Ovaldrehwerk nachgebaut

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Woma
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Ovaldrehwerk nachgebaut

Beitrag von Woma »

Hallo zusammen,

ich habe es gewagt und nach dem Prinzip des Ovaldrehwerks von Prof. Johannes Volmer ein kleines Ovaldrehwerk nachgebaut. Ich habe es für meine kleine Tischdrechselbank gemacht und es ist auch nur für kleinere Werkstücke gedacht. Es ist mit 4 Zahnrädern aufgebaut. Das mittlere Zahnrad wird über eine Welle, die durch die Antriebsspindel der Drechselbank geht, fixiert. Alle Wellen laufen in Kugellagern. Auf der ersten Aluscheibe habe ich eine Ausgleichsmasse fest montiert. Der halbe Halbachsenabstand ist in fünf Stufen von ca. 5 mm bis ca. 25 mm veränderbar. Es passt auf einen M33-Gewindeflansch. Zur Prüfung, ob es auch wirklich oval wird, habe ich einen Stift gegen das rotierende Werkstück gehalten.
Bei den ersten Drechselversuchen habe ich allerdings kläglich versagt. Es ist gar nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt habe. Im Moment übe ich noch. Ich werde mir als nächstes nach dem Vorbild von Johannes Volmer eine Lichtlinie installieren, um die Werkzeugführung besser kontrollieren zu können. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich die Planscheibe für die Werkstückaufnahme zu schwach dimensioniert habe. Das muss ich noch nachbessern.

An dieser Stelle sage ich vielen herzlichen Dank an Johannes Volmer für seine ausführliche Schrift „Ovaldrehen“, die mir den Zugang zu dieser Technik überhaupt erst ermöglicht hat.

Bilder 1 – 3 zeigen das Ovaldrehwerk ohne Flansch, Bild 4 mit angeschraubtem M33-Flansch. Das vordere schwarze Teil mit den 2 Zahnrädern ist um die obere Achse schwenkbar, um den halben Halbachsenabstand verändern zu können.
Bild 5 und 6: Ovaldrehwerk montiert auf der Drechselbank

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Freundliche Grüße
Wolfgang
Edmund
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Anerkennung!

Beitrag von Edmund »

Hallo Wolfgang,

Die Konstruktion sieht klasse aus - übersichtlich und irgendwie nicht kompliziert. Kannst Du irgendwann mal einen Kurzfilm dazu ins Forum stellen? Ich habe das Prinzip nämlich noch nicht wirklich kapiert und ich gehe davon aus, dass es vielen genau so geht.
Natürlich interessieren auch Werkstücke!

Grüße

Edmund
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Johannes Volmer
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WM-Ovalwerk

Beitrag von Johannes Volmer »

Lieber Wolfgang, nochmals Gratulation zu Deinem Ovalwerk und ein herzliches Willkommen im wachsenden Kreis der aktiven Ovalisten. Du hast eine sehr gute eigene Konstruktion gebracht, Erfahrungsgemäß geht es jedem Konstrukteur so: Wenn seine Konstruktion fertig gebaut ist, sieht er, was sich verbessern und vervollkommen lässt. So denke ich, dass Du z.B. über eine stufenlose Einstellung der Halbachsen-Differenz nachdenken wirst. 2 oder 3 mm braucht man für ganz kleine ovale Sachen, wie Puppenstuben-Bilderrahmen oder -Spiegel.
Ich freue mich über Dein starkes Interesse an der doch anspruchsvollen Ovaldrehtechnik. Viel Freude bim Experimentieren.
Johannes
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Bene
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Beitrag von Bene »

Hallo Wolfgang

Das schaut ja klasse aus.:klatsch:
Da kommen ja ganz neue Talente von Dir zum vorschein.
Vielleicht schafft Du es doch noch mal zum Stammtisch zu kommen.
Das Teil würden bestimmt alle gerne mal betrachten.
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Bene
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Beitrag von Bene »

Die Franken würden es Danken :mrgreen:
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Johannes Volmer
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Vortragsvideo Ovaldrehen

Beitrag von Johannes Volmer »

Allen Freunden, die wissen wollen, wie Ovalwerke der unterschiedlichen Bauart - also auch das von Wolfgang - funktionieren, empfehle ich, sich die Zeit zu nehmen und sich das Vortragsvideo"J. Volmer und das Ovaldrehen" anzusehen. Den Vortrag hat mir mein Kollege Reinhard Braune zu meinem 80sten gehalten, und die liebe Eva Raupenzwerg hat ihn zusammen mit Informatikern ins Forum in diese Rubrik gesetzt. Ich habe auch in meiner Schrift Ovaldrehen versucht, es verständlich zu machen. Es geht immer auf ein und das selbe Grundprinzip zurück - die konstruktiven maschinenbautechnischen Mittel sind aber sehr unterschiedlich, und das ist das Verwirrende. Mal ist es ein Schieber, mal sind es Riemen und mal Zahnräder. Am besten ist natürlich immer, man hat ein Modell - damit habe ich als Lehrer immer gearbeitet - oder man kann das Ding selbst anfassen. Vorher muss man aber das Grundprinzip kennen und verstanden haben, und das zeigt am besten das Bild 1101 ELLIPSENBEWEGUNG in meiner Schrift Ovaldrehen. Wolfgang wird Euch Franken sicher sein Ovalwerk gern zeigen. Denkt
Johannes
Edmund
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Frage

Beitrag von Edmund »

Hallo Wolfgang,
zeigst Du das Ding am Drechslertreffen in Aktion?

Grüße

Edmund
Woma
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Ovaldrehwerk nachgebaut

Beitrag von Woma »

Hallo an alle oval - Interessierten

@ Johannes
Vielen Dank für Dein Lob. Experimentieren hat mir schon immer viel Spaß gemacht und ich bin sicher, dass ich sowohl an meinem Ovalwerk, vor allem aber auch an meiner Drechseltechnik noch viel verbessern muss, kann und werde.

@ Edmund
Mit Filmen kenne ich mich nicht so gut aus, das würde sicher schief gehen und nicht zum Verständnis beitragen. Besser als Johannes Volmer es in seiner Schrift auf Seite 17 (Schema des Ellipsengetriebes der Ovaldrehmaschine ODM30) erklärt hat, kann man es nicht darstellen. Zugegebenermaßen habe ich das auch nicht beim ersten Lesen vollständig kapiert, aber nach 3- bis 4-mal Lesen habe sogar ich es verstanden. Mein Ovalwerk ist genau nach diesem Prinzip aufgebaut, eben nur mit Zahnrädern. Und da ich den Drehsinn zweimal umkehre stimmt’s am Ende auch wieder.
Und du hast recht, es ist nicht kompliziert und passt auf jede Drechselbank mit durchbohrter Spindel.
Zum Drechslertreffen kann ich aber leider nicht kommen.

@ Ernst
Sobald die Planscheibe stabiler ausgeführt ist und ich noch etwas mehr Übung beim Ovaldrechseln habe, werde ich mich melden.

Freundliche Grüße
Wolfgang
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