Aufnahmezapfen beim Mühlen drechseln

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fidelis
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Aufnahmezapfen beim Mühlen drechseln

Beitrag von fidelis »

Laut DNS erstellt man ja einen Aufnahmezapfen nach dem man die Bohrungen im Unterteil gemacht hat.
Auf diesen Zapfen wird dann ja sozusagen das Mühlenunterteil gepresst.
Ich habe hierbei leider noch einige Probleme. Ich muss zwar das Mühlenunterteil richtig drauf pressen und es sitzt auch sehr fest, aber es hat immer noch Spiel wodurch mir immer die obere Bohrung verläuft.
Ich würde gern von euch wissen ob ihr auch mit solch einem Zapfen arbeitet oder ob es da vielleicht eine bessere Lösung gibt. Oder muss ich lediglich einfach noch meinen Zapfen optimieren und üben?^^
Vielen Dank schon mal!
Liebe Grüße
Fid
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Helfried
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Beitrag von Helfried »

Hallo Fid,
Ich muss zwar das Mühlenunterteil richtig drauf pressen und es sitzt auch sehr fest, aber es hat
immer noch Spiel wodurch mir immer die obere Bohrung verläuft.
Es ist nicht leicht, sich das vorzustellen: Es sitzt sehr fest, aber es hat immer noch Spiel.

Eine Möglichkeit: Das Mühlenoberteil sitzt nicht auf einer Schulter des Zapfens auf, Kontakt besteht nur
zwischen der Wandung der Bohrung und der Zylinderfläche des Zapfens.

Korrekt wäre: Kontakt zwischen Bohrung und Zylinderfläche
plus Anliegen des abgestochenen, perfekt rundlaufenden Randes des Mühlenteiles an einer Schulter des Zapfens.

Damit kann ein ein Rundlauf erzielt werden, der an Perfektion jedes Spannen im Backenfutter übertrifft.

Hoffe mich kompliziert genug ausgedrückt zu haben.

;-)

Helfried
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Eisbär
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Beitrag von Eisbär »

Hallo Fid!

Wenn ich Dich richtig verstehe dann möchtest Du das durchgängige 25er Loch auf der oberen Seite des Unterteils aufbohren.

Falls das so ist dann biete ich mal 2 Möglchkeiten:

So mittig wie möglich spannen und aufbohren (wie Helfried beschrieben). Meiner Meinung nach wirst Du es nicht schaffen exakt mittig zu bohren, egal wie Du spannst.
Dann mit Zapfen auf der Spindelseite und mit dicker Körnerspitze Reitstockseitig spannen und die Mühle nochmal überdrehen.

Zweite Möglichkeit: Mit dem Ausdrehwerkzeug, das genau 25mm Duchmesser hat und dadurch ziemlich mittig Zentriert oben Aufbohren auf gewünschen Durchmesser (Die Messer kannst Du ja flexibel einstellen). (Auf der unteren Seite mit Zapfen gespannt.) Dann nochmal Außenform kontrollieren und ev. überdrehen wie oben beschrieben.

Viel Erfolg

Josef
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Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo
Ich habe mir dieses Video von DNS auch schon angeschaut und mich über das Verfaren doch sehr gewundert.
Meine herangehensweise ist folgende: Nachdem ich die Walze gefertigt habe bohre ich vom Reitstock her mit 25mm Durchmesser soweit ich eben rein komme rein. Dann mache ich alle Durchmesser und die Nut für das Crush Grind Mahlwerk.
Nun schneide ich das Unterteil vom Oberteil ab und spanne das Unterteil auf ein zweites Backenfutter mit 40mm langen Backen auf und richte das Werkstück mittens Handauflage so gerade wie möhlich aus. Daraufhin wird der rest der zu erzeugenden Röhre ausgebohrt und die Fläche plan gedreht.

Wozu es für diesen Arbeitsschritt einen Hilfszapfen bräuchte ist mir bis Dato schleierhaft. selbst wenn ich kein zweites Futter hätte so müsste ich halt das im Futter verbliebene Oberteil erst ausspannen und nachher wieder einspannen. Das macht aber nichts denn besagtes Werkstück wird ohnehin erst anschließend bearbeitet und der exakte Rundkauf wird erst dabei erzeugt.

Wie Helfried schrieb,
Hoffe mich kompliziert genug ausgedrückt zu haben.
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
fidelis
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Beitrag von fidelis »

Danke für die vielen wertvollen Tipps! :)
Es sitzt sehr fest, aber es hat immer noch Spiel.
Ja also ich muss die Mühle sehr streng auf den Zapfen rauf drehen, aber dennoch ist sie noch nach oben/unten/Seiten ausgewichen.

plus Anliegen des abgestochenen, perfekt rundlaufenden Randes des Mühlenteiles an einer Schulter des Zapfens.
Ich glaube, dass könnte der Grund sein! In der DNS-Anleitung wird es anders beschrieben. Da liegt der unterste Teil der Mühle nicht auf.

So mittig wie möglich spannen und aufbohren (wie Helfried beschrieben). Meiner Meinung nach wirst Du es nicht schaffen exakt mittig zu bohren, egal wie Du spannst.
Dann mit Zapfen auf der Spindelseite und mit dicker Körnerspitze Reitstockseitig spannen und die Mühle nochmal überdrehen.
Jetzt wo du es so schreibst, Josef, seh ich, dass ich nochmal genauer erklären muss. So wie du es hier beschrieben hast habe ich es auch gemacht. Da war die Bohrung nachdem abdrehen außen auch perfekt mittig. Die Problematik kam im Grund dann als ich Ober -und Unterteil zusammengefügt habe und der Mühle die Endform gegeben habe. Das Problem hierbei war, dass es hier immer wieder nicht perfekt rund gelaufen ist. (Vermutlich wegen falschem Zapfen?) Dadurch kam dann immer der unrunde Lauf an der Fuge.
Ich habe mir dann so geholfen, dass ich das Unterteil im Spannfutter mit Haifischbacken gespannt habe, dann oben gebohrt, rund gedreht, Kopf drauf gesetzt und der Mühle die Endform gegeben habe. Da lief dann alles rund. Allerdings musste ich dann noch den unteren Teil, an dem es eingespannt wurde nachschleifen.


@Anselm:
Bei deiner Vorgehensweise weiß ich jetzt aber auch nicht wie du es hinbekommst die Endform zu drechseln, bzw. frei zu drechseln :??
Liebe Grüße
Fid
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Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo Fid
Und natürlich auch an alle Anderen ein Hallo.
Gerne beschreibe ich auch die weitere Vorgehensweise. Aber dies zum letzten mal denn das habe ich schon alles mal geschrieben.

Wenn die Röhre (oder das Unterteil) erst mal innen fertig hergestellt ist dann sind an der Ausenseite im unteren Bereich Spuren von den Spannbacken zu sehen und die entgültige Ausenform ist auch noch nicht gemacht. Ich spanne nun erst mal das Oberteil ein mache die Bohrung von 22mm und setze die Nut.
Sogleich schlage ich mit einem kleinen Hammer das Köpchen ein. Damit ist ein Absatz im zuvor plan gedrehten Oberteil gegeben. Um die leichtgängikeit und den präziesen Lauf der Mühle zu garantieren habe ich zuvor ein kleines Lager an der Oberseite des Mühlenunterteil eingesetzt.

So nun stecke das Unterteil auf das noch immer eingespannte Oberteil und drücke es mit dem Reitstock fest.
Nun wird die entgültige Ausenform gedrechselt. Einzig der Bereich des Kopfendes wird am Ende nach dem ausspannen noch von Hand fertiggeschliffen.
Damit ist es ohne Dorn oder weiteren Hilfsmittel möglich eine absolut exakt laufende Mühle herzustellen.
Es ist sogar so dass besonders durch das abdrehen des Mühlenköpfchens auf das Maß des Lagers ein besonders genaues Arbeiten möglich ist .
Gruß
Anselm
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fidelis
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Beitrag von fidelis »

Hallo Anselm.
Danke für dein letztes Mal.
Jetzt ist es schon ein wenig klarer.
Im Grunde machst du es sozusagen ein wenig andersrum, was sich auch sehr interessant anhört.
Ich spanne nun erst mal das Oberteil ein mache die Bohrung von 22mm und setze die Nut.
Soweit ich dich hier verstanden habe, spannst du das Oberteil auch wie gehabt mit einem Zapfen ein?
zuvor ein kleines Lager an der Oberseite des Mühlenunterteil eingesetzt.
Das mit dem Lager habe ich noch nicht ganz verstanden. Ich kenne Lager aus der Metalltechnik, aber beim Drechseln sagt es mir jetzt nichts. Entschuldige bitte, wenn es eine dumme Frage ist.
So nun stecke das Unterteil auf das noch immer eingespannte Oberteil und drücke es mit dem Reitstock fest.
In dem Fall muss aber beim Unterteil die obere Bohrung genau zur unteren Bohrung passen, da du das ganze ja sozusagen mittig nach der unteren Bohrung ausrichtest. Oder?
Anderweitig würde es an der Fuge unrund laufen.
Liebe Grüße
Fid
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Sternle
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Beitrag von Sternle »

Hallo Berhard,
vielleicht hilft das weiter
viewtopic.php?t=47216
Ich möchte im Leben gern eine positive Spur hinterlassen
Gruß Sternle
Grissianer
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Beitrag von Grissianer »

Hallo
Bei meiner nächsten Mühle mach ich euch einen Bildbericht,"den ich hier hoffendlich anhängen darf." dann wird hoffendlich einiges klarer:
Sicher ist aber eins: Ich bin kein Profi und die Mühlen mache ich halt auch nur so weil ichs beim Forumsmitglied Golden so gelernt habe. Es gibt sicher viele Wege nach Rom wie man immer so schön zu sagen pflegt. Das mit dem Lager habe ich auch nicht selber ausgedacht das stammt von einem berühmten Drechsler aus dem Sarntal. :evel
Heute wird das aber nichts mit drechseln den heute werden Lammwürste gemacht.
Wie heist es so schön: "11 Gebot" :mrgreen:
Du sollst kein Holz essen! :no
Gruß
Anselm
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fidelis
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Beitrag von fidelis »

Danke Sternle. Jetzt verstehe ich das mit dem Lager. :)

Bildbericht wäre klasse, Anselm! :)
Lammwürste hört sich auch sehr interessant an. Bin ja Metzger.^^
Hast du Rohwürste oder Brühwürste gemacht?
Liebe Grüße
Fid
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