Die Eschenbeule - eine Entdeckung im Holzlager
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- Peter Gwiasda
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Die Eschenbeule - eine Entdeckung im Holzlager
Hallo Holzfreunde,
immer wieder überrasche ich mich selbst mit Entdeckungen in meinem Holzlager. Unter wachsenden Stapeln ruft mir gelegentlich ein Brocken zu: Nimm mich! Tat ich. Und ich erinnerte mich an einen Eschenstamm auf dem Polderplatz des längst aufgelösten örtlichen Sägewerkes. Der Stamm fiel mir auf, weil er eine Beule hatte, eine Ausbuchtung. Der Sägewerker erfüllte sein Versprechen, mir die Beule zu sichern, bevor der Stamm das Gatter erreicht. Das war vor mindestens einem Jahrzehnt.
In diesen Tagen hat die Beule ihre letzte Erfüllung gefunden. Für mich war besonders reizvoll, den durch den flachen Tangentialschnitt extremen Faserverlauf herauszuarbeiten. Die Fladerung der Esche ist auf der Innen- und Außenseite aufregend. Die Schale hat einen Durchmesser von 400 mm, eine Höhe von 75 mm, die Wandstärke reicht von 8 bis 10 mm. Den Rand habe ich geschwärzt mit einem Stück Grenadill, das ich gegen das rotierende Werkstück gedrückt habe, bis es qualmte. Die Schale hat keinen Fuß und ist nicht geölt, wird auch nicht mehr geölt.
Grüße von Peter Gwiasda
Das dritte Bild zeigt die Schale von unten. Die überwallten Äste bilden dankenswerterweise keine Löcher.
immer wieder überrasche ich mich selbst mit Entdeckungen in meinem Holzlager. Unter wachsenden Stapeln ruft mir gelegentlich ein Brocken zu: Nimm mich! Tat ich. Und ich erinnerte mich an einen Eschenstamm auf dem Polderplatz des längst aufgelösten örtlichen Sägewerkes. Der Stamm fiel mir auf, weil er eine Beule hatte, eine Ausbuchtung. Der Sägewerker erfüllte sein Versprechen, mir die Beule zu sichern, bevor der Stamm das Gatter erreicht. Das war vor mindestens einem Jahrzehnt.
In diesen Tagen hat die Beule ihre letzte Erfüllung gefunden. Für mich war besonders reizvoll, den durch den flachen Tangentialschnitt extremen Faserverlauf herauszuarbeiten. Die Fladerung der Esche ist auf der Innen- und Außenseite aufregend. Die Schale hat einen Durchmesser von 400 mm, eine Höhe von 75 mm, die Wandstärke reicht von 8 bis 10 mm. Den Rand habe ich geschwärzt mit einem Stück Grenadill, das ich gegen das rotierende Werkstück gedrückt habe, bis es qualmte. Die Schale hat keinen Fuß und ist nicht geölt, wird auch nicht mehr geölt.
Grüße von Peter Gwiasda
Das dritte Bild zeigt die Schale von unten. Die überwallten Äste bilden dankenswerterweise keine Löcher.
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
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Lieber Peter
Wieder mal ganz großes Kino von Dir.
Gratuliere
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Liebe Grüße aus Österreich
Christian
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Vorher Branntring setzen?
Hallo lieber Peter,
ich vermute, Du hast vorher einen Branntring mit einem Draht, (zuerst natürlich eingeritzt) und danach die Umlaufkante mit einer Gitarrenseite eingebrannt..
Genau bis zu dieser eingebrannten, runden und abbindenden Stelle hast Du anschließend Dein besonderes Brennholz angedrückt.
Hatte Dein Brennholz eine Arretierung?
Mit welcher Geschwindigkeit bist Du gefahren?
Wie behandelst Du das Holz, nach all den Verfahren?
Wird nur geölt?
Wird lackiert?
Wird mit Lack aus der Dose besprüht?
Sollte ich nerven, nicht antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Zörndlein Josef Artur
ich vermute, Du hast vorher einen Branntring mit einem Draht, (zuerst natürlich eingeritzt) und danach die Umlaufkante mit einer Gitarrenseite eingebrannt..
Genau bis zu dieser eingebrannten, runden und abbindenden Stelle hast Du anschließend Dein besonderes Brennholz angedrückt.
Hatte Dein Brennholz eine Arretierung?
Mit welcher Geschwindigkeit bist Du gefahren?
Wie behandelst Du das Holz, nach all den Verfahren?
Wird nur geölt?
Wird lackiert?
Wird mit Lack aus der Dose besprüht?
Sollte ich nerven, nicht antworten.
Mit freundlichen Grüßen
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Hallo Josef Arthur,
kein Mensch nervt, wenn er fragt. Die Sache ist einfacher als du vermutest. Wenn die Schale in der Grundform vollendet ist, also noch nicht den finalen hauchfeinen Schnitt mit einer frisch geschärften Röhre genossen hat, bearbeite ich den zu schwärzenden Rand schneidend und nicht schleifend so perfekt wir möglich. Dann drücke ich mit viel Kraft ein Stück Hartholz (in diesem Fall Grenadill) gegen die zu schwärzende Fläche. Ich fahre die Rotation auf etwa 1500 hoch. Nach 20 bis 30 Sekunden qualmt es und der Brandmelder schlägt an. Danach schleife ich noch einmal mit 120er Leinen und wiederhole den Brandprozess. Die Fläche ist tiefschwarz, aber ohne scharfe Abgrenzung. Die schaffe ich jetzt durch beidseitiges finales Schneiden über die komplette Innen und Außenfläche. Im konkreten Fall habe ich das Werkstück rückenschonend auf der Kopf-Drechselbank bearbeitet.
Als Arretierung für das Brennholz reicht die Handauflage, auf eine weitere "Veredlung" der Oberfläche verzichte ich, weil schönes Holz nicht veredelt werden kann.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
kein Mensch nervt, wenn er fragt. Die Sache ist einfacher als du vermutest. Wenn die Schale in der Grundform vollendet ist, also noch nicht den finalen hauchfeinen Schnitt mit einer frisch geschärften Röhre genossen hat, bearbeite ich den zu schwärzenden Rand schneidend und nicht schleifend so perfekt wir möglich. Dann drücke ich mit viel Kraft ein Stück Hartholz (in diesem Fall Grenadill) gegen die zu schwärzende Fläche. Ich fahre die Rotation auf etwa 1500 hoch. Nach 20 bis 30 Sekunden qualmt es und der Brandmelder schlägt an. Danach schleife ich noch einmal mit 120er Leinen und wiederhole den Brandprozess. Die Fläche ist tiefschwarz, aber ohne scharfe Abgrenzung. Die schaffe ich jetzt durch beidseitiges finales Schneiden über die komplette Innen und Außenfläche. Im konkreten Fall habe ich das Werkstück rückenschonend auf der Kopf-Drechselbank bearbeitet.
Als Arretierung für das Brennholz reicht die Handauflage, auf eine weitere "Veredlung" der Oberfläche verzichte ich, weil schönes Holz nicht veredelt werden kann.
Freundliche Grüße von Peter Gwiasda
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
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Branntringe mit Lederstreifen setzen?
Hallo Peter, danke für Deine schnellen und klärenden Antworten.
Das Einbrennen mit Hartholzstäben ist gewöhnungsbedürftig.
Ich denke es geht leichter, schöner, wenn man mit dicken Lederriemchen, welche auf Breite zugeschnitten sind, arbeitet. Der linke und rechte Rand sollte bereits mit Draht vorgebrannt sein.
Diese Branntringe ergeben dann eine saubere Oberfläche, ohne, dass nachgearbeitet werden muss.
(Dies zu meinen Erfahrungen).
Hier noch einige Bilder zu meinen neuesten, bunten "Herumstehern", gefertigt mit Brandringen und mit der Umsetzung bunter Farbüberläufe.
Mit freundlichen Grüßen an alle Buntdrechschler
Zörndlein Josef Artur
Das Einbrennen mit Hartholzstäben ist gewöhnungsbedürftig.
Ich denke es geht leichter, schöner, wenn man mit dicken Lederriemchen, welche auf Breite zugeschnitten sind, arbeitet. Der linke und rechte Rand sollte bereits mit Draht vorgebrannt sein.
Diese Branntringe ergeben dann eine saubere Oberfläche, ohne, dass nachgearbeitet werden muss.
(Dies zu meinen Erfahrungen).
Hier noch einige Bilder zu meinen neuesten, bunten "Herumstehern", gefertigt mit Brandringen und mit der Umsetzung bunter Farbüberläufe.
Mit freundlichen Grüßen an alle Buntdrechschler
Zörndlein Josef Artur