ich bin Moni (die Frau vom Schweden) und ich habe vorgestern Neuland betreten.
Aber von Anfang an: Am Heiligen Abend sitze ich mit Mann und Kind vor dem Weihnachtsbaum
und genieße die diesjährige Bescherung. Die begegnet mir mit einem Päckchen das
gefühlte 50 Kilo wiegt. ???? Rätseln hilft mir nicht wirklich weiter, ich habe keinen
Schimmer, was da drin ist und packe das Geschenk aus.
Ein großes Stück Holz begegnet mir, als ich das ganze Papier entferne. ????
Ein Gutschein ist auch dabei. Er nennt sich "Vom Baum zur Schale" und meint,
dass mein Mann mir einen Drechselkurs mit ganz persönlicher Betreuung schenkt.
Mir wird augenblicklich schlecht. Ich? Drechseln? Uff. Ich frage vorsichtig,
ob er nicht ein kleineres Holz hätte, irgendwie handlicher, kleiner, zahmer,
vielleicht schon vorgerundet und nicht so Ungetüm mit Rinde.
Mein nächstes Problem offenbart sich alsbald. Was soll ich nur anziehen?
Am zweiten Weihnachtfeiertag ist es dann soweit. Markus und ich
betreten um 9.oo Uhr die Werkstatt. Ich bin total skeptisch.
Das kann ja nicht gut gehen. Ich werde kläglich versagen.
Scheitern, das Holz wird durch die Werkstatt katapultiert werden,
das Drechseleisen werde ich kaputt machen, Markus wird enttäuscht
sein und ich depremiert.
Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Markus erklärt mir Schritt für Schritt, was wir jetzt machen werden.
Er schneidet erst mal den Holzklotz mit der Motorsäge zurecht.
Danach finden wir den Mittelpunkt des Klotzes und schrauben eine
Planscheibe auf. Als sich das Holzstück auf der Drehbank befindet,
gipfelt meine Nervosität in ungeahnte Höhen. Oh mein Gott.
Markus erklärt mir, was nun zuerst abgedrechselt werden muss
und hilft mir bei den Anfängen. Es ist viel schwieriger, als ich mir
das vorgestellt habe. Auf den Drechsler-Treffen sieht das immer
so leicht aus. Fast wie wenn jemand aus Butter etwas herausschält.
Aber das hier braucht Kraft. Aufmerksamkeit sowieso und man
kann dabei sehr viel falsch machen.
Immerhin fliegt das Holz nicht durch die Gegend, das Werkzeug
habe ich immer noch in der Hand und das Aufgespannte nimmt langsam eine Gestalt an.
Viele Stunden später halte ich eine fertige Schale in den Händen.
Sie ist unten rund und innen hohl und glänzt frisch geschliffen und eingeölt vor sich hin.
Ich habe geschaffen und ich bin geschafft. Das lange Stehen und die
permanente Konzentration sind echt nicht zu verachten.
Mein erstes Mal Drechseln und meine erste Schale. Hier sind Bilder:
Was meint Ihr dazu?
für's Zeigen - und gerne mehr ... 
.......aber.... 
.....
er braucht eine Zweitbank 
