Teelicht, sphärisch oval

Eure ovalen Werkstücke in Wort und Bild

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Johannes Volmer
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Teelicht, sphärisch oval

Beitrag von Johannes Volmer »

Ein gedrechseltes Teelicht ist ein willkommenes Mitbringsel, wenn man Freunde besucht.
Als Schenkender freut man sich besonders, wenn die Beschenkten Gedrechselte zu schätzen wissen,
und noch schöner ist es, wenn man gefragt wird, wie das Mitgebrachte denn gemacht wurde.
In zunehmendem Maße wurde von mir erwartet, dass mein gedrechseltes Mitbringsel nicht rund, sondern oval ist.
Nun konnte es nicht immer eine Schüssel sein, sondern ich musste kleine Mitbringsel finden, die ich mit geringem Zeitaufwand rationell fertigen konnte.
Das waren neben z.B. kleinen Bilderrahmen eben Teelichter. Im Folgenden will ich beschreiben, wie die Serienfertigung abläuft.
Dass es sich beim Ovaldrehen immer lohnt, nicht Einzelstücke, sondern kleine Serien zu machen, habe ich schon mehrfach geschrieben.
Dabei müssen die Stücke einer Serie nicht absolut formgleich sein; man hat durchaus die beim Drechseln übliche Freiheit der Gestaltung.

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Teelicht, sphärisch oval

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Draufsicht, 120mmx150mm

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Zwei Seitenansichten. Höhe 34mm. Die Kanten liegen auf einer Kugelfläche, deren Mittelpunkt ist der des ELLPIN-Kugelgelenkes

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Auf die Blöcke wird mit einer Schablone die Ellipse gezeichnet und in der Mitte ein durchgehendes Loch für die M10-Gewindestange gebohrt

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Rohlinge aus verschiedenen Hölzern wurden auf der Bandsäge ausgesägt

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Auf meiner Kreher-Drehbank habe ich die Rohlinge auf dem Schraubenfutte aufgenommenr.
Vorher ist die Umgebung des Loches zu schleifen, ebenso der Boden.
Mit dem Stecher (im Erzgebirge Bankfräser) wird der Durchmesser des Teelicht-Metallnapfes oder Glasnapfes angeschnitten.

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Das Napfloch wird auf Tiefe mit dem Schaber ausgedreht.
Im Durchmesser bleibt dabei ein Millimeter stehen, der dann mit dem genau eingestellten Stahl am Stecher sauber weggedreht wird

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Die Lochkante ist zu brechen. Der Napf muss gut hineinpassen.
Am Ende wird er mit dem Plastleim eingeklebt, mit Heißluft gewärmt und mit einem Weichholz-Zylinder eingedrückt

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Die ELLPIN-Vorrichtung ist in der Schrift OVALDREHEN beschrieben.
Rechts unter dem Gummibalg ist ein Standard-Kreuzgelenk, dann kommt ein vielzackiger Mitnehmer ähnlich dem Stebcenter, eine M10-Gewindestange und am Ende das Kugelgelenk.
Die Kugel ist in einer Teflon-Hülse in dem mitlaufenden MK2-Teil des Multiplex Life Center

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Der Rohling ist über ein Zwischenstück verdrehsicher gegen den vielzackigen Mitnehmer gepresst.
Dann erfolgt das Drechseln längs der Lichtlinie – dabei hat man alle Gestaltungsfreiheiten.
Wichtig sind die Übergänge zum Napfloch und zum Boden

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Ein Bubinga-Teelicht, geschliffen und mit Shellawax behandelt

Als Experiment ein hochstämmiges Teelicht mit Bonbon-Ablage in 3 Ansichten
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Holz-Gestalter, Designer und alle, die Freude am Experimentieren haben, sind herzlich eingeladen, mit der ELLPIN-Einrichtung Neues zu probieren und sich ansehnliche sphärisch-ovale Objekte auszudenken und zu drechseln.

Johannes Volmer
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