Sekundenkleber - Rückstände entfernen, wie?

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Roosenholz
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Sekundenkleber - Rückstände entfernen, wie?

Beitrag von Roosenholz »

Guten Tag
Habe mal wieder per Forensuche keine Resultate bekommen, auch mit * nicht.

Frage: Wie entfernt ihr die Spuren vom Sekundenkleber auf dem Holz?

Habe heute eine grosse halbnasse Eschenschale gedrechselt und sofort wurden kleine Risse sichtbar. Habe also profilaktisch Sekundenkleber grosszügig aufgetragen.
Und jetzt sind in der Umgebung des Risses diese Spuren vom Kleber. Schleifen bringt nichts.
Muss man das wegdrechseln (unangenehm, wegen der Härte des Klebers) oder gibt es eine Lösung mit Aceton oder Benzin?
Gruss von Jacqueline

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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo,

Normalerweise lassen sich diese Reste, bei mir zu mindest, mit einem scharfen Eisen leicht weg drechseln.
Dann bis zur gewünschten Körnung schleifen und gut is.

Gruß,
Tüftler
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siloko
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Beitrag von siloko »

Auch Hallo,

der Nachteil vom Cyankleber (insbesondere des dünnflüssigen) ist, dass er nicht nur in den Riss, sondern auch in das benachbarte
Holz einzieht (Kapillarwirkungsmäßig) und dabei diese häßlichen Verfärbungen produziert. Habe ich auch an 3-4 Schalen, die ich vorgedreht von einem
Kollegen bekommen habe, der die Riße auch so zu gemacht hat.
Da der Kleber in das Holz gezogen ist, bekommst Du die Verfärbungen wahrscheinlich auch nicht weg, denn Du müsstest ja soviel Holz wegdrechseln,
wie der Kleber ins Holz gezogen ist.
Übrigens reagiert der Cyankleber stark mit Feuchtigkeit.
Bliebe nur, sich zu ärgern und das nächste Mal vielleicht Weißleim zu verwenden, der eher auf der Oberfläche bleibt.
Wahlweise 2-Komponenten-Kleber, der aber wahrscheinlich nur auf trockenem Holz funktioniert.

So, das sind lediglich meine Erfahrungen. Vielleicht gibt es ja noch den einen oder anderen Spezialisten.

Grüße aus Mainz

Sigi
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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Dann muss das aber wirklich superscharf sein.. bis jetzt gings nicht weg.
Gruss von Jacqueline

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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Ja Sigi, genau das sehe ich auch so.. das geht sehr tief..

Habe irgendwo gelesen, dass man Sekundenkleber mit Oel vermischt und so das ganze Stück einschmiert. Dann hat wenigstens alles die gleiche Oberfläche. Kennt ihr das?
Gruss von Jacqueline

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siloko
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Beitrag von siloko »

Also das habe ich noch nie gehört. Macht auch keinen Sinn, denn Cyanacrylat reagiert mit Feuchtigkeit zum Aushärten (bz.w. mit Beschleuniger)
Das Öl würde ja diese Eigenschaft verhindern.

Bin gespannt, ob noch andere Meinungen kommen.

Gruß

Sigi
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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Roosenholz hat geschrieben:
Dann muss das aber wirklich superscharf sein.. bis jetzt gings nicht weg.
Geht mit drechseln ganz normal weg, genau wie das Holz selbst auch.
Hatte noch nie Probleme damit.
Es gibt Drechsler, welche sogar Gießharz ( Pen Blanks ect. ) drechseln, was ja augehärtet so ziemlich die selben Eigenschaften hat ;-)

Gruß Robert
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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Das Problem ist eher, dass der Kleber in die Holzumgebung einzieht und dieses sieht man dann. Ausserdem darf man nicht nach Beendigung der Aussenwand (in ev. auftretenden oder neu zu sehenden feinen Rissen) den Kleber auftragen, sondern müsste das machen, bevor man auf der endgültigen Form ist. Und eben, wenn man auf der endgültigen Form ist, möchte man nicht davon noch was auf der Aussenwand wegdrechseln, auch nicht mit schärfsten Messern.

In die Haarrisse und im feuchten Holz wollte ich Holzleim nicht anwenden, ausserdem sieht man auch den nach Beendigung der Aussenform. Wichtig war mir, dass die Risse nicht grösser werden.
Gruss von Jacqueline

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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Hier mal einen Blick auf unsere Werkstatt und unsere Eschenschale, hier aber noch ohne Sekundenkleber.

Bild
Gruss von Jacqueline

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robs#97
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Beitrag von robs#97 »

Roosenholz hat geschrieben:
Das Problem ist eher, dass der Kleber in die Holzumgebung einzieht und dieses sieht man dann. Ausserdem darf man nicht nach Beendigung der Aussenwand (in ev. auftretenden oder neu zu sehenden feinen Rissen) den Kleber auftragen, sondern müsste das machen, bevor man auf der endgültigen Form ist. Und eben, wenn man auf der endgültigen Form ist, möchte man nicht davon noch was auf der Aussenwand wegdrechseln, auch nicht mit schärfsten Messern.
Klar vor dem Finalen Schnitt kleben. Zudem gibt es noch Aktivator Spray füe Sekundenkleber, so das dieser sehr schnell aushärtet und gar nicht die Möglichkeit hat ins Holz ein zu ziehen.

Gruß Robert
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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Ja, das wird es sein. Ich habe die Aussenwand fertig gedrechselt, dann einige Stunden später umgedreht und die Risse entdeckt. Also einige Risse waren schon da, die habe ich zuerst geklebt, und versuchte dort den Kleber wegzudrechseln, was mir nicht gelang. Später dann weitere Risse und da wars mir dann egal und ich klebte weiter. Nun müsste ich mind. 5mm wegdrechseln.. und das stinkt mir.
Was könnt ihr mir jetzt noch empfehlen als Auftrag? Muss ich nun auf Lack oder Farbe ausweichen? Ich liebe Bootslack. Was spricht dagegen?
Gruss von Jacqueline

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UriStefan
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Beitrag von UriStefan »

Hi, ich hatte das auch an meiner Schale in Kombination mit Kaffee als Füller. Die Bereiche waren danach alle mit Sekundenkleber verhunzt und viel wegdrechseln wollte ich auch nicht, dann wäre ja die Rissfüllung auch wieder weg. Habs dann einfach geölt und siehe da, die häßlichen Stellen sind beim Ölen sehr abgemildert worden, man sieht sie fast nicht mehr.
Ob das mit DD-Lack (Bootslack) auch funktioniert?

Gruß

Stefan
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo nochmal :-)

Ich hebe von jedem Holz, welches ich drechsle, Späne und Schleifstaub auf. Wenn ich dann mal Risse füllen muss, habe ich immer das passende Holz. Erst etwas hochviskosen CA-Kleber in den Riss laufen lassen, dann Holzmehl oder Späne rein drücken und dann niedrigviskosen CA darüber laufen lassen, damit er einziehen kann. Damit habe ich bisher die besten Ergebnisse erzielt.
Bei größeren Rissen verwende ich auch öfters gefärbtes Harz. Das dauert halt etwas, bis es fest ist.

Gruß,
Tüftler
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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Hallo Tüftler
Ja, das mache ich auch, aber sogar bei dieser Methode kann es sein, dass Kleberreste auf dem Holz zu sehen sind.
Nur waren jetzt die Risse haarfein, so dass dies nicht ging. Und eben, die Risse wurden stündlich mehr und grösser.
Gruss von Jacqueline

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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

@Stefan
Normalerweise nehmen wir Wachs. Aber deine Beobachtung, dass es mit Oel kaum mehr zu sehen ist könnte stimmen, da ich bei Oel immer eine Verdunklung beobachte. Deshalb nehme ich es selten. Aber bei Esche und eben verhunzt mit dem Sekundenkleber, könnte es schon gut aussehen. Werde mal an einer unauffälligen Stelle testen.

Ebenfalls den Bootslack. Da nehme ich an, dass er ähnlich wie der Sekundenkleber wirkt und überhaupt kein Unterschied mehr zu sehen ist.
Gruss von Jacqueline

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Geppetto
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Beitrag von Geppetto »

Hallo zusammen,

zum Sekundenkleber habe ich auch eine Fragen.

Wie lange muss ich ein geklebtes Objekt auslüften lassen, damit ich nicht diesen
weißen Belag auf der Oberfläche bekomme? Z.B. habe ich gestern die Kappe
meines Füllers mit Sekundenkleber repariert.

Habt Ihr sowas auch?

Schöne Grüße
Pascal
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Tüftler
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Beitrag von Tüftler »

Hallo Pascal,

Einen weißen Belag habe ich nur, wenn ich zu viel Aktivator verwendet habe oder die Spraydose zu dicht drn gehalten habe. Sonst hatte ich so etwas noch nicht. Du kannst eigentlich gleich weiter arbeiten.

Gruß,
Tüftler
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lowolds98
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Beitrag von lowolds98 »

Hallo Pascal,

der weiße Belag kann bei CA auch entstehen wenn zuviel (Luft)Feuchtigkeit vorhanden ist.

Gruß
Andreas
Genießt die Zeit zwischen den Windeln!

Schon mal was von Leinöl gehört? Leinöl Richie?
Wolfram2
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Sekundenkleber

Beitrag von Wolfram2 »

Hallo,

bei drechselnundmehr gibt es den Löser für den CA-Kleber,
er nennt sich UN-CURE (grüne Flasche). Damit habe ich allerdings
bisher nur auf Metalloberflächen und geschlossenen Holzoberflächen
gearbeitet, wenn ich zu großzügig mit dem Kleber war !
Vielleicht hilft es ein wenig weiter .....

Gruß

Wolfram
Wenn man Unsinn macht, dann sollte er zumindest gelingen !
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Roosenholz
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Beitrag von Roosenholz »

Es könnte sein, dass man beim Kleben von Plastik diesem mit dem Kleber auflöst. Könnte dies dein Problem sein?
Gruss von Jacqueline

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