Holzbestimmung + Verarbeitungstipps gesucht

Eure Fragen zur Bestimmung von Holzarten

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HolzMichael
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Holzbestimmung + Verarbeitungstipps gesucht

Beitrag von HolzMichael »

Hallo Zusammen,

Ich habe auf den Häckselplatz Holz ergattert. Welche Holzart ist es und wie verarbeite ich es am besten?
Soll ich es am Stück trocknen lassen, vordrechseln zu Schalen oder gleich dünnwandig fertig drechseln?

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Danke und Grüße
Holzmichael
martin.99
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Re: Holzbestimmung + Verarbeitungstips

Beitrag von martin.99 »

Wird wohl Pflaume, Zwetschge, Mirabelle, irgendwas aus dieser Richtung sein, wäre mein schneller Tipp.
Grissianer
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Re: Holzbestimmung + Verarbeitungstips

Beitrag von Grissianer »

Hallo
Das könnte eine Pflaumenart sein, also Gattung Prunus!
Da ist Vorsicht geboten, es geht grün dünn fertigdrechseln.
Wenn du Kanteln machen willst, musst du den Splint komplett entfernen, der reißt dir sonst alles auf.

Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
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Albuser
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Re: Holzbestimmung + Verarbeitungstips

Beitrag von Albuser »

Hallo,
Zwetschge würde ich auch tippen, und ja, extrem rissfreudig. Leider dunkelt das Holz auch sehr nach, sodass diese Pracht verschwindet.
Eine kleine Schale mit Rezess, (wegen der geringeren Holzdicke am Boden) habe ich mal neu geschliffen, dann kam die Farbe wieder vorübergehend zur Geltung.

Gruß Thomas
Holz, ein Freund fürs Leben. Auch wenn´s krumm kommt.
Albus´er Kleiner Odenwald
HolzMichael
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Re: Holzbestimmung + Verarbeitungstips

Beitrag von HolzMichael »

Hallo Anselm,

Soll beim dünn drechseln auch der Splint weg?

Danke und Grüße
Michael
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Schnecke
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Re: Holzbestimmung + Verarbeitungstips

Beitrag von Schnecke »

Hallo Michael,

dieser Artikel könnte vermutlich interessant für dich sein:

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Schöne Grüße

Christian
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chrilu
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Re: Holzbestimmung + Verarbeitungstips

Beitrag von chrilu »

Servus

Der Splint muss komplett weg, sonst ist ein Reißen nahezu garantiert.
Ich tippe auf "Kriecherl" Mirabelle, der Drehwuchs ist sehr stark, wunderschönes Holz auch wenn es irgendwie braun wird.
Aber eher für kleiner Stücke geeignet.
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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Snake-Jo
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Re: Holzbestimmung + Verarbeitungstips

Beitrag von Snake-Jo »

chrilu hat geschrieben: 05.12.2022 - 08:33:02
Der Splint muss komplett weg, sonst ist ein Reißen nahezu garantiert.
Nein, muss er nicht. Oben der Artikel (Link von Schnecke) spiegelt das wieder.
Ich arbeite viel mit Pflaumen-/ Zwetschgenholz und baue daraus u.a. auch Sportbögen. Ja, das Holz ist sehr (extrem) rissfreudig, aber es gibt Methoden, dem entgegenzuwirken. Einiges, wie z.B. Dämpfen oder ein Wasserbad wurden in dem o.g. Artikel bereits beschrieben.


Ich persönlich gehe so vor:
Stamm in Viertelscheiter, dadurch nehme ich ein Großteil der Spannung aus dem Holz
Rinde dran lassen, allen Enden und Astlöcher versiegeln (z.B. mit Holzleim)
- im kalten Keller antrocknen lassen und langsam in wärmere Zimmer umlagern. Das dauert bis zu 6 Monate
- aufsägen und verleimen
- mit UV-stabilem Lack behandeln, da bleibt ein Großteil der Farben erhalten

Drechselstücke aus dem vollen Stamm allerdings sind schwierig, ohne Risse.
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consilio unique
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Re: Holzbestimmung + Verarbeitungstipps gesucht

Beitrag von consilio unique »

Hallo zusammen

Mein Tipp ist auch Zwetschgenholz. Habe Von einem Bauern im Dorf ein Stämmchen erhalten. Er hat es bereits vor zwei Jahren gefällt. Leider. Somit ist es rissig geworden, wie meine Vorredner bereits erkannt haben. Sei's drum. Die Motorsäge fertigte noch gute Stücke daraus. Beim Drechseln sind nicht alle Risse verschwunden. Die Objekte eben "morbide" und eher im rustikalen Bereich angesiedelt.

Eine Schale mit Riss und eine Kugel (auch mit Riss auf der unteren Partie verdeckt).

Gruss aus Schwarzenburg BE CH
Simon

Schale Zwetsche mit Riss.png
Schale Zwetsche mit Riss.png (806.91 KiB) 2213 mal betrachtet

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Beste Grüsse aus dem Naturpark Gantrisch
Simon
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chrilu
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Re: Holzbestimmung + Verarbeitungstips

Beitrag von chrilu »

Snake-Jo hat geschrieben: 05.12.2022 - 11:57:57

Nein, muss er nicht. Oben der Artikel (Link von Schnecke) spiegelt das wieder.
Ich arbeite viel mit Pflaumen-/ Zwetschgenholz und baue daraus u.a. auch Sportbögen. Ja, das Holz ist sehr (extrem) rissfreudig, aber es gibt Methoden, dem entgegenzuwirken. Einiges, wie z.B. Dämpfen oder ein Wasserbad wurden in dem o.g. Artikel bereits beschrieben.


Ich persönlich gehe so vor:
Stamm in Viertelscheiter, dadurch nehme ich ein Großteil der Spannung aus dem Holz
Rinde dran lassen, allen Enden und Astlöcher versiegeln (z.B. mit Holzleim)
- im kalten Keller antrocknen lassen und langsam in wärmere Zimmer umlagern. Das dauert bis zu 6 Monate
- aufsägen und verleimen
- mit UV-stabilem Lack behandeln, da bleibt ein Großteil der Farben erhalten

Drechselstücke aus dem vollen Stamm allerdings sind schwierig, ohne Risse.
Na dann viel spaß beim Wasserpritscheln
Und es muß ja auch Brennholz geben.



*Beitrag bearbeitet von Holzpeter
Liebe Grüße aus Österreich

Christian

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richie
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Re: Holzbestimmung + Verarbeitungstipps gesucht

Beitrag von richie »

Christian, ich hab auch schon schöne Zwerschkenstücke verarbeitet - teilweise aus ähnlich schönem Holz.
Und auch MIT Splint und sogar Rinde - und ohne Risse.
Man muss den Holz halt Zeit und Raum geben...

Gruß
Erich
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