ich denke seit einiger Zeit über eine Möglichkeit nach, wie ich, z.B. bei Dosen, gerade Einstiche parallel zur Drehachse hinbekomme,
sprich die Außen-und Innenseiten. Also praktisch eine Führung für's Werkzeug.
Mein erster Versuch sah so aus:
Eine Führung, die auf die Werkzeugauflage gelegt wurde und die Werkzeuge durch die Öffnungen geführt wurden.
Vorteil: War schnell zur Hand
Nachteil: War nur auf meiner Werkzeugauflage zu gebrauchen, da die vorne gerade und weit nach unten ging, wo das Teil angelegt werden konnnte.
Die Ausrichtung war schwierig und das ganze war, wie ein Kollege meinte, zu wackelig.
Also etwas mehr Zeit investiert und eine Vorrichtung gebaut, die auf dem Bankbett verschoben und arretiert werden konnte. Verbunden mit einem Schiebeteil, auf dem sich der Anschlag für das Werzeug befand.
Das sah dann so aus:
Die Höhe war so gewählt, dass die Schneide eines Meisels 10x10 genau auf Drehachshöhe lag.
Mit diesem Meisel ließ sich aber nur die Außenseite abdrehen.
Warum ??
Darum
:
Bei 1, 2 und 3 kann man erkennen, dass beim Einstechen mit einem 4-Kant-Meisel innen die Schneide nach innen gedrückt wird, weil die Ober-und Unterkanten, bei 3 nur die Unterkante,
an die Rundungen stoßen.
Abhilfe würde ein Schaber oder Meisel schaffen, dessen Seitenkante abgeschrägt ist (Nr. 4)
Ich habe daher ein 10er HSS-Rundstab als Meisel angeschliffen, dessen Schneide genau in der Mitte liegt und somit auf Drehachse. Nr. 6
Das Ausdrehen klappt aber nur dann genau, wenn die Schneide parallel zum Bankbett aufgelegt wird.
Wird er schräg, wie in Bild 5, gehalten, haben wir wieder das gleiche Problem oder ähnlich.
Außen geht es mit beiden Meiseln.
Mit Rundmeisel sieht das dann so aus:
Auf dem letzten Bild sieht man auch, dass das Verschiebeteil mittels einer Metallklammer geklemmt wird. Hält bombenfest.
Weil das alles so schön geklappt hat, habe ich mir gleich noch eine Vorrichtung für Schrägeinstiche gebaut, z.B. für Kugelfutter.
Der Winkel auf der Vorrichtung entspricht dem des MK2. Mit diesem habe ich das, auf den Bildern zu sehende, Kugelfutter ausgedreht.
Ein Test war sehr positiv. Die Kugel, nur kurz mit der Hand eingeschlagen, hielt so fest, dass ich bedenkenlos vorne eine Vertiefung eindrechseln konnte.
Allerdings ließ sich die Kugel auch nur noch mit einem Holzsstab, der vorne mit Filz zum Schutz der Kugel bestückt war von hinten aus dem Futter entfernen.
Hier mal die Schrägvorrichtung:
Wie man sieht, kann man den Anschlag auch verstellen.
Die Einstiche lassen sich auch mit einem Wedgetool bewerkstelligen.
Klar ist natürlich, dass die Werkzeuge scharf geschliffen sein müssen.
Über Oberflächenqualität kann ich noch keine Aussage machen, weil ich bislang leider nicht mehr zum Drechseln gekommen bin. Werde ich aber nachliefern.
So, das war's mal für's Erste.
Wer noch Fragen hat, immer gerne
Grüße aus Mainz
Sigi
)
und weiter so
