Antikwachs, Carnaubawachs, Bienenwachs oder Schellack?

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JZedtler
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Antikwachs, Carnaubawachs, Bienenwachs oder Schellack?

Beitrag von JZedtler »

Hallo!

Für Schiffsodelle aus Holz (Birne, Ebenholz ggf. Apfel) suche ich noch die für mich beste Oberflächenbehandlung. Öl (Danishöl, Leinölfirnis, Drechsleröl) habe ich schon getestet.
Oft feuert es mir aber zu stark an.
Nun möchte ich gerne mal Wachs testen ohne aber gleich ein Vermögen auszugeben um einiges an Wachs zu Testzwecken zu kaufen.
Nun gibt es im Baumarkt z.b Antikwachs von Clou was recht hell ist. Mit einem Wachs von Liberon aus dem BM, welches recht weißlich war bekam ich eine weißlich schimmernde Oberfläche weshalb ich bei dem Clou Antikwachs skeptisch bin. Zumal bei diesen industriell hergestellten Wachsen ggf. aus Kostengründen ja auch billige, synthetische Wachse enthalten sein könnten wie Parafffin, was ggf. die helle Farbe erklären könnte?

Bei Steinert gibt es veredeltes Carnaubawachs was im Gegensatz zu reinem Carnaubawachs Keine weißen/grauen Flecken in Poren hinterlassen soll. Wäre Carnaubawachs dann ggf. nur in Vertbindung mit Bienenwachs zu empfehlen? Wie kritisch ist Carnaubawachs bei Hölzern wie z.b. Birne das ja offenbar sehr feinporig ist?

Läßt sich das Steinert Carnaubawachs (Hartwachs) mit Terpentinöl in eine streichfähige Konsistenz bringen?

Dann lese ich in Modellbauforen das einige ihre Modelle mit Schellack behandeln. So weit wie ich mich da eingelesen habe, ist Schellack aber recht schnell trocken. Ist Schellack daher nur für erfahrene Anwender zu empfehlen. Auftragen müßte ich es teilweise mit Pinsel weil man ja mit einem Ballen nicht überall hinbkommt.

Eventuell könnt ihr mir ja in der Entscheidung etwas helfen und Erfahrungen usw. schildern.
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schwede
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Beitrag von schwede »

Servus Joachim,

von Schellack würde ich dir abraten.
Zu empfindlich und zu umständlich in der Verarbeitung.
Ich würde Wasserlack verwenden.
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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JZedtler
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Beitrag von JZedtler »

Danke für die Antwort. Mit dem Schellack hatte ja fast befürchtet. :-)
Mit dem Lack auf Wasserbasis kann ichmich noch nicht so recht anfreunden. Wasser lässt doch die Holzfasern aufstehen was zu zusätzlicher Schleifarbeit führen könnte. An einem fertigen Rumpf mit vielen Kleinteilen stell ich mir das eher schwierig vor. Ein weiterer Punkt wäre bei Lack, der matt oder seidenmatt sein müßte, das er ggf. weiße Stellen hinterläßt. Ich kenne das noch von meiner Panzermodellbauzeit als der Mattlack an Stellen (Ecken, Spalten und Ritzen)wo er sich gesammelt hat, weiße Flecken gebildet hat. Ausgelöst wohl durch die Mattierungspigmente die sich an dickeren Lackschichten ansammeln. Bei Schiffsmodellen würde der Lack auch zwischen die Plankenfugen laufen und dort ggf. weiße Stellen erzeugen.
Oder gibt es da Wasserlacke die ich problemlos benutzen kann ohne die aufgeführten Nachteile?

Ansonsten wäre Wachs ja einfacher aufzutragen, aber da steh ich vor dem Problem wie oben geschildert. Ich kenne mich mit den einzelnen Wachsen nicht so aus. Bienenwachs soll ja recht weich sein weshalb ja offenbar manchmal Carnaubawachs zugemischt wird.
Es wäre daher nett wenn mir jemand die Fragen zu den Wachsen im Eröffnungsbeitrag beantworten könnte.
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holz-nick
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Beitrag von holz-nick »

Ich würd's mal mit Auro Bienenwachsstreichbalsam versuchen.

Es ist streichfähig, lässt sich hervorragend verarbeiten und ergibt eine tolle Oberfläche. Nach dem Einstreichen weniger als eine Stunde mit dem Abreiben warten ergibt eine matte Oberfläche, nach 1 -2 Stunden Wartezeit wird's glänzend.

Ich verwende es fast nur noch in meiner Drechselwerkstatt. Ich bewahre es in einem Glas mit dem Pinsel darin auf. Es zieht auch keine Haut.

Außerdem feuert es das Holz nicht an.

Gruß
Joachim
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schwede
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Beitrag von schwede »

Servus Joachim,

wenns also nicht unbedingt absolut ökologisch sein muß, kannst du mal hiervon was versuchen:
http://www.naturhaus.net/reinigung-pfle ... chsloeser/

oder von hier:
http://www.clou-shop.eu/hartwachs-oel-o ... rblos.html

Warum willst du Wachs flüssig machen, wenns doch Öl gibt?

Die Holzporen werden immer aufstehen wenn das Holz mit Flüßigkeit in Berührung kommt.
Egal wann, irgendwann mußt du Zwischenschleifen, auch wenn gewäßert wird.

Ich würde einen 2 Komponenten Lack( DD-Lack ) verwenden.
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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Beitrag von JZedtler »

Danke für die Antworten.

Das Auro Bienenwachsbalsamgebinde für 20,-€ zu probieren ist mir doch etwas zu teuer. Wäre das Steinert Drechslerwachs im 0,125 l Gebinde nicht die bessere Alternative?

Und was soll ein Öl- und Wachslöser mir helfen? Ich kenne das Zeugs nicht.

Die Fragen über Carnaubawachs sind noch offen besonders wegen der angeblichen Tendenz weiß/graue Flecken in Poren zu hinterlassen.
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Beitrag von schwede »

Entschuldigt bitte ,

dass ich mir erlaubt habe ihnen den falschen Link zu posten, und streicht euere Modelle an, mit was ihr wollt! :?oh :danke:
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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Beitrag von JZedtler »

Entschuldige bitte aber da hab ich mich wohl etwas mißverständlich ausgedrückt. Es sollte kein Vorwurf oder dergleichen sein. Es war eine Frage, da ich Öl- und Wachslöser nicht kenne und den Sinn in diesem Produkt nicht erkenne. Schließlich möchte ich weder Öl noch Wachs entfernen sondern etwas auftragen. ;-)
Du hättest ja auch erklären können warum du gerade dieses Produkt empfohlen hast.
Zumal die Produktempfehlungen auch an meiner eigentlichen Fragestellung zu Carnaubawachs etwas vorbei gehen.
Denn ich überlege mir ein Antikwachs aus Bienenwachs und Carnaubawachs oder nur aus Carnaubawachs selber herzustellen.
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schwede
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Beitrag von schwede »

Servus Joachim,

ich habe dir solche Produkte empfohlen, da es meiner bescheidenen Meinung nach überhaupt keinen Sinn macht, sich Oberflächenprodukte selbst herzustellen.
Wenn du glaubst, du bekommst dies wirklich besser hin als die Industrie und noch dazu günstiger dann Berichte bitte von deinen Erfolgen damit.
Wenn du selbst auf den Seiten dieser Hersteller stöberst, würdest du evtl. was finden, was für dich geeignet wäre.
schöne Grüße aus der Oberpfalz
Markus ---> Schwede

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Beitrag von JZedtler »

Ich fürchte Du hast Recht. selbst gemachtes Wachs wird ggf. mehr Probleme bereiten als lösen. Und wer weiß ob Wachs überhaupt besser als Dansishöl geeignet ist.
Ich kenne einen Modellbauer der Antikwachs von Schrader verwendet für ein wirklich tolles Modell.
https://fotos.web.de/ui/gallery/karl.weinmann
Wenn die Alpen runterlade und die Bilder in Originalgröße anschauen kann, sieht man schon teils das da eine Wachsschicht drauf ist. Daher würde ich so ein Antikwachs nicht nehmen wollen es sei denn es liese sich dünner machen.

Aber ich glaube ich stelle das erstmal zurück und werde das erste Modell mit Dansihöl behandeln und schauen wie es am ganzen Modell wirkt.
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