Alte Kirchner Leipzig Bandsäge und eine Frage

Restauration alter Maschinen in Wort und Bild

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Anders76
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Alte Kirchner Leipzig Bandsäge und eine Frage

Beitrag von Anders76 »

Hallo zusammen,

passend zu meiner alten Drechselbank habe ich mir nun auch noch eine alte Kirchner Bandsäge, BJ vermutlich Anfang des letzten Jahrhunderts, zugelegt.
Zum Transport habe ich alles soweit auseinander gebaut und bin nun gerade wieder mit dem Zusammenbau beschäftigt.

Dabei sind mir nun diese beiden Lager (letzte beiden Bilder) des oberen Laufrades aufgefallen. Dies scheinen Bronze-Gleitlager zu sein die auch noch recht gut aussehen.
Allerdings kann ich nicht erkennen womit die geschmiert werden / wurden.

Kennt jemand von euch diese Art von Lagern und kann mir sagen was da als Schmiermittel reinkommt?
Obendrauf liegt einfach nur ein Deckel, innen drin kann ich noch einen Bronze-Halbring erkennen, der lose auf der Welle liegt.
Muß das so sein? Wofür ist dieser Ring denn da?

Danke und Gruß,

Anders

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Filarmonicafreak
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Beitrag von Filarmonicafreak »

Hallo,

In dem Trichter oberhalb des Lagers kommt ein Maschinenöl, Motorenöl sollte auch funktionieren.
Bitte nie Fett, sollte Fett drin sein solltest du es entfernen.
Anders76
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Beitrag von Anders76 »

Super, das werde ich mal probieren. Hatte gestern Abend schon mal Nähmaschinenöl versucht, das kam aber an der Welle wieder raus. Ist vermutlich zu dünnflüssig.

Danke,

Anders
Filarmonicafreak
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Beitrag von Filarmonicafreak »

Es sollte eine Art Dichtung aus Filz vorhanden sein, das Öl wird immer etwas laufen, am Anfang würde ich alle 1-2 Wochen Öl nachfüllen bis du weißt wie lang es sich hält.
Ich schätze einmal die Woche war vorgesehen wenn die Maschine dauerhaft läuft
Anders76
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Beitrag von Anders76 »

OK, dann were ich mir das noch mal genau ansehen. Eine Filzdichtung habe ich bisher nicht erkennen können.

Danke,

Anders
UriStefan
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Beitrag von UriStefan »

Das ist normal, daß in den alten Maschinen das Öl "durchläuft". Wurde halt täglich geschmiert.
Heute kennt man das ja nicht mehr und nehmen Fett. Die Lager sind aber für Öl konstruiert.

Gruß

Stefan
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Jesse
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Beitrag von Jesse »

Hallo Anders,

Nähmaschinenöl ist zu dünnflüssig. Da gibt es besseres. Ich nehme in Ermangelung eines dickflüssigen Öles Kettensägen Haftöl. Das schmiert auch, läuft aber nicht so schnell durch. Frag mal Jockel oder Drehspan, die sind doch Spezialisten für alte Lager.

Gruß Jesse
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Jesse hat geschrieben:
....Ich nehme in Ermangelung eines dickflüssigen Öles Kettensägen Haftöl.
Hallo Jesse,

da kann man nur hoffen, dass Du kein Bio-Öl verwendest.... :-S

Hölzerne Grüße
Peter :-)
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Jesse
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Beitrag von Jesse »

Hallo Peter,

ne, mit Bioöl habe ich es hier nicht so. Hättest Du einen Vorschlag, welches Öl geeignet ist?
Und wo man kleine Mengen bekommt?

Wäre Dir dankbar.

Gruß Jesse
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Holzpeter
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Beitrag von Holzpeter »

Hallo Jesse,

ich hatte mal zusammen mit meinem Kollegen nach Gleitlager-Öl für spezielle geräuscharme und sau teure Gebläse-Motoren gesucht.
So richtig schlau sind wir aus den verschiedenen Beschreibungen nicht geworden...
Außerdem gabs die Öle nur in Kleinstgebinden zu Apothekerpreisen oder eben fassweise :motz:
Wir suchten etwas im 1-Liter-Bereich.

Ich persönlich würde es bei 'ner alten BS mit einfachem Motoröl versuchen.
Solange das Öl nicht heraussuppt und das Lager nicht heiß wird, sollte mMn alles o.k. sein.
Wenn Dein synthetisches Haftöl sich so verhält, sollte das auch gut sein - denke ich.
...ich bin aber diesbezüglich kein Fachmann...

Hölzerne Grüße
Peter :-)
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Anders ,
ich würde etwas dickflüssigeres als normales Motoröl nehmen . Getriebeöl oder Bettbahnöl zum Beispiel , die Lager laufen ja nur mit ca. 700 Umdrehungen .
Ich drücke dir die Daumen das die Gleitlager keine Dauerbaustelle deiner Bandsäge werden .
Grüße
Andreas
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Max Schreiegg
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Beitrag von Max Schreiegg »

Holzpeter hat geschrieben:
ich hatte mal zusammen mit meinem Kollegen nach Gleitlager-Öl für spezielle geräuscharme und sau teure Gebläse-Motoren gesucht.
Laukhuff Ventus? Ein überdimensionierter VEM-Normmotor, durch einen fähigen Maschinenbauer exakt montiert, sorgt für Ruhe und Sorgenfreiheit. Wenn die Lager mal aufgeben, kosten sie ein paar Euro und man muss keine neue Windmaschine (für einen satten vierstelligen Betrag) kaufen, wie vom Hersteller der selben empfohlen.
Die Öl-Odyssee kenne ich gut.

Zur Bandsäge: die Rückfrage beim Mineralölhändler könnte da schon helfen - ich tippe auch auf ein höher viskoses Getriebe- oder Hydrauliköl, das da gut geeignet sein dürfte. Manche Öle bekommt man in der KFZ - oder Land/Baumaschinen - Werkstatt auch literweise.

Gruß
Max
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