Scharfer Eigenbau

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eibchen
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Scharfer Eigenbau

Beitrag von eibchen »

Glück auf an alle Schärfenden,
für meinen Freund und Drechselkollegen stelle ich seinen Beitrag ins Forum:

Hallo Peter
Ich habe eine alte Nassschleifmaschine, die nur noch herumstand, umgebaut. So eine bekommt man schon für 20 bis 30 Euro.
Für den Umbau habe ich etwa 10 Euro (für die Kaffeekasse) für Material bezahlt und etwa 5 Std. Zeit investiert.
Man kann es ja auch fertig kaufen, aber es sich ausdenken und selber bauen ist doch der Reiz bei der ganzen Sache.
Ich habe noch einen Schleifbock der 60 Kg wiegt und nicht transportabel ist. Deshalb kam mir die Idee mit dem Umbau.
Den Wasserbehälter habe ich durch eine Holzscheibe ersetzt und einen alten Ledergürtel aufgeklebt, welchen ich mit
Schwabbelpaste eingerieben habe. Somit hat die Schleifstation wieder eine Verwendung.
Die Schleifscheibe hat eine feine Körnung und erzeugt ein Ergebnis wie eine CBN Scheibe.

Gruß Eberhard

Polierscheibe Buche mit Lederbelag an Stelle der Naßschleifscheibe
Polierscheibe Buche mit Lederbelag an Stelle der Naßschleifscheibe
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Seitenansicht für Standartanschliff
Seitenansicht für Standartanschliff
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Detailansicht für Standartanschliff
Detailansicht für Standartanschliff
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Werkzeuganlage für Standartanschliff
Werkzeuganlage für Standartanschliff
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Ansicht von vorn für Fingernagelschliff
Ansicht von vorn für Fingernagelschliff
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Einrichtung für Fingernagelschliff
Einrichtung für Fingernagelschliff
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Die Scheibe ist eine 16 Jot Ø16x20xØ32, schön weich und feinkörnig, eigentlich für eine Flachschleifmaschine gedacht.
Für den Einsatzzweck hier sehr gut geeignet und seit Jahren erprobt. Zum Umschleifen wird das schwere Gerät genutzt.

Gruß Peter/eibchen
Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/eibchen
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SteffenM
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von SteffenM »

Hallo ihr beiden,

für den wirklich praktischen Einsatz wäre mir die Scheibe zu schmal. Davon abgesehen sieht's nach einer ziemlich guten Lösung aus.

Schöne Grüße!
Steffen
eibchen
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von eibchen »

Hallo du einer,
vor 30 Jahren war ich schneller als der Abrissbagger, aber Sonderwünsche wurden nicht erfüllt. :mrgreen:
Die Erfahrung zeigt, dass es so gut geht und der Selbstschärfeeffekt funktioniert.
Mit etwas Gefühl besteht keine Gefahr des Ausglühens, ein wunderbares Schleifgefühl.
Selbst leichte Korrekturen der Geometrie gehen besser als mit Tormek und ohne Glühen.
Für diesen Schleifer ist die Breite genau richtig. Auf meinem ES160 mit 700 W geht auch 25 bis 30 mm breit,
der hat die Leistung von 3 Billigheimern auch im Dauereinsatz. Man kann den anschließend aber nicht gleich wegtragen. :evel
Gruß Peter/eibchen
Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/eibchen
herosseveros
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von herosseveros »

Hallo Peter
Chapeau!!! Da denken wir in die gleiche Richtung. Ich habe mir zunächst auch so einen Grundhalter provisorisch zusammengebaut. Meiner ist aber deutlich rustikaler wie deiner. Vom Handling her genial. Du hast deine Röhrenschleifvorrichtung auf dieses System adaptiert, aber eine Fixierung an der Grundhalterung gebaut. Das habe ich am Grundsystem vermisst. Genial einfach gelöst.
Ich habe mich da an der Tormek Halterung orientiert, die auch diese Fixierung hat. Für Röhren taugt das. Für andere Schleifaufgaben ist mir dieser 12mm Drahtbügel zu ungenau. Da kann man bestimmt das ein oder andere besser machen.
Gruß Peter
Seppel
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von Seppel »

Hallo Peter,
ich habe auch noch so eine Maschine welche nicht in Gebrauch ist.
Bei mir ist die Schleifscheibe jedoch ein Schnellläufer,
und die Wasserscheibe ist durch ein Getriebe runterreguliert, ist das bei Dir auch so ?

Gruß
Josef
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klickser
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von klickser »

Na, da kann ich ja auch noch meinen Senf dazugeben, Peters Lösung leicht variiert. Hat sich seit vielen Jahren bewährt.
Auch ich habe den Nassschleifdödel abgebaut, durch eine Holzscheibe mit Ledergürtel (NVA-Koppel) ersetzt. Und eine CBN drauf.
Eigentlich war die Tormekkopie nur ein Provisorium - aber wie das mit Provisorien so ist: wenn's funktioniert, bleibt's halt erst mal dran.
Seit geschätzten 10 Jahren...

@ Joseph: Nassschleifer sind alle untersetzt - stelle dir mal die Sauerei bei einem Schnellläufer vor :-L

Die nachempfundene Tormek-Halterung funktioniert besser, als sie aussieht
Die nachempfundene Tormek-Halterung funktioniert besser, als sie aussieht
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Schleifbock01k.jpg
Schleifbock01k.jpg (76.97 KiB) 9555 mal betrachtet
Gruß
Stefan
Ex-Kreher-Dreher :-(

Man kann ruhig etwas schräg sein - Hauptsache, das Rückgrat ist gerade...

Noch paar Filmchen : https://www.youtube.com/channel/UC8UyGw ... zy4h9rYQkA
Seppel
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von Seppel »

Hallo Stefan,
ich meinte ja nicht den Nassschleifteil, sondern die andere Scheibe !

Gruß

Josef
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eibchen
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von eibchen »

Hallo,
bei allen hier gezeigten Maschinen wurde das untersetzte Nassschleifteil trocken gelegt und mit einer Polierscheibe bestückt.
Wegen der geringen Drehzahl mit einem relativ großen Durchmesser. Eine große Filzscheibe wäre auch möglich.
Die Scheibe mit Motordrehzahl ist mit keramisch gebundener Scheibe bei Eberhard und mit CBN-Scheibe bei Stefan bestückt.
Die Spindellänge und die Maschinenleistung lässt eine Scheibenbreite von 20 mm zu, original ist 16 mm .

Mit weiteren Fotos von Eberhard werde ich morgen fortsetzen.

Dieser Beitrag ist in Kooperation zwischen Eberhard und mir entstannden.
Die Fotos und Maschinen einschließlich Umbau sind von Eberhard.
Mein Anteil ist der Beitrag an sich und die natürlich gealterte Schleifscheibe aus dem Profibereich.
Mit der Scheibe habe ich die Vollendung des Umbaus provoziert.
Damit wurde eine praxistaugliche Schleif- und Poliermaschine mit minimalem Aufwand erstellt.

Viele Grüße von
Eberhard aus dem Vogtland und Peter/eibchen aus dem Erzgebirge
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eibchen
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von eibchen »

Hallo,
noch eine kleine Nachlese.
Der umgebaute Schleifer ist nicht sehr leistungsstark und nicht für harten Dauereinsatz geeignet,
für die ihm zugedachte Aufgabe allemal gut geeignet.

Typenschild des umgebauten Schleifers 200W S2 30 min
Typenschild des umgebauten Schleifers 200W S2 30 min
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Das Gerät hat ein angenehmes Arbeitsumfeld gefunden.
Der Schleifer mobil auf dem Werkzeugschrank
Der Schleifer mobil auf dem Werkzeugschrank
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Mit dem großen Bruder gibt es keine Konkurenzprobleme.
Der große stationäre Schleifbock
Der große stationäre Schleifbock
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Damit ist der Beitrag soweit abgeschlossen. Wir wünschen allen Interessierten viele gute Ideen.

Viele Grüße von
Eberhard aus dem Vogtland und Peter/eibchen aus dem Erzgebirge
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drmariod
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von drmariod »

Nur als Anregung, Bötzow bietet Schleifscheiben der Form 5 an... https://schleifscheibe-boetzow.de/ dort nach Form schauen...
Hier könnten zb Scheiben mit 30mm Breite aber 10mm Aussparung benutzt werden, damit diese noch auf der Welle montiert werden könnten.

Nur so als Idee für etwas breitere Scheiben...

Grüße
Der Mario
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Mue
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von Mue »

Hallo Mario
auch wenn es Schleifscheiben mit Aussparung gibt hat man immer noch das Problem mit der geringen Leistung. Mit den 200W dauert es spürbar länger bis die schwerere Scheibe in Schwung kommt und beim Schleifen ist die mangelnde Leistung auch spürbar.
Habe das an einem kleinen Doppelschleifer auch mal probiert, war nicht der Hit.
Bei ausreichender Leistung sicherlich machbar.
Peters Lösung finde gut, mir ist mal wieder klar geworden dass noch so gutes und teures Equipment beschränktes Können nur zum Teil ersetzen kann.

Manfred
eibchen
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von eibchen »

Hallo Mario,
die Schleifscheiben aus Bötzow sind mir bekannt, ich habe auch welche in Gebrauch.
Ich habe auch Scheiben mit 30 mm und mehr.
Auf meinem ES 160 mit 450 W bzw. ES 160/2 mit 700 W kann ich damit auf Dauerleistung arbeiten.
Die Welle ist 20 mm Durchmesser, der Flansch 32 mm Durchmesser, da geht schon was los.
Eberhard hat aber nur 20 mm Breite, die Maschine mit 12 mm Welle soll zum Schärfen dienen, macht sie auch sehr gut!
Es sollte kein Vorführgerät für den Glaschrank werden!
Manche Ideen können schnell nach hinten losgehen, mal ein guter Rat von mir aus beruflicher Erfahrung.
Viele Grüße aus dem Erzgebirge
Peter/ eibchen
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Peter/eibchen
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von chris_11 »

Wenn man es sich leisten will, CBN Schleifscheiben leiten die Wärme besser ab und schleifen kühler verglichen mit Korund. Da geht auch viel ohne Wasserkühlung. Zur Leistung, das mag für das Hochlaufen des Steins stimmen, aber an einer nur luftgekühlten Schneide kannst Du selbst 200W Verlustleistung durch Reibung nicht gebrauchen, da Du damit Schnellstähle ruck zuck Ausglühst=durch Anlassen einen Teil ihrer Härte nimmst. Also wirst Du dich ohne Wasserkühlung auf geringe Andruckkräfte beschränken. Für das reine Schärfen von Schneiden für Handwerkzeug sind daher IMHO einige hundert Watt völlig ausreichend.
Für eine Metallwerkstatt, in der auch mal Baustahl entgratet wird, ist das was anderes, der wird durchs Ausglühen auch nicht schlechter wie vorher.

Mit freundlichen Grüßen
Christian
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drmariod
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von drmariod »

Danke [mention]Mue[/mention] und [mention]eibchen[/mention] für diese Erfahrungswerte... Hatte das bis jetzt nur ein paar mal gesehen und gedacht, wäre eventuell ne Notlösung für breitere Scheiben... Aber hatte mir nie Gedanken über Leistung des Schleifers oder Wellendurchmesser gemacht...
Ich wollte es nur mal in den Raum werfen...

Viele Grüße
der Mario
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Cello
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von Cello »

Hallo Christian,
chris_11 hat geschrieben: 23.04.2021 - 07:09:28
.... aber an einer nur luftgekühlten Schneide kannst Du selbst 200W Verlustleistung durch Reibung nicht gebrauchen, da Du damit Schnellstähle ruck zuck Ausglühst=durch Anlassen einen Teil ihrer Härte nimmst.
Ich nehme an, dass Du mit Schnellstahl den HSS meinst, aus dem das meisten Drechselwerkzeug gefertigt ist. HSS ist warmfest, d.h. erst Temperaturen über 600 Grad schaden ihm. Beginnende Rotglut sind etwa 550 Grad. Soweit wird wohl niemand sein Werkzeug erhitzen. Werkzeugstahl nimmt bereits bei 200 Grad Schaden.

Gruß
Cello
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski


www.touch-wood.de

https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von chris_11 »

600 Grad ohne nennenswerten Härteverlust schaffst du nur mit stark Kobalt-haltigen HSS Legierungen, wenn sie nicht für höchste Härte/Schnitthaltigkeit angelassen sind. Mit normalem HSS beginnen die Probleme weit unter dieser Temperatur. Sicher über 200 Grad aber deutlich unter 600 Grad. Oder drechselst Du nur mit vom Schleifen dunkelblau angelassenen Meisseln?
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Argus
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von Argus »

guten Morgen,

das Problem ist ja , das die Spitze der Schneide gegen Null geht, also dort kein "Fleisch" hat und Stahl zehn mal schlechter Wärme ableitet gegenüber Kupfer. Die ersten Zehntel Millimeter Spitze die zum Schneiden nutzbar sind, werden schon blau anlaufen, wenn man es mit der Lupe betrachten würde.

Gruß Frank
"..Es ist von großem Vorteil, die Fehler, aus denen man lernen kann, recht frühzeitig zu machen.."

Sir Winston Churchill, britischer Politiker und Schriftsteller
* 30.11.1874, † 24.01.1965
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Jesse
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von Jesse »

Zur Wärme an den Schneiden gibt es einen einfachen Trick. Werkzeugstähle schleife ich mit einem Finger auf dem Stahl, ein paar cm weg vom Stein. Bevor der Stahl zu heiß wird ziehe ich Stahl und Finger bereitwillig zurück.
Außerdem drücke ich nicht die ganze Zeit gegen den Stein. Es ist schon ein Unterschied ob ich Baustelle entgrate oder Werkzeuge Schärfe. Wer den Unterschied nicht kennt ist mit einem Naßschleifer auf jeden Fall besser bedient.

Gruß Jesse
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Re: Scharfer Eigenbau

Beitrag von eberhard »

Hallo liebe Drechselkollegen
Peter (eibchen) hat für mich die Bilder und den Text eingestellt, dafür meinen herzlichen Dank. Mein Ziel war den Schleifer gebrauchsfähig zu machen mit wenig finanziellen Mitteln.
Die Holzscheibe sollte eigentlich eine Schale aus Roteiche werden. Nach rundschneiden auf der Bandsäge bemerkte ich einen Riss auf ganzer Länge und 2cm Tiefe. Also habe ich aufgeschnitten, abgerichtet und verleimt. Eine CBN Scheibe muss nicht sein, bei Heiner Stefani findet man auch keine in seiner Werkstatt, auch keine Schleifvorrichtung. Ich schleife mit sehr wenig Druck und habe immer Wasser dabei. Die Eisen kann ich einfach abnehmen und rechtzeitig ins Wasser tauchen, geht bei der Tormek Halterung nicht. Die Scheibe von Peter ist weich und sehr fein, sie erzeugt einen ähnlichen Schliff wie eine CBN. Zum um schleifen benutze ich meinen großen Schleifbock, für Meisel und Maschinenhobelmesser eine Tormek 2000.

Man kann sich noch mehr ausdenken, aber es sollte mit wenig Mitteln und Aufwand etwas brauchbares entstehen, ich glaube es erreicht zu haben.
Ich bedanke mich bei Allen für das rege Interesse für diesen Beitrag. So bleibt das Forum lebendig und nicht langweilig.

Herzliche Grüße an Alle von Eberhard aus Klingenthal im Vogtland. :danke:
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