Problem mit fertiger Schale

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Ralf
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Problem mit fertiger Schale

Beitrag von Ralf »

Hallo liebe Drechselfreunde !

Ich melde mich heute wegen den beiden Atlaszeder Schalen, die im Juni fertig geworden sind.
Zunächst lief alles normal. Die zwei waren vorgedreht und als nach einem gutem Jahr die Waage keinen Gewichtsverlust
mehr feststellte, beide fertig gedreht und geölt. Die Oberfläche war sehr schön und glatt.
Beide fanden erst mal einen Platz im Regal.
Ungefähr drei Monate später nehme ich sie in die Hand und merke, dass sie rau sind . Ursache dafür war Harz, das im Nachhinein in sehr kleinen Mengen
austrat; im Bereich um einen kleinen festen Ast etwas mehr.
Ich habe also nochmal fein geschliffen und geölt, aber jetzt ist das Harz wieder da.
So gefällt es mir nicht, ich sehe aber keine Lösung. Die Zeder scheint als Nadelholz viel Harz zu haben, was man überhaupt nicht erkennen konnte.
Drechseln und schleifen ging super.
Anbieten möchte ich sie so nicht.....ja das "raue" ist minimal auch nicht überall....aber nicht ok.
Sicher habt ihr eine Meinung dazu. Ich freue mich von euch zu hören.

Herzliche Grüße aus Thüringen Ralf
Brennholzveredler
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Re: Problem mit fertiger Schale

Beitrag von Brennholzveredler »

Das sollte dich nicht wundern! Der Ast ist nämlich Stirnholz (in der restlichen Längsholzfläche). Kapillarität und Saft- (Flüssigkeits-) flussrichtung ist dementsprechend.
Zudem dürfte der Ast wesentlich mehr Harz beinhalten als das Restholz.
Soll heißen: der Ast selber hat mehr Harz abzugeben als das umgebende Längsholz; und es wird auch (zum Zeitpunkt des erfolgenden Ölauftrages) mehr Harz aufnehmen als die Umgebung, hat also dementsprechen mehr- und länger etwas nach außen abzugeben.
Verhindern wirst du das nicht können, sondern die Folgen nur durch laufendes Beaobachten (und Nachwischen) minimieren können.
Gruß
Herbert
P.S.Wer sowas als Manko betrachtet sollte sich eine Metall-, Keramik- oder Plastikschüsselkaufen!
Ich drechsle, also bin ich.
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Bernd Schröder
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Re: Problem mit fertiger Schale

Beitrag von Bernd Schröder »

Moin!
Manche Holzarten haben diese Eigenschaft (z.B. Douglasie).
Du kannst es nochals schleifen und dann mit Verdünnung auswaschen. Das wird das Harz minimieren.
Es kann aber immer inoch Harz austreten und als kleine Perlen erstarren.
Mit der Zeit hört das dann aber auf.
Ich würde es so lassen und ab und an die Oberfläche "abreiben", is ja nix Schlimmes.
Mit besten Grüßen aus der Heide!
Bernd
martin.99
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Re: Problem mit fertiger Schale

Beitrag von martin.99 »

Ich habs noch nie probiert, aber könnte mir vorstellen, dass du den Vorgang des Harz hart werdens durch Temperatur beschleunigen kannst. Also mal längere Zeit in den Backofen oder so. Aber dort natürlich nur so warm, wie es die Schale/Holz auch verträgt.
Vielleicht hat das schonmal wer probiert?
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C.W.
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Re: Problem mit fertiger Schale

Beitrag von C.W. »

Ich habe das Problem mit Farbe auch gehabt, ohne Oberflächen Behandlung (nicht ölen und keine Farben)
hatte ich das Problem nicht mehr.
liebe Grüße Christine


lieber auf neuen Wegen stolpern,
als in den alten Bahnen auf der Stelle treten.
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Ralf
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Re: Problem mit fertiger Schale

Beitrag von Ralf »

Hallo nochmal

Vielen Dank für eure Antworten!

Es ist halt ein Naturprodukt,lebt und arbeitet...alles ganz normal und auch nicht schlimm.

Ich werde noch mal etwas nacharbeiten und es wird sicher mit der Zeit nachlassen.

Euch allen wünsche ich ein gutes Gelingen und viel Spaß beim drechseln


Ralf aus Thüringen
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Harald
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Re: Problem mit fertiger Schale

Beitrag von Harald »

Hallo Ralf,

ich hatte das gleiche Problem bei zwei Schalen aus Lebensbaumzypresse.
Schärfdienste für Holzbearbeitungswerkzeuge benutzen zum Reinigen von Kreissägeblättern und Fräswerkzeugen eine Entharzerflüssigkeit.
Mit einem solchen Mittel habe ich meine Schalen "gewässert". Allerdings waren sie noch nicht oberflächenbehandelt. Der Erfolg war absolut zufriedenstimmend.
Achtung: Es handelt sich um eine ätzende Chemikalie - Gummihandschuhe und Schutzbrille sind Pflicht.

Gruß Harald
Ein neuer Besen kehrt gut, aber der alte kennt alle Ecken
www.drechsel-fleiter.de
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