Eibe_Ein Stamm.....zwei verschiedene Schalen

[Hölzerkarl]

Hallo Drechselfrauen und Drechselmänner,
mein Schwager brachte mir einen Eibenstamm und fragte,
was ich für ihn daraus machen könne.
Meine Antwort: Zwei Schalen, eine Normalrand- und eine Naturrand-Schale.

Der Beitrag besteht aus vier Teilen.
1) Der Stamm und der Zuschnitt
2) Schale 1
3) Schale 2
4) Abschlussbilder

Ich fange mal vorne an mit Teil 1.

Der Schnitt ist angezeichnet. Das Holz ist trocken.

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Zwei ungleiche Hälften

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Weiter geht es mit Schale 1........

[Hölzerkarl]

Teil 2: Fertigung Schale 1, Normalrand

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Leider ist rechts ein Rest eines Zweiges

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Weg damit

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So kann der Rundling ausgesägt werden.

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Mit der Sägeschablone habe ich beidseitig die Mittelpunkte angezeichnet.

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Fertig zur Aufspannung

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Solche Risse gibt es leider viele im Rundling.
Eingesetzt habe ich Sekundenkleber, Späne und Schleifstaub.

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Der Zapfen kann angedrechselt werden

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Eingespannt und.......

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......umgedreht.

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Vorbohren ist bei der Aushöhlung hilfreich

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Fertig zum Schliff

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Diese Maschine ist Gold wert

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Der Zapfen muss ab

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Feddich

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Durchmesser 180 mm. Höhe 55 mm. Schale noch ohne Öl.

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Bilder der geölten Schale

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Weiter geht es mit Teil 3: Schale 2.......

[Hölzerkarl]

Teil 3: Fertigung Schale 2, Naturrand


Halbstamm in Startposition zur Naturrrandschale

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Schablone angesetzt

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Ausgesägt......alle Finger sind noch an beiden Händen vorhanden

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Es wird "spannend". Diesmal nur andersherum

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Die Formgestaltung kann beginnen

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Ein neues Drechselwerkzeug kam zum Einsatz

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Leider wieder Risse. Sekundenkleber kaufe ich mittlerweile in der 50 Gramm Flasche

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Zum Glück erkannte ich, dass ein Zapfenriss entstehen wollte.
Ein Stützholz habe ich angeklebt

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Die obligatorische Hilfsbohrung bis zur geplanten Tiefe der Schale

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Abgestützt wird ausgehöhlt. So besteht keine Gefahr, dass der Zapfen reisst.

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Die Säule habe ich mit einem Forstnerbohrer entfernt.

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Wieder habe ich abgestützt ausgehöhlt. Das Holz war trocken
und ordentlich hart.

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Bald fertig

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Wieder habe ich Risse gefüllt......

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.....auch außen. Sicher ist sicher.

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Mein Helferlein bis Korn 240

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Der Zapfen muss noch ab...

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Beinahe geschafft....

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Feddich.......noch ohne Öl

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Bilder der geölten Schale. Durchmesser 165-185mm. Höhe 55 / 90 mm

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Weiter geht es mit Teil 4.....Abschlussbilder

[Hölzerkarl]

Teil 4: Schlussfotos


Zum Abschluss noch Bilder vom Stamm zu den Schalen

Der Stammabschnitt

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Zwei Halbstämme

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Zwei Schalen

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Wir haben dann bei einem Besuch die Schalen meinem Schwager übergeben.
Im Garten seines Sohnes stand die Eibe.
Ich hörte Worte des Dankes.

Freundliche Grüße aus der Mitte von Deutschland

Der Karl

[Avallon]

Hallo Karl,
wie gewohnt ein akkurater Bericht, aber wie kommt es das jemand der so penibel und organisiert arbeitet, die ganzen klebertrieler nicht wegschleift.....?
beste grüße
thommy

[Bernd Schröder]

Moin Karl!
Wie immer ein schöner Bericht mit vielen Bildern,
der anschaulich Deine Herangehensweise verrät.

Besonders gefällt mir, daß Du die zwei Schalen-Gesichter aus einem Stamm zeigst.
>> Linke und rechte Seite

Kritisch sehe ich aber den Einsatz der Rissverklebung.
Die Risse sind ja nicht weg...sie werden sogar noch durch Verfärbungen
noch unschön hervorgehoben.
Ich hätte sie einfach offen gelassen und als Charakterzug bezeichnet.

[eberhard]

Hallo Karl
Danke für den Bericht ,wunderschöne Schalen
Beste Grüße von Eberhard aus Klingenthal im Vogtland

[Raupenzwerg]

Hallo Karl,
vielen Dank für deinen gegliederten, reichlich bebildernden Arbeitsbericht.
Der Zeitaufwand, einen solchen Bericht zu erstellen, ist auch nicht zu unterschätzen.

Grüße an Karl, den Unermüdlichen,
von Karl, dem einzig wahren Raupenzwerg

[Erick]

Hallo Karl
Ich bin mir sicher das Dich diese Kleberflecke auch stören. Gerade bei der Naturrandschale fallen sie besonders auf. Ich habe das so auch schon oft erlebt und mich darüber geärgert.
Habe für mich entschieden Eibe mit so großen tiefen Rissen nicht mehr zu verarbeiten, es sei denn die Risse sind alt, schwarz und gehen vom Kern aus wie Sonnenstrahlen.
Gruß Erick

[Erick]

Hallo
Hier mal Fotos von gerissener Eibe, die viel zu schade ist für den Ofen, oder ?

Erick

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[GentleTurn]

Moin Karl!
Wie immer ein schöner Bericht mit vielen Bildern,
der anschaulich Deine Herangehensweise verrät.

Moin,

was ich in Bezug auf die Wissensweitergabe an Einsteiger immer sehr gut finde.

(...) Rissverklebung. (...) sie werden sogar noch durch Verfärbungen
noch unschön hervorgehoben.

Ja, leider. Zumal so etwas durch einen Trick relativ einfach vermeidbar ist.

[hawokle]

Hallo, liebe Eiben-Verarbeiter,

zu dem wunderbaren Bildbericht von Hölzerkarl und der Post von Erik :

Hallo
Hier mal Fotos von gerissener Eibe die viel zu schade ist für den Ofen, oder ?
Erick

möchte ich noch Folgendes anfügen:

Eibe ist in jedem Stadium seiner Art und seines Aussehens erhaltenswert und somit
"zu schade für den Ofen / die thermische Verwertung" ... ...
Selbst für die Späne habe ich einen Abnehmer,
ein Drogist fragte mich im Frühjahr, ob er Späne bekommen kann zum dekorieren seiner Auslagen ... ...

[Cello]

Hallo Erick,

wunderbares Design. Du hast erkannt, dass man aus so einem Stück Eibe eben genau nur diese Schale machen kann. Du hast ein gutes Auge.
Wahrscheinlich sogar zwei.

Gruß
Cello

[Hölzerkarl]

Hallo Drechselfrau Eva "Raupenzwerg" und Drechselmänner,
herzlichen Dank für die Kommentare (positiv und negativ) zu den Schalen.
Mein Werkbericht fand Zustimmung. Sehr erfreulich.......
.....er hatte auch keine geklebten Risse.

Ihr habt ja recht......die Klebestellen gefallen mir auch nicht.
Und warum habe ich dann die Risse mit Kleber behandelt?
Ich versuche eine Erklärung:
Der Stamm ist bei meinem Schwager wahrscheinlich zu schnell
getrocknet worden. Lag wohl in der Sonne. Beim Zuschnitt mittels
Bandsäge sah ich dann schon viele Risse. Weiter ging es bei der
Bearbeitung. Durch manche Risse konnte ich durchschauen.
Sodann beschloss ich die Risse mit Sekundenkleber zu behandeln.
Wir Drechsler sehen sofort, dass geklebt wurde und neigen zu kritischen Anmerkungen.
Meiner Verwandschaft haben beide Schalen gefallen und ich hörte Lob.
Wären nicht so viele Risse vorhanden gewesen und hätte das Holz
mir gehört, wäre die Fertigung evtl. anders verlaufen.
Trockene Eibe hat so ihre Besonderheiten.

Nun bleibt alles so wie es ist und die nächsten Eibenschalen werden anders aussehen.

Freundliche Grüße von Werra und Meißner aus dem Hessenland

Der Karl

[Hölzerkarl]

Hallo Erick,
besten Dank für deine Rückmeldung zu meinem Beitrag und das Bild deiner Eibenschale.
Sie ist wunderschön. Ich hätte die nicht durchgängigen Risse auch nicht mit Kleber behandelt.
Warum auch........

Gruß aus dem Werratal

Der Karl

[Hölzerkarl]

Hallo Martin "GentleTurn",
zum guten Schluss zu uns beiden.

Ich lese "(...) Rissverklebung. (...) sie werden sogar noch durch Verfärbungen noch unschön hervorgehoben"

Weiter lese ich "Ja, leider. Zumal so etwas durch einen Trick relativ einfach vermeidbar ist"

Solch ein Trick ist mir nicht bekannt. Wenn du möchtest, dann lass die Katze aus dem Sack.
Dann schrumpft zwar dein Vorsprung, jedoch ist das nicht tragisch.

Also.....bitte......beschreib, wie man Verfärbungen vermeiden kann.

Erwartungsvolle Grüße

Der Karl

[GentleTurn]

Also.....bitte......beschreib, wie man Verfärbungen vermeiden kann.

Moin Karl,

das kann ich machen. Dazu gibt es ein kleines aber feines Videofilmchen eines recht regen amerikanischen Drechslers. Der Haken dabei - richtig - englisch.

https://www.youtube.com/watch?v=kS95rwDjEKk

Aber das Positive: Der Videofilm ist Untitelfähig. Wie man das einstellt, ist in meinem Beitrag
Untertitelfunktion bei YouTube nutzen. Eine Anleitung.
viewtopic.php?f=57&t=50414
beschrieben.

Zusammenfassung: Es geht darum, dass man das gedrechselte Holz um den Riss herum mit (verdünntem) Schelllack, der als "Sanding Sealer" bei vielen Drechslern verbreitet ist, einarbeitet. Dadurch dringt nur der Kleber in die Tiefe vor und nicht in die umliegende Oberfläche. Wird das nachher überdreht, ist kaum was zu sehen.

Gleiche Technik klappt auch, wenn man "irgendwie" das Durchsickern von Farbstoffen auf bspw. die andere Seite vermeiden möchte. Diese Sanding Sealer gibts fertig zu kaufen und / oder man stellt das preiswert selber her und verdünnt dann nach Belieben. So mache ich das, und zwar auf Spiritusbasis. Gibt noch Zellulosebasis, aber das nur am Rande.

[Hölzerkarl]

Hallo Martin,
danke für die Beantwortung meiner Frage.

Gelegentlich werde ich das mal testen...

Nachteil.....noch mehr Chemie

Gruß aus dem Hessenland

Der Karl

[Kunze]

Moin Karl

ich verwende eine Mischung 1:5 aus 1 Gewichtsteil Schellack und 5 Teilen Ethanol.

Der Ethanolanteil verdunstet und es bleibt (fast) nur Schelklack.

[GentleTurn]

Nachteil.....noch mehr Chemie

Moin Karl,

bis auf den 99%igen Ethanol (oder Spiritus, geht auch) wird keine weitere Chemie benötigt. Und Alkohol kann man immer gebrauchen. Schellack ist keine Chemie, wie uns u.a. Wikipedia erklärt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schellack
Zitat:
Schellack, Tafellack, Plattlack oder Lacca in tabulis, auch als Gummi Lacca (Gummilack) und Lackharz bezeichnet, ist eine harzige Substanz, die aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus Kerria lacca (Pflanzenläuse, Familie Kerridae) nach ihrem Saugen an bestimmten Pflanzen gewonnen wird.
Zitat Ende.

Datt is janz eenfach Läuseka..ke. Wird in reinerer Form u.a. zum glasieren von Medikamenten benutzt.
Schellackflocken werden im Alkohol in einem bestimmte Verhältnis gelöst, fertig.

[Hölzerkarl]

Hallo Ralf und Martin,
besten Dank für eure Beiträge zum spannenden Thema.

Hallo neuerliche Danksager:
Ich freue mich über jede Danksagung und gebe Dank zurück.

Freundliche Grüße aus dem Werratal..... wo reichlich Eibe wächst

Der Karl