Rauhe Stellen

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Moderator: Forenteam

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Atanatar
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Rauhe Stellen

Beitrag von Atanatar »

Hallo

Was mache ich verkehrt?

20210705_164642.jpg
20210705_164642.jpg (79.85 KiB) 5675 mal betrachtet

Ich habe immer mal wieder raue Stellen an einer Schale. Eisen sind geschärft und geschliffen bis 400 auch.

20210705_164710.jpg
20210705_164710.jpg (73.23 KiB) 5675 mal betrachtet

Bitte um Hilfe.

Sebastian
Midi2
Mue
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Re: Rauhe stellen

Beitrag von Mue »

Hallo Sebastian,

da hast du es mit einem Klassiker zu tun - das Eisen schneidet nicht sauber gegen die Faser.
Bei Querholz ist das der schwierigste Bereich.

Das 400er Papier nützt nichts wenn die Ausrisse nicht mit 80er oder gar 60er ausgeschliffen wurden. Hier im Forum hab ich mal aufgeschnappt man sollte eine Stufe gröber beginnen als der eigene Stolz zulässt... ;-)
Danach erst die feineren Schleifpapiere der Reihe nach. Schleifen mit rotierenden Pads o. Ä.

Da die meisten von uns Schleifen hassen (stelle ich mal in den Raum...) sind die ersten Maßnahmen
- wirklich scharfe Eisen sind Voraussetzung verhindern Ausrisse gegen die Faser aber nur zum Teil
- sehr vorsichtige Spanabnahme
- mit der Anstellung der Röhre arbeiten um eine ziehenden Schnitt hinzubekommen
- kleinere Röhre benutzen
- andere Röhre probieren
- von innen heraus probieren zu schneiden statt von außen nach innen
- Schlichten mit Schaber (normal oder mit negativem Schleifwinkel aka "negative rake")
- vor dem finalen Schnitt Holz stabilisieren (Schellack, Sanding sealer etc)

Sicher gibt es auch noch weitere Tipps und Tricks und die interessieren mich auch, weil auch ich immer mit diesen Zonen zu kämpfen habe.
Natürlich kommt es auch auf das Holz an, manche Arten oder Stücke sind halt schwieriger, besonders Zwiesel oder verwachsene Hölzer mit wildem Faserverlauf.

Manfred
Zuletzt geändert von Mue am 05.07.2021 - 17:26:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernd Schröder
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Re: Rauhe stellen

Beitrag von Bernd Schröder »

Moin!
Vieles ist schon geschrieben...
...meine Ergänzung:
Zur Vermeidung der Ausrisse immer und immer wieder den Final-Cut üben.
Also beim Bearbeiten mit einer frisch geschärften Röhre immer wieder sehr dünne Schichten
mit wenig Druck abtragen.
Dabei die Haltung prüfen. Rappelt es oder wird es lauter, so ist die Haltung falsch.
Also korrigieren...irgendwann findest Du dann den richtigen Schnitt.


Ach ja, es gibt nicht viele Drechsler, die (behaupten) ohne Schleifpapier aus(zu)kommen.
Aber wenn Du dann beginnst zu schleifen, musst Du mit jeder Körnung alle Spuren beseitigen.
Erst dann feineres Papier nehmen.
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
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drmariod
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Re: Rauhe stellen

Beitrag von drmariod »

Ich glaube er meinte, dass die Eisen mit einem 400er Stein geschliffen wurden, was sie nicht zwangsläufig schärfer macht…

Grüße
Der Mario
"Etwas nicht zu können ist kein Grund es nicht zu tun..."
(Alf)
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hawokle
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Re: Rauhe stellen

Beitrag von hawokle »

Hallo Mario,
der Kollege Atanatar schreibt den folgenden Satz zwischen den beiden Bildern:
Ich habe immer mal wieder raue Stellen an einer Schale. Eisen sind geschärft und geschliffen bis 400 auch.
Vermutlich jedoch meint er:
Die Eisen sind scharf und geschliffen habe ich die Oberfläche bis 400-er Körnung ... :-( :-( ...
schreibt.....herzlichst Hans-Wolfgang,

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Atanatar
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Re: Rauhe stellen

Beitrag von Atanatar »

drmariod hat geschrieben: 05.07.2021 - 17:29:11
Ich glaube er meinte, dass die Eisen mit einem 400er Stein geschliffen wurden, was sie nicht zwangsläufig schärfer macht…

Na da hab ich mich falsch ausgedrückt. Geschliffen mit Schleifpapier bis 400.
Die Eisen schleif ich auf dem Langsamschleifer.

Danke für eure Antworten. Hmmmm...... aller Anfang ist schwer. Dann werd ich eure Ratschläge mal versuchen in die Tat umzusetzen. :-C
Eisen vor dem Finalem Schnitt nochmal schärfen und mehr schleifen (gröber).

:danke: Sebastian

Ergebnisse folgen
Midi2
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da_Joe
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Re: Rauhe stellen

Beitrag von da_Joe »

Hallo,

das meiste wurde schon geschrieben, aber ich mag auch noch bissi Senf dazu geben :-)

Ob Du Deine Eisen auf nem Langsamläufer schleifst, oder sonst wie, tut im Zweifelsfall nix zur Sache. Da zählt rein das Ergebniss: Scharfe Eisen. Der Rest ist zum grössten Teil Glaubensfrage.

Ein nicht so sehr gelungenes Werkstück "schön schleifen" haben wohl die Meisten am Anfang probiert. Gekämpft. Gelitten. Gescheitert (mehr oder weniger). Bitte net zu viel Mühen (und Kohle) drauf verwenden. Ist es net wert - und Drechslen macht viel mehr Spass als Vergewaltigungs-Schleifen. Solche Ausrisse / Macken raus schleifen ist viel Aufwand und manchmal wird es nie richtig gut. Ja, ich weiss, am Anfang ....... Es gibt übrigens auch Hölzer (mit etwas Verstockung), die wehren sich da mächtig gegen die Schleiferei. Kurz: Übertreib es net.

Eine Frage zu den Ausrissen: Sind die an der gegenüberliegenden Seite (180° weiter) zufällig auch da?

Ich empfehle Dir an einem anderen - nach Möglichkeit gutmütigen - Stück Holz zu arbeiten / üben.

Grüsse
Joe
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hawokle
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Re: Rauhe Stellen

Beitrag von hawokle »

Hallo Sebastian,
Auf dem ersten Bild irritiert mich :
das Innere der Schale: der Boden ist kein Teil der Schale, denn der Boden erscheint mir als Hirnholzfläche,
also ein aufgeleimter Boden :?? , warum ist dann die umlaufende Bodenkante so wellig, wie hast du das Teil gespannt :?? ...,
auf dem zweiten Bild sind dunkle Querstreifen sichtbar, eventuell durch einen sog. "Nürnberger" ... :?? ....
Wenn du noch einige Bilder besitzt, zeige sie, da kann dir bestimmt noch geholfen werden .... ;-) ;-) ;-) ...
Mit dem Schleifen ist das so eine Sache:
Ich pers. schleife erst, wenn ich eine Fläche ohne Ausrisse erreicht habe, denn eine entsprechende Fläche
erzielt man nur mit scharfem Werkzeug, was bedeutet, dass es eventuell mehrmals für die eine Arbeit geschärft werden muss ...
schreibt.....herzlichst Hans-Wolfgang,

der WalDmichelb_Ach(d)ER ...!....!
taxus86
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Re: Rauhe Stellen

Beitrag von taxus86 »

Hallo Hans-Wolfgang,

Ich meine, dass der Boden sehr wohl Teil der Schale ist und lediglich aus dem hellen Splint besteht. Musste aber auch mehrmals hinschauen.
Vergrößert man das Bild, kann man die durchlaufenden Jahresringe ganz gut erkennen.

Viele Grüße
Florian
Franz Hose
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Re: Rauhe Stellen

Beitrag von Franz Hose »

Schleifen...
" man sollte eine Stufe gröber beginnen als der eigene Stolz zulässt... ;-) "

:danke:
Joli ! Sehr fein gesagt.
Dass werde ich in französisch übersetzen !
Drechlerhans
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Re: Rauhe Stellen

Beitrag von Drechlerhans »

Hallo Sebastian,
die Freunde haben schon viel geschrieben,
Mein Tipp noch:
Schaffe Dir eine Rotations-Schleifeinrichtung an, z.B von Kirjes oder besser mittels eine guten flexiblen Welle und einem nicht zu schnellen Antrieb. Heinz Wiedemann bietet sein System aus Winkelschleifer, Verlängerung der Welle und aufschraubbare Schleifkörper in verschiedenen Körnungen.
Und wenn eine wie gezeigte Situation auftritt, schleife diese Stelle bei stehender Werkstückspindel aus und dann wieder rotarisch weiter.
Viel Erfolg

freundliche Grüße
Hans
Atanatar
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Re: Rauhe Stellen

Beitrag von Atanatar »

Vielen Dank euch allen.
Werde am Wochenende hoffentlich dazu kommen und eure Tipps ausprobieren.

Ja eine Schleifhilfe will ich mir noch zulegen.

:danke:

Sebastian
Midi2
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Hölzerkarl
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Re: Rauhe Stellen

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Sebastian,
was Hans beschreibt, zeige ich z.T. im folgenden Bild

P1070571 (FILEminimizer).JPG
P1070571 (FILEminimizer).JPG (82.82 KiB) 4592 mal betrachtet

P1140994 (FILEminimizer).JPG
P1140994 (FILEminimizer).JPG (81 KiB) 4592 mal betrachtet

Unebenheiten werden schnell perfekt beseitig.

Gruß aus dem Hessenland

Der Karl
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hawokle
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Re: Rauhe Stellen

Beitrag von hawokle »

Hallo Florian,
:klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: ... :rose: :-) ...
laut deiner angegebenen Tätigkeit - :-) :-) - ist's mit Sicherheit eine Wonne und Freude,
an der DB mit den exklusivsten einheimischen Gehölzen zu arbeiten :klatsch: :klatsch: :klatsch: ...
schreibt.....herzlichst Hans-Wolfgang,

der WalDmichelb_Ach(d)ER ...!....!
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