"Tag des traditionellen Handwerks" im Erzgebirge
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"Tag des traditionellen Handwerks" im Erzgebirge
Hallo,
zum vermehrten Male fuhr ich mit meiner Frau zum „Tag des traditionellen Handwerks“ ins Erzgebirge. Etwa 100 Werkstätten waren geöffnet.
Die Erzgebirgler sind als freundliche, fleißige und sensible Menschen bekannt. Deswegen war der Corona-Abstandshinweis auch humorvoll verpackt.
Ich deutete es so: „Bitte halten sie Abstand, es ist 5 vor 12“
Fußlahme Besucher wurden freundlich getröstet:
Als Nichtraucher hat mich schon immer interessiert, wie Zigarren hergestellt werden. In Frankenberg wurde es gezeigt.
Aus solch unförmigen Dingern entstehen teure Zigarren:
In Olbernhau besuchten wir die Drechslerei von Heiner Stephani und die Firma Steinert. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei.
Martin Steinert zeigte uns den neuen Maschinenbaubetrieb, in dem Drechselbänke gefertigt werden. Es war sehr beeindruckend.
Unser Besuch galt auch Annedore Krebs in Grünhainichen. Sie stellt Puppen her, deren Beine und Arme man bewegen kann. Die Puppen können als sitzen, laufen, stehen usw. Das ist eine Seltenheit, weil sich die gewöhnlichen erzgebirgischen Figuren nicht bewegen lassen.
Ich wagte auch einen scheuen Blick unter den Rock einiger Engel. Da die Me-too-Bewegung gerade nicht in Mode ist, wird man mich nicht vor Gericht zerren. Außerdem heißt es der Engel.
Wollte man einen Tausendfüßler komplett mit Holzbeinen ausstatten, so hätte er noch ca. 500 Ersatzteile in der Hinterhand. Oder im Hinterbein.
Dieser Haarpracht traure ich schon seit langer Zeit nach.
Zum Schluss begegnete uns noch ein kopfloser Handwerker, der dem ganzen Rummel aus dem Wege gehen wollte. Er flüchtete.
Das weit verbreitete Hobby „kopflos“, im Volksmund auch „oben ohne“ genannt, scheint im Erzgebirge schon seit langer Zeit weit verbreitet zu sein.
Im Freiberger Dom sah ich eine Skulptur aus Stein, die seit Jahrhunderten keinen Kopf hat.
In Marienberg war der hoch konzentrierte Drechslernachwuchs zu sehen.
Beim Miniaturendrechsler Uwe Uhlig sahen wir uns auch um.
Mich beeindruckt immer wieder sein „Weihnachtsbaum für die Hosentasche“.
Gesamthöhe etwa 5 cm. Der Weihnachtsbaum, der innen am Deckel befestigt ist, misst ca. 1 cm.
Ich besitze zwei Exemplare und freue mich immer wieder.
Inzwischen versucht er sich auch an größeren Sachen, die er nicht in seiner Werkstatt zeigt. Er lagert sie am Haus.
Schließlich besichtigten wir noch eine Vorführung des Frohnauer Hammers. Die Hämmer werden durch Wasserkraft angetrieben.
Der kleine Hammer wiegt etwa 100 kg. Durch die Wasserkraft werden auch zwei Blasebälge angetrieben, die das Schmiedefeuer am Leben halten.
Schlussbemerkung: Man sollte sich nicht zu viel vornehmen, da man auf jeder Station mehr Zeit verquatscht als geplant!
Gruß
Cello
*Beitrag bearbeitet von Holzpeter
zum vermehrten Male fuhr ich mit meiner Frau zum „Tag des traditionellen Handwerks“ ins Erzgebirge. Etwa 100 Werkstätten waren geöffnet.
Die Erzgebirgler sind als freundliche, fleißige und sensible Menschen bekannt. Deswegen war der Corona-Abstandshinweis auch humorvoll verpackt.
Ich deutete es so: „Bitte halten sie Abstand, es ist 5 vor 12“
Fußlahme Besucher wurden freundlich getröstet:
Als Nichtraucher hat mich schon immer interessiert, wie Zigarren hergestellt werden. In Frankenberg wurde es gezeigt.
Aus solch unförmigen Dingern entstehen teure Zigarren:
In Olbernhau besuchten wir die Drechslerei von Heiner Stephani und die Firma Steinert. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei.
Martin Steinert zeigte uns den neuen Maschinenbaubetrieb, in dem Drechselbänke gefertigt werden. Es war sehr beeindruckend.
Unser Besuch galt auch Annedore Krebs in Grünhainichen. Sie stellt Puppen her, deren Beine und Arme man bewegen kann. Die Puppen können als sitzen, laufen, stehen usw. Das ist eine Seltenheit, weil sich die gewöhnlichen erzgebirgischen Figuren nicht bewegen lassen.
Ich wagte auch einen scheuen Blick unter den Rock einiger Engel. Da die Me-too-Bewegung gerade nicht in Mode ist, wird man mich nicht vor Gericht zerren. Außerdem heißt es der Engel.
Wollte man einen Tausendfüßler komplett mit Holzbeinen ausstatten, so hätte er noch ca. 500 Ersatzteile in der Hinterhand. Oder im Hinterbein.
Dieser Haarpracht traure ich schon seit langer Zeit nach.
Zum Schluss begegnete uns noch ein kopfloser Handwerker, der dem ganzen Rummel aus dem Wege gehen wollte. Er flüchtete.
Das weit verbreitete Hobby „kopflos“, im Volksmund auch „oben ohne“ genannt, scheint im Erzgebirge schon seit langer Zeit weit verbreitet zu sein.
Im Freiberger Dom sah ich eine Skulptur aus Stein, die seit Jahrhunderten keinen Kopf hat.
In Marienberg war der hoch konzentrierte Drechslernachwuchs zu sehen.
Beim Miniaturendrechsler Uwe Uhlig sahen wir uns auch um.
Mich beeindruckt immer wieder sein „Weihnachtsbaum für die Hosentasche“.
Gesamthöhe etwa 5 cm. Der Weihnachtsbaum, der innen am Deckel befestigt ist, misst ca. 1 cm.
Ich besitze zwei Exemplare und freue mich immer wieder.
Inzwischen versucht er sich auch an größeren Sachen, die er nicht in seiner Werkstatt zeigt. Er lagert sie am Haus.
Schließlich besichtigten wir noch eine Vorführung des Frohnauer Hammers. Die Hämmer werden durch Wasserkraft angetrieben.
Der kleine Hammer wiegt etwa 100 kg. Durch die Wasserkraft werden auch zwei Blasebälge angetrieben, die das Schmiedefeuer am Leben halten.
Schlussbemerkung: Man sollte sich nicht zu viel vornehmen, da man auf jeder Station mehr Zeit verquatscht als geplant!
Gruß
Cello
*Beitrag bearbeitet von Holzpeter
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski
www.touch-wood.de
https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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- C.W.
- Beiträge: 2008
- Registriert: 08.02.2009 - 20:03:56
- Name: christine wenzhöfer
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- Ort: Hünfelden
Re: "Tag des traditionellen Handwerks" im Erzgebirge
Hallo Jürgen
Danke für diesen, deinen heiteren Reisebericht
Liebe Grüße christine
Danke für diesen, deinen heiteren Reisebericht
Liebe Grüße christine
liebe Grüße Christine
lieber auf neuen Wegen stolpern,
als in den alten Bahnen auf der Stelle treten.
lieber auf neuen Wegen stolpern,
als in den alten Bahnen auf der Stelle treten.
- Erick
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Re: "Tag des traditionellen Handwerks" im Erzgebirge
....... schließe mich an , danke für den Bericht.
Erick
Erick
Holz und Deine Welt hat wieder ein Gesicht
- EundM
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Re: "Tag des traditionellen Handwerks" im Erzgebirge
Wieder mal ein typischer Cello Beitrag :
Informativ mit tiefgründigem Humor!
Vielen Dank, lieber Jürgen. Weiter so muß ich ja nicht sagen - versteht sich bei dir von selbst.
Viele Grüße vom
Ecki
Informativ mit tiefgründigem Humor!
Vielen Dank, lieber Jürgen. Weiter so muß ich ja nicht sagen - versteht sich bei dir von selbst.
Viele Grüße vom
Ecki
- Küppi
- Beiträge: 148
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- Name: Hans P. Küppersbusch
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Re: "Tag des traditionellen Handwerks" im Erzgebirge
Hallo Jürgen,
danke für die Einblicke in eine interessante, aber leider zu weit entfernte Kreativ-Gegend.
Viele Grüße
Hans
danke für die Einblicke in eine interessante, aber leider zu weit entfernte Kreativ-Gegend.
Viele Grüße
Hans
- mhoff
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Re: "Tag des traditionellen Handwerks" im Erzgebirge
Hallo Jürgen,
danke für den schönen, kurzweiligen Bericht. Da ich ja jetzt in Halle wohne wäre das garnicht so weit gewesen.
Grüße Michael
danke für den schönen, kurzweiligen Bericht. Da ich ja jetzt in Halle wohne wäre das garnicht so weit gewesen.
Grüße Michael
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Re: "Tag des traditionellen Handwerks" im Erzgebirge
Hallo Jürgen,
vielen Dank für Deinen Bericht vom Besuch im Gebirge;
eigentlich bin ich in jedem Jahr mit von der Partie, aber diesmal hat es nicht geklappt,
nachdem ich Deinen unterhaltsamen Bericht gelesen habe, bedaure ich einmal mehr,
in diesem Jahr nicht dabei gewesen zu sein
Danke nochmal und Grüße aus Bautzen
Andreas
vielen Dank für Deinen Bericht vom Besuch im Gebirge;
eigentlich bin ich in jedem Jahr mit von der Partie, aber diesmal hat es nicht geklappt,
nachdem ich Deinen unterhaltsamen Bericht gelesen habe, bedaure ich einmal mehr,
in diesem Jahr nicht dabei gewesen zu sein
Danke nochmal und Grüße aus Bautzen
Andreas
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- Registriert: 05.09.2009 - 07:16:13
- Ort: Reichartshausen
Re: "Tag des traditionellen Handwerks" im Erzgebirge
Hallo Jürgen,
auch von meiner Seite ein Dankeschön für den Bericht.
Da ich auch zweimal in Olbernhau war ( einmal im Januar und dann zum DFT), erfrischt dein Bericht die schönen Tage die ich dort verbracht hatte.
Vieleicht klappt auch mal ein Besuch um die Weihnachtszeit, bisschen die Kindheit mit den großen Augen hervorkramen.
gruss OdB aus dem Südwesten des Landes
auch von meiner Seite ein Dankeschön für den Bericht.
Da ich auch zweimal in Olbernhau war ( einmal im Januar und dann zum DFT), erfrischt dein Bericht die schönen Tage die ich dort verbracht hatte.
Vieleicht klappt auch mal ein Besuch um die Weihnachtszeit, bisschen die Kindheit mit den großen Augen hervorkramen.
gruss OdB aus dem Südwesten des Landes