Sanding Sealer herstellen.

Alles rund um die Oberflächenbehandlung von Werkstücken

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MAXLUZI
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Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von MAXLUZI »

Hallo Forumsfreunde.

Ich habe durch arg erhöhte Lampenproduktion einen arg erhöhten Bedarf an Schellack Sanding Sealer.
Warum? Weil ich den halt brauche ;-), das soll hier nicht Thema sein.

Allerdings geht mir das langsam ganz schön ins Geld!

Jetzt würde ich mir gerne mal einen SandingSealer, bzw. eine Schellackgrundierung selber anmischen.
Im Grunde geht es mir um das verfüllen, verdichten und absperren der Holzfasern.
Die im Handel erhältlichen Sealer erfüllen diese Aufgabe hervorragend, sind aber wie gesagt mit der Zeit zu teuer.
Hat denn schon mal jemand einen gemischt? Und was ist da drin außer Schellack?
Am besten möglichst nicht einfärbend sollte er sein.
Für eine andere transparente aushärtende Form der Versiegelung wäre ich auch offen.

Viele Grüße
Max

(der jetzt wieder n Haufen Geld für Schellackgrund ausgibt)
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GentleTurn
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von GentleTurn »

Moin,

das mache ich schon länger, nachdem ich mir das eine oder andere zum Thema angesehen habe.
Gugst Du hier: https://www.youtube.com/watch?v=121y0gFXmlY ;-)
Für die eigentliche Verwendung habe weitere Verdünnungen erstellt. Die "Ursuppe" ist eine Grundlage, war mir dann doch zu heftig. 50/50 ist ein guter Beginn.

Der Restaurator mit seinen Filmen ist nicht nur hier bekannt. Seine Filmreihe und ein paar andere haben mich zum Selbstanmischen inspiriert.
https://www.youtube.com/watch?v=jFqRJS8 ... 2DF1E4D282
Den Kommentaren zu den Selbstmischfilmen habe ich noch viele weitere Hinweise entnehmen können.

Immer einen Besuch wert: https://www.youtube.com/c/antik-greef/featured
Seine Knochen- und Gelatineleimtechniken sind ebenfalls ein Höhepunkt. Möchte ich auch noch ausprobieren.
Liebe Grüße, Martin.

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Redhouse
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von Redhouse »

....Heiko Rech erklärt die Herstellung von Schellack in seinem Video auch ganz gut:

https://www.youtube.com/watch?v=pL4oQgrFxEY
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drmariod
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von drmariod »

GentleTurn hat geschrieben: 16.03.2021 - 14:34:22
Puh Martin, sei mir nicht böse... Aber 11 Minuten Video für die Info, dass das Zeug einfach ne Woche bei Zimmertemperatur sich auflöst, danach filtrieren und in ne Tüte packen...
Das ist heute nicht mehr ganz Konform... Damit hat man früher die Schüler im Chemieunterricht gelangweilt... Mit so nem TV Schrank und eingebauten Videorekorder darunter...

Aber in Youtube kann man da zum Glück mal schnell durchscrollen :-)

Also sei mir nicht böse, aber das wäre auch in 2 Minuten gegangen :-D

Viele Grüße
der Mario
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GentleTurn
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von GentleTurn »

drmariod hat geschrieben: 16.03.2021 - 15:01:36
Also sei mir nicht böse,
Geht so. In diesem Forum, so meine leidvolle Erfahrung, sind videografierende Mitglieder eh nicht gerne gesehen. Sind in der Vergangenheit schon genug deswegen vergrault worden. Ausser wenn sie tolle Kreisel bauen. :peace

Ich habe mir meinen o.g. heute seit Jahren mal wieder angesehen. Ja, es geht kürzer. :-C Meistens packe ich noch weitere Kleinigkeiten mit in die Videos. So, wie ich die bei "meinen" Lieblingsdrechslern immer wieder finde. Die Tipps am Rande sind oft sehr wertvoll. Jedenfalls für andere. Ferner steht mein "Gentle" unter anderem für sanft, schonend und im weitesten Sinn ruhig. Und nicht für das heutzutage immer mehr um sich greifenden Scheller, Besser, Weiter.

Quick & Dirty dürfen andere machen. :rose:

[mention]drmariod[/mention] Weil ich gerade zwei Tage zuvor zu diesem Film (mal wieder) einen unsachlichen und zudem sehr hässlichen Kommentar bekommen habe - er hat vermutlich die Beschreibung und meinen angepinnter Kommentar nicht gelesen oder verstanden - ist dieser Hinweis eher eine Wohltat.
Zuletzt geändert von GentleTurn am 16.03.2021 - 15:37:22, insgesamt 3-mal geändert.
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von GentleTurn »

Redhouse hat geschrieben: 16.03.2021 - 14:57:04
....Heiko Rech erklärt die Herstellung von Schellack in seinem Video auch ganz gut:

https://www.youtube.com/watch?v=pL4oQgrFxEY
[mention]drmariod[/mention] Hier sinds sogar 24 Minuten. <Duck-und-wech> :prost:
Liebe Grüße, Martin.

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drmariod
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von drmariod »

GentleTurn hat geschrieben: 16.03.2021 - 15:17:32
Redhouse hat geschrieben: 16.03.2021 - 14:57:04
....Heiko Rech erklärt die Herstellung von Schellack in seinem Video auch ganz gut:

https://www.youtube.com/watch?v=pL4oQgrFxEY
@drmariod Hier sinds sogar 24 Minuten. <Duck-und-wech> :prost:
Naja, mein letztes Kommentar hierzu ist, er mischt den Schellack von Minute 4:00 bis 5:30 :-D

So, jetzt ist aber gut...
Wenn mein gekaufter Schellack mal wieder leer ist, dann mach ich mir um sowas Gedanken...

Grüße
der Mario
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von da_Joe »

Hallo Max,

leider kann ich nicht "hab ich schon gemacht" antworten, weil das einfach eines der Projekte ist, die aus Zeitmangel liegen bleiben.

Aber.... ich hab mich etwas damit beschäftig und kann Dir vielleicht ein klein wenig weiter helfen.
MAXLUZI hat geschrieben: 16.03.2021 - 14:04:05
Hat denn schon mal jemand einen gemischt? Und was ist da drin außer Schellack?
Am besten möglichst nicht einfärbend sollte er sein.
ausser Schellack ist da drin: Tripel, Kieselgur, Diatomeenerde, Bimsmehl - jeweils und/oder.

Nicht einfärbend liegt am Schellack. Zumindest das Bimsmehl sollte im Schellack transparent sein. Ob das mit allen anderen Zutaten auch immer passt..... hmmmm.... Schellack gibt in hell/blond.

Viel Erfolg und lass hören / lesen was raus kommt, falls Du nen Versuch startest.

Grüsse
Joe
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GentleTurn
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von GentleTurn »

drmariod hat geschrieben: 16.03.2021 - 15:23:30
Naja, mein letztes Kommentar hierzu ist,
[mention]drmariod[/mention] Mein Kommentar dazu: Wenn jemand wieder eine Frage hat und ich kann aus meinem eigenen Schaffen eine Antwort beisteuern, werde ich zukünftig auf Google verweisen, bevor ich hier - von Dir wiederholt - einen von der Sache her absolut überflüssigen und zudem OT-Kommentar zur Machart eines meiner Filme erhalte! :-W Und nun genug OT.
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von Kunze »

Moin
Ich hab schon ein paar Portionen abgemischt.
Ich empfehle Ethanol zu nehmen. Spiritus geht zwar auch, müffelt aber recht lange unangenehm obwohl die Oberfläche schon trocken ist
Auf Schleifkörper wie Bimsmehl oder Kieselgur hab ich verzichtet
Gruß

Ralf
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von Redhouse »

...für alle mit genügend Aufmerksamkeitsspanne, hier noch ein interessanter Artikel zum Thema:

https://www.feinewerkzeuge.de/G109109.html

...Wikipedia schreibt übrigens im Artikel zur Schellackpolitur:

Rezepte
Schellackpolitur (2-lb. cut): 60 g Schellack in 250 ml Ethanol auflösen.
Porenfüller: 100 g Schellack in 100 ml Ethanol auflösen, anschließend mit 75–100 g Bimsmehl vermischen.
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GentleTurn
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von GentleTurn »

"Sanding-Sealer" ist nicht mit klassischer Shellackpolitur zu verwechseln. Daher werden weder Bimsmehl noch andere als die gezeigten Komponenten hinzugefügt.

Hier mein kleiner Erklärungstext des YouTube-Filmes, weil diese Verwechslung im deutschen Sprachraum immer wieder vorkommt.

Hinweis. "Sanding Sealer", der wie hier im Drechslerbereich benutzt wird, ist kein Porenfüller im klassischen Sinn, bei dem Zusätze wie Bimsmehl enthalten sind. Das wird oft verwechselt. Das englische Wort "sanding" bedeutet Schleifen. https://www.deepl.com/translator#en/de/sanding . Sealer = Versiegelung https://www.deepl.com/translator#en/de/sealer . Übersetzt man Sanding Sealer direkt, kommt in der Tat "Sand Versiegelung" heraus. Die "Sanding Sealer" für Drechsler, also die ohne Bimmehl gibts weltweit in den Geschäften für Drechslerzubehör. Auf Spritusbasis o.ä.. Bei den Drechslern ist in der Regel kein Schliessen der Poren bspw. mit Fremdstoffen gewünscht. Bei uns ist es ein Schleifgrund, was die freie Übersetzung von Sanding Sealer ist. Dieser dünne Schellack zieht ins Holz ein und bringt damit - vereinfacht gesagt - eine Art "Sperre" mit offenen Poren in die Holzschicht ein, um weiteren Schichten von Politur, Wachs oder so nicht zu tief eindringen zu lassen. Bringt man mehrere Schichten (mit leichtem Zwischenschliff) der Lösung aufs Holz und poliert zwischen, gibts auch einen Glanz. Mike erklärt das in seinem Film, den ich gerade willkürlich 'rausgesucht habe: https://www.youtube.com/watch?v=qYTMqxV_1vg Durch die Feutigkeit stellen sich zudem die Fasern leicht auf und bleiben durch den klebigen Anteil auch da. Danach wird fein nachgeschliffen, sozusagen die Fasern gebrochen. Alles ist bitte im sehr kleinen Maßstab zu sehen. Weitere Aufträge sind möglich.
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von Redhouse »

...ein Sanding Sealer ohne Füllstoffe macht doch aber wenig Sinn. Fasern aufstellen und schleifen kann man auch mit Wasser oder einer zusätzlicher Schicht der gewünschten Endbehandlung!?
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GentleTurn
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von GentleTurn »

Wasser stellt die Fasern auf, richtig. Ein Austrocknen dauert wiederum relativ lange und das Holz kann sich dabei verformen. Dabei wird für die weiteren Prozesse auch keine leichte Sperre in die Oberfläche gelegt. Beim Einsatz von Bimsmehl werden die Poren verschlossen, was aber nicht immer das Ziel ist. Im Gegenteil. Weiterer Oberflächenmittel - wenn sie denn gewünscht sind - ziehen nicht mehr ein. Das Holz ist dicht.

Der Sanding Sealer zieht ein, der Alkohol verdunstet sehr sehr schnell (wenige Minuten) und der dünne Schellack legt sich in die Poren der Oberfläche des Holzes ab. Nach dem Auftragen, wenn die Schicht leicht "anzieht", also in einer Art beim Berühren leicht haftend wird (nicht klebrig, dann wars zuviel des Guten), werden die sehr feinen aufgericheten Fasern mit 400er oder mehr geschliffen. Oder mit den weicheren bekannten Schleifpads von 3M. Oder auch 0000 Eisenwolle, was aber nicht jedermanns Ding ist. Oft reicht auch das bei laufender Bank leichte Überwischen mit einem Küchenkrepptuch, das ist dafür rauh genug und nimmt Überschüsse ab.

Somit gibt es eine schnelle Wirkung ohne dass die Poren wie mit Bimsmehl gänzlich verstopft werden. Wer danach noch weitere Oberflächenbearbeitung bspw. mit Wachsen vorhat, hat den Vorteil, dass sich das das Holz nicht alles davon aufsaugt und man zuviel auftragen muss. Für Freunde der farblichen Gestaltung verhindert die Behandlung mit dem o.g. Sanding Sealer bspw. eine Durchbluten von der anderen Holzseite. Wer mit Sekundenkleber Risse ausbessert, ist gut beraten, vorher eine dünne Schicht Sanding Sealer aufzutragen. Der Kleber wird keinerlei Ränder hinterlassen, weil er nicht verläuft.

Wer nur mit Wasser -oder besser Feuchtigkeit- einen gelegentlichen Nassschliff machen möchte, der kann auch Alkohole benutzen. Fasern quellen auch leicht auf, aber das Zeug verdunstet schneller als Wasser und verformt empfindliches Holz nicht.

Schade, dass die bewährte Technik in DL nicht so stark verbreitet ist. Ich habe sie zu Anfang meiner Drechslerzeit sehr schnell- kennen und vor allem wegen der Schnelligkeit und Flexibilität des Einsatzes lieben gelernt. Neben den auf Spiritusbasis gibts die auch auf Cellulosebasis.
https://www.drechselbedarf-schulte.de/o ... er-0-5-ltr.
Hängt davon ab, wie der Gesamtplan beim Objekt aussieht. Hier noch eine Übersicht. https://www.youtube.com/watch?v=KRDIux-WGmQ
Bitte anschauen, hier wird viel erklärt.

Wer viel Zeit und Geduld mitbringt und sich nicht durch längere Filme abgestossen fühlt sowie etwas hinzulernen möchte, der bekommt hier https://www.youtube.com/watch?v=vVV_6ab ... Wp&index=4 noch tiefergehende Informationen zu Oberflächen und Methoden sowie Anwendungsbeispiele gezeigt. Ferner wird erklärt, wann und warum eine Oberfläche glänzt und mehr Details.

Neben des Einsatzes als Grundlage für das Auftragen von Wachs (bei Öl sollte eher kein Sanding Sealer eingesetzt werden) oder mehr reicht schon der einfache Auftag mit Nachpolieren für einen matten Glanz und prima Haptik aus. Bei mehreren Aufträgen kann Glanz erzeugt werden ohne die Poren des Holzes zu schliessen. Mich vorsichtig aus dem Fenster hängend schreibe ich, dass Schellack lebensmitterverträglich ist. Wird in mehr gesäuberter Form für die meisten Pillen verwendet.
Liebe Grüße, Martin.

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Fuegen
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von Fuegen »

Hallo,
meiner Meinung nach gehen hier zwei verschiedene Dinge durcheinander.

Das was hier hauptsächlich thematisiert wird ist das einfache Ansetzen einer Schellack (Stamm-)lösung. Das ist sehr einfach und kein Hexenwerk.
Natürlich kann diese durch das schnelle verdunsten des Ethylalkohols auch dafür genutzt werden Fasern im Holz aufzustellen, auszuhärten und diese schneller beischleifen zu können.
Und er bildet auch eine dünne (!) Oberflächenschicht im Holz, je nach Auftragsvorgängen. Aber er besitzt erstmal keine porenfüllende Wirkung.
So wie es bei Steinert verkauft wird, kann es also auch Schnellschliff-Grund genannt werden. Auch das abgebildete Produkt dort ist klar, ohne abgesetzte Festkörper.

Meiner Meinung nach hat dieser Schnellschliff-Grund aber nichts mit dem handelsüblichen Sanding Sealer zu tun. Dessen Aufgabe ist neben dem oben erwähnten auch noch eine schnellere Handhabung beim Porenfüllen. Dem Schellack sind hier Festkörper beigemischt (Bims, Tripel, und andere je nach Zutaten je nach Hersteller), die den Schellack deutlich "verdicken" und auch mehr Schicht aufbauen. Bei im Handel erhältlichen Sanding Sealern setzen sich diese Feststoffe auch optisch immer wieder ab und müssen vor Gebrauch gut durchmischt werden. Die Lösung ist gering opak. Man erreicht deutlich schneller einen Schichtenaufbau, was sonst bei der Handpolitur mit dem Bimsen recht langwierig sein kann.
Im Übrigen muss der weiße Schleifstaub vom Sanding Sealer (die im schellack gebundenen, ausgehärteten Stoffe) vor einem Neuauftrag der Lösung nicht vom Objekt gewischt werden, sofern man eine geschlossenporige Oberfläche erreichen will, sondern kann in den Poren verbleiben. So erhält man beim Neuauftrag eine zusätzlich füllende Wirkung der Poren, da der Schleifstaub erneut in Lösung geht.

Schöne Grüße,
Max
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von GentleTurn »

Fuegen hat geschrieben: 16.03.2021 - 22:43:09
Meiner Meinung nach hat dieser Schnellschliff-Grund aber nichts mit dem handelsüblichen Sanding Sealer zu tun.
MoinMax,

ich bin bei Deinen Ausführungen ganz bei Dir. Auch damit, dass das grobe Entfernen ohne Alkoholeinsatz von Schleifstaub reicht. Zumindest in meiner Praxis hat sich das so ergeben.

Was ich mehr und mehr sehe, ist, dass der Begriff "Sanding Sealer" im Englischen für zwei leicht voneinander abweichende Produkte steht. Das eine, welches ohne weitere Zusatzstoffe wie Bimsmehl etc. beim Drechseln angeboten und verwendet wird und den Mitteln, die mit Zusatzstoffen sinnvoll in weiterführenden Bereichen der Holzbearbeitung eingesetzt werden.

[mention]MAXLUZI[/mention] Um Max konkreter helfen zu können und nach der teilweisen Hektik im Thema zum Kern seiner Frage zurückzukommen, müsste man noch wissen, was genau Max sich selbst anmischen möchte. ;-)
Liebe Grüße, Martin.

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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von da_Joe »

Mahlzeit Gemeinde,

da stellt mal einer - ein "Regular" also einer, der wohl fleissig mitliest, hie und da mal antwortet, und auch selber immer wieder mal Themen, Berichte, Beiträge bringt - eine Frage. Ein Thema was sonst nicht jeden Tag läuft und schon 1000mal durchgekaut wurde.
:klatsch:
.... und dann .... dann machen wir eine Mischung aus Themaverfehlung, Bleiwüste und Youtube-Streberei draus. tstststs....
:smash:

- Thema: Es geht um "Schellack Sanding Sealer" - den benutzt er und kommt wohl gut damit zurecht.

- Frage 1: Hat denn schon mal jemand einen gemischt?

- Frage 2: Und was ist da drin außer Schellack?

- Schlussbemerkung: Für eine andere transparente aushärtende Form der Versiegelung wäre ich (der FrageSteller) auch offen.

Grüsse
Joachim, bitte hebt das Niveau, sonst trampeln irgendwann alle drauf rum!
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von Falk »

Hallo Max,

Du hast in deiner Frage nach einer anderen Art der transparenten Versiegelung gefragt. Kannst du mir kurz Einblick in deine Oberflächenbehandlung geben?

Ich behandle in meiner Tischlerei Holz in den vertschiedensten Varianten. Vielleicht ist auch für Dich eine Variante passend.

Ich freue mich auf Infos.

Viele Grüße aus dem Vogtland.

Falk
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Re: Sanding Sealer herstellen.

Beitrag von louisclou »

Moin Joachim,

zu Frage 1: Ja, als Restaurator benötige ich es genauso oft wie als Drechsler.

zu Frage 2: Ich benutze Bimsmehl.
Das Mischungsverhältnis variiere ich von 20 Gramm bis 150 Gramm auf den Liter, je nach Holzart.
Bei sehr glatten dunklen Hölzern weniger, bei hellen offenporigem Holz mehr.

Gruß aus Ostfriesland,
Detlef,
der den Gestank beim polieren auch nicht mag.
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