Was man nicht alles falsch machen kann:

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max92358
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Was man nicht alles falsch machen kann:

Beitrag von max92358 »

Hallo Freunde,
ein neues, für mich als wenig erfahrenen Hobbydrechsler, Projekt stand an.
Ich habe seit 4-5 Jahren bei mir in der Scheune gespaltene und gestockte Buchenstämme (D=ca. 50cm) aus dem eigenen Wald liegen.
Daraus wollte ich nun was drechseln.
Die Restfeuchte des Holzes habe ich natürlich nicht gemessen (wird scho gehn).
Ich habe mir eine Form ausgedacht.
Vorab schon mal ein paar Bilder, wozu ich gerne euere Meinung hören möchte.

Bild

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Zunächst bekam die Schale eine Aussenform. D 32cm; H 16cm
Danach gings ans aushöhlen.
Aufgrund meiner Ungeduld oder Faulheit habe ich mir da viel zu wenig Zeit genommen.
Bei einer Wandstärke von 2-5cm habe ich aufgehört.
Geschliffen wurde von 120 bis 400.
Dann kam der nächste große Fehler.
Für die Oberfläche nahm ich sowohl innen als auch aussen Chestnut-Zellulose Schnellschliffgrund und Chestnut-Melamin Lack. Ich habe das Holz also total dicht gemacht.
Nachdem das alles geschehen war nahm ich das Kunstwerk mit ins Haus und dann ins schön geheizte Wohnzimmer.
Schon ein-zwei Tage später merkte ich das die Schale kleine Risse bekam (0,2 bis 0,8 mm breit und 20-40mm lang).
Was tun? Für den Ofen war sie mir zu schade. Also wieder ab in die Werkstatt.
Aufspannen und Lack abschleifen. Innen weiter aushöhlen, (Wandstärke 1-2cm)
Danach habe ich soweit möglich die kleinen Risse mit Sekundenkleber aufgefüllt und alles kräftig mit Holzfestiger eingestrichen.
Nach dem trocknen nochmal bei laufender Maschine mit Stahlwolle abgerieben und mit Steinert Drechsleröl eingerieben.
Ich bin jetzt natürlich gespannt wie sich das ganze weiterentwickelt.
Die Risse sieht man natürlich immer noch, aber wenn es nicht viel schlimmer wird, kann das Ding dem Ofen entgehen.

Viele Grüße
Wolfgang

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siloko
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Beitrag von siloko »

Hallo Wolfgang,

erstmal: Schöne Bowl aus schönem Holz :klatsch: :prost:

Der Rezess am Boden ist nicht so meins. Ich drehe solche Sachen mit Zapfen, der dann abgedreht wird.
Das unterbricht dann weder die Form noch die Maserung. Ist aber Geschmacksache.

Ich würde das Teil auf alle Fälle aufheben. Als Mahnung zu mehr Geduld :re: :-L und als Erinnerung, wie alles angefangen hat.

Ich habe solche Teile auch :heul :-L

Grüße aus Mainz

Sigi
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loni
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Beitrag von loni »

Hallo Wolfgang,
ich glaube das Problem ist nicht der Schnellschleifgrund, sondern dass du die Schale mit ins Haus genommen hast. Anscheinend hat die Feuchtigkeit noch nicht gepasst. Wenn du sie jetzt schon dünner gedreht hast, dann hat sie auf jeden Fall schonmal mehr Spielraum sich zu verformen als zu reißen.

Ich würde sie jetzt noch ne ganze Weile in der Werkstatt liegen lassen. Man sagt ja Trocknungszeit 1cm/Jahr, also sollte sie bei einem cm spätestens nach einem halben Jahr durchgetrocknet sein.
Holz ist aber einfach ein Naturstoff und inhomogen, je nach Umgebung nimmt es feuchtigkeit auch wieder auf oder gibt sie ab.

Das erklärt dann auch wieso deine Buchenstämme noch nicht die erwartete Restfeuchte einhalten können.

Ich würde also sogar noch ein bisschen vorsichtiger sein und sie langsam an das innenraumklima gewöhnen. Sprich vielleicht als Zwischenetappe nochmal in den ungeheizten Flur für ein bis zwei Wochen und dann kannst du sie guten gewissens auch mit rein nehmen.

Viele Grüße

Loni
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