Meine neue Anschaffung

Restauration alter Maschinen in Wort und Bild

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kahlgrund-drexl
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Meine neue Anschaffung

Beitrag von kahlgrund-drexl »

Hallo zusammen,

ich bin Werner und schon seit längerem Mitglied im Drechsler-Forum. Bisher habe ich eine kleine
Elektra-Beckum Drechsel-Maschine. Seit letzter Woche bin ich stolzer Besitzer der abgebildeten
Drechselbank, die ich nun restaurieren möchte. :-)

Kurz ein paar Daten dazu:

Länge: 225 cm
Spitzenhöhe: 30 cm
Spitzenweite: 135 cm
Aufnahmegewinde-Ø: 55,85 mm x 3,9 mm Rechts
Auf der Welle ist noch ein Innengewinde mit Ø: 22 mm
Links auf der Außenseite ist noch ein Gewinde mit Ø 41 x 2,1 mm Links
Motor: Bauknecht 1,5kW, 1420 U/min

Deshalb habe ich an Euch ein paar Fragen:

- Kann jemand vielleicht sagen, um welches Fabrikat es sich handeln könnte?

- Ich möchte die Maschine zunächst einmal entrosten und dann den Anstrich
erneuern. Dazu will ich nach dem Entrosten die tieferen Stellen spachteln.
Dann kommt eine Korrossionsschutzgrundierung drauf. Zum Schluss be-
kommt das gute Stück noch ein Farbfinish in Saphirblau und Licht-Grau.
Ist die Reihenfolge erst spachteln dann grundieren richtig oder ist es um-
gekehrt?

- Auf der Außenseite des Spindelstocks ist noch ein Gewinde angebracht
( Ø 41 x 2,1 mm Links ). Darauf ist noch mal eine Mutter mit AG die in
den Spindelstock geht. Auf dem einen Bild kann man noch eine runde
Aufnahme erkennen. Könnte es vielleicht sein, dass es sich hier um eine
Aussendrehvorrichtung handelt?

Ich bin zwar leidenschaftlicher Hobby-Holzwerker aber kein Maschinenbauer.
Deshalb bin ich für alle weiteren Tipps zur Restauration dankbar.

Ich bin gespannt und bedanke mich schon mal im voraus für Eure Antworten.

Viele Grüße aus dem Kahlgrund

Werner :danke:

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jockel
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Beitrag von jockel »

Hi Werner,
die Maschine schaut nach einer soliden Basis aus!

Der Hersteller dürfte sehr schwer zu ermitteln sein, ohne jeglichen Hinweis auf der Maschine.
In der Zeit gab es sehr viele kleine Hersteller.

Ob der Spachtel direkt auf das blanke Gusseisen soll hängt letztlich vom Hersteller ab, in Normalfall wird immer erst grundiert.

Das Gewinde links am Spindelstock ist nur für die Vorspannung der Lager gedacht.
Auf dem Bild sieht man nur eine sog. Wellenmutter die muss gekontert werden - wenn innen keine weitere vorhanden ist fehlt eine (Kontermutter).

Gruß Jockel
Die Spuren der Vergänglichkeit sind Qualität!
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Werner ,
wenn du damit drechseln willst würde ich die Bank nur saubermachen und mich dann der eigentlichen Restaurierung widmen . Wenn das Teil in eine Loftwohnung zum angucken soll ( wie zur Zeit alte Hobelbänke ) , kannst du es ja in Regenbogenfarben bemalen :prost: . Ich kaufe aus Prinzip keine alten Maschinen die übergestrichen wurden , man sieht keine Abnutzungsspuren usw. . Außerdem wird da vom Verkäufer meist übel gepfuscht .
Die Drechselbank ist nicht schlecht da sie Kugellager hat . Das Feingewinde links ist wohl zum Einstellen des Gewindespiels und sicher nicht zum Aufschrauben von Futtern gedacht .
Eine wirkliche Verbesserung der Bank könnte darin bestehen die Spindel zu durchbohren und einen MK - Konus einzudrehen , eintscheidend für die Machbarkeit wäre die Stärke der Spindel . Ich würde die Spindel ausbauen , dann sieht man weiter .
Grüße
Andreas
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lowolds98
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Beitrag von lowolds98 »

Hallo Werner,
eine sehr schöne Bank hast du da - so wie sie ist! ;-)

Diese Optik/Patina ist doch nicht mit Geld zu bezahlen, dieses "gelebte" willst du unter irgendwelchen neuen Lacken verstecken? Ich wäre heilfroh wenn meine alte Gußbank so wäre und nicht irgendwann mal von einem Banausen in 70er-Jahre Toilettengrün übergepinselt wäre. Na gut, ist wie immer Geschmackssache, ich persönlich würde das niemals tun, selbst wenn Sandstrahler und Lackierer mir ihre Arbeit inkl. Material kostenlos anbieten würden....

Auch wenn ich den Hintergrund auf dem ersten Bild sehe und die Bank dort in das Gebäude einzieht, passt das doch noch besser mit der Patina.

Von den Bildern zu urteilen würde ich das ganze reinigen, losen Lack mit der Hand(!)drahtbürste locker abbürsten und dann Leinölfirnis auftragen, gibt eine sehr schöne Optik, könntest du ja an irgendeiner Stelle mal testen obs dir gefällt. Vorausgesetzt die Lager sind in Ordnung (ansonsten die halt auch tauschen) einen neuen Riemen, ein M33-Adapter und das für Lack/Material/Arbeit gesparte Geld in einen FU + optimierte Handauflagen von Jockel (sehr zu empfehlen) investieren - schwupps hast Du eine 1A-Drechselbank die wenig Wünsche offen lässt :prost:

Gruß
Andreas

P.S.: Im KFZ-Bereich wird bevorzugt aufs blanke, angeschliffene Blech gespachtelt. Allerdings ist das eigener Erfahrung nach für manche Lackierer auch eine Religionsfrage, ähnlich wie Drechseleisen nass o. trocken schleifen :mrgreen: Soll heißen, manche Lackierer spachteln auch auf die (Sperr-)Grundierung weil sie es schon immer so gemacht haben...
Genießt die Zeit zwischen den Windeln!

Schon mal was von Leinöl gehört? Leinöl Richie?
kahlgrund-drexl
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Beitrag von kahlgrund-drexl »

Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank für die schnellen Antworten. Das mit der Patina ist ein
guter Gedanke. Vielleicht lasse ich das gute Stück auch bis auf das Ausbessern
der Roststellen so wie sie ist.

Sobald die Maschine an Ort und Stelle steht werde ich mich wieder melden.
Jetzt heißt es erst einmal ein paar Umbauarbeiten in der Werkstatt zu machen
und Platz schaffen.

Gruß und schöne Ostern

Werner :danke:
Klotzkopf
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Beitrag von Klotzkopf »

gegen Flugrost hilft Stahlwolle
Die gibts von ganz fein bis grob

Hilft das nicht mehr, geht auch Schleif-vlies z.b. in 120er Körnung
Das schrubbt nur den Rost weg und lässt die Macken stehen.
Have fun
Make chips

Helmut L
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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Hallo Kollegen

Ich würde es einfach Glasperlen oder Trockeneisstrahlen lassen. Kostet nicht die Welt und ist im Nu fertig, bevor man da mit Schleifpapier ect. Stunden mit schleifen verbringt.
Nur meine unbedeutende Meinung

Gruß Robert
eibchen
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Restaurieren

Beitrag von eibchen »

Hallo Restaurierer,
Bearbeitete Flächen mit Stahlwolle und Körpereinsatz als sportliche Leistung , bitte nie mit Schleifmittel bearbeiten.
Rohgussflächen mit Winkelschleifer und Drahtbürste unterschiedlicher Härte flott säubern .
Chemie zieht immer auch in den porösen Guss ein, würde ich niemals machen
Gruß aus dem Erzgebirge
Peter / eibchen
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