Pappelmaserschale
Moderator: Forenteam
- Matzel1970
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Pappelmaserschale
Moin Holzbegeisterte
Nun endlich der Bericht über die Pappel Maser Schale. Es wurde ja hier viewtopic.php?f=154&t=62245 eine Frage aufgeworfen, die ich im dem Zuge mit beantworten möchte.
Der Gang durchs Holzlager brachte eine Bohle Pappel Maser zum Vorschein. Diese hatte ich mal vor vielen Monden auf dem Tag der offenen Tür bei Cropp erworben. Damals war es das Angebot des Tages.
Im Frühjahr hatte ich Zugang zu einer großen Kreissäge. So habe ich die Bohle mitgenommen und zwei Scheiben absägen lassen. Diese wurden an der eigenen Bandsäge dann rund gesägt.
Um nicht einen Rezess in das wertvolle Holz zu drehen und damit etwas an Höhe zu verlieren habe ich einen Stück Spannholz aufgeklebt. Die Verklebung erfolgte direkt mit PU Leim. PU Leim war verfügbar und wurde wegen seiner aufschäumenden Wirkung gewählt. Ich war zu faul die Klebefläche entsprechend glatt und eben vorzubereiten. Deshalb habe ich auch keine Papierverleimung gewählt. Der Papierverleimung stehe ich bei so großen Teilen auch eher skeptisch gegenüber. Zu schnell hat man an dem großen Radius die Spaltkraft es Papiers überschritten. Und es war auch nicht die Zeit zum Experimentieren.
Der Rohling kann in der ersten Spannung, zur Bearbeitung der Aussenkontur, zwischen Spitzen gedreht werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit die Scheibe mittels Reitstocks an die Planscheibe zu drücken.
Der Zapfen wurde für die entsprechenden Backen des Futters ausgeformt. Hier wird ja gespannt, um die Innenseite der Schale zu drechseln.
Die Formgebung bei dem weichen Holz stellt eine Herausforderung dar. Das weiche Holz erfordert saubere Drechseltechnik und scharfes Werkzeug. Da ist man teilweise nicht so gut wie man sich das selbst wünscht oder es fehlt einem die Geduld dafür. Also steht Schleifen an. Damit kann man eine saubere Oberfläche erzielen und die eigenen Unzulänglichkeiten kaschieren.
Nun muss der Zapfen ab. Dazu hilf die Fixierung in der Planscheibe. So bleiben die Kanten sauber und heil.
In Gedanken hatte ich den Aufwand vom Kaspars Hasel-Fidelbogen-Bandsägeblatt vor Augen. Siehe hier: viewtopic.php?f=19&t=61923
Abgesägt habe ich ihn aber mit der Japansäge. Das ging ganz gut, auch wenn der Schnitt ein wenig verlaufen ist.
Eingebaut ist etwas kleines Überraschendes. Die Schale sollte nicht so langweilig sein. Ob es so raus kommt wie gedacht/gewünscht, wollte in an der Reaktion des Publikums in Hamburg sehen. Hat dort leider keiner gemerkt deshalb beschreibe ich es mal.
Die Oberfläche des Schalenrings steht schief zum Tisch. Das wurde durch Unterlegen von Distanzhölzern auf der Planscheibe erreicht. Impulsgeber war Kaspars Beitrag oben.
Vermutlich war ich mit der Schiefstellung auch zu zaghaft. Oder der schiefe Tisch in Hamburg hat das egalisiert. Ich weiß es nicht.
Es sind ca. 10mm die ich untergelegt habe. Damit ist der Fuß ein wenig zur Drehachse der Schale geneigt. Man kann die Exzentrität der Auflagefläche ein wenig an der fertigen Schale erkennen. Auf den hier gezeigten Fotos des Bodens sollte man das nicht erkennen können.
Fotografisch konnte ich den Effekt der Schieflage leider nicht wirklich festhalten. Experimente mit Wasserwaage obenauf wurden wegen Mumpitz verworfen.
Die Schale ist 365mm im Durchmesser und ca. 78mm hoch. Eingelassen mit Osmo Hartwachsöl.
Die Maserung ist sehr lebhaft. Die Fotos sind im Schatten und Kunstlicht aufgenommen. Die Fotos werden der Schale eigentlich nicht gerecht.
Ich hoffe sie gefällt Euch doch – na ja irgendwie.
Nun endlich der Bericht über die Pappel Maser Schale. Es wurde ja hier viewtopic.php?f=154&t=62245 eine Frage aufgeworfen, die ich im dem Zuge mit beantworten möchte.
Der Gang durchs Holzlager brachte eine Bohle Pappel Maser zum Vorschein. Diese hatte ich mal vor vielen Monden auf dem Tag der offenen Tür bei Cropp erworben. Damals war es das Angebot des Tages.
Im Frühjahr hatte ich Zugang zu einer großen Kreissäge. So habe ich die Bohle mitgenommen und zwei Scheiben absägen lassen. Diese wurden an der eigenen Bandsäge dann rund gesägt.
Um nicht einen Rezess in das wertvolle Holz zu drehen und damit etwas an Höhe zu verlieren habe ich einen Stück Spannholz aufgeklebt. Die Verklebung erfolgte direkt mit PU Leim. PU Leim war verfügbar und wurde wegen seiner aufschäumenden Wirkung gewählt. Ich war zu faul die Klebefläche entsprechend glatt und eben vorzubereiten. Deshalb habe ich auch keine Papierverleimung gewählt. Der Papierverleimung stehe ich bei so großen Teilen auch eher skeptisch gegenüber. Zu schnell hat man an dem großen Radius die Spaltkraft es Papiers überschritten. Und es war auch nicht die Zeit zum Experimentieren.
Der Rohling kann in der ersten Spannung, zur Bearbeitung der Aussenkontur, zwischen Spitzen gedreht werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit die Scheibe mittels Reitstocks an die Planscheibe zu drücken.
Der Zapfen wurde für die entsprechenden Backen des Futters ausgeformt. Hier wird ja gespannt, um die Innenseite der Schale zu drechseln.
Die Formgebung bei dem weichen Holz stellt eine Herausforderung dar. Das weiche Holz erfordert saubere Drechseltechnik und scharfes Werkzeug. Da ist man teilweise nicht so gut wie man sich das selbst wünscht oder es fehlt einem die Geduld dafür. Also steht Schleifen an. Damit kann man eine saubere Oberfläche erzielen und die eigenen Unzulänglichkeiten kaschieren.
Nun muss der Zapfen ab. Dazu hilf die Fixierung in der Planscheibe. So bleiben die Kanten sauber und heil.
In Gedanken hatte ich den Aufwand vom Kaspars Hasel-Fidelbogen-Bandsägeblatt vor Augen. Siehe hier: viewtopic.php?f=19&t=61923
Abgesägt habe ich ihn aber mit der Japansäge. Das ging ganz gut, auch wenn der Schnitt ein wenig verlaufen ist.
Eingebaut ist etwas kleines Überraschendes. Die Schale sollte nicht so langweilig sein. Ob es so raus kommt wie gedacht/gewünscht, wollte in an der Reaktion des Publikums in Hamburg sehen. Hat dort leider keiner gemerkt deshalb beschreibe ich es mal.
Die Oberfläche des Schalenrings steht schief zum Tisch. Das wurde durch Unterlegen von Distanzhölzern auf der Planscheibe erreicht. Impulsgeber war Kaspars Beitrag oben.
Vermutlich war ich mit der Schiefstellung auch zu zaghaft. Oder der schiefe Tisch in Hamburg hat das egalisiert. Ich weiß es nicht.
Es sind ca. 10mm die ich untergelegt habe. Damit ist der Fuß ein wenig zur Drehachse der Schale geneigt. Man kann die Exzentrität der Auflagefläche ein wenig an der fertigen Schale erkennen. Auf den hier gezeigten Fotos des Bodens sollte man das nicht erkennen können.
Fotografisch konnte ich den Effekt der Schieflage leider nicht wirklich festhalten. Experimente mit Wasserwaage obenauf wurden wegen Mumpitz verworfen.
Die Schale ist 365mm im Durchmesser und ca. 78mm hoch. Eingelassen mit Osmo Hartwachsöl.
Die Maserung ist sehr lebhaft. Die Fotos sind im Schatten und Kunstlicht aufgenommen. Die Fotos werden der Schale eigentlich nicht gerecht.
Ich hoffe sie gefällt Euch doch – na ja irgendwie.
Grüsse Matthias
Wirklich wichtige Dinge kann man nicht kaufen.
Wirklich wichtige Dinge kann man nicht kaufen.
- Holzpeter
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Re: Pappelmaserschale
Hallo Matzel,
die gefällt mir irgendwie sehr
Danke für den schönen Werkbericht!
Hölzerne Grüße
Peter
die gefällt mir irgendwie sehr
Danke für den schönen Werkbericht!
Hölzerne Grüße
Peter
„Wir haben diese Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern nur von unseren Kindern geliehen.“
- woifi
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Re: Pappelmaserschale
es gab vor vielen Jahren eine Kultserie im Bayrischen Fernsehen irgendwie und sowieso mit Otti Fischer,
den Wepper Brüdern und noch so einigen Superschauspielern.
Also irgendwie gefällt mir Deine Pappelmaser Schale sehr und der Bericht sowieso
den Wepper Brüdern und noch so einigen Superschauspielern.
Also irgendwie gefällt mir Deine Pappelmaser Schale sehr und der Bericht sowieso
Schöne Grüße von ganz kurz vor den Bergen und bleibt bitte gesund
Euer Woifi
Lieber unartig, als gar keine ART !
Euer Woifi
Lieber unartig, als gar keine ART !
-
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- Registriert: 02.07.2009 - 08:16:43
- Ort: Fridolfing
Re: Pappelmaserschale
. . . die hat Charakter - - - unaufdringliche Attraktivität - - - sehr apart!
Gruß
Herbert
Gruß
Herbert
Ich drechsle, also bin ich.
- GentleTurn
- Beiträge: 2459
- Registriert: 14.04.2016 - 17:06:39
- Name: Martin
- PLZ: 29525
- Ort: Landkreis Uelzen
- Kontaktdaten:
Re: Pappelmaserschale
Moin Mattias,
gefällt mir ebenfalls sehr gut.
Wenn 10 Grad Neigung nicht auffallen, dann sollte das vielleicht bei der nächsten Schale mehr sein.
Und etwas mehr als 11°...
gefällt mir ebenfalls sehr gut.
Wenn 10 Grad Neigung nicht auffallen, dann sollte das vielleicht bei der nächsten Schale mehr sein.
Und etwas mehr als 11°...
Liebe Grüße, Martin.
Ich bin verantwortlich für das, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.
Videos und hilfreiche Playlisten (nicht nur) für Einsteiger auf YouTube und Fotos auf Instagram.
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- Helfried
- Eure Durchlicht
- Beiträge: 1601
- Registriert: 15.08.2009 - 07:41:29
- Name: Helfried-
- Ort: Graz
Re: Pappelmaserschale
Hallo Matthias,
schönes Holz, feine Schale, ansprechender Bericht!
Dankeschön.
[mention]GentleTurn[/mention]
Helfried
schönes Holz, feine Schale, ansprechender Bericht!
Dankeschön.
[mention]GentleTurn[/mention]
10 mm Schrägstellung auf 365 mm sind ungefähr 2 Grad - und das fällt wirklich nicht auf, bei der üblichen Perspektive schräg von oben.Wenn 10 Grad Neigung nicht auffallen, dann sollte das vielleicht bei der nächsten Schale mehr sein.
Helfried
Alles Ringeldings, liebe Leute!
- Mr. Wood
- Beiträge: 4215
- Registriert: 25.05.2007 - 08:11:04
- Name: Lutz Brauneck
- PLZ: 54597
- Ort: Rommersheim
- Kontaktdaten:
Re: Pappelmaserschale
Moin Matthias,
danke dir für den ausführlichen Bericht
Deine Berichte sind immer super
Und jetzt zur Schale, Holz, Form und Verarbeitung wie gewohnt von dir
danke dir für den ausführlichen Bericht
Deine Berichte sind immer super
Und jetzt zur Schale, Holz, Form und Verarbeitung wie gewohnt von dir
Gruß aus der Eifel
Lutz
"Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat."
Theodor Storm
Lutz
"Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat."
Theodor Storm
- Lutz
- Beiträge: 193
- Registriert: 25.09.2018 - 09:12:27
- Ort: Werder-Havel
Re: Pappelmaserschale
Hallo Matthias,
wie gewohnt von Dir: super gearbeitet und top beschrieben.
Dein Bericht macht mir Mut für mein Pappel-Lager !
Viele Grüße !
Lutz
wie gewohnt von Dir: super gearbeitet und top beschrieben.
Dein Bericht macht mir Mut für mein Pappel-Lager !
Viele Grüße !
Lutz
- Maxy
- Beiträge: 857
- Registriert: 16.11.2019 - 18:33:24
- Name: --Markus Hochstein
- PLZ: 76646
- Ort: Bruchsal - Obergrombach
Re: Pappelmaserschale
Einerseits Opferholz aufkleben um keine Höhe zu verschenken und andererseits ohne Not schief zu stellen, passt für mich nicht zusammen.
Ich hätte diese Schale ganz normal waagerecht gelassen, das Holz und die Form sind so schon wunderschön.
Den Effekt mit schräg stellen würde ich mir für langweiligeres Holz oder Fehlstellen am Rand aufheben.
Alles in allem sehr großes Kompliment für die wunderschöne Schale!
Ich hätte diese Schale ganz normal waagerecht gelassen, das Holz und die Form sind so schon wunderschön.
Den Effekt mit schräg stellen würde ich mir für langweiligeres Holz oder Fehlstellen am Rand aufheben.
Alles in allem sehr großes Kompliment für die wunderschöne Schale!
Ich finde für jede Lösung ein Problem!