Schärfen von Drechselwerkzeugen ohne Maschine

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Waldschrat
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Schärfen von Drechselwerkzeugen ohne Maschine

Beitrag von Waldschrat »

Hallo und Frage an die Fachleute

Derzeit folgende Situation: Ich fange jetzt nach eingen Jahren Pause erneut mit dem Drechseln an.
Ich hatte in der Vergangenheit eine umfangreich ausgestatte Hobby-Drechselwerkstatt und musste mich leider aufgrund eines geplanten Wohnraumwechsels von allen Dingen trennen.
In den nächsten Tagen treffen bei mir eine neue kleine Maschine JET 1015VS und eine Grundausstattung an Werkzeugen ein um dem Hobby wieder gelegentlich zu fröhnen.
In der Vergangenheit habe ich meine Werkzeuge mit einem Creusen Langsamläufer und Wolverine Schleifhilfen geschärft. Nach dem entgültigen Umzug zu meinem Zweitwohnsitz auf einer Insel habe ich nur noch minimalen Platz in einem Fahrradschuppen. Zum Drechseln werde ich also nach Draussen gehen, hat auch seine Vorteile bei dem ganzen Spänen und Schleifstaub.

Jetzt das eigentliche Problem: ich wollte mir aufgrund der Platzprobleme eine elektrische Schleifmaschine sparen. Ich werde in der Zukunft nur noch kleine Dinge drechseln. Man hat ja nicht immer eine Abnehmer für seine Kunstwerke.
Ich stelle mir vor, den Schliff der Werkzeuge mit verschiedenen Diamantfeilen und Abziehsteinen vorzunehmen ohne den Winkel der Schneide zu verändern. Da ich in der Vergangenheit auch Messer geschmiedet und geschliffen habe sind Kenntnisse mit dieser Materie vorhanden. Sollte mir dieses auch bei meinen Drechselwerkzeugen gelingen? Zeit hätte ich genug!

Gruß Jochen
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Hölzerkarl
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Schärfen von Drechselwerkzeugen ohne Maschine

Beitrag von Hölzerkarl »

Hallo Jochen,
mit Schliff ohne Maschine kenne ich mich nicht gut genug aus,
da können dir die Experten sicher besser einen Rat geben.

Mit minimalem Maschineneinsatz + Handschärfung geht es auch:

Du brauchst nur eine Bohrmaschine mit Aufspannvorrichtung,
einen Klett-Schleifteller und andere Helferlein.
Bitte schau hier....da gibt es Beispiele...

viewtopic.php?t=37726&highlight=

Freundliche Grüsse aus dem Hessenlande

Der Karl
Waldschrat
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Beitrag von Waldschrat »

Hallo Karl

Danke für den Link. Aufgrund meiner Suche bin ich schon auf diesen Artikel gestoßen. Die Scheibe mit einer Handbohrmaschine wäre für mich auch einen Versuch wert. Ich habe jedoch vor so schnell materialabtragenden Schleifvorrichtungen Respekt und Bedenken, gerade bei Schalenröhren den Winkel der Schneide zu versauen bzw durch Fehler das Werkzeug rasch einzukürzen.

Gruß Jochen
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CS-Ulm
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Beitrag von CS-Ulm »

Hallo Jochen,

mit viel Übung geht das Röhren schärfen bestimmt auch von Hand.
Mein Vorschlag, wenn Du unbedingt auf eine Schleifmaschine verzichten willst, wäre es eine Schleifscheibe auf die DB zu spannen. Ein Holzbrett auf das Bankbett spannen und dort Deine Schärfvorrichtung fixieren.
Wobei ich denke dass zB eine kleine Tormek nicht viel Platz wegnimmt. Die hat sogar einen Tragegriff.

Gruß Christoph
Kaum macht man´s richtig, schon funktionierts :-)

Killinger KM2500 mit FU
Midi 175 FU
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Waldschrat
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Beitrag von Waldschrat »

Hallo Christoph

Da ich nur noch gelegentlich drechsle, wollte ich mir die Kosten für so ein hochpreisiges Schleifgerät einfach sparen. Es kommen ja noch die diversen Bauteile dabei um die Eisen im richtigen Winkel zu schärfen. Da ich schon mal Besitzer einer solcher Vorrichtungen war, kenne ich auch die Anschaffungskosten :?oh .
Würde ich Drechseln gewerblich betreiben, wäre dieses alles keine Frage. Wenn ich meine Werkzeuge nicht scharf bekomme, bleibt mir nichts anderes überig mir dann doch wieder eine Schleifmaschine zuzulegen, warten wir mal ab.

Gruß Jochen
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Hallo Christoph,

suche mal nach "Diamant Sichtschleifscheibe". Bohrmaschine einspannen. Dann kannst Du beim Schleifen durch die Scheibe auf die zu schleifende Fase schauen. Das geht ganz gut, ist vergleichsweise billig und klein.

Beste Grüße,

Helmuth
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Helmuth
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Beitrag von Helmuth »

Waldschrat
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Beitrag von Waldschrat »

Hallo Helmuth

Danke für den Link. Ich habe den Anbieter bereits kontaktiert und warte auf seine Empfehlung.
Gestern erhielt ich dann die Lieferung der neu bestellten Drechseleisen. Mit dem werksseitigen Anschliff konnte man nichts anfangen.
In der Schneide des Meißels war sogar noch eine Scharte. Dank Diamantfeilen und gut einer Stunde Arbeit sind die Teile jetzt rasiermesserscharf.

Gruß Jochen
Reinhold-S
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Beitrag von Reinhold-S »

Hallo,
viele Berufsdrechsler des letzten Jahrhunderts hatten keine eigene Schleifmaschine, weder motorbetrieben noch manuell! Scharfes Werkzeug hatten Sie trotzdem:

Sie hatten eine oder zwei Edelkorundscheiben, für die sie eine Aufspannung aus Holz gedreht haben. Das Ganze lief dann auf der Holzdrehbank. Aus heutiger Sicht ist das aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert, obwohl......

Was gut und einfach ist:
Eine Planscheibe mit Klettbelag, die kann man sich auch selbst machen. Dort kann man dann Schleifpapier aufbringen und mittels der Handauflage läßt sich das Werkzeug doch recht gut schleifen.
Gruß und "Gut Holz"
Reinhold
Waldschrat
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Beitrag von Waldschrat »

Hallo

Ich habe mir jetzt die mit Diamanten besetzte Scheibe mit Aufnahmedorn für die Bohrmaschine mit 2 verschiedenen Körnungen bestellt.

Gruß Jochen
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dege52
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guter Anschliff

Beitrag von dege52 »

Hallo,mit Schleiftellern,Sichtschleifscheiben,Bandschleifern u.ä .Schleifvorrichtungen erzielt man keinen Hohlschliff,
welcher für viele Arbeiten sehr nutzbringend ist.Im Gegenteil,wer das Freihandschleifen nicht beherrscht, schleift oft
außenballig und das ist garantiert kein guter Anschliff !
"Ein Leben ohne Drechselbank ist möglich, aber sinnlos ! GUT SPAN !"
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