Ich könnte nicht widerstehen

Restauration alter Maschinen in Wort und Bild

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Volker
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Beitrag von Volker »

Hallo Jurriaan,

Du hast 2 Mails


Gruß

Volker
GEIGER gut, alles gut
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Also, wo bin ich jetzt:

- die Elektrizität ist ausgebaut. Es gab Kabel drin, die mit Klebeband repariert waren :no
- die Elektromotor, mit 1.5 kW und 1400/min, geht mir ein wenig zu schnell und ist ein wenig zu schwach. Ideal wäre 2.2 kW und 900/min, aber ich habe nür noch ein andere Motor, 4 kW und 700/min. Da die schon hier ist, werde ich die benützen und mit eine etwas größere Riemenscheibe einbauen. Da dieser Motor sehr groß ist, passt er nür ohne Lüfter in das Gehäuse. Da ich bei meine andere Drehbänke nie bemerkt habe das der Motor auch mal handwarm wird, werde ich vorerst mal die Temperatur messen. Wenn der Motor zu heiß wird, dann werde ich wohl extern ein Lüfter anbauen.
- für der Spindel habe ich innen zwei Planscheiben (eine am 200mm Dreibackenfutter), außen nür eine. Ein Mutter kommt diese Woche, damit ich sicher bin, ob es M48 ist.

Als nächste werde ich den Motor einbauen, damit die Rondlauf der Planscheiben vermessen werden kann. Die planscheiben sind aber wesentlich dünner als die schöne Flansche die Volker beschreibt (so etwa 10 mm) also werden, glaube ich, wohl neue benötigt sein.
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Heinz Hintermann
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Beitrag von Heinz Hintermann »

@lieber Jurriaan,
bin ja soo gespannt, wie es bei dir mit der Jonseret weiter geht!

Bislang habe ich leider keine Zeit mit meiner rum zu Spielen und zu Testen, ich benutze "nur" ihr wohlwollendes und geduldiges Bankbett.. für meine dringlichen Aufgaben die eben nur auf dieser edlen Dame zu bewältigen sind.
..ich liebe sie.. wirklich..:rose:
Und ich denke.. DU.. wirst sie auch noch lieben lernen, deine Fleurterei mit ihr, wird sich, ..sicherlich demnächst in glühende Liebe umwandeln., :mrgreen:
Und sag das, von mir gesagte, bitte nicht deiner FRAU! :prost:
Gruss Heinz

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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Heute habe ich die Welle der Motorwippe ausgebaut. Nach meine Erfahrungen mit Gibas war ich vorbereitet auf ein langes Prozess mit Kriechöl, feste Schrauben und viel Ärger.

War aber gar nicht so - in 5 Minuten war die 25 mm Welle raus. Morgen oder übermorgen kommen mein M48 Mutter und die neue Riemenscheiben (Taperlock).

Die alte Motor war ein Spezialmodell - die Motorwippe war im Gehäuse integriert.
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Gerd Hermann
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Beitrag von Gerd Hermann »

:klatsch:

Je weiter dein Projekt schreitet, destomehr wird mir meine Ahnungslosigkeit vor Augen geführt.
Einhergehend mit der Bestätigung, es richtig gemacht zu haben und dir die Maschine zur Restauration überlassen zu haben.
Bei dir ist sie in besten Händen.
Aber von Mal zu Mal werde ich schlauer und das liegt an deiner guten Berichtserstattung.
Also weiter so :maintor1:

Dann werde ich mich bestimmt auch einmal an einer niederländischen Drückbank versuchen.

Natürlich mit dir als Oberbaustellenleiter.

Gruss

Gerd Hermann
Bowls only......

Wenn mir Schalen einmal zu kompliziert werden, dann drechsel ich Chinesische Kugeln oder mach auf "Kreativ".
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Mein M48 Mutter sagt: M48 Gewinde! Sie paßt gut, nicht zu stramm aber auch ohne wackeln. Deshalb bin ich jetzt sicher: M48x5 Gewinde. Ein Riemenscheibe mit Taperlockadapter ist jetzt auch da, jetzt werde ich mal sehen wie ich die Motorwippe baue.
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uwe.hartlieb
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Beitrag von uwe.hartlieb »

Hallo Jurian,
bitte erklär, wie Du die Motorwippe baust, mir steht das auchh noch bevor.
Wenn ich ehrlich bin, hab ichs noch nicht verstanden.
Gruß Uwe
mit freundlichen Grüßen
Uwe
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Mehr Info zu meiner Kopfdrehbankmotorwippe:
viewtopic.php?t=21807

Mehr Info über Jockels Motorwippe:
viewtopic.php?t=18414 und
viewtopic.php?t=18044
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Heinz Hintermann
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Beitrag von Heinz Hintermann »

Hallo Jurriaan,

die Neugier zerrt.. wie läuft`s?
Gruss Heinz

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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Nahcdem ich dreimal versucht habe eine neue Motorwippe selber zu bauen (Lagergehäuse für ein 25 mm Welle sind etwas zu hoch, ein gerades loch 30 mm Durchmesser bei 20 mm Tiefe bohren in Holz ist nicht einfach etc etc) warte ich im Moment auf Teile, um ein Motorwippe aus Stahl zu machen (2x Gelenkkopf).

Ein FU ist da (Mitsubishi S500), ein Motor ist da, wenn die Drehbank erst einmal wieder motorisiert ist, dann werde ich mir den Spindel mal naher betrachten.
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Beitrag von Jurriaan »

Jetzt aber habe ich die Motorwippe gefertigt - ich habe ein 20 mm Stahlplatte und zwei Gelenkköpfe (Anschweißaugen) für Hydraulikzylinder benutzt. Da diese auch mit nicht 0,1mm genaue Ausrichtung gut arbeiten, hat das super geklappt. Als Motor habe ich ein 3 kW/900'er Modell benutzt, die 4kW war halt ein cm zu groß. Jetzt noch FU anbauen, und dann kann sie erst mal laufen.

Inzwischen denke ich immer noch über die Welle und deren Lagerung, und habe ich mich auch schon mal gedanken gemacht wie die Bank aussehen würde falls ich das Bett um 10 cm niedriger festschraube und den Reitstock um 10 cm erhöhe - es gibt da wünderschönes 50x50 mm Vierkantstahl mit h9 Toleranz auf Ebay, hmmmmm.....
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Endlich mal wieder was neues: die FU lauft.
Die erste hat nichts gemacht (ein Siemens 440 die noch während das Programmieren sich selbst aus- und wieder einschaltete, und nochmal, und nochmal - ziemlich kaputt also).

Ein Mitsubishi FR-E540 5.5K (also 5.5 kW) macht es besser, aber die Programmierung von Mitsubishi ist ziemlich fremd: Programmieren geht nür wenn PR.79 = 1, aber die Bedienung über mein Kästchen nür wenn PR.79 = 2. Also brauche ich für jede kleine Änderung zweimal eine Änderung in PR.79.

Mein Kästchen wird ein Links-Aus-Rechts Schalter haben, und ein Hase/Kröte Schalter (4s Anlaufen/Bremsen oder 30s), ein Drehpoti (10 Schläge) und ein 0-10V Voltmeter, worüber ich die Amperes in den Motor mal beobachten werde.

Für die Schalter habe ich, als Grobmotoriker, diese gefunden:

Bild

Die Schalter sind Staub (und sogar Öl) dicht und groß und lassen sich auch prima mit ein Griff oder Handschuhen benützen.

Das letzte was ich gelernt habe ist das die Magnete für so ein Kästchen 'Flachgreifer' genennt werden.

Das ganze dreht sich zwar noch nicht so sanft, aber es dreht sich!
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Beitrag von Jurriaan »

Hier noch mal einige Bilder:

Bild
Kästchen, mit 0-10V Digitaluhr, im Moment wird der Elektromotor mit 1 A gefuttert :-)

Ich brauche noch einiges an Beschriftung. Was brauche ich dafür? Dremel? Oder ein Graviergerät mit Wolframspitze?

Bild
Bild
Die Magnete am Unterseite sind zwischen zwei Gummiringe befestigt.

Bild
Die neue 3 kW/900 U/min Elektromotor auf ein 20 mm Stahlplatte

Bild
Bild
Ein Buchenklotz - für ein 50cm Schale und ein Euro. Das geht :-)

Bild
ein FU (Mitsubishi FR-E540 5.5 kW).
Vorsicht mit Parameter PR.12 (DC Injection Brake Voltage): bei meir als 12% steht diese Buchenklotz in 2-3 sekunden still.
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Hier mal ein Link http://www.google.com/patents?id=6ZhkAA ... 58&f=false zu dem originellen Patent, von R.S. Jacobsen 'Change Speed Transmission' 1937, USPTO nr 2157758

Schön um zu sehen das ein Patent aus 1937 ziemlich genau hier in diesen Jonsereds Drehbank reproduziert ist.
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Ich habe den Sicherungsring vom Kugellager abgeschraubt, und es sind SKF 6211A Kugellager. Made in Sweden - das mag ich bei einer Schwedischen Drehbank.

Also, 6211 ist 55x100x21 mm und 46 kN dynamisch/29 kN statisch.

Nun gibt es drei Wege damit ich eine Welle mache, die ich auch mit anderes, als das zur Bank gehörende Zubehör benützen kann:

1) an beide Seiten Adapter auf VB36-Bajonett.
Vorteile: Keine neue Welle, stabiles System
Nachteile: ich habe kein VB36 Zubehör, brauche also alles neu Kaufen/drehen lassen.
Da es von diese Spindelnase kein Muster gibt, wird das beim Drehen ein Problem sein, oder?

2) an beide Seiten nichts machen, und M48x5 behalten
Vorteile: Keine neue Welle, stabiles System
Nachteile: ich habe kein M48 Futter, brauche also alles neu Kaufen/drehen lassen und da es von diese Spindelnase kein Muster gibt, wird das beim Drehen ein Problem sein.

3) neue Welle mit M45x4.5 an beide Seiten Drehen lassen.
Vorteile: ich habe schon M45x4.5 Zubehör, und das kann man auch noch kaufen, zeitware sogar gebraucht und billiger. Die neue Welle wird dann auch hohl, und ein MK3 Konus vorne, damit ich auch Langsdrechseln und später Vakuumfutter benützen kann. Ein hohles Stück 42CrMo4 mit 90x930 mm habe ich schon (man sammelt....).
Nachteile: ich brauche eine neue Welle ($$$) und bei M45 braucht man hinter das Gewinde ein Zentrierbund mit 67 mm. Das heisst, ein neue Lagerung ist notwendig, mit Lager 70x100. Da gibt es 71914CD Schrägkugellager (70x10016, 35 kN dynamisch/34 kN statisch) aus der Hochgenauchkeitsreihe (wiederum $$), oder 61914 (normale Kugellager, 70x100x16, 24kN/21kN).

4) wie 3, aber mit VB36 Bajonett an eine Seite.
Da ich aber die Welle an beide Seiten benützen will, brauche ich dann noch 'ne Adapter für die andere Seite. Diese Option ist die teuerste.

Meine Fragen:

Können mir die Drehermeister mal sagen, wie einfach es ist einen Adapter oder Zubehör für ein unbekanntes Gewinde ohne Zentrierbund (M48x5, 10 Gänge) zu drehen, so dass es an meiner Drehbank genau rund läuft? Wenn das ein Problem ist, bleibt nur Lösung 3 oder 4 übrig.

Finde ich eine Hohlspindel so wichtig, dass ich dafür viel zahle oder nicht?

Ist es ein Problem, die bestehenden Lager durch entweder etwas schwächere (und teuere) Lager zu wechseln?
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Drehspan
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Beitrag von Drehspan »

Nabend Jurriaan
Meine Fragen:

Können mir die Drehermeister mal sagen, wie einfach es ist ein Adapter oder Zubehör für ein unbekanntes Gewinde ohne Zentrierbund (M48x5, 10 Gänge) zu drehen so das es an meine Drehbank genau rund lauft? Wenn das ein Problem ist, bleibt nür Losung 3 oder 4 übrig.

Finde ich ein Hohlspindel so wichtig, das ich dafür viel Zahle, oder nicht?

Ist es ein Problem, die bestehende Lager durch entweder etwas schẅachere (und teuere) Lager zu wechseln?
Es ist ja kein unbekanntes Gewinde wenn M48x5.
Genau laufen wird es nur wenn es auf Deiner Spindel gefertigt wird.

Hohlspindel ist immer vorzuziehen.

Lager wechseln dürfte wohl kein Akt sein.

Das einzige Problem was ich sehe ist, daß Du Dich für eine Lösung entscheiden mußt.
Weißt ja, wer die Wahl hat, hat die Qual. ;-)

Gruß
Drehspan
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen.
F. Schiller
Reinhold-S
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Beitrag von Reinhold-S »

Hallo Jurriaan,

ich bin zwar kein Dreher und schon gar kein Meister, aber bei Deiner Bank sollte der Rundlauf kein Problem sein, Du hast nämlich einen Support!

Nehmen wir an, Du behälst die eingebaute Welle, dann läßt Du Dir einen Flansch drehen, wobei die Passung (der Teil wo das Futter aufgesteckt wird) noch mit etwas Zugabe gedreht wird. Als erstes würde ich einen ganz feinen Span am Anlagebund der Welle abnehmen, die sieht so aus, als könnte sie das vertragen. Als zweites den Flansch normal fest aufschrauben und die Passung für das Futter genau passend nachdrehen. Dann hast Du den bestmöglichen Rundlauf! Der gesamte Flansch muss nicht unbedingt auf Deiner Spindel gedreht werden, es reicht - für Holzarbeiten sowieso - wenn er wie oben beschrieben auf der Spindel "nur" überdreht wird.

Wenn Du Dich nicht traust, das selbst zu machen, es wird sich sicher jemand finden, der das kann und die halbe Stunde Zeit hat. Als erstes sollte aber auf jeden Fall die neue Lagerung fertig sein!
Gruß und "Gut Holz"
Reinhold
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Und jetzt dann eine absolute Anfängerfrage: was für Metalldreheisendinger brauche ich dafür?
Es gibt die mit und ohne Plättchen und in sehr viel verschiedenen Formen.
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Tollkin
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Beitrag von Tollkin »

Hi,

für den einmaligen Gebrauch, würde ich mir einen HSS-Drehling besorgen (gibt es in jedem Werkzeughandel für ein paar €).
Auf deinem vorhandenen Schleifbock zurecht schleifen (Schneidenform so wählen das ein Längs- und ein Planschitt möglich ist).
Mit HSS kann man auch einen feineren Span abnehmen als mit HM, was für´s Passungen drehen von vorteil ist. Vor allem als ungeübter.

LG
Raymund
Reinhold-S
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Beitrag von Reinhold-S »

Jurriaan,

was Raymund geschrieben hat, dürfte beim Futterflansch wohl funktionieren, beim Anlagebund der Welle wird ein HSS-Drehstahl vielleicht nur ein paar Kratzer verursachen? Die Wellen sind in der Regel gehärtet.

Wenn Du unsicher bist, lass es doch einen Dreher machen. Vielleicht setzt Du eine Annonce in die Zeitung (Krant), oder setzte einen neuen Thread hier ins Forum, vielleicht meldet sich jemand, für den es nicht so weit ist.

Ich selbst habe mir am Samstag selbst einen Futterflansch gedreht für ein Metallfutter (hab eine kleine Metalldrehbank).
Da ich aber schon ein paar Sachen vorher auf der Metalldrehbank gemacht habe, hatte ich etwas Erfahrung, wenn auch im "doe het zelf" Verfahren. An die genaue Passung habe ich mich mit allerfeinsten Spänen herangetastet. Wichtig ist, dass die Stirnflächen absolut plan und im Winkel sind und auch die zylindrische Passung darf nicht kegelförmig sein. Am besten mit dem Bettschlitten arbeiten, falls das bei Deiner Bank möglich ist, ansonsten muss der Support genau eingestellt werden, dass alle Ecken und Winkel 90° besitzen.

Ganz ehrlich: Als erste Metalldreharbeit hätte ich mir das nicht zugetraut und ob ich es für jemand anderen machen würde, weiß ich auch noch nicht!
Gruß und "Gut Holz"
Reinhold
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Noch mal eine Frage: gibt es hier Kugellagerexperten - insbesondere diejenige, die sich mit SKF's Online Bearing Calculator auskennen?

Ich versuche, um zu erfinden, wie die Lagervarianten sich unterschieden.

Bei eine Masse von 20 kg auf 0.4 m Radius und 500 U/min wird mir bei eine andere Site (http://www.calctool.org/CALC/phys/newtonian/centrifugal) eine Centrifugal Force von 22 kN berechnet. Ich nehme mal an, eine Unwucht von 20 kg am Rand eine 80 cm Schale mit 500 U/min wäre wohl das Maximale um mit zu rechnen, oder?

Bei 22 kN Radial Load, 1 kN Axial Load, 500 U/min, MT33 Fett und 30 grad Temperatur sagt mir SKF:

61914 Lager hälten 68 Stunden

Mache ich da etwas Falsch?
Kann ich das interpretieren das solche Lager nür 68 Stunden mit ein solcher Unwucht laufe?




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jockel
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Beitrag von jockel »

Hallo Jurriaan,
deine Annahmen sind wesentlich zu hoch.

Eine punktuelle!!! 20kg Unwucht auf 0.4m Radius ist extrem viel. Das wird ein "normaler" Drechselrohling nie haben.

Desweiteren halte ich die 1KN =1000N=100Kg Axialkraft auch für stark übertrieben.

Dein Beispiel zeigt sehr gut:
Man kann alles Rechnen - das Problem dabei sind die Annahmen.
Einziger wirklicher Ausweg aus der Situatuion ist die Messung von Realdaten.
Leider leider kenne ich niemanden der so etwas bei Drechselbänken machen kann.
Interessant ist auf jeden Fall schonmal eine Hausnummer der möglichen Unwucht in Schalenrohlingen, das kann man auch Messen - ist nur leider auch viel Aufwand.


Ich schlage vor die Geschichte mit der Unwucht zu vergessen und einfach auf das 3fache Werkstückgewicht die Lager auslegen.

Gruß Jockel
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Aha. Mit andere Annahmen würde der Kugellager gleich 50,000 Stunden überleben. Es gibt Annahmen und bessere Annahmen, so scheint es mir.
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Beitrag von Jurriaan »

Ich habe die Lagerung über dem Bett ausgebaut.

Bild
Die Welle. Erst M48x5, dann M55x1 Feingewinde, dann 55 mm Lagersitz, dann 65 mm, und später 80 mm.
Die Öffnung im Gehause hat 150 mm und ist sauber rund gefräst. Darüber später mehr.

Bild
Alles was nicht fest am Gehause ist - geteilte Ring, Lagersitzring, Kugellager und Abdeckung. Die zwei Stifte haben mich sehr überrascht; da die Durchmesser diese Stifte hinten größer ist als das Gewinde das von aussen zu sehen ist, kann man diese geteilte Ringen nicht ausbauen ohne alles zu entfernen. Jetzt ist der Zweck diese geteilte Ringen mir völlig unklar.
Hier oberhalb das Kugellager ist ein Filzring, da wo die Welle 65 mm hat.

Bild
Bild
Bild
Die Ringen von allen Seiten.

Bild
Das Gehäuse hat beim Öffnung 25.5 mm Wandstärke, und innen noch Verstärkungsrippen

.Bild
Dieses Loch wird wahrscheinlich der Basis für die neue Lagerung. Peter (Eibchen) wird mir noch helfen mit ein Konzept. Ich bin gespannt.

Schau mal richtig gut, und sehe das meine Bank das Rad um die Geschwindigkeit ein zu stellen unten hat, und Heinz oberhalb der Geschwindigkeitsanzeige :??

Bild
Bild

Es scheint mir, als ob bei mir der Geschwindigkeitsanzeige bei mir besser zu lesen ist. Vielleicht ist die bei Heinz mal anders herum eingebaut?
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Heinz Hintermann
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Beitrag von Heinz Hintermann »

Sali Jurriaan,

danke dir für deine wertvollen Aussagen über diese Maschine!

Es ist tatsächlich so, dass dieses Teil verkehrt herum Eingebaut wurde.. :??
Muss mal aussbauen und sehen wie das Mechanisch überhaupt möglich war.
Dachte ja auch warum das so umständlich angeordnet wurde, aber nicht wirklich, so wie du, hinterfragt habe.
Man lernt nie aus, und bin froh, das du so einen schönen Bericht erstellst über das seltene Stück!
:klatsch: :prost:
Aber für mich eine neue und zugleich alte Baustelle.. muss da mal sehen, dass ich da noch durchschaue, und ordendlich Platz schaffen kann.
Jetzt brennts unter meinen Nägeln.. :-S

Bild
Bild

Jetzt 15 Min. später, muss ich sagen, dass es möglich ist!!!
Stellt sich für mich die Frage, was es bewirkt, ausser der umständlichen Ansicht der Geschwindigkeitsanzeige???
Hat es auch einen einfluss auf die Geschwindigkeiten???
Bin gespannt!
Gruss Heinz

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