Selbstgemachte Griffe und Verwendung des Meißels

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sebastian51
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Selbstgemachte Griffe und Verwendung des Meißels

Beitrag von sebastian51 »

Hallo zusammen,

ich habe mit diesen Rundbeiteln und Meißel,
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Griffe für mein neues Werkzeug erstellt. Mit der Formgebung habe ich etwas rumprobiert. (Der Rechte ist gekauft)
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Ich habe folgende Fragen: wie formt Ihr Eure Griffe und wie tief versenkt ihr den Stahl im Griff?

Ich mag den Meißel, wenn ich auch immer mal wieder einhake. In der konkaven Kurve habe ich den Übergang nicht sauber hinbekommen und hab das einfach mit einem Rundbeitel gesäubert. Man sieht das ganz gut an der Farbgebung des Holzes.
Wäre das auch nur mit dem Meißel gegangen und habt ihr gegebenenfalls Tipps, wie man den halten muss?

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Viele Grüße
Sebastian
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Helfried
Eure Durchlicht
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Re: Selbstgemachte Griffe und Verwendung des Meißels

Beitrag von Helfried »

Servus Sebastian,
wie formt Ihr Eure Griffe?
ich halte mich einerseits an die gängigen Vorbilder - wie du es ja auch gemacht hast - und versuche andererseits meine eigene Anatomie und meine Arbeitsweise möglichst gut zu berücksichtigen: Welcher Durchmesser liegt mir persönlich gut in der Hand? Welche Länge ist für eine Formröhre praktisch, für einen Meißel, für einen schweren Schaber notwendig? Eine Formröhre bekommt bei mir ein kürzeres Heft als eine Schalenröhre, ein gutes Beispiel wäre:

https://drechslershop.de/heft-esche-fue ... r=00330100

Auch meine Meißelhefte sind recht kurz (damit ich sie vor meinem Bauch noch hin und herschwenken kann ;-) ).

Die von dir gezeigten Hefte wären für mich ganz in Ordnung, das Meißelheft auch noch verwendbar.
Du wirst deine Erfahrungen damit machen und sie lieben lernen, oder eben ändern ...
wie tief versenkt ihr den Stahl im Griff?
Wenn es nicht durch die Form des Stahls vorgegeben ist - eine Angel versenke ich einfach ganz - eher nach Gefühl.
Bei Schalenröhren aus Rundstahl: vielleicht ungefähr fünf mal Durchmesser, mindestens?
Meines Wissens gibt es hier keine Normen, übrigens wohl auch nicht für die Maße der Zwingen.
Wäre das auch nur mit dem Meißel gegangen und habt ihr gegebenenfalls Tipps, wie man den halten muss?
Das wäre mit dem Meißel auch gut machbar, ich kann das, aber nicht erklären.

Beste Wünsche

Helfried
Alles Ringeldings, liebe Leute!
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drmariod
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Re: Selbstgemachte Griffe und Verwendung des Meißels

Beitrag von drmariod »

sebastian51 hat geschrieben: 10.04.2022 - 21:06:59
Wäre das auch nur mit dem Meißel gegangen und habt ihr gegebenenfalls Tipps, wie man den halten muss?
Hi Sebastian,
Es gibt einige Videos im Netz, die das Einhaken speziell beim Meißel gut erklären. Der [mention]GentleTurn[/mention] hat da Videolisten in seiner Signatur, vielleicht guckst dich da mal durch…

Aber letztendlich ist es Übungssache, wobei man es schneller lernt, wenn man es verstanden hat…


Die Formröhre hat einen Vorteil bei so Konkave Flächen. Du musst einfach nur die Röhre mit Deinem Handgelenk ein wenig drehen und schon taucht sie ins Holz ein.
Wenn du dir die Schneide anschaust, fällt die auf, dass du mit der Drehung aus dem Handgelenk die Richtung der Schneide auf dem Holz ändern kannst.
Beim Meißel ändert sich die Richtung der Schneide nur, wenn du ihn entsprechend schwenkst bzw. an das Werkstück ran führst. Hier sind viel mehr Bewegung nötig, aber es ist auch feinfühliger. Zb Die Röhre von 12 Uhr auf 11 Uhr drehen, da steht die Schneide schon fast im 45 Grad Winkel zu den Fasern… Beim Meißel musst da mit dem Griff schon ein paar cm nach Rechts schwenken…

Ist sicher nicht klar, was ich meine 🤪, wie Helfried schon schrieb, ist nicht einfach zu erklären… Aber des kommt mit der Zeit 😀

Grüße
Der Mario
"Etwas nicht zu können ist kein Grund es nicht zu tun..."
(Alf)
Geiger GV25 2m; Midi Pro; Metalldrückbank
Doc007
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Re: Selbstgemachte Griffe und Verwendung des Meißels

Beitrag von Doc007 »

Moin,
Helfried hat geschrieben: 13.04.2022 - 22:23:33
Bei Schalenröhren aus Rundstahl: vielleicht ungefähr fünf mal Durchmesser, mindestens?
Da mich das seit längerem schon interessiert, habe ich mal mit einem Metallsuchgerät eine kleine Vergleichsmessung zusammendilettiert, die zu dem Ergebnis führt, dass Helfrieds Faustformel offensichtlich recht gut passt. Meine Crown Röhren dürften etwas über dem Wert liegen, eine Holzmann Röhre etwas darunter. Verglichen habe ich mit einem selbst eingestielten 12 mm Stahl in Buche, von dem ich die Tiefe kannte.

Grüße & ein frohes Osterfest
Andreas
Das Brett vor dem Kopf stammt nicht vom Baum der Erkenntnis.
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