Keine Ahnung vom Drechseln ,aber ne Bank Restaurieren....

Restauration alter Maschinen in Wort und Bild

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Bioschreiner
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Beitrag von Bioschreiner »

Hi Toby,

lieber blank lassen, was soll die Farbe da bringen? :??
Wenn Du Pech hast rutscht der Riemen durch, die Farbe schmilzt wegen der Reibungshitze und setzt die Lauffläche des Riemen zu. Dann ist wegschmeißen angesagt, oder Du mußt sehen den Riemen durch schleifen oder so zu retten.

Ich glaube das willst Du nicht wirklich riskieren.


Gruß Bioschreiner
uwe
Ich liebe das Holz - aber liebt es mich auch?

Laß mich - ich kann das ... oh - kaputt!!!
Christian_B
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Beitrag von Christian_B »

Hallo!

Lass die Lauffflächen der Riemenscheiben mal blank- Farbe stört da nur und vermindert eventuell auch noch die Reibung zwischen Riemen und Scheibe.
Übrigens: Die Flachriemen wurden früher oft mit Riemen- Pech behandelt, um die Haftung zwischen Riemenscheibe und Riemen zu erhöhen. Das Zeug ist extrem haftfähig und klebrig.

Gruß, Christian
UlrichL
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Beitrag von UlrichL »

Hallo Toby,

prinzipiell spricht nichts gegen Waxilit als Bankbettbehandlung. Ich habe das allerdings bei meiner alten Gussmaschine auch mal gemacht und dann festgestellt, dass die Behandlung mit Waxilit und ein bisserl Stahlwolle, die Gleitflächen so glatt machte, dass man Reitstock leicht ins rutschen kam... Ich würde an deiner Stelle die Gleitflächen deines Bankbetts deshalb nur mit feinem Schleifpapier abziehen - 360er oder 500er, am besten auf ein planes Brett als Schleifklotz geklebt. Damit verschleifst du das Bett nicht, oder jedenfalls höchstens um Toleranzen, die für eine Drechselbank irrelevant sind und du wirst zumindest schon eine Menge störenden Flugrost los. Danach würde ich das Bett gründlich mit WD40 tränken und mit Stahlwolle polieren. Das sollte als Oberflächenbehandlung reichen.

Viele Grüße

Uli
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toby250375
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Beitrag von toby250375 »

Hallo mal wieder...
nachdem nun annähernd alle mechanischen Probleme an der Bank gelöst sind, und es langsam an das neu lackieren geht, stellt sich jetzt die Frage nach Sinn und Unsinn eines FU s.
Der jetzt zu der Maschine gehörende Motor hat folgende Kenndaten:
2800 U/min, 380V, 2,2 A, Cos phi 0,87 und , vermutlich 1 KW Leistung(ist auf dem Typenschild nur noch schwer erkennbar)
Der Motor ist laut Typenschild ausschliesslich im Sternbetrieb nutzbar, für Dreiecksbetrieb gibt es keinerlei daten.
Nun habe ich in anderen Threads gelesen, es wäre nur möglich in recht engen Bereichen die Drehzahl zu Regeln, und der Fu würde keinesfalles das Umlegen von Transmissionsriemen erübrigen, wenn man grosse drehzahl änderungen machen will. Bei einer Leerlaufdrehzahl von 2900 Touren die der Motor macht, auf wieviel Touren könnte ich ihn denn erfahrungsgemäss Herunterregeln? Aud höhrere Tozren als Leerlauf bei 50 Hz werde ich ihn nicht fahren.
Und zum Typ: ich habe nun mehrfach die Empfehlung des Micromaster 420 in 1,5 KW ausführung gesehen, allerdings finde ich die Mircomaster häufig ohne Bedienteil. Eigentlich immer komplett mit Netzfilter und Bedienteil sind die Dafoss Geräte, die auch stets ein wenig günstiger sind als Siemens...ich tendiere hier zur Anschaffung des Danfoss 3003 für 400V. Hat jemand Erfahrung mit diesem Gerät, oder evtl sogar Erfahrung mit Siemens UND Danfoss, so das er Vergleiche anstellen kann?
Gruss,Toby
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Gerd57
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Beitrag von Gerd57 »

Neben Danfoss und Siemens gibt es geeignete FUs von Telemecanique (Schneider-Electric), von denen ich 2 in Benutzung habe. Serien: altivar 31 und altivar 28. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die gehen beim A-Haus oftmals preiswerter weg als die erstgenannten Marken. Man braucht bei denen auch kein Bedienteil zur Programmierung (integriert). Ich habe noch vor 3 Wochen einen neuen altivar 31 mit 1,1 kW für 85 Euronen per Sofortkauf bekommen können. Diese Fu's lassen sich bis 16 kHz takten, so dass man Ruhe hat. Ich würde einen neuen empfehlen, dann hast du in der Regel jahrelang ein problemlos funktionierendes Gerät.

Dein Motor läuft mit 2900 UpM halt etwas schnell für eine Drechselbank, es sei denn du hast eine mehrstufige Übersetzung dahinter. Ein Motor mit ca. 1500 UpM lässt sich halt problemlos bis 100 Hz hoch fahren (=3000 Upm) und eben wesentlich weiter runter. Für einen Drehzahl von 750 Upm an der Motorwelle musst du den schnellen 3000er auf 12,5 Hz herunter reglen, den langsameren 1500er nur auf 25 Hz. Das ist ein Drehmomentgewinn, denn dieses fällt umso mehr, je weiter der Motor unterhalb seiner Nenndrehzahl betrieben wird. Ich würde mir überlegen den vorhandenen Motor auszutauschen, die kosten nicht die Welt.
Gruß
Gerd
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toby250375
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Beitrag von toby250375 »

Hallo Gerd,
also ein neuer Motor sprengt eigentlich das Budget...aber ich habe gerade einen Gebrauchten gefunden, der evtl. interessant seien könnte...die Frage ist nur, wie gut können Motoren es haben, heruntergetacktet zu werden und wie gut heraufgetacktet zu werden? kann man z.b. auch einen Motor mit den in folgendem Foto zu sehenden Spezifikationen auf 3000 Touren bringen? Oder muss man dann die Transmission umbauen, so das sie das Übersetzugnsverhältniss umkehrt?Bild

bei anschaffung eines neuen Motors in dieser güteklasse muss natürlich auch der FU grösser ausfallen...
Was ist denn Erfahrungsgemäss die Obergrenze an Drehzahlbedarf beim Drechseln und schleifen, was die nötige Untergrenze?
Gruss,Toby
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Volker
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Beitrag von Volker »

Hallo Toby,

Drehzahl der Spindel : 200 bis 3500 Upm (nur ca. Richtwerte)

Der angegebene Motor macht bei 50 Hz : 930 Upm

Die Frequenz vom FU sollte etwa in den Grenzen 15 Hz bis 65 Hz liegen

Jetzt kannst Du Dir ausrechnen, welche Riemenscheiben Du für die Übersetzungen benötigst.

Zu beachten ist hierbei, dass Der Motor im unteren Frequenzbereich nur ein geringes Drehmoment liefert (trotz "Boost"-Funktion des FU). D.h. die Abstufung der Riementriebe so wählen, dass man den Frequenzbereich unter 30 Hz nur für die extrem langsamen Sachen im kleinsten Getriebegang benötigt.

Viel Spass beim rechnen wünscht

Volker
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Gerd57
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Beitrag von Gerd57 »

Wie Volker schon schreibt: die Drehzahl sollte nicht wesentlich über 3000 Touren erhöht werden, um die mechanische Belastungsfähigkeit nicht zu überschreiten.

Der Vorteil eines von vorneherein langsamer laufenden Motors ist einfach der, dass er für eine geringere Drehzahl nicht so weit herunter getaktet werden muss. Dabei sinkt sein Drehmoment einfach nicht so weit ab und du hast mehr Kraft auf der Welle. Umgekehrt kann so ein Motor ruhigeren Gewissens höher gefahren werden, da die Mechanik in der Regel Drehzahlen um 3000 UpM verkraftet. Denn viele Hersteller bauen ihre Motorserien von der Mechanik her gleich auf und lediglich die eingesetzte Wicklung entscheidet dann über die Drehzahl.

Kurzum: der abgebildete Motor ist m.E. für eine Drehmaschine besonders gut geeignet, weil niedrige Grunddrehzahl. Zwar sinkt der Wirkungsgrad mit ansteigender Polzahl etwas ab, aber 2,2 kW sind schon mal ein guter Ausgangswert, wo genügend Reserven zur Verfügung stehen sollten. Und Drehzahlen von z.B. 2000 Touren sollten auch kein Problem sein, hier würde ich vor einer Ansteuierung mit ca. 100 Hz keine Bange haben.

Ausmachen kann dem Motor ein Herunterfahren der Frequenz erst mal elektrisch nichts, durch den langsamer laufenden Lüfter könnten aber Kühlungsprobleme auftauchen. Die gilt es zu beobachten. Allerdings wird ein Motor an der Drechselbank kaum einmal an seine Leistungsgrenze kommen, es gibt durch die häufigen Arbeitspausen ja keine Dauerbelastung.

Was du als erstes tun solltest hat Volker schon gesagt: die vorhandene mechanische Übersetzung messen und ausrechnen, was du an Spindeldrehzahlen brauchst. Ich bin mir recht sicher, dass du mit dem Ersatzmotor wesentlich leichter zu deinen gewünschten Drehzahlen kommst als mit dem 3000er.
Gruß
Gerd
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toby250375
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Beitrag von toby250375 »

Hallöchen mal wieder, ich war lange Zeit nicht mehr hier, und genauso lange war ich nicht mehr an meiner Drehbank tätig, weil ich von Januar bis Anfang Juni meinen Meisterbrief in der Elektrotechnik (Industrie) gemacht habe.
Im meiner recht kurz ausgefallenen Sommerpause vor der nächsten Weiterbildung bin ich aber doch wieder ein paar Tage in der Werkstatt gewesen und habe weiter gearbeitet...FI, FU und alles ist o.k., auch mechanisch steht sie (ich konnte es nicht lassen und habe sogar schon zwei Stücke Brennholz rund gemacht, das erste mal überhaupt, das ich eigenständig ohne überwachung an einer Drechselbank gestanden habe, und mit Nagelneuen Meisseln, war schon schön....)
Nun aber zum "Problem", da es sich um eine Stellmacherbank handelt, hat die Spindel natürlich auch spiel, sonst könnte sie ja nicht bewegt werden...meine frage ist nun, wieviel Spiel/Schlag darf eine Spindel haben , ohne das es die Drechselarbeit beeinträchigt?
Wenn ich den Reitstock vor dem Spindelstock positioniere und zwei Spitzen Einsetze, die sich genau gegenüberstehen, so ergibt sich bei einer Position eine exakte gegenüberlage der Spitzen, wenn die Spindel um 180 Grad gedreht wird, so kommt es zu einer verschiebun von ca 1mm nach oben und zur Seite...Wie dramatisch ist diese Ungenauigkeit, lohnt es sich , dagegen Massnahmen zu ergreifen , und wenn ja, was kann man machen?

Gruss, der Toby
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toby250375
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Beitrag von toby250375 »

Bild
Bild

Hier noch einmal aufnahmen von den Spitzen, wenn Spindel und Reitstock voreinander stehen,
ungenauigkeiten im Bankbett habe ich durch "geraderücken" des Reitstockes schon ausgeglichen...leider bin ich kein grosser fotograf und hoffe die Bilder sind aussagekräftig genug, um was dazu zu sagen?
In Bild eins ist eine exakte parallellität zwischen den Spitzen gegeben, in Bild 2 ist die Spindel um 180 Grad gedreht und steht ein wenig über der des Reitstockes....

Gruss, der Toby
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Gerd57
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Beitrag von Gerd57 »

Hallo Toby,

ich würde erst mal sicher stellen dass es sich tatsächlich um die Welle handelt, die da eiert. Woher weißt du dass es nicht die Spitze ist? Wie ist die in der Welle befestigt (Konus?)?
Mit mehreren Einsätzen probieren, am besten wäre eine Messuhr, die direkt an der Spindel misst, z.B. am Zentrierbund radial und axial.

Dann: dass die Spitzen in Bild 1 gegenüber stehen heißt noch lange nicht, dass sich Spindel und Pinole genau in einer Flucht befinden.

Und: wie sich nach 180 Grad Drehung der Spindel die Spitze über UND seitlich der anderen befinden kann, ist mir noch schleierhaft. Vielleicht liegt das an der zweiteiligen Spindelwelle, so dass sich da zwei Bewegungen überlagern. Sonst geht das eigentlich nicht.
Gruß
Gerd
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toby250375
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Beitrag von toby250375 »

Hmm....stimmt schon.... Habe das schon mit zwei Spitzen ausprobiert, das Resultat ist das gleiche.
Eigentlich will ich ja auch nur wissen, ob eine solche Ungenauigkeit zu Problemen führt, und wenn ja zu welchen , oder ob sich das eh "verliert", denn wenn das kein gravierendes Problem beim Drechseln ergeben wird, dann ist mir dieser leichte Schlag ziemlich egal und ich kann damit gut leben...also kaönnte ich mir in dem Falle auch die Ursachenforchung schenken..
Gruss, der Toby
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Ferdinand
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Beitrag von Ferdinand »

Hallo toby250375,

So ganz pauschal würde ich sagen, ein Schlag von 4 bis 5/100 mm ist bei einer Drechselbank noch in Ordnung. Aber 1mm ist ganzschön viel. Dadurch eiern alle Futter und du merkst das dann, wenn du ein Werkstück umspannen willst, z.B. erst die Außenseite und dann die Innenseite einer Schale bearbeitest. Solange du alle Werkstücke in einer Aufspannung fertig stellen kannst ist es jedoch nicht so tragisch.
So wie ich das sehe, solltest du langfristig die Spindel gegen eine neue austauschen. Da kannst du dir dann auch ein großes Gewinde draufschneiden lassen, womit du die große Spitzenhöhe der Bank bedenkenlos ausnutzen kannst. Das habe ich bei meiner Drechselbank auch so gemacht (ist auch eine alte Stellmacherbank, von 1" x 8tpi auf M45 x 4,5, jetzt Hohlspindel) und muss sagen, dass ist einfach die sauberste Lösung. Danach ist auch das ganze Spiel von dem Verschiebemechanismus Geschichte, da er ja nicht mehr vorhanden ist. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Hubert (Wälder), der die Dreharbeiten für mich gemacht hat :danke:

Hier mal ein Bild vom Spindelgewinde und Planscheibe mit Ablaufsicherung (die auch Gold wert ist bei FU mit Bremse):
Bild

Zum Vergleich, so sah es vorher mit 1" x 8tpi aus:
Bild

Viele Grüße,
Ferdinand
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toby250375
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Beitrag von toby250375 »

Also zum Anfang erst mal o.k. sage ich mal..
sollte ich dann in einingen Jahren tatsächlich soviel Gefallen an der Drechselei finden, das ich umspannen muss, weil mehrere Objekte in arbeit, kann ich mich ja immer nich an den Spindelumbau wagen...wie wurde denn das Problem des axiallagers bei dir gelöst, und wie wurde die Hülse ersetzt, in der die Spindel ursprünglich lief?
Bei mir stellt sich das als ein dreiteiliger Aufbau dar: Spindel, Hülse(gelagert) Transmissionsräder.
Gruss, Toby
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Ferdinand
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Beitrag von Ferdinand »

Hallo toby250375,

Von dem alten Aufbau, der bei mir genauso war, ist wenig übrig, hier liegt die Spindel mal probehalber in den Lagerschalen. Die Linien waren wegen was anderem, die sind hier uninteressant:
Bild

Auf dem Bild ist alles montiert, von links nach rechts: Hinteres Lager, diverse Distanzringe, Mutter, um die Spindel arretieren zu können, neue Riemenscheibe, Spannmutter, vorderes Lager, noch eine Spannmutter und Planscheibe:
Bild
Die Lager wurden vorher im Backofen erwärmt, daher die Küchenatmosphäre :nk:

Wenn man erstmal die alte Spindel lässt, ist halt das dumme, dass man sich alle Werkzeuge dafür anschafft... später kann man dann alles nochmal für die neue Spindel mit anderem Gewinde kaufen.

Viele Grüße,
Ferdinand
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toby250375
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Beitrag von toby250375 »

Wiso das denn? Wer zwingt mich denn dazu, von dem jetzigen Spindelgewinde abzuweichen?
Man kann doch die neue Spindel genauso auslegen wie die alte mal war, oder z.b. die neue Spindel in M45 anfertigen und einen adapter auf das alte Gewinde mit anfertigen, als Reduzierstück....
sicher wäre es vernünftig, die Spindel dirket jetzt zu zerlegen und was neues zu machen, dazu fehlen mir aber entscheidende Dinge:
1. Zeit
2.Geld
3.Jemand der es machen kann

Denn alle meine "Metaller" haben zur Zeit eigene Sorgen und nicht die Möglichkeiten, mal eben ein Privatprojekt in der Grössenordnung einer Neuen Spindel und einer neuen Transmission durchzuführen.
Daher ist es doch vermutlich sinnvoller, erst einmal die Maschine in Gang zu bekommen, und ein wenig das Drechseln darauf anzufangen, bis man tatsächlich an den Punkt kommt, wo das Schlagen der Welle stören wird, statt die nächsten Jahre eine "Bauruine" in der Werkstatt stehen zu haben, mit der man gar nichts anfangen kann...oder liege ich da sooo falsch ?
Gruss, der Toby
Zuletzt geändert von toby250375 am 05.07.2009 - 23:43:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Ferdinand
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Beitrag von Ferdinand »

Hallo toby250375,

Nachdem, was ich an Stellmacherdrechselbänken gesehen habe, sind die orginalen Spindelgewinde recht klein, die Spitzenhöhe dafür sehr groß. Wenn man jetzt mit einem größeren Werkstück die Spitzenhöhe ausreizt und evtl. noch fliegend dreht, dann hätte ich persönlich Angst, die Spindel zu verbiegen. Desshalb habe ich mich dafür entschieden, der neuen Spindel ein größeres Gewinde zu verpassen. Muss man aber nicht zwingend :peace
Mit einem Adapter kommt fast zwangsläufig wieder ein wenig Ungenauigkeit dazu, auch wenn es sich normal nur um ein paar Hundertstel mm handeln dürfte.

Entschuldige, wenn es so geklungen hat, als ob ich dich zu irgendwas überreden wollte! Das war nicht meine Absicht! Ganz ehrlich, ich musste auch über ein halbes Jahr incl. Geburtstag und Weihnachten sparen bis ich genügend zusammengekratzt hatte. So lange waren mir die orginalen Teile auch gut genug. Immerhin sind die ein dreiviertel Jahrhundert so gelaufen :-)
Mit dem letzten Absatz hast du natürlich recht! Das mit deinen Metallern kann ich mir gut vorstellen, bei uns in der Region in und um Aschaffenburg, Einzugsgebiet Frankfurt, wird auch überall kurz gearbeitet und teilweise hört man schon, dass Werke geschlossen/verlagert werden sollen :-(. Vielleicht sagt dem ein oder anderen SAF oder Mahle was :-A

Viele Grüße :prost:
Ferdinand
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toby250375
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Beitrag von toby250375 »

Hallo Ferdinand,
Keine Bange, ich habe Dein Posting schon richtig aufgefasst.
Grundsätzlich besser wäre eben sicherlich eine neue Spindel machen, die Frage ist halt nur, ob bei einem Anfänger dieser Aufwand lohnt... ich habe mich ja schon ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt mit den Investitionen die ich bisher in diese Bank, das Zubehör und Werkzeug gesetzt habe, ohne sicher zu sein, das Drechseln wirklich was für mich ist.
Daher halte ich es für besser, erst mal ans drechseln zu kommen; wenn mir jetzt allerdings Leute sagen, mit einer derart unpräzise laufenden Bank sein Drechseln nicht möglich oder nicht vernünftig erlernbar, dann müsste ich mir das halt doch noch mal überlegen, man will sich ja nicht durch defekte in der Technik Frust ins Haus holen, der evtl den Spass an der Sache verdirbt und am Ende zur Aufgabe des Hobbys führt...
Gruss, der Toby
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toby250375
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Re: Keine Ahnung vom Drechseln ,aber ne Bank Restaurieren....

Beitrag von toby250375 »

Hallo alle zusammen.
Einige Jahre ist es her, das ich das Projekt meiner Stellmacherbank ins Leben gerufen habe.
Die Maschine ist am Ende mit FU und passendem Fi in Betrieb gegangen.
Die alte Spindel mit Spiel ist erst mal geblieben.
Die Bank hat aber nie wirklich "gearbeitet", weil einfach die Zeit fehlte.
Hier und da wurde mal ein wenig damit geschliffen und nachdem mein Drechselkurs bei der VHS ein Mal von mir verschwitzt wurde
und ein Mal abgesagt habe ich nur rudimentär und nach Buchanleitungen gedrechselt.
Nun wollte ich vor einigen Wichen mal wider einen Versuch wagen und musste fest stellen, das scheinbar mein FU mittlerweile defekt,
vermutlich tot gestanden, ist.
Ich weiß leider nicht mehr, wo ich den damals bezogen habe, aber es war ein gebracht-Kauf von jemandem, der die FU´s
direkt so aufgemöbelt und Programmiert hat, das sie für den Einsatz an einer Drechselbank geeignet waren.
Eine Reparatur eines so alten FU ist wohl nicht möglich, zumindest findet sich aktuell niemand, der dazu Willens ist.
Woher bezieht Ihr FU´s, wenn Ihr sie braucht?
Nehmt Ihr China Importe und programmiert selbst?
Kauft Ihr gebrauchte Markenware?
Oder kauft Ihr neue Markenware und geht richtig ins Geld?
Gibt es hier im Forum Menschen, die sich drauf spezialisiert haben
FU´s für Drechselbänke zu programieren, zu verkaufen und zu reparieren und so etwas anbieten?

Danke und liebe Grüße,
der Toby
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Nachtübernahme
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Re: Keine Ahnung vom Drechseln ,aber ne Bank Restaurieren....

Beitrag von Nachtübernahme »

Ja, so Menschen gibt es hier in Forum.
Z.b. der [mention]jockel[/mention]:

https://jockel-mechanik.de/
Grüße aus dem Wittelsbacher Land,
Tobias
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mascheck
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Re: Keine Ahnung vom Drechseln ,aber ne Bank Restaurieren....

Beitrag von mascheck »

Ich habe mehrere Parker AC 10 im Einsatz.

Google hilft bei der Suche.

Mit einem bisschen Ahnung von Elektrik und Elektronik kann man die einfach selbst anschließen und programmiern. Kien Hexenwerk.

Ansonsten würde ich auch den Jockel um Hilfe bitten.

Gruß Martin

Ich kann alles, bloß nix richtig :-L
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toby250375
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Re: Keine Ahnung vom Drechseln ,aber ne Bank Restaurieren....

Beitrag von toby250375 »

Ich habe mich jetzt mal bei youtube umgesheen und dann bei Ebay gestöbert.
Ich denke ich gebe entweder dem hier
https://www.ebay.de/itm/AC-380V-4-KW-Fr ... 4421563401
oder dem hier
https://www.ebay.de/itm/4KW-380V-5HP-HY ... 1195.m1851
eine Chance:

Die können beide vorwärts und Rückwärts, haben eingebaute Potentiometer und ein EMV- Filter ist scheinbar eingebaut.
Bremswiderstand und externe Schalter können angebracht werden.
Scheint mir ein guter Deal zu sein.
Ich tendiere dazu, den teureren zu nehmen und in ein Staubgefiltertes Wandgehäuse einzubauen. Dabei ist har abnehmbare Bedienteil ein hübsches Feature, das könnte man entweder auf die Aussenseite des Wandgehäuses anbauen oder direkt im eigenen Gehäuse an die Drechselbank montieren.

Danke und Grüße,
der Toby
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Holzpeter
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Re: Keine Ahnung vom Drechseln ,aber ne Bank Restaurieren....

Beitrag von Holzpeter »

toby250375 hat geschrieben: 21.03.2021 - 18:12:04
... Scheint mir ein guter Deal zu sein. ...
Hallo Toby,

Impressem, Rücknahmebedingungen und Bewertungen von den Anbietern hast Du gelesen?
...und dann hältst Du das für einen (voraussichtlich) guten Deal?

Und dann: Wozu einen 4 kW-FU für einen 2,2 kW-Motor.

Mein Rat: Lass Dir vom Jockel ein Angebot machen!
Vllt. bezahlst Du dann paar Euro mehr, bekommst aber was Vernünftiges, 'ne ordentliche Rechnung und Gewährleistung falls mal was ist....
Ich kenne keinen, der mit Jockels Arbeit unzufrieden wäre...

Hölzerne Grüße
Peter, der zwar mit Jockel bekannt ist, aber keinerlei Vorteile für diese Empfehlung bekommt
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
Friesenjunge
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Re: Keine Ahnung vom Drechseln ,aber ne Bank Restaurieren....

Beitrag von Friesenjunge »

Hallo Toby,

habe mir mal beide Angebote angesehen. Ein CE-Zeichen konnte ich nicht entdecken - wird dann wohl schwierig mit der Konformität für Europa.
Die dazugehörigen Bilder sind auch alle englisch beschriftet und somit erwarte ich auch, dass die Bedienungsanleitung in allen möglichen Sprachen,
aber wohl kaum in verständlichem Deutsch beiliegt. Lass es lieber.
Die anderen Tipps waren schon gut.

Beste Grüße
Alfred
Antworten

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