Hallo zusammen,
Ich darf euch hier ein paar meiner "Anfängerarbeiten" präsentieren.
Bin erst seit kurzem am Stifte Drechseln, aber da ich regelmäßig für Messergriffe Holz selber stabilisiere, war gleich klar, dass daraus auch Mal ein paar Stifte gemacht werden müssen.
Dazu haben sich dann noch die Reststücke ein paar anderer Exoten, die ich noch übrig hatte, gesellt und die folgenden Stifte ergeben.
Insgesamt bin ich recht zufrieden, bei den ersten Stiften war (wie auf manchen Bildern zu sehen) der Übergang zu den Metallteilen nicht sehr gelungen, gerade beim zu aggressiven Schleifen gab's da immer Mal eine kleine Kuhle direkt vor dem Übergang, das funktioniert jetzt schon besser.
Mit dem Finish bin ich auch noch nicht so hundertprozentig zufrieden, ich verwende bisher CA Kleber in mehreren Schichten, da bildet sich manchmal dann auch ein kleiner Absatz zu den Metallbauteilen, das Holz klebt an die Bushings und allgemein ist das schon eher eine Sauerei.
Da werde ich wohl auf Dauer noch auf eine andere Methode umsteigen, fürs erste soll's genügen.
Liebe Grüße,
Jonathan
Schreiber aus stabilisiertem Holz
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Re: Schreiber aus stabilisiertem Holz
Hallo Jonathan,
die Stifte sehen richtig gut aus
Beim Übergang zu den Metallteilen, kann ich dir sagen, dass sich das mit zunehmender Erfahrung schnell verbessert und man besser einschätzen kann, wie viel Material man abschleift. Um Kulen zu vermeiden, habe ich mit kleinen Holzstücken als Schleifklotz gute Erfahrungen gemacht.
Arbeitest du beim Stabilisieren mit einer Vakuumkammer oder wie gehst du vor?
Viele Grüße
Tom
die Stifte sehen richtig gut aus
Beim Übergang zu den Metallteilen, kann ich dir sagen, dass sich das mit zunehmender Erfahrung schnell verbessert und man besser einschätzen kann, wie viel Material man abschleift. Um Kulen zu vermeiden, habe ich mit kleinen Holzstücken als Schleifklotz gute Erfahrungen gemacht.
Arbeitest du beim Stabilisieren mit einer Vakuumkammer oder wie gehst du vor?
Viele Grüße
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Re: Schreiber aus stabilisiertem Holz
Vielen Dank.
Ja das Stabilisieren erfolgt in einer kleinen Vakuumkammer, ich ziehe meistens ein Vakuum soviel die Pumpe (grob -0.9bar) hergibt und lasse das ganze dann erstmal 2-4 Tage so stehen (Pumpe zwischendurch immer Mal wieder anschließen) und lasse die Blanks dann für eine ganze Woche in der Brühe liegen nachdem ich das Vakuum abgelassen habe, so hab ich selbst bei etwas hartnäckigeren Hölzern mittlerweile eine gute Farbsättigung.
Bei den klar stabilisierten gebe ich mir nicht ganz so viel Mühe da reicht eigentlich ein Tag im Vakuum und ein Tag ziehen lassen.
Ja das Stabilisieren erfolgt in einer kleinen Vakuumkammer, ich ziehe meistens ein Vakuum soviel die Pumpe (grob -0.9bar) hergibt und lasse das ganze dann erstmal 2-4 Tage so stehen (Pumpe zwischendurch immer Mal wieder anschließen) und lasse die Blanks dann für eine ganze Woche in der Brühe liegen nachdem ich das Vakuum abgelassen habe, so hab ich selbst bei etwas hartnäckigeren Hölzern mittlerweile eine gute Farbsättigung.
Bei den klar stabilisierten gebe ich mir nicht ganz so viel Mühe da reicht eigentlich ein Tag im Vakuum und ein Tag ziehen lassen.
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Re: Schreiber aus stabilisiertem Holz
Hallo
Schöne Schreiber
Eines verstehe ich nicht ganz:
Wenn du die Hölzer in die Brühe gibst und das Zeug einzieht wann gibst du dann den Härter dazu?
Ich hätte gedacht dass das Mittel (Ist wohl Epoxid) zuerst mit Härter abgemischt wird und dann aufgenommen wird und in der Folge in kurzer Zeit aushärtet?
Ich bitte un Aufklärung.
Dank und Gruß
Anselm
Schöne Schreiber
Eines verstehe ich nicht ganz:
Wenn du die Hölzer in die Brühe gibst und das Zeug einzieht wann gibst du dann den Härter dazu?
Ich hätte gedacht dass das Mittel (Ist wohl Epoxid) zuerst mit Härter abgemischt wird und dann aufgenommen wird und in der Folge in kurzer Zeit aushärtet?
Ich bitte un Aufklärung.
Dank und Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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Re: Schreiber aus stabilisiertem Holz
Hallo ANselm,
beim Holz stabilisieren verwendt man (in der Regel) ein sog. Stabilisierungsharz. Das ist aber sehr flüssig, irgendwo zwischen Wasser und Öl. Das gießt du in einen Behälter, legst das (trockene) gestockte/vergammelte etc. Holz rein. Dann stellst du das in eine Vakuumkammer und ziehst die Luft raus. Die Flüssigkeit dringt in das Holz ein. Du lässt wieder Luft rein, das Holz "atmet" durch und zieht die Flüssigkeit nochweiter rein. Dann wieder Vakuum ziehen. Das kann man ein paar mal machen, das Holz ein paar Tage in der Flüssigkeit liegen lassen ... da hat jeder sein eigenes "Voodoo". Danach nimst du das vollgesogene Holz raus. Da man für die Stabilisierungsflüssigkeit keinen Härter braucht (das war deine Frage) muss das Zeugs dennoch aushärten. Das passiert über Wärme. Viel Wärme. In meinem Fall sind es 90 Minuten bei 95 Grad im Backofen. Unbedingt einen eigenen Backofen für die Werkstatt besorgen ... in der Küche gibt es einen Höllengestank und Höllenärger und ist auch nicht wirklich gesund. Ich wickle also das Holz in eine Alufolie ein und lass es 90 Minuten im Backofen. Dann hol ich das Holz raus, entferne die Alufolie. Jetzt würde das Holz gerne wieder Feuchtigkeit aus der Umgebung gierig aufsaugen. Daher packe ich das (mein "Voodoo") in eine anschließbare alte Brotzeitbox, die ich mit Spänen gefüllt habe und lass das darin 2-3 Wochen "aushärten". Dann hat man mit etwas Glück ein einmaliges Stück Holz, sensationelle Zeichnungen und Maserungen, das an der Drechselbank verarbeitbar ist. Aber man hat auch den Kunststoffabfall, der beim Drechseln anfällt. Ich entsorge den generell getrennt von den Holzspänen, bedeutet aber auch, dass ich vorher mal alles sauber zusammenkehren muss. Schaden übrigens nie.
Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Einblick geben. Natürlich ist das nur meine Vorgehensweise, da gibt es bestimmt noch einige andere Erfolgsrezepte. EIn Bild von einer Produktion von letzter Woche: Das Holz ist absolut vergammelte Eiche, die ich vor Jahren im Wald als am Boden liegenden Ast gefunden habe (da hab ich noch gar nicht gedrechselt). Das konnte man mit der Hand zerdrücken. Aus Neugier habe ich das (mein "erstes Mal") stabilisiert und jetzt nach drei Jahren endlich verarbeitet. Hier die Bilder von allen Seiten:
Liebe Grüße
Helmut
beim Holz stabilisieren verwendt man (in der Regel) ein sog. Stabilisierungsharz. Das ist aber sehr flüssig, irgendwo zwischen Wasser und Öl. Das gießt du in einen Behälter, legst das (trockene) gestockte/vergammelte etc. Holz rein. Dann stellst du das in eine Vakuumkammer und ziehst die Luft raus. Die Flüssigkeit dringt in das Holz ein. Du lässt wieder Luft rein, das Holz "atmet" durch und zieht die Flüssigkeit nochweiter rein. Dann wieder Vakuum ziehen. Das kann man ein paar mal machen, das Holz ein paar Tage in der Flüssigkeit liegen lassen ... da hat jeder sein eigenes "Voodoo". Danach nimst du das vollgesogene Holz raus. Da man für die Stabilisierungsflüssigkeit keinen Härter braucht (das war deine Frage) muss das Zeugs dennoch aushärten. Das passiert über Wärme. Viel Wärme. In meinem Fall sind es 90 Minuten bei 95 Grad im Backofen. Unbedingt einen eigenen Backofen für die Werkstatt besorgen ... in der Küche gibt es einen Höllengestank und Höllenärger und ist auch nicht wirklich gesund. Ich wickle also das Holz in eine Alufolie ein und lass es 90 Minuten im Backofen. Dann hol ich das Holz raus, entferne die Alufolie. Jetzt würde das Holz gerne wieder Feuchtigkeit aus der Umgebung gierig aufsaugen. Daher packe ich das (mein "Voodoo") in eine anschließbare alte Brotzeitbox, die ich mit Spänen gefüllt habe und lass das darin 2-3 Wochen "aushärten". Dann hat man mit etwas Glück ein einmaliges Stück Holz, sensationelle Zeichnungen und Maserungen, das an der Drechselbank verarbeitbar ist. Aber man hat auch den Kunststoffabfall, der beim Drechseln anfällt. Ich entsorge den generell getrennt von den Holzspänen, bedeutet aber auch, dass ich vorher mal alles sauber zusammenkehren muss. Schaden übrigens nie.
Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Einblick geben. Natürlich ist das nur meine Vorgehensweise, da gibt es bestimmt noch einige andere Erfolgsrezepte. EIn Bild von einer Produktion von letzter Woche: Das Holz ist absolut vergammelte Eiche, die ich vor Jahren im Wald als am Boden liegenden Ast gefunden habe (da hab ich noch gar nicht gedrechselt). Das konnte man mit der Hand zerdrücken. Aus Neugier habe ich das (mein "erstes Mal") stabilisiert und jetzt nach drei Jahren endlich verarbeitet. Hier die Bilder von allen Seiten:
Liebe Grüße
Helmut