eben der Riss.

schade drum, aber dann wandert die halbe Schale wohl in den Ofen.
erwino
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Beitrag von erwino »

hallo michael,
bezeichnest du ein 2 Jahre gelagertes Holz als " noch feucht "---ist alles relativ--ein Bild wäre hilfreich.
gerade Risse---bewußt betont--aufgefüllt---Epoxi. Kaliwasserglas---Sec.Kleb.--vielleicht mit Farbakzent---dies "gefällt "
einfach mal probieren
Gruß
Erwin
Ps. warum nicht mal ne Macke ???? gehört doch zum Leben dazu
Das Leben ist ein einzigartiger, großartiger Versuch, um Meister zu werden.
michaeI
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Beitrag von michaeI »

Guten Morgen,

also mir ging es jetzt nicht um das optische. Ich bin noch blutiger Anfänger und meine Schalen haben genügend Macken, so dass bei einer auch mal ein Riss kein Problem ist.

Mir ging es wirklich nur darum, ob ich hier einfach weiter drechseln kann oder ob mir das Ding dann zwangsläufig um die Ohren fliegt.

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Schnedo
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Beitrag von Schnedo »

Hallo Michael

Ob die Schale auseinander bricht ist das eine.
Was mich interessiert ist vielmehr ob du die Schale an diesem Zapfen vernünftig spannen kannst. Was für ein Spannfutter hast du?
Gruss Werner

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michaeI
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Beitrag von michaeI »

Hallo Werner,

ich hab ein Record Power SC3. Meinst du wegen der unterschiedlichen Höhe des Zapfens? Ich hätte den Zapfen noch mit einem Abstecher gleichmäßig eben gedrechselt.
Oder woher deine Skepsis?
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Schnedo
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Beitrag von Schnedo »

Der Zapfen sollte dann aber eine Schwalbenschwanz Form haben, er sollte auch eine saubere Fläche an der Schulter haben und nicht zu lange sein, er darf nicht innen am Futter anstehen.
Auf dem Foto sieht es aus als ob da ein kleiner Radius dran wäre.
Gruss Werner

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Michael R.
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Beitrag von Michael R. »

Hallo Michael

Ich schliesse mich Helfried zu 100% an.

Eventuell kannst Du 2 Minischalen draus machen,
sieht nach einer zu schnellen Trocknung aus.
Eiche gibt es reichlich, umwandlung in Wärme ist auch gut

Gruss Michael
chrismed
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Beitrag von chrismed »

Hallo!

Prinzipiell würde ich das Stück Holz entsorgen, da das Endergebnis meist nicht so gut aussieht, und auch die Gefahr des Bruches beim Drechseln immer in gewissem Maße gegeben ist.
Bei sehr schönem Holz hab ich schon mehrmals den Spalt mit dünnflüssigem Superkleber ausgefüllt und feine Sägespäne beigemengt. Funktioniert ganz gut (sieht man aber), aber immer darauf achten, dass der Spalt gut ausgefüllt ist bzw. nach jeder abgehobenen Holzschicht überprüfen, ob der Superkleber auch jede Tiefenschicht erreicht hat, damit Dir das Holz nicht um die Ohren fliegt.

lg

Christian
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reha
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Beitrag von reha »

hallo
wenn ich mir das Holz so ansehe,gibts nur eins
ab in den Ofen
lg Hans
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Nikel
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Beitrag von Nikel »

Grüß Dich,
wenn es ein wunderschönes Holz mit 1AAA-Maserung wäre, würde es sich anbieten, den Riss mit Schwalbenschwänzen zu sichern. Hier würde ich aber zur thermischen Entsorgung raten. Wenn sich ein Eisen einhakt, fliegt Dir die Chose um die Ohren, was böse ausgehen kann.
Besuch uns mal beim Stammtisch in Heilmfurt.
LG
Peter
Leb`n und leb`n lossn.
KoneS
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Beitrag von KoneS »

Ich hatte diesen Herbst ein ähnliches Problem, auch mit Eiche. Nur dass mein Riss ca 1 cm breit war. Hab den Riss mit schwarzem Epoxy ausgegossen. Die Schale, die ohne Riss eine eher langweilige Eichenschale geworden wäre, sieht jetzt viel besser aus. Der ausgegossene Riss ist ein richtiger Eyecatcher, und gibt der Schale den gewissen "Pfiff".
Liebe Grüße aus dem Rupertiwinkel,
Kone
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