Alte Drechselbank, kaum Erfahrung, viele Fragen

Restauration alter Maschinen in Wort und Bild

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EMKI
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Alte Drechselbank, kaum Erfahrung, viele Fragen

Beitrag von EMKI »

Hallo,

kurz zu mir:

Ich heiße Emanuel, bin 24 Jahre alt, wohne in Naunhof bei Leipzig, beruflicher Schreibtischheld, privater Häuslebauer und suche mir GRUNDSÄTZLICH nur TEURE Hobbys aus.

So bin ich Anfang des Jahres zum Drechseln gekommen.

Nun ist mir letzten Sonntag eine alte Guss Drechselbank über die Wege gelaufen. Diese war so preiswert (meine ich zumindest zu behaupten) das ich zuschlagen muss. Stand auch nur ca. 100km entfernt in Freiberg/Sachsen.

Die Bank kommt ursprünglich aus Colditz (ebenfalls Sachsen) gefertigt bei Paufler&Arnold. Diese Firma gibt es immer noch, verkaufen aber jetzt Rasenmäher und Fahrräder.

Hier die Bilder:

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Daten:

Bettlänge: 2 m
Spitzenhöhe: 38cm
Spindelgewinde: M50x5 (noch nicht ganz klar)
Motor: Zur Zeit noch Lichtstrom 1,1 KW
Gewicht: Ich schätze 500-600 kg

Nun die Fragen:

1. Was ist auf den ersten Blick von der Bank zu halten?

2. Die Bank ist ziemlich Laut, Liegt das Am Riemen oder an kaputten Lagern, oder muss das so?

3. Bei der Bank war ein Schlitten (Kreuzsupport??) mit dabei, war diese mal eine Metalldrückbank?
Auf dem Typenschild steht allerdings "Holzbearbeitungsmaschinen Paufler&Arnold Colditz/Sachsen"

4. Meine kleine Holzmann DB hat einen MK2 Konus, bei der großen kann ich den Mitnehmer auch in die Spindel stecken, hat diese dann automatisch MK2, laut Messschieber könnte es passen

5. Wie alt könnte die Bank sein, scheinbar hat Sie schon Kugellager, heißt das was?

So, mehr fällt mir auf anhieb nicht ein. Weitere Fragen kommen bestimmt.

Gruß
Emanuel
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Jurriaan
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Re: Alte Drechselbank, kaum Erfahrung, viele Fragen

Beitrag von Jurriaan »

1. Was ist auf den ersten Blick von der Bank zu halten?

Ein Traum.

2. Die Bank ist ziemlich Laut, Liegt das Am Riemen oder an kaputten Lagern, oder muss das so?

Hol man den Riemen vom Motor, damit nür den Motor dreht. Immer noch Laut? Dann sind es die Motorlager. Ansonsten wenn beim Spindel nichts anlauft, wohl eher die Spindellager.

3. Bei der bank war ein Schlitten (Kreuzsupport??) mit dabei, war diese mal eine Metalldrückbank?

Wohl eher nicht, früher (heute nür sehr wenige) gab es Modelldrehbänke womit Modelle für Gießereien usw gedreht würden. Eine Drückbank mit 38 cm Spitzenhöhe würde noch mal 'ne Nummer schwerer sein.

4. Meine kleine Holzmann DB hat einen MK2 Konus, bei der großen kann ich den Mitnehmer auch in die Spindel stecken, hat diese dann automatisch MK2, laut Messschieber könnte es passen

Wenn es nicht wackelt, dan passt es.

Wie alt sie ist, weiß ich nicht. Aber wesentlich ist das auch nicht, oder?

War noch vieles an Zubehör dabei (Planscheiben, evt. soger ein Futter) ?
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schwede
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Beitrag von schwede »

Servus Emanuel,

zu 1:
Die hätte ich auch genommen!
Glückwunsch, da hast du ne gute Basis um was Feines draus zu machen!
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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stroker
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Beitrag von stroker »

Hallo !


Ich sehe da einige Übereinstimmungen !

viewtopic.php?t=25277


MfG Michael
WOLLI2000
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Beitrag von WOLLI2000 »

Herzlichen Glückwunsch!!!

Ich habe auch auf die Bank in der Bucht geboten, doch könnte mir der Verkäufer, der sie für seinen Vater (Schlaganfall) veräußerte keine Angaben zu Spindelgewinde, Spitzenhöhe etc. machen.

Wegen der großen Entfernung habe ich dann leider die Finger lassen müssen.

Dir auf alle viel Spaß mit dem Traumstück.

Martin
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Erick
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Beitrag von Erick »

Hallo Emanuel
Ich kann nur zu Frage 1 und 2 etwas schreiben.
1. Von so einer Drechselbank ist sehr viel zu halten, Klasse.
2. Ein Freund von mir hat auch einen Flachriemenamtrieb an seiner Drechselbank und die läuft seit über 20 Jahren wunderbar leise.
Gruß Erick
Holz und Deine Welt hat wieder ein Gesicht
EMKI
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Beitrag von EMKI »

Hallo,

Jurriaan:

Den Riemen hatte ich schon einmal ab, Der Motor läuft ziemlich leise.
Der Riemen "flattert" beim laufen. Kann es sein das dieser zu schlaff ist oder das er ein wenig Pflege oder so brauch.

Lagerspiel habe ich keines festgestellt. Wie stelle ich das überhaupt fest? Ich habe nur versucht ob ich die Spindel nach oben oder unten oder für längst wackeln kann. Kann ich mit einer Messuhr ungenauigkeiten feststellen?

Oben am Spindelkopf habe ich zwei Schmiernippel. Kann es sein das das Fett, welches noch reichlich vorhanden ist, einfach alt ist und neues Fett die Lager beruhigen würde?

An Zubehör waren nur einige Drehstähle und ein Spundfutter dabei.

stroker

Stimmt, gerade der Reitstock hat auffallende Ähnlichkeit. Danke für den Hinweis.

WOLLI2000

Ich wollte gar nicht glauben das ich die Bank zu dem Preis bekommen habe, ich suche immer noch den Haken :mrgreen:

War nicht gerade angenehm dem alten Herrn die Drechselbank abzunehmen. Der hat seine Maschienen geliebt.


Nächste Fragen:

Erick sagte das ein Riemenantrieb leise läuft.
Lohnt es sich dennoch auf Rippenriemen umzurüsten? Welchen Vorteil hätte ich?
Gewollt ist es nicht unbedingt?

Ziel ist es, die Bank erst einmal soweit zum laufen zu bringen das die Nachbarn mich nicht lynchen wenn ich die anwerfe und das ich ohne Gehörschutz entspannt arbeiten und vor allem üben kann.

Grüße

Emanuel
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Wenn den Riemen flattert, eiert entweder eine Riemenscheibe (am besten nachmessen mit Messuhr) oder ist der Riemen nicht gerade. Ich habe auch Flachriemen in meine Geiger, und das dreht sich sehr leise. Es kann natürlich auch sein das zu reichlich Fett vorhanden ist. Wenn du die Möglichkeit hat, wäre ein kleines Youtube Video auch nicht schlecht, damit die richtige Maschinenflüsterer hier vielleicht gleich sagen wo du ein Problem hast. Steht die Maschine schon genau gerade? Ein bisschen Kork oder so als Unterlage wird deine Nachbarn freuen so lange sie noch laut ist.

Rippenriemen würde zwei neue Riemenscheiben (kostet einiges!) + Ausbau der Welle meinen, ich würde erst mal drechseln es sei denn, etwas ist endgültig kaputt.
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EMKI
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Beitrag von EMKI »

Hallo,

naja die Riemenscheiben auf dem Motor waren nicht richtig festgezogen. Ich denke die werden eiern. Werde es mal nachmessen. Können sich diese verziehen?

Woher weiß ich das ich zuviel Fett habe?

Kann bei defekten Lagern die Welle einlaufen?

Die Maschiene steht meiner Meinung nach gerade (kippelt nicht), das mit dem Kork werde ich trotzdem versuchen.

Ich werd mal ein Video machen.


Gruß

Emanuel
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Hat das festziehen geholfen?

Zu viel Fett - dann werden die Lager warm/heiß bei niedrigen Geschwindigkeiten auch ohne Belastung.

Ich glaube das bei defekten Kugellager das Geräusch wohl eher kommt als eine eingelaufene Welle, viel eher.

Das mit dem Kork ist nür während die Lärmursache noch gesucht wird, natürlich!
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Drehspan
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Beitrag von Drehspan »

Hi Emanuel
Lohnt es sich dennoch auf Rippenriemen umzurüsten? Welchen Vorteil hätte ich?
Gar keinen. Nur Kosten.


Gruß
Drehspan
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F. Schiller
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Helmchen
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Beitrag von Helmchen »

In welchem Zustand ist das Fett an der Maschine?
Nicht dass das Fett evtl hart ist und deswegen nicht mehr richtig schmiert


Gruß
Thomas
Manch einer fasst sich an den Kopf und greift ins leere (Heinz Erhardt)

Hier sind auch mal etwas andere Werke zu finden
www.holzweger.de
https://www.youtube.com/channel/UC1haFZ ... HYkT11u0Dg
EMKI
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Beitrag von EMKI »

Drehspan hat geschrieben:
Lohnt es sich dennoch auf Rippenriemen umzurüsten? Welchen Vorteil hätte ich?
Gar keinen. Nur Kosten.

Danke für die ehrliche Antwort. Dann leg ich diesen Gedanken zur Seite.



Das Fett in den lagern ist schwarz aber so wie fett sein sollte.

Das festziehen der Riemenscheiben auf der Motorwelle hat geholfen, ich habe dennoch das gefühl das diese eiert.

Ich kam die Woche immer erst spät heim. Ich werd mal sehen ob ich Sonntag Zeit finde die Geräusche zu untersuchen. Da mache ich auch Foto´s von den Lagern.

Frage:

Hätte ich Gleitlager, könnte ich am Spindekopf die obere Hälfte von der Spindelführung wegklappen oder eine Art Halbschale abschrauben (schwer zu beschreiben was ich meine) richtig?

mfg

Emanuel
Reinhold-S
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Beitrag von Reinhold-S »

Hallo Emanuel,
als Liebhaber alter Gußbänke kann ich Dir zu diesem Fang nur gratulieren. Es sollte wenig kostenintensiv sein, das gute Stück wieder auf Vordermann zu bringen.

Was die Riemenscheiben anbetrifft:
Ich selbst arbeite mit zwei Spindelstöcken, die Flachriemen besitzen. Das geht sehr gut, die Riemen laufen leise, keine Probleme, umrüsten würde ich da auf keinen Fall. Da hat Drehspan - wie eigentlich immer - recht! Ich würde zu einem neuen Endlosriemen raten. Den kannst Du dann über die Spindelriemenscheibe ziehen, wenn Du die Spindel auseinander baust.

Ob Motor- oder Spindelriemenscheiben richtig laufen, sieht man am besten, wenn man einen Gegenstand (z.B. einen 90° Schreinerwinkel) so anbringt, dass dieser sich ganz nah an der Scheibe seitlich und auch radial befindet. Wenn man nun die Scheibe mit der Hand dreht, kann man am kleinen Spalt zwischen Spindel und dem Winkel jede axiale oder radiale Abweichung erkennen.

Gleitlager wurden eher für langsamer laufende Bänke z.B. Metalldrehbänke oder Kopfdrehbänke (VB36) verwendet. Mit Deinen Wälzlagern bist Du gut bedient.
Das Fett in den lagern ist schwarz aber so wie fett sein sollte.
Allerdings sollte das Fett in den Lagern nicht unbedingt schwarz werden. Das könnte z.B. ein Hinweis auf Metallabrieb im Lager sein. Es ist meist kein allzu großer Kostenfaktor, die Lager zu tauschen, am besten gegen geschlossene Lager, dann ersparst Du Dir das Schmieren. Interessant wäre auch zu wissen, welche Lager verbaut wurden, z.B. Schrägkugellager?

Ich empfehle Dir, auf jeden Fall den Spindelstock auseinander zu bauen, dann kannst Du auch erkennen woran es liegt wenn irgendwas eiert.

Viel Spaß beim Restaurieren und Drechseln wünsche ich Dir!
Gruß und "Gut Holz"
Reinhold
EMKI
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Beitrag von EMKI »

Hallo,

nun zum Sonntag abend gibt es neue Fragen und Erkenntnisse:

zu den Geräuschen

Ohne Riemen läuft der Motor normal. Nur kurz nach dem Starten und kurz vor dem bremsen hört man ein Ratschen/Knarzen.

Mit Riemen macht der Motor schlimme Knarzgeräusche. Problem ist auch das ich den Riemenscheibenblock nicht richtig fest bekomme. Dieser löst sich immer wieder. Wie kann ich diese noch klemmen, nur mit der Schraube? Der Mitnehmer ist selbstverständlich vorhhanden.

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zu der Spindel

Das Spindelgewinde kam mir etwas seltsam vor. Es sah so aus als ob eine Adapter drauf sitzt.
Also habe ich versucht diesen abzuschrauben. Erfolgreich. Darunter war ein Feingewinde. Diese hat einen Durchmesser von 35mm.
Wozu das?

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Bild
Bild

zu den Spindellagern

Ich habe heute einmal an den Riemenscheiben gerüttelt, ich merke ein deutliches Spiel. Da die Lager auch rauschen würde ich diese gern tauschen. Macht das Sinn? Ich denke auch das zu viel Fett in den Lagern war und diese dadurch verschlissen sind.

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(auf dem zweiten Bild ist etwas abgeplatzt, Schlimm?)

Folgende Beschriftungen konnte ich finden:

Vorn: 6310 Z URB (oder E)
Hinten: 30307 (oder Z)

Sind dies gängige Lager, und vor allem Was für Lager?


Bild

Zuviel Fett?

Fragen, Fragen, Fragen....

Grüße

Emanuel
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jockel
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Beitrag von jockel »

Hi Emanuel,
die Lager sind Standardlager also 6310 ist ein Rillenkugellager und 30307 ist ein Kegelrollenlager.

Ja die Abplatzung ist schimm, das Lager kannste entsorgen.

Das Spindelgewinde ist murks, ich sehe noch nicht mal einen Anlaufbund o.ä.
Gruß Jockel
Die Spuren der Vergänglichkeit sind Qualität!
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Beitrag von Drehspan »

Nabend Emanuel

Da hat der Jockel recht, das Gewinde ist Murks.
Wozu hinten ein Kegelrollenlager verbaut ist, erschließt sich mir auch nicht.
Ist also die Ursache für die Laufgeräusche gefunden.
Da wird wohl eine neue Spindel erforderlich sein. Hat den Vorteil, Du kannst
gleich Dein Wunschgewinde drauf machen lassen.
Lager empfehle ich vorn Schrägkugellager 3310-BD-2HRS-THV, das ist 44,4 breit.
Falls das zu viel ist, kann man den Deckel anpassen. Hinten das selbe, 62307-2RSR
das ist 33 mm breit.
Da kommen Kosten und Arbeit auf Dich zu. Aber wenn fertig dann tolle Bank.

Gruß
Drehspan
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F. Schiller
Dohle
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Re: Alte Drechselbank, kaum Erfahrung, viele Fragen

Beitrag von Dohle »

Jurriaan hat geschrieben:

Wenn es nicht wackelt, dan passt es.
:-L :-L :-L :-L :-L :-L :-L :-L
Lieben Gruß und nicht böse sein,
Michael
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Beitrag von EMKI »

Hallo,

Die Drechselbank bekommt eine neue Spindel und Lager.

Nun habe ich immer noch das Problem mit dem Motor.
Diese hat 1,1 KW und 2830 upm. Das ist meiner Meinung nach zu schnell.

Außerdem möchte ich früher (eher später ;-) ) auf FU umrüsten.

Ob ich einen 380V Anschluss in meine Werkstatt legen kann klärt sich nächste Woche.

Ich habe nun mal meine Fühler nach einem neuen Motor ausgestreckt.

Erst hatte ich 1,5kw im Blick. Sollten es lieber 2,2kw sein? 38cm Spitzenhöhe geben ja einige Möglichkeiten frei.

Nun habe ich diesen Angeboten bekommen

Bild

Taugt der was? Sollte man zuschlagen?

Gruß

Emanuel
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

Der Motor ist natürlich ein guter Motor, aber wichtiger als die Marke wäre natürlich die Drehzahle die Sie haben möchten, und ob das geht mit dieser Motor und die Riemenscheiben. Ich weiß ja nicht, ob bei der neue Spindel auch neue Riemenscheiben kommen?

Wenn Sie die 380 mm Spitenhöhe wirklich ausreissen möchten, dann rate ich zu Nenndrehzahlen bei 3 Übersetzungen von etwa 400, 800 und 1200 U/min. Mit FU (zB 20-60 Hz) wird das dann 160-480, 320-960 und 480-1440 U/min. Für Schreiber natürlich nicht ideal, wenn die ausdrücklich auch gewünscht sind, dann eher 400/800/2000 (wobei die hochste Übersetzung dann 800-2400 U/min dreht).

Dann kommt die Frage: von 1400 U/min (Motor) zu 400 U/min (Spindel) brauchst du eine Übersetzung von 1:3,5, also bei einer Riemenscheibe von etwa 60 mm beim Motor eine Riemenscheibe von 210 mm beim Spindel. Passt das? Von Vorteil wäre natürlich auch, wenn die Riemenlänge immer gleich bleibt, damit der Motor bei jeden Übersetzung am gleiche Stelle hängt - eine Abdeckung vom Riemen ist dann viel einfacher.

Letztendlicht habe ich für mein Geiger (300 mm SH) ein 900 U/min motor gekauft, und für mein Kopfdrehbank sogar eine 700 U/min.
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Beitrag von EMKI »

Hallo,

geplant sind schon sachen wie Schalen usw., Schreiber würde ich wenn dann wohl auf der kleinen Tischdrechselbank machen welche ich bisher nutze.

Als einzigen Vorteil von einer geringeren Drehzahl sehe ich gerade nur das ich bei 900 upm eine Übersetzung von 1:2,25 brauche um von 900upm Motor zu 400 Spindel zu kommen richtig?

In den unzähligen Threads zu Motoren habe ich auch gelesen das bei langsam drehenden Motoren das Anfansdrehmoment mit FU bei niedrigen Drehzahlen besser ist.

Welchen Vorteil hat es noch?

Sollte ich einen neuen Motor mit 2,2kw und 900upm (oder halt 1400) zu 50€ nehmen oder ist der Preis nur normal?

mfg
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Jurriaan
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Beitrag von Jurriaan »

EMKI hat geschrieben:
Als einzigen Vorteil von einer geringeren Drehzahl sehe ich gerade nur das ich bei 900 upm eine Übersetzung von 1:2,25 brauche um von 900upm Motor zu 400 Spindel zu kommen richtig?
genau
In den unzähligen Threads zu Motoren habe ich auch gelesen das bei langsam drehenden Motoren das Anfansdrehmoment mit FU bei niedrigen Drehzahlen besser ist.

Welchen Vorteil hat es noch?
Noch mehr? Keine, aber ein Vorteil ist genug :mrgreen:
Sollte ich einen neuen Motor mit 2,2kw und 900upm (oder halt 1400) zu 50€ nehmen oder ist der Preis nur normal?
50€ für ein neuen Motor mit 2.2 kW und 900 U/min wäre eine sehr guten Preis, scheint mir.
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Beitrag von EMKI »

Hallo,

ich hole das Thema mal wieder hoch da es nun aktuell wird (man beachte bitte die 3 Jahre die es gedauert hat)

Der Spindelstock ist überarbeitet auf den Weg zurück nach Naunhof. Er hat eine kleine Odyssee hinter sich aber das ist eine andere Geschichte.

Da es nun an die erste Inbetriebnahme geht habe ich nun folgendes Problem.

Die Drechselbank wackelt aufgrund von Bodenunebenheiten.
Ein extra Fundament gießen ist erst einmal keine Option da die Werkstatt zeitnah vergrößert wird.
Maschinenfüße fallen aus da die Füße zwar Bohrungen haben, aber diese sind Außermittig und ich habe Sorge das der Guss bei falscher Belastung bricht.

Folgende Übergangslösungen habe ich mir überlegt:

1.Entkopplungsmatten vom Fließenleger (die hätte ich noch da) um Unebenheiten auszugleichen.
2.Eine Dicke Gummimatte zugeschnitten und druntergelegt
3. Nen bissl höher könnte die Bank sowieso stehen, Einfach zwei Kanthölzer drunter schrauben?

Was macht am meisten Sinn?

beste Grüße

Emanuel
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Beitrag von Jurriaan »

Wenn Kantholzer passen, etwa so:

viewtopic.php?t=12307

zum Beispiel?[/url]
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Beitrag von Reinhold-S »

Hallo Emanuel,

schön, dass der Spindelstock überarbeitet wurde.
Zu Deinem Problem kann ich Dir sagen, wie ich es mit meinen Gußbänken gelöst habe:

Als Erstes ist es gut zu wissen, dass das Bankuntergestell aus Guß gut ausgerichtet, d.h. verzugsfrei stehen sollte. Am besten also mit der Wasserwaage arbeiten. Bei mir war auch der Boden uneben. Ich habe die Bank auf zwei Kanthölzer gestellt, die quer zum Bankbett verlaufen und vorne und hinten jeweils ein bischen überstehen. Die Bank steht allerdings nur auf 4 kleinen Flächen: Wichtig ist, das Holz zwischen den Auflagepunkten auszuklinken, d.h. ausfräsen, aussägen o.ä. Damit vermeidet man, dass die Kanthölzer über Bodenerhöhungen kippeln. Die Kanthölzer sind natürlich an den Füßen festgeschraubt. Vor dem Aufbringen der Drehbankgarnitur (Spindelstock ect....) das Untergestell ausrichten. Größere Unebenheiten habe ich mit Sperrholzplatten, kleinere mit alten PVC Bodenfliesen ausgeglichen.

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Gruß und "Gut Holz"
Reinhold
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