Moin moin liebes Forum,
um den Spannungsbogen aufzubauen beginnen wir mit der geheimnisvollen Plakette:
Überblick:
Bandlänge: 3150 mm
Rollendurchmesser: ca 42 cm
max. Schnitthöhe 26 cm
Sockel, Laufräder, Korpus aus Aluguss
Schiebekupplung zwischen zwei benachbarten Flachriemenscheiben (einer wellenfesten und einer gelagerten)
380 V Motor mit balliger Flachriemenscheibe, den hatte ich damals nicht mitgekauft
Bandspannung per verschiebbarem Gegengewicht und Handrad einstellbar
keine untere Führung vorhanden
alle Lager mit Stauferbuchsen ausgestattet
Bezüglich Herkunft und Alter der Säge gab nur die Plakette auf dem oberen Blech einen Hinweis (siehe Foto). Eine google-Suche brachte mich dann zur Firmenchronik Stratos GmbH Riesa. Die Urenkelin vom Hermann hatte ich dann tatsächlich mal am Telefon, aber sie hatte keine Zeit weil ein Tag vor Skiurlaub usw.
Also wenn jemand aufgrund der Bauweise eine Vermutung hat, immer her damit.
Instandsetzung:
1. oberes Radlager warten
2. Antriebsstrang komplett erneuern
3. Reifenwechsel
4. Motoraufhängung / Motorwippe bauen
1.
Nun hatte das obere Laufrad recht viel Spiel, welches reduziert werden muss. Es ist mit zwei großen Nadellagern radial gelagert. Die Nadeln scheinen dabei auch geringfügig Axialkräfte zu übertragen. Zur Übersicht sind die Fotos unten angehängt. Es existieren keine Käfige, die Nadeln waren lose eingelegt. Die vorhandenen Nadeln (Zylinderstifte mit linsenförmig abgerundeten Stirnflächen) habe ich entsorgt, neue beschafft, links und rechts noch eine Passfeder rein und sieh da - das Spiel ist beseitigt.
2.
Dann einen sehr gut erhaltenen Drehstrommotor mit P=2,2 kW und f=1450 min^-1 und dazu einen China-FU beschafft, welche unter Anwesenheit eines Elektrikers von mir verheiratet wurden.
Die Flachriemenscheiben habe ich durch doppelt SPZ10 ersetzt, ganz einfach weil ich keine passende Flachriemenscheibe für die 22mm Motorwelle auftreiben konnte. Die Geschichte mit den Taperbuchsen gefällt mir sehr gut.
3. Nach 90 min wrestlen mit den neuen Reifen waren die dann auch drauf. Was geholfen hat, war vorher 10 min in warmes Wasser einlegen und beim Aufziehen Stück für Stück, etwa aller 20 cm straff mit Kabelbindern sichern. Einzig der Preis war etwas derbe mit 52 EUR (telefonisch bei irgendeiner Firma bestellt, kann mich nicht erinner wo)
Die Laufflächen selbst sind nicht ballig. Der Mitarbeiter der Bandsägenreifenfirma sagte am Telefon, Zähne nicht überstehen lassen, das Band einfach mittig laufen lassen. Würdet ihr das so unterschreiben?
Zur Probe schon mal ein Sägeband aufgelegt:
4. Und hier bin ich nun kleben geblieben... wie könnte ich da den Motor befestigen? Eine Wippe am Sockel befestigen? Oder eine feste Platte mit Motorschlitten? Mir schwebt irgendetwas einfaches vor. Schweißen könnte ich beim Kollegen wenn es sich in Grenzen hält.
Viele Grüße aus Aachen,
Micha
Bandsäge Hermann Ungethüm Nachf.
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Re: Bandsäge Hermann Ungethüm Nachf.
Motorwippe am hinteren Sockel. Da sind zwei Schrauben möglich, das sollte genug halten. Dann geht das ohne schweißen am Sockel. Du wirst eh noch genug am Gehäuse und der Absaugung basteln. Schau auch das Du eine vernünftige untere sowie obere Bandführung anbringst. Für die Obere gibt es ja schon eine Führungsstange.
Mit freundlichen Grüßen
Christian
Mit freundlichen Grüßen
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Re: Bandsäge Hermann Ungethüm Nachf.
Hallo Christian, danke für den Vorschlag!
-> also den Motor auf eine dicke Siebdruckplatte schrauben und dann ein Scharnier am Sockel anbringen?
-> Gehäuse und obere Bandführung sind vorhanden und in sehr gutem Zustand, für die Absaugung muss tatsächlich noch was gebastelt werden
Gab es jemals große Bandsägen die keine untere Führung besaßen? Ich frage, da ich mir beim besten Willen nicht erklären kann wo an dieser Maschine eine untere Führung gewesen sein könnte...
-> also den Motor auf eine dicke Siebdruckplatte schrauben und dann ein Scharnier am Sockel anbringen?
-> Gehäuse und obere Bandführung sind vorhanden und in sehr gutem Zustand, für die Absaugung muss tatsächlich noch was gebastelt werden
Gab es jemals große Bandsägen die keine untere Führung besaßen? Ich frage, da ich mir beim besten Willen nicht erklären kann wo an dieser Maschine eine untere Führung gewesen sein könnte...
- Jesse
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Re: Bandsäge Hermann Ungethüm Nachf.
Hallo Namensloser,
es gab viele Bandsägen ohne untere Führung. Wenn das Band gut und gut gespannt ist sägt die Säge sogar ohne eine Führung gut. Und besser mit einer oberen Führung. Mach Dir keine Gedanken, bau erst mal weiter. Wenn Du am Ende wirklich eine untere Führung brauchst, dann kannst Du Dir immer noch was basteln.
Manchmal habe ich den Eindruck, die Firmen wollen mit den Führungen etwas erreichen, was sie durch mehr Präzision und bessere Bänder auch erreichen würden.
Gruß Jesse
es gab viele Bandsägen ohne untere Führung. Wenn das Band gut und gut gespannt ist sägt die Säge sogar ohne eine Führung gut. Und besser mit einer oberen Führung. Mach Dir keine Gedanken, bau erst mal weiter. Wenn Du am Ende wirklich eine untere Führung brauchst, dann kannst Du Dir immer noch was basteln.
Manchmal habe ich den Eindruck, die Firmen wollen mit den Führungen etwas erreichen, was sie durch mehr Präzision und bessere Bänder auch erreichen würden.
Gruß Jesse
- tekkno93
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Re: Bandsäge Hermann Ungethüm Nachf.
Hier noch die Führung. Die hintere Rolle ist ungleichmäßig eingelaufen, aber das sollte egal sein das sich mit der Rolle der Berührungspunkt lateral einstellen lässt.
+ die pfiffige Aufhängung der oberen Radachse...
und der Bereich hinterm Sockel für den Motor:+ die pfiffige Aufhängung der oberen Radachse...
- Jurriaan
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Re: Bandsäge Hermann Ungethüm Nachf.
Die Name läßt mich schon schmünzeln - ein richtiges Ungetum, diese Marke könnte ich mich auch gerne für Drechselbänke, Schalenröhren u.v.m. vorstellen
We have two ears and one mouth so that we can listen twice as much as we speak (Epictetus)