metrische Gewinde in Holz

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Moderator: Forenteam

el_zotto
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metrische Gewinde in Holz

Beitrag von el_zotto »

Hallo ihr alle,

ich habe mich in den letzten Wochen mit dem Schneiden metrischer Gewinde in Holz versucht. Hierbei habe ich beim Innengewinde gute Erfolge erzielt:
-Kernbohrung mit scharfem Bohrer eingebracht
-Gewindebohrer angesetzt und mit dem Reitstock mit geführt
-ein Tropfen Öl hilft beim Schneiden enorm

Das Außengewinde bereitet mir aber Probleme. Ich habe dazu zunächst einen Zapfen mit dem Nenndurchmesser des Gewindes angedreht und am Ende eine Fase angebracht, damit ich das Schneideisen besser ansetzen kann. Beim ersten mal habe ich direkt angefangen zu schneiden (ein Tropfen Öls hat auch hier nicht gefehlt) und das Schneideisen hat letztlich nicht geschnitten, sondern den Zapfen etwas dünner "gefräßt". Im zweiten Versuch habe ich die Oberfläche zuerst mit dünnflüssigem Sekundenkleber getränkt und dann versucht zu schneiden. Das Ergebnis ist immernoch ein etwas dünnerer, aber sauberer abgetragener Zapfen.

In beiden Fällen soll ein M 10 Gewinde entstehen.

Ich weiß, dass ich mich mit dieser Aufgabe an der Grenze dessen bewege, was in Holz noch funktioniert und sinnvoll ist. Aber ich möchte dennoch versuchen das hinzukriegen. Meine Frage an euch ist nun, ob jemand schon Erfahrung damit hat und mir ggf. einen Trick verraten kann. Ich habe zwar zum Thema Gewinde stehlen oder fräsen viele Einträge hier im Forum gefunden, zum schneiden metrischer Gewinde jedoch nicht.

Vielen Dank schon einmal für eure Antworten. :-)

Bis bald,
Christian
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dege52
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von dege52 »

Hallo Christian,
ein M10-Gewinde in Holz oder auf Holz schneiden und das auch noch sauber, schränkt die Holzauswahl sehr ein.
Ich könnte mir vorstellen, dass z.B. Pockholz, Buchsbaum und Olivenholz eine gute Wahl ist.

Gruß Detlef
"Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich, aber sinnlos ! GUT SPAN !"
el_zotto
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von el_zotto »

Hallo Detlef,

danke für den Hinweis. Ich habe erst einmal mit Spitzahorn experimentiert. Jetzt, wo du es sagst, leuchtet mir ein, dass dichtere Hölzer Vorteile haben können.

Vielen Dank,
Christian
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SteffenM
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von SteffenM »

el_zotto hat geschrieben: 24.09.2020 - 14:55:47
Ich weiß, dass ich mich mit dieser Aufgabe an der Grenze dessen bewege, was in Holz noch funktioniert und sinnvoll ist.
Hallo Christian,

im Prinzip hast du deine Frage ja schon selbst beantwortet: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Holz mit Holz zu verbinden. Ein M10-Gewinde zählt scheinbar nicht dazu. Ich würde ganz praktikabel einen "M10" Dübel vorschlagen. :prost:

Wenn es dir um die experimetelle Erfahrung geht, könntest es noch mit Holzfestiger und einer Druckkammer versuchen. Der dünne Kleber zieht vielleicht nicht weit genug ein.

Schöne Grüße!
Steffen
el_zotto
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von el_zotto »

Moin Steffen,

vielen Dank für deine Anregungen. Ich habe leider gerade keine Druckkammer verfügbar. Das war mir noch zu teuer.
Meine selbstgestellte Aufgabe soll eigentlich sein, nur Holz für eine wieder lösbare Verbindung, die auf mäßigen Zug stabil ist, zu verwenden. Die Dimension eines M 10 Gewindes sollten weiterhin nicht deutlich überschritten werden. Naja, vielleicht muss ich noch einmal nachdenken, denn wie du richtig angemerkt hast, führen ja viele Wege zum Ziel^^

Bis bald (hoffentlich mit Bildern des Ergebnisses),
Christian
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wolfgangsiegel
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von wolfgangsiegel »

Hallo,
ich habe leider keine Bilder parat.
Holzgewinde werden ja "normalerweise" mit V-förmigem Messer geschnitten.
Metallgewindeschneider sind anders gebaut und schieben das abzutragende Material "breit" vor sich her.

M10 kommt mir für Holz auch sehr klein dimenioniert vor und kann mir vorstellen, dass das einfach nicht funktioniert, weil die Fasern zu kurz geschnitten werden.

Was ich versuchen würde ist, das Augenmerk auf einen gezielten Vorschub zu legen.
den Zapfen etwas dünner "gefräßt"
es ist ja so - nehme ich an - dass das Schneideisen mehr wie ein Fräser und nicht wie ein Messer arbeitet.

Was ich als "Gutes Holz für Gewinde" in Erinnerung habe, ist "Weißbuche".
Ich denke, es kommt darauf an, dass die Fasern quer zur Wuchsrichtung möglichst zäh zusammenhalten.
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johannes_s
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von johannes_s »

Hallo,

Holzgewinde in Querholz sind leichter machbar.
Versuch einen Zapfen mit ca. 5 mm anzudrehen, auf den du dann Querholz leimst und dann auf 9,5 - 9,8 mm abdrehen.
Dann mit Sekundenkleber gut tränken und am nächsten Tag es mit dem Schneideisen probieren. Der Strehler wäre aber die bessere Wahl.
M10 hat Steigung 1,25mm. Ein Stehler mit dieser Steigung sollt auch gehen.
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Piel
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von Piel »

Hallo Christian

Mit Metall Gewindeschneid Sätzen wird es in Holz schwierig, fräsen oder strehlen wäre besser.
Materialauswahl wurde schon genannt.

Pockholz ist eine gute Wahl, kaum Ausbrüche auf den Zahnspitzen...

DSC_5570a800.jpg
DSC_5570a800.jpg (123.02 KiB) 6271 mal betrachtet

Grenadill neigt deutlich stärker zu Ausbrüchen...

DSC_5568a800.jpg
DSC_5568a800.jpg (76.55 KiB) 6271 mal betrachtet

Bei kleinerer Steigung ist das Gewindeprofil nicht so tief und die Erfolgsausichten etwas besser...hier ist es
ein M10x0,75 , Zapfenmaß ca 9,8mm
Funktional durchaus brauchbar. Leider teilt uns nicht mit wofür es gedacht ist.

schönen Feierabend wünscht
Piel
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dass man dauernd tolle Entdeckungen macht.
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wolfgangsiegel
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von wolfgangsiegel »

Pockholz ist eine gute Wahl
das ist Pock-Holz? :?oh

ich weiß es nicht besser, habe aber mehrfach mit Pock gearbeitet und kenne bisher nicht solche "kleinen, kurzen Linien".


... aber ein "perfektes" Gewinde :peace
... möge es Glück bringen ...
el_zotto
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von el_zotto »

Hallo ihr alle,

vielen Dank für die vielen Anreize. Ich probiere nacheinander die Ideen aus und berichte gern, wie ich damit zurecht kam.
Heute ist erst einmal der "M10-Dübel" geplant. Ich habe dazu eine 10 mm dicke Rundstange aus Aluminium genommen, ein Gewinde angeschnitten und durchbohrt. Hat bisher alles super geklappt. Nun muss ich es noch abstechen und einkleben. Das Gegenstück mit Innengewinde konnte ich ja, wie beschrieben, ganz aus Holz fertigen.

Ich habe noch keine Erfahrung mit dem strehlen von Gewinden. Ich möchte eine Gesamtlänge des Gewindezapfens von ca. 10 mm haben. Ist das so kurz möglich?

Piel hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich euch verschwiegen habe, wofür das alles ist. Das möchte ich dann doch einmal aufklären :D

Um es kurz zu machen: Ich möchte einen Stift bauen.

Nun die lange Version: Ich wurde von einem Freund gebeten, einen Tintenroller aus Holz zu fertigen. Hier sollte kein Metallstift mit Holzdekoration entstehen, sondern möglichst alles aus Holz gefertigt werden. Die Gelegenheit habe ich genutzt und daraus ein Dauerexperiment gemacht. Ich möchte immer noch einen Stift möglichst ganz aus Holz und ohne Bausatz fertigen.

Ich habe hier schon einmal die ein oder andere Studie dazu gesehen und habe auch das Drechslermagazin mit dem Bauplan eines Kugelschreibers aus Holz durchgelesen. Insgesamt möchte ich einen etwas anderen Weg gehen.

Aus meinem Experiment habe ich bereits eine Menge gelernt. So sind mir anfangs die Bohrungen noch total verlaufen und die Mine trat nicht direkt an der Spitze aus. Das habe ich jetzt besser im Griff. Die nächste Baustelle ist das Gewinde. Mit dem sollen Griffstück und Oberteil verbunden werden.

Ich hoffe, dass diese Beschreibung im Text erst einmal etwas mehr Klarheit bringt. Ich versuche zügig Bilder nachzureichen.

Bis bald und noch einmal vielen Dank,
Christian
eibchen
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von eibchen »

Hallo Christian,
eine Uhr nur aus Kunststoff muß grundsätzlich anders gestaltet werden wie eine aus Metall, eben materialgerecht.
Einen Stift aus Holz stelle ich mir auch etwas anders vor, nämlich materialgerecht. Warum muss Oberteil und Unterteil
verschraubt werden? Welche anderen Gestaltungen ermöglichen ein funktionelles Schreibgerät? Ich setze auf Deine Kreativität!
Es muß ja nicht nur das M10 Außengewinde passen, auch die Durchgangsbohrung Ø ? muß stimmen. Viele Probleme für ein kleines Holzteil.
Beim gewinden auf / in Holz genügt kein Tropfen Öl, nicht schlecht, wenn schon am Vortag geölt wird mit Leinöl .
Sicher nicht nur im Erzgebirge die traditionelle Vorgehensweise. Das Öl soll einziehen, da das Problem nicht auf der Oberfläche stattfindet, sondern in den tieferen Bereichen. Und Fett bzw. andere Öle sind da eher wirkungslos.
Schneidbohrer und auch Schneideisen funktionieren schon in Holz, sollten zuvor aber nicht im Metall eingesetzt worden sein! Jede Erhöhung der
Schnittkraft durch auch nur minimalen Verschleiß verstärkt die Ausbrüche.
Viele Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/eibchen
Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/eibchen
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wolfgangsiegel
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von wolfgangsiegel »

wenn die Sache Spaß macht, wäre mein Vorschlag auch, auf das Metall-Gewinde zu verzichten.
Gewinde wurden nicht umsonst für Holz anders entwickelt als für Metall. Da haben sich ja bereits viele Leute daran versucht und rausgefunden, das Holz andere Maße und Werkzeuge braucht.
Für so kleine Gewinde gibt es glaube ich keine fertigen Werkzeuge.
Da ist wohl "strehlen" angesagt. Etwas grober und mit größerer Steigung?

Und - wie oben schon erwähnt wurde: Die Holzarten sind beschränkt.
Bei Kugelschreibern wird ja nicht nur das feine Gewinde, sondern auch eine dünne Wand- (Material-) -Stärke gebraucht. Diese Anforderungen sind auch aus meiner Sicht - nicht "materialgerecht".

Aber das ist nur der Rat aus meiner Richtung. Vielleicht findest Du ja Wege, auf die bisher noch niemand gekommen ist :klatsch:

Ich bin gespannt :-)
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GentleTurn
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von GentleTurn »

el_zotto hat geschrieben: 24.09.2020 - 21:05:05
sondern möglichst alles aus Holz gefertigt werden.
Moin Christian. Das Wort "möglichst" lässt auch diesen Weg hier als gangbar erscheinen: https://www.youtube.com/watch?v=-ygZ--gF06k
Schon ein paar Jahre alt.

BTW: Die Hesepe-Serie wurde übrigens vor langer Zeit von Forenmitgliedern entwickelt.
Sie war bis vor nicht allzulanger Zeit noch im Shop zu finden.
Liebe Grüße, Martin.

Ich bin verantwortlich für das, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.

Videos und hilfreiche Playlisten (nicht nur) für Einsteiger auf YouTube und Fotos auf Instagram.
 
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Helfried
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von Helfried »

Hallo Christian,

kennst du den Beitrag von [mention]Seeopa[/mention] : viewtopic.php?f=20&t=53952

Der dabei verwendete Bajonettverschluss ist sicher auch eine Überlegung wert.

Helfried
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von el_zotto »

Hallo,

Es stimmt schon, dass verschiedene Materialien unterschiedliche Anforderungen an die Konstruktion eines Werkstückes stellen. Bei dem Projekt geht's mir als Anfänger mit gerade einmal knapp drei Jahren Erfahrung auch eher darum etwas über das Material zu lernen und eben diese konstruktiven Grenzen zu erfahren. Trotzdem frage ich gern hier nach, da ich - wie hier auch - immer wieder Denkanstöße bekomme, die mir nicht einfielen.

Warum ich mich für eine Schraubverbindung entschieden habe, liegt vermutlich wirklich daran, dass ich wenig abstrahiert habe. Ziel ist, dass man zum Wechseln an die Mine heran kommt. Diese sitzt bei mir ohne Feder in einer Stufenbohrung im Griffteil. Da ich diese Bohrung mit kommerziellen Bohrern verschiedener Durchmesser herstelle, bin ich in der Länge des Bauteils begrenzt und die Teilung des Stiftes erschien mir sinnvoll.

Die Herstellung eines Bajonetverschlusses mit gefräster Nut erschien mir bisher als zu aufwändig mit den verfügbaren Werkzeugen herzustellen. Da ich nun auch noch irgendwo gelesen oder gesehen habe (ich habe die Quelle nicht mehr im Kopf), dass man wohl mit Metallgewindeschneidern auch in Holz etwas werden soll, war die Marschrichtung für mich klar. In der Praxis hat sich das nun aber als kompliziert herausgestellt.

Ich werde mich in den kommenden Tagen weiter daran machen, eure Tipps und Tricks auszuprobieren und bin wirklich gespannt, was für Ergebnisse ich hinkriege.

Bis bald und nochmals vielen Dank,
Christian

P.S.: Den Beitrag von Seeopa kenne ich noch nicht. Ich schau mal rein :-)
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PeterF
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von PeterF »

Hallo,
ich hatte mit metrischen Gewinden in Holz bei kleineren Durchmessern
keine guten Erfahrungen gemacht.

Aber meine Nussknacker waren jahrelang der Hit. Knackergehäuse eckig,
80 x 80 x 60mm. Gewinde mit Vorrichtung gefräst.

30mm Spindel in Weiß-/Hainbuche mit Gewinde 30 x 6mm. Ebenfalls mit
Vorrichtung gefräst.

https://www.directupload.net/file/d/562 ... w2_pdf.htm

https://www.directupload.net/file/d/568 ... s5_jpg.htm

Jetzt sind alle im Dorf, und darüber hinaus, mit Knackis versorgt. Kann nicht
mehr in der Werkstatt arbeiten, und bin dabei, diese aufzulösen.

Seit 2006 mittlere Pflegestufe. Irgendwann muß es gut sein...

Ciao, PeterF
~~ Pflegegrad schützt vor Spänen nicht. ~~
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wolfgangsiegel
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von wolfgangsiegel »

Ciao Peter,
bei mir entstehen auch sein einiger Zeit "Einschränkungen meiner Möglichleiten" und ich versuche, möglichst entspannt damit um zu gehen ...
Danke für den offenen Umgang mit Deiner Situation. :peace
Grüße vom Wolfgang
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PeterF
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von PeterF »

wolfgangsiegel hat geschrieben: 25.09.2020 - 16:27:00
Danke für den offenen Umgang mit Deiner Situation.
Ich denke, mit den Jahren wird mensch immer offener... ;-)
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von martin.99 »

Ich würde eine Frässpindel mit entsprechendem Gewindefräser nehme. Werkstückspindel mit dem Vorschub der Frässpindel (in Achsrichtung) synchronisieren, sprich dass dadurch die Steigung passt.
Dann minimierst du durch den Fräsprozess die Kräfte auf das Gewinde im Holz beim Schneiden und es wird sauber.
Ist aber von den notwendigen Vorrichtungen nichts für die kleine Hobby-Drechselwerkstatt.
Ich denke an einer Drehmaschine mit scharfem Drehmeißel und maschinellem Vorschub wäre es auch schon ein Fortschritt gegenüber einem manuellen Drehwerkzeug, was sich selber ins Holz schneidet/zieht.
Insgesamt lohnt es den Aufwand nicht, wenn der Gewinn nur das Gewinde ist. Aber für dich ist es ja auch Experiment. Also wieso nicht...
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PeterF
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von PeterF »

Hallo,
das ist der provisorische Aufbau meiner Fräsvorrichtung, die leider nicht
mehr fertig wurde.

Der 60° Einzahn-Fräser erlaubt Außen- und Innengewinde. Gewinde in Hölzer
zu fräsen, ist erheblich von der Holzauswahl abhängig. Machte die besten
Erfahrungen mit Weiß- bzw. Hainbuche.

Gewinde fräsen.jpg
Gewinde fräsen.jpg (151.07 KiB) 5493 mal betrachtet

fräsen.jpg
fräsen.jpg (84.96 KiB) 5493 mal betrachtet

Ciao, PeterF
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von Helfried »

Hallo Peter,

danke für die übersichtlichen Fotos deiner Fräsvorrichtung!
Der 60° Einzahn-Fräser erlaubt Außen- und Innengewinde.
Für die Schreiberproduktion dürfte es innen schon ziemlich eng werden, für M10 wird man im Handel wohl keinen passenden Fräser finden.
Steinerts Fräser zum Beispiel verlangt eine Bohrung mit einem Mindestdurchmesser von 12 Millimetern:

https://drechslershop.de/hss-sonderwerk ... rnschneide

Helfried
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von PeterF »

Hallo Helfried,
M10 Innengewinde würde ich mit einem Gewindebohrer für Metall
herstellen. Wenn das Holz fest genug ist, sollte das kein Problem
sein.

Am Vierkant des Gewindebohrers ist meistens die Mitte angekörnt.
Dort hinein den Rollkörner. So steht der Bohrer immer gerade. Und
dann den Bohrer mit einem passenden Maulschlüssel hineindrehen.
Pinole immer nachstellen. Bei Innengewinden klappt das meist recht
gut.

So kann mensch sich z.B. mit einfachen Mitteln hölzerne Aufspann-
scheiben mit Spindelgewinde bauen.
viewtopic.php?p=219518

Ciao, PeterF
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von wolfgangsiegel »

mit den Jahren wird mensch immer offener
für irgendwas muss das Älterwerden ja auch gut sein :-L
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von Piel »

Hallo Gewindefreunde

Noch ein Nachtrag mit ein paar Fotos von feinen Außengewinden in Holz wie sie für Schreibgeräte gebraucht werden.

nochmal ein 10x0,75 mit Schneideisen auf feinjährigem Vogelaugenahorn....

DSC_5621a800.jpg
DSC_5621a800.jpg (107.84 KiB) 5248 mal betrachtet


und ein 2gängiges 10x0,75 mit konventionellen Drehstahl auf der Drehbank in Pockholz....

DSC_5617a800.jpg
DSC_5617a800.jpg (105.68 KiB) 5248 mal betrachtet

beides ist so nicht brauchbar....

deutlich besser wird es mit fräsen, - wieder 2gängig 10x0,75 in Pockholz....
DSC_5614a800.jpg
DSC_5614a800.jpg (89.98 KiB) 5248 mal betrachtet
DSC_5612a800.jpg
DSC_5612a800.jpg (94.79 KiB) 5248 mal betrachtet


...und auch in dem Ahorn wird es erst mit fräsen brauchbar....

DSC_5622a800.jpg
DSC_5622a800.jpg (83.37 KiB) 5248 mal betrachtet

Zapfenmaße ca. 9,8-9,9 mm ,Gewindeprofiltiefe ca 0,4 -0,45mm
Mit der gezeigten Vorrichtung von Fritz - entsprechend angepasst - ließen sich ebenfalls Feingewinde, auch Mehrgängig
herstellen. Fräser gibt es z.B hier :https://www.sorotec.de/shop/Zerspanungs ... defraeser/

verdrehte Grüße
Piel
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Re: metrische Gewinde in Holz

Beitrag von hera »

PeterF
Danke für die Fotos deiner Fräsvorrichtung. Schön und logisch umgesetzt mit Standardteilen. Gefällt mir sehr gut.

el_zotto
Nur als Info, ohne das dies eine Lösung für deinen Einsatz im Schreiber sein könnte.
Seit einiger Zeit verwende ich M10 Madenschrauben als Verschluss im Boden für kleine Salzstreuer. Das Gewinde hatte ich anfänglich mit neuen Metallgewindebohrern hergestellt; bin dann aber dazu übergegangen, mit 9mm vorzubohren, und dann die Schraube direkt einzuschrauben. Sie formt sich das Gewinde selbst. Wird so übrigens auch im Metallbereich gemacht für besonders hohe Festigkeitsanforderungen.
Das Gewinde ist sauber, allerdings nix für dünnwandige Teile.

Gruß
Hermann
Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein und stumpfes Werkzeug !
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