Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
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- Peter Gwiasda
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Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Holzfreunde,
weshalb ich die neue Aufgabe stellen muss (darf), ist mir nicht erklärbar, werde dies aber mit Lust übernehmen.
Hocker mit drei Beinen zählen zu den einfachen und alltäglich nützlichen Möbelstücken unserer europäischen Kultur. In Asien hockt man sich augenscheinlich lieber mit einem Kissen auf den Boden. Dreibein-Hocker bestehen nur aus vier Teilen und wackeln nie und nimmer (es sei denn wir Drechsler pfuschen).
Die Wahl der Hölzer ist jedem selbst überlassen. Auch die Technik der Verbindung von Beinen und Sitzfläche: durchgesteckte Zapfen (mit oder ohne Keil), Sacklochverbindung, sich selbst fixierender konischer Zapfen und so weiter.
Eine Beschreibung der Spann- und Arbeitsschritte bei der Herstellung dieses Hockers gehört auch zur Aufgabe.
Einfach ist diese Aufgabe nicht, sie erfordert eine sorgsame Auswahl der Hölzer und die Entscheidung, die Form der Funktion unterzuordnen oder die Beine unterschiedlich zu formen.
Viel Spaß wünscht
Peter Gwiasda
*Titel angepasst von Holzpeter
weshalb ich die neue Aufgabe stellen muss (darf), ist mir nicht erklärbar, werde dies aber mit Lust übernehmen.
Hocker mit drei Beinen zählen zu den einfachen und alltäglich nützlichen Möbelstücken unserer europäischen Kultur. In Asien hockt man sich augenscheinlich lieber mit einem Kissen auf den Boden. Dreibein-Hocker bestehen nur aus vier Teilen und wackeln nie und nimmer (es sei denn wir Drechsler pfuschen).
Die Wahl der Hölzer ist jedem selbst überlassen. Auch die Technik der Verbindung von Beinen und Sitzfläche: durchgesteckte Zapfen (mit oder ohne Keil), Sacklochverbindung, sich selbst fixierender konischer Zapfen und so weiter.
Eine Beschreibung der Spann- und Arbeitsschritte bei der Herstellung dieses Hockers gehört auch zur Aufgabe.
Einfach ist diese Aufgabe nicht, sie erfordert eine sorgsame Auswahl der Hölzer und die Entscheidung, die Form der Funktion unterzuordnen oder die Beine unterschiedlich zu formen.
Viel Spaß wünscht
Peter Gwiasda
*Titel angepasst von Holzpeter
Wie tröstlich, dass auch unsere Erde nicht wirklich rund ist.
-
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Peter
Wirklich super wieder was von dir zu hören. Dir aber diese Aufgabe zu übertragen musste wohl zwangsläufig zu dem Ergebniss führen.
Wenn es ein Drechselobjekt gibt das deinem Wesen und begeisterungs Zustand am innigsten rapräsentiert dann ist es wol der Dreibein Hocker!
Nun denn, dann will ich mich frohenmutes mal an die arbeit machen.
Als Vorbild könntest du aber schon eins deiner Werke einstellen so als Licht am Ende des Tunnels!
Was meinst du, der Hocker von Almut in ihrem Bad legt die Latte etwa hoch?
Und noch eine Frage? Wenn keine Ständerbormaschine zur verfügung steht wie mach ich dann die Löcher für die Füße ? Einfach frei schnauze. Das nennt man dann Freiwinklig.
Noch schönen Sonntag
Anselm
Wirklich super wieder was von dir zu hören. Dir aber diese Aufgabe zu übertragen musste wohl zwangsläufig zu dem Ergebniss führen.
Wenn es ein Drechselobjekt gibt das deinem Wesen und begeisterungs Zustand am innigsten rapräsentiert dann ist es wol der Dreibein Hocker!
Nun denn, dann will ich mich frohenmutes mal an die arbeit machen.
Als Vorbild könntest du aber schon eins deiner Werke einstellen so als Licht am Ende des Tunnels!
Was meinst du, der Hocker von Almut in ihrem Bad legt die Latte etwa hoch?
Und noch eine Frage? Wenn keine Ständerbormaschine zur verfügung steht wie mach ich dann die Löcher für die Füße ? Einfach frei schnauze. Das nennt man dann Freiwinklig.
Noch schönen Sonntag
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
- PaRay
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Servus Peter,
wenn ich Anselm richtig verstanden habe, sind für dich 3-Bein-Hocker eine lang gepflegte Passion. Schön, für mich absolutes Neuland.
für diese Herausforderung. - Auf geht's
LG
Paul
wenn ich Anselm richtig verstanden habe, sind für dich 3-Bein-Hocker eine lang gepflegte Passion. Schön, für mich absolutes Neuland.
für diese Herausforderung. - Auf geht's
LG
Paul
Was sich spannen lässt, geht auch zu drechseln.
Holz, Stein und Epoxidharz sind meine bevorzugten Materialien.
Holz, Stein und Epoxidharz sind meine bevorzugten Materialien.
- rob
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Servus Peter!
Daß der April an deine altgediente Teedose geht, ist auf jeden Fall verdient!
Das mit dem Hocker freut mich ja, habe ich das Dreibein doch gerade erst vor zwei Wochen für mich entdeckt - mein derzeitiges Lieblingsobjekt.
So einfach wie nützlich und fix gemacht.
Jetzt wusste ich ja bei der Herstellung noch gar nichts vom Monat Mai, deswegen hab ich den Prozess nicht weiter dokumentiert. Werde ihn aber so gut wie möglich beschreiben.
Von einem Auftrag war noch etwas 40er Esche da, Hocker wollte ich schon immer mal machen, also drei Teller ausgesägt und Kanteln für die Beine hergerichtet. Fürs bessere Spannen hab ich die Teller abgerichtet und auf der Unterseite fürs spätere Rezess eine Forstnerloch gebohrt. Bei nur 40mm Stärke wollte ich keine Planscheibe aufschrauben, deswegen hab ich auf der Planscheibe einen Sperrholzteller befestigt, geade so, daß die Schrauben herausspitzen und den Hocker-Teller mit der Körnerspitze im Forstnerloch geklemmt.
Rezess andrehen und Unterseite bearbeiten. Löcher Bohren. Dafür hab ich eine Vorrichtung für die Handauflage, Martin Adomat hat das auch mal beschrieben. Den Winkel wähle ich nach Gefühl und Auge. (Im Bild fehlt natürlich die Sitzfläche, aber der Hocker ist ja schon fertig)
Dann umgespannt, Oberseite bearbeiten, fertig.
Füße drehen.
Einleimen.
Dann erst länge ich die Füße ab. Den Hocker stelle ich dazu auf eine exakt waagrechte Fläche, unterlege die Beine solange bis die Sitzfläche im Wasser ist und reiße mir die Beine dann parallel an. Kleiner schräger Schnitt von Hand.
Geht schneller wie ich gedacht habe und macht richtig Laune. Die Hocker sind unbedingte Gebrauchsgegenstände, ich war beim schleifen nicht kleinlich und habe bei zweien auch keine Oberfläche gemacht. Seitdem fliegen sie in Haus und Werkstatt herum und sind gut für alles.
Höhen: 350, 450 und 500mm, Durchmesser zwischen 240 und 260, was nicht üppig ist, aber es sind ja Werkstatthocker und keine Fernsehsessel (da aber gut für die Füße)
Erfahrungswerte:
Ich habe 25er Sacklöcher gemacht, die Beine vom schwarzen Hocker hab ich konisch zugerichtet, da gabs beim Verleimen (scherer Fäustel) einen Haarriss und nach einer Nacht im Regen und einem Tag an der Sonne ist die Sitzfläche beim Sitzen gerissen. Deswegen mache ich keine konischen Beine mehr. Lieber einen kleinen Keil quer zur Faserrichtung. Bisher aber einfach nur passgenau verleimt.
Die Beine messen etwa 25-30-25, das lässt sie beim drehen schon Schwingen und auch beim Hocker sind die Beine etwas flexibel. Vielleicht dicker machen, vielleicht machts aber auch nichts. Stege zwischen den Füßen setzt geplantes Hantieren mit Winkeln und Längen voraus.
So, Jetzt bin ich aber gespannt auf eure Sitzgelegenheiten und wie ihr dabei vorgeht.
Schönen Sonntag!
Jan
Daß der April an deine altgediente Teedose geht, ist auf jeden Fall verdient!
Das mit dem Hocker freut mich ja, habe ich das Dreibein doch gerade erst vor zwei Wochen für mich entdeckt - mein derzeitiges Lieblingsobjekt.
So einfach wie nützlich und fix gemacht.
Jetzt wusste ich ja bei der Herstellung noch gar nichts vom Monat Mai, deswegen hab ich den Prozess nicht weiter dokumentiert. Werde ihn aber so gut wie möglich beschreiben.
Von einem Auftrag war noch etwas 40er Esche da, Hocker wollte ich schon immer mal machen, also drei Teller ausgesägt und Kanteln für die Beine hergerichtet. Fürs bessere Spannen hab ich die Teller abgerichtet und auf der Unterseite fürs spätere Rezess eine Forstnerloch gebohrt. Bei nur 40mm Stärke wollte ich keine Planscheibe aufschrauben, deswegen hab ich auf der Planscheibe einen Sperrholzteller befestigt, geade so, daß die Schrauben herausspitzen und den Hocker-Teller mit der Körnerspitze im Forstnerloch geklemmt.
Rezess andrehen und Unterseite bearbeiten. Löcher Bohren. Dafür hab ich eine Vorrichtung für die Handauflage, Martin Adomat hat das auch mal beschrieben. Den Winkel wähle ich nach Gefühl und Auge. (Im Bild fehlt natürlich die Sitzfläche, aber der Hocker ist ja schon fertig)
Dann umgespannt, Oberseite bearbeiten, fertig.
Füße drehen.
Einleimen.
Dann erst länge ich die Füße ab. Den Hocker stelle ich dazu auf eine exakt waagrechte Fläche, unterlege die Beine solange bis die Sitzfläche im Wasser ist und reiße mir die Beine dann parallel an. Kleiner schräger Schnitt von Hand.
Geht schneller wie ich gedacht habe und macht richtig Laune. Die Hocker sind unbedingte Gebrauchsgegenstände, ich war beim schleifen nicht kleinlich und habe bei zweien auch keine Oberfläche gemacht. Seitdem fliegen sie in Haus und Werkstatt herum und sind gut für alles.
Höhen: 350, 450 und 500mm, Durchmesser zwischen 240 und 260, was nicht üppig ist, aber es sind ja Werkstatthocker und keine Fernsehsessel (da aber gut für die Füße)
Erfahrungswerte:
Ich habe 25er Sacklöcher gemacht, die Beine vom schwarzen Hocker hab ich konisch zugerichtet, da gabs beim Verleimen (scherer Fäustel) einen Haarriss und nach einer Nacht im Regen und einem Tag an der Sonne ist die Sitzfläche beim Sitzen gerissen. Deswegen mache ich keine konischen Beine mehr. Lieber einen kleinen Keil quer zur Faserrichtung. Bisher aber einfach nur passgenau verleimt.
Die Beine messen etwa 25-30-25, das lässt sie beim drehen schon Schwingen und auch beim Hocker sind die Beine etwas flexibel. Vielleicht dicker machen, vielleicht machts aber auch nichts. Stege zwischen den Füßen setzt geplantes Hantieren mit Winkeln und Längen voraus.
So, Jetzt bin ich aber gespannt auf eure Sitzgelegenheiten und wie ihr dabei vorgeht.
Schönen Sonntag!
Jan
- Jesse
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo zusammen,
meinen liebsten Dreibeinhocker habe ich nicht selbst gedrechselt. Er stammt aus Brasilien, ein Abschiedsgeschenk eines Freundes.
Man sitzt super gut drauf. Nur, ist es eher Drechslerarbeit, oder doch mehr Sattlerarbeit?
Okay, nicht ganz ernstgemeint in dieser Rubrik.
Viele Grüße,
Jesse
meinen liebsten Dreibeinhocker habe ich nicht selbst gedrechselt. Er stammt aus Brasilien, ein Abschiedsgeschenk eines Freundes.
Man sitzt super gut drauf. Nur, ist es eher Drechslerarbeit, oder doch mehr Sattlerarbeit?
Okay, nicht ganz ernstgemeint in dieser Rubrik.
Viele Grüße,
Jesse
- Der Biesdorfer
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Jesse,
ein toller Hocker.
Wie sind die Beine untereinander verbunden?
Das hat man ja sofort Lust zum Nachbauen.
Gruß
Der Biesdorfer
ein toller Hocker.
Wie sind die Beine untereinander verbunden?
Das hat man ja sofort Lust zum Nachbauen.
Gruß
Der Biesdorfer
Bei Krämern lernt man kaufen,
bei Säufern lernt man saufen,
bei Lahmen lernt man hinken,
bei Trinkern lernt man trinken und
das Drechseln beim Durchgedrehten.
bei Säufern lernt man saufen,
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bei Trinkern lernt man trinken und
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- Jesse
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Biersdorfer,
da wurden drei Schrauben unter 60° als eine Art Y zusammengeschweißt. Die Hölzer sind einfach gebohrt, und durchgesteckt. Dann mit einer Mutter verschraubt.
Das hält prima, die Beine lassen sich gut zusammenklappen, allerdings muss man bein Aufstellen darauf achten, dass das Y dann waagerecht steht. Ist es etwas verdreht, dann ergeben sich die unmöglichsten Dreiecke, aber kein gleichseitiges und die Beine passen nicht in die Taschen.
Wichtig scheint zu sein, dassder Bezug stabil ist. Er nimmt die ganze Zugkraft auf. Bei mir ist es Sattelleder.
Gruß Jesse
da wurden drei Schrauben unter 60° als eine Art Y zusammengeschweißt. Die Hölzer sind einfach gebohrt, und durchgesteckt. Dann mit einer Mutter verschraubt.
Das hält prima, die Beine lassen sich gut zusammenklappen, allerdings muss man bein Aufstellen darauf achten, dass das Y dann waagerecht steht. Ist es etwas verdreht, dann ergeben sich die unmöglichsten Dreiecke, aber kein gleichseitiges und die Beine passen nicht in die Taschen.
Wichtig scheint zu sein, dassder Bezug stabil ist. Er nimmt die ganze Zugkraft auf. Bei mir ist es Sattelleder.
Gruß Jesse
- Peter Gwiasda
- Heyliger Ur-Großvater
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
An die Drechsler, die als
Folge der Pandemie
Stuben-Hocker geworden sind,
und deshalb jetzt besser die Couch in der Stube verlassen sollten, um in ihrer Werkstatt einen Hocker zu bauen. Als Initiator dieser Drechselaufgabe möchte ich vor allem Anfänger ermutigen. In meiner Werkstatt sind in den vergangenen Jahren mindestens 25 Hocker produziert worden, auch und gerade von mutigen Anfängern. Stets reichte ein achtstündiger Arbeitstag für die Vollendung dieses Projekts.
Meinen ersten Hocker drechselte ich vor etwa zehn Jahren. Die einzelnen Arbeitsschritte sind mit vielen Fotos in der Ausgabe Nov./Dez. 2010 von HolzWerken zu sehen. Dieses Magazin ist beim Verlag entweder noch als Print-Ausgabe oder digital erhältlich. Die Fotos machte damals Wolfgang Gschwendtner, selbst Hobby-Drechsler und exzellenter Fotograf. Dank seines vorzüglichen Archivs kann ich auch ein Jahrzehnt später die folgenden Fotos von diesem Hocker vorstellen. Ich glaube, dass ich damals das Holz einer enggewachsenen Atlaszeder aus dem Exotenwald bei Weinheim verwendet habe.
Ein Ratschlag ist mir wichtig: Das Projekt gelingt oder misslingt vor allem bei den drei Zapfen. Sie müssen absolut zylindrisch und auf den Zehntelmillimeter exakt zum Bohrloch passen. Ich empfehle, zum Anpassen und Testen der Zapfen ein Opferholz mit einer passenden Bohrung zu verwenden.
Peter Gwiasda wünscht erfolgreiches Schaffen.
Folge der Pandemie
Stuben-Hocker geworden sind,
und deshalb jetzt besser die Couch in der Stube verlassen sollten, um in ihrer Werkstatt einen Hocker zu bauen. Als Initiator dieser Drechselaufgabe möchte ich vor allem Anfänger ermutigen. In meiner Werkstatt sind in den vergangenen Jahren mindestens 25 Hocker produziert worden, auch und gerade von mutigen Anfängern. Stets reichte ein achtstündiger Arbeitstag für die Vollendung dieses Projekts.
Meinen ersten Hocker drechselte ich vor etwa zehn Jahren. Die einzelnen Arbeitsschritte sind mit vielen Fotos in der Ausgabe Nov./Dez. 2010 von HolzWerken zu sehen. Dieses Magazin ist beim Verlag entweder noch als Print-Ausgabe oder digital erhältlich. Die Fotos machte damals Wolfgang Gschwendtner, selbst Hobby-Drechsler und exzellenter Fotograf. Dank seines vorzüglichen Archivs kann ich auch ein Jahrzehnt später die folgenden Fotos von diesem Hocker vorstellen. Ich glaube, dass ich damals das Holz einer enggewachsenen Atlaszeder aus dem Exotenwald bei Weinheim verwendet habe.
Ein Ratschlag ist mir wichtig: Das Projekt gelingt oder misslingt vor allem bei den drei Zapfen. Sie müssen absolut zylindrisch und auf den Zehntelmillimeter exakt zum Bohrloch passen. Ich empfehle, zum Anpassen und Testen der Zapfen ein Opferholz mit einer passenden Bohrung zu verwenden.
Peter Gwiasda wünscht erfolgreiches Schaffen.
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- Ralph
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Kollegen,
am Sonntag haben Peter G. aus W. nebst Gattin - in gebührendem Abstand wg. Risiko(gruppe) - auf einen Kaffee vorbei geschaut.
Natürlich nahm der Meister auch meine Version der Monatsaufgabe nicht nur in Augenschein
sondern ließ es sich nicht nehmen, eine als Sitzprobe getarnte Stabilitätsprüfung zu machen
Seinen Gesichtsausdruck dürft Ihr selber deuten.... (Sitzfläche bei 66 cm über NN)
Sonnige Grüße
am Sonntag haben Peter G. aus W. nebst Gattin - in gebührendem Abstand wg. Risiko(gruppe) - auf einen Kaffee vorbei geschaut.
Natürlich nahm der Meister auch meine Version der Monatsaufgabe nicht nur in Augenschein
sondern ließ es sich nicht nehmen, eine als Sitzprobe getarnte Stabilitätsprüfung zu machen
Seinen Gesichtsausdruck dürft Ihr selber deuten.... (Sitzfläche bei 66 cm über NN)
Sonnige Grüße
Ralph (Exilbayer)
- Mr. Wood
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
......Peters Gesichtsausdruck sagt „ zu hoch und Beine zu schräg“
Gruß aus der Eifel
Lutz
"Man muß sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat."
Theodor Storm
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Zusammen,
na das passt ja dann mal vielleicht. Ich möchte gerne auch meinen Beitrag zu dem Thema Dreibein zusteuern, weiß aber nicht, ob dieser hier so akzeptiert wird. Er hat drei Beine diese sind aber nicht gedrechselt. Dafür aber der Sitz und das Gewinde um den Sitz in der Höhe zu verstellen. Die Idee stammt nicht von mir. Ich habe sie in einer der letzten Ausgaben von Holzwerken gesehen und war davon so begeistert, dass ich den Stuhl nachbauen musste.
Macht euch selbst ein Bild und sollte er nicht hier rein passen, dann könnte ich noch mit einem Vierbein-Hocker dienen oder ihr ignorriert den Beitrag.
Ach ja das hätte ich fast vergessen. Der Hocker ist aus Kernesche und das Gewinde aus Ahorn.
Was hier natürlich der ganz große Vorteil ist, hier greift KEINE DIN im Bezug auf die Höhe
Viel Spaß noch weiterhin.
Gruß Jürgen
na das passt ja dann mal vielleicht. Ich möchte gerne auch meinen Beitrag zu dem Thema Dreibein zusteuern, weiß aber nicht, ob dieser hier so akzeptiert wird. Er hat drei Beine diese sind aber nicht gedrechselt. Dafür aber der Sitz und das Gewinde um den Sitz in der Höhe zu verstellen. Die Idee stammt nicht von mir. Ich habe sie in einer der letzten Ausgaben von Holzwerken gesehen und war davon so begeistert, dass ich den Stuhl nachbauen musste.
Macht euch selbst ein Bild und sollte er nicht hier rein passen, dann könnte ich noch mit einem Vierbein-Hocker dienen oder ihr ignorriert den Beitrag.
Ach ja das hätte ich fast vergessen. Der Hocker ist aus Kernesche und das Gewinde aus Ahorn.
Was hier natürlich der ganz große Vorteil ist, hier greift KEINE DIN im Bezug auf die Höhe
Viel Spaß noch weiterhin.
Gruß Jürgen
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
sauber gearbeitet. Formschön. Ich finde er entspricht dem Reglement. Mal sehen, was der Meister des Dreibeinhockers sagt.
- Helfried
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Jürgen, welche Gewindedimension hast du für deinen feinen Hocker verwendet?Ach ja das hätte ich fast vergessen. Der Hocker ist aus Kernesche und das Gewinde aus Ahorn.
Bist du damit zufrieden, funktioniert es zuverlässig, wie es sein soll?
Ist es gefräst oder geschnitten?
Helfried
*wieder hierher geschoben von Raupenzwerg
Alles Ringeldings, liebe Leute!
- Raupenzwerg
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Leute,
hier bitte weiter zur Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 Dreibein-Hocker
Fotos und Kurzbeschreibung einstellen! Hier geht es nur ums anschauen und den Spaß an der Freud!
Dann den Gefällt-mir Button bei eueren Favoriten drücken (oder auch nicht).
Die Diskussionen um DIN-Normen und persönliche Befindlichkeiten habe ich abgetrennt.
viewtopic.php?f=190&t=56543
Gruß Eva und Danke für weitere Fotos
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Grüsse aus dem Schloßgarten
vom einzig wahren Raupenzwerg Eva
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Re: Abgetrennt von Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Zusammen,
da ist wohl noch eine Frage bezüglich meines Hockers (der allen Normhöhen entsprechen kann ) in die falsche Rubrik gerutscht. Die von Helfried!
[mention]Helfried[/mention] : Ich habe mich wie in dem Werkbericht an den Gewindeschneider von unserem Forumspartner Dictum gehalten. Das Kuriose an der Sache war, zu dem Zeitpunkt als der Bericht raus kam wollte ich mir den Gewindeschneider noch nicht ans Bein binden, nicht das es mir so geht wie Mr. Wood und ich dann alles aussortieren muss (Muss ich trotzdem über kurz oder lang ) Daraufhin habe ich noch drei Wochen gewartet und da war ausverkauft. Es sollte noch drei Wochen dauern bis er wieder am Lager ist. Trotzdem entschied ich mich ihn schon zu bestellen. Und siehe da, er war nach 10 Tagen da. Das war erfreulich und sollte normalerweise in die Rubrik Lob und Tadel. Nun bin ich aber sehr weit abgeschweift und hoffe es wird nicht noch abgetrennt. Ich habe den Gewindeschneidsatz für das 38er Gewinde genommen. Den Stab habe ich mir gedrechselt, obwohl du ihn auch fertig bekommst. Das Innengewinde habe ich mit einem 35er Forstnerbohrer gebohrt. Dies zu schneiden benötigte ein bisschen Kraftaufwand und es ging mit Silbergleit etwas einfacher. Das Außengewinde ging ohne Schmierung recht einfach, allerdings gab es einige Ausbrüche. Das werde ich noch mal ändern. Was auch nicht ohne ist, das Gewinde gerade draufzuschneiden. Das sollte man vorher ein paar mal üben.
So nun viel Spaß beim Nachbauen.
Gruß Jürgen
*Zitat eingefügt von Raupenzwerg und Beitrag wieder hierher geschoben
da ist wohl noch eine Frage bezüglich meines Hockers (der allen Normhöhen entsprechen kann ) in die falsche Rubrik gerutscht. Die von Helfried!
[mention]Helfried[/mention] : Ich habe mich wie in dem Werkbericht an den Gewindeschneider von unserem Forumspartner Dictum gehalten. Das Kuriose an der Sache war, zu dem Zeitpunkt als der Bericht raus kam wollte ich mir den Gewindeschneider noch nicht ans Bein binden, nicht das es mir so geht wie Mr. Wood und ich dann alles aussortieren muss (Muss ich trotzdem über kurz oder lang ) Daraufhin habe ich noch drei Wochen gewartet und da war ausverkauft. Es sollte noch drei Wochen dauern bis er wieder am Lager ist. Trotzdem entschied ich mich ihn schon zu bestellen. Und siehe da, er war nach 10 Tagen da. Das war erfreulich und sollte normalerweise in die Rubrik Lob und Tadel. Nun bin ich aber sehr weit abgeschweift und hoffe es wird nicht noch abgetrennt. Ich habe den Gewindeschneidsatz für das 38er Gewinde genommen. Den Stab habe ich mir gedrechselt, obwohl du ihn auch fertig bekommst. Das Innengewinde habe ich mit einem 35er Forstnerbohrer gebohrt. Dies zu schneiden benötigte ein bisschen Kraftaufwand und es ging mit Silbergleit etwas einfacher. Das Außengewinde ging ohne Schmierung recht einfach, allerdings gab es einige Ausbrüche. Das werde ich noch mal ändern. Was auch nicht ohne ist, das Gewinde gerade draufzuschneiden. Das sollte man vorher ein paar mal üben.
So nun viel Spaß beim Nachbauen.
Gruß Jürgen
*Zitat eingefügt von Raupenzwerg und Beitrag wieder hierher geschoben
- Helfried
- Eure Durchlicht
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Danke für die ausführliche Erklärung, Jürgen!
38 mm, das hält schon etwas aus!
Bezüglich der Ausbrüche im Aussengewinde: Mit einheimischem Ahorn (ob Berg- oder Spitz-) habe ich beim Gewindeschneiden auch
keine allzuguten Erfahrungen gemacht, obwohl ich grundsätzlich mit Leinöl tränke bzw. schmiere.
Kanadischer Ahorn ("Hard Maple") wäre wohl besser, fast wie Hainbuche.
Danke nocheinmal
Helfried
38 mm, das hält schon etwas aus!
Bezüglich der Ausbrüche im Aussengewinde: Mit einheimischem Ahorn (ob Berg- oder Spitz-) habe ich beim Gewindeschneiden auch
keine allzuguten Erfahrungen gemacht, obwohl ich grundsätzlich mit Leinöl tränke bzw. schmiere.
Kanadischer Ahorn ("Hard Maple") wäre wohl besser, fast wie Hainbuche.
Danke nocheinmal
Helfried
Alles Ringeldings, liebe Leute!
- Der Biesdorfer
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Peter und alle anderen Drechsler,
hier kommt mein Beitrag zur Drechselaufgabe des Monats.
Der eingestellte Hocker wurde mal entworfen als Ausstattung für eine kleine private Schwimmhalle.
Er ist aus astfreier Kiefer und farblos mit wasserfestem Klarlack lackiert.
Die Sitzfläche ist konvex geformt und hat in der Mitte ein Loch. Eigentlich ursprünglich damit das Wasser abtropft aber auch gut zum tragen, weil man dann den Hocker genau im Schwerpunkt anheben kann.
Der Sitzkomfort leidet darunter nicht. Im Gegenteil, man hat stets gute Abluftmöglichkeiten
Die Beine stecken in einer Sacklochbohrung, das Blatt ist bis zu 5 cm dick.
Allen ein schönes Wochenende
Gruß
der Biesdorfer
hier kommt mein Beitrag zur Drechselaufgabe des Monats.
Der eingestellte Hocker wurde mal entworfen als Ausstattung für eine kleine private Schwimmhalle.
Er ist aus astfreier Kiefer und farblos mit wasserfestem Klarlack lackiert.
Die Sitzfläche ist konvex geformt und hat in der Mitte ein Loch. Eigentlich ursprünglich damit das Wasser abtropft aber auch gut zum tragen, weil man dann den Hocker genau im Schwerpunkt anheben kann.
Der Sitzkomfort leidet darunter nicht. Im Gegenteil, man hat stets gute Abluftmöglichkeiten
Die Beine stecken in einer Sacklochbohrung, das Blatt ist bis zu 5 cm dick.
Allen ein schönes Wochenende
Gruß
der Biesdorfer
Bei Krämern lernt man kaufen,
bei Säufern lernt man saufen,
bei Lahmen lernt man hinken,
bei Trinkern lernt man trinken und
das Drechseln beim Durchgedrehten.
bei Säufern lernt man saufen,
bei Lahmen lernt man hinken,
bei Trinkern lernt man trinken und
das Drechseln beim Durchgedrehten.
-
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- Ort: Weisendorf
Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Das ist mal eine Aufgabe, die auch mir als (relativen) Anfänger machbar erscheint. Also stelle ich mal vor, was ich gestern gemacht habe:
Erstmal das Aufmaß machen - Mist, entweder ich muss abnehmen, oder ich brauche eine größere Drechselbank. Nach kurzer Überlegung erstmal "Schweinebauch zum Grillen" auf den Einkaufszettel gesetzt, einen Grund für eine neue Bank sollte man nie auslassen. Abnehmen kann ich ja immer noch, wenn ich eine größere Bank habe... (bitte beachten: Die Corona-Uniform = Jogginghose):
Durchmesser wird also knapp 36cm, weil meine Bank 18cm Spitzenhöhe hat.
Danach ins Holzlager und geschaut was da ist - Eiche scheint mir gut geeignet für einen rustikalen Hocker, da liegt noch eine 55er Bohle - also mit der Handkreissäge kurz abgelängt, mit dem Zirkel einen Kreis draufgemalt und mit der Bandsäge rundgesägt.
Danach das erste Problem: Ich dachte, ich mache wie oben einfach einen Rezess mit dem Forstnerbohrer. Dabei musst ich aber feststellen, dass der chinesische Forstnerbohrer, wenn man im freihändig verwendet, keine runden Löcher macht. Also habe ich das Stück ganz vorsichtig mit kurzen Schrauben auf die Planscheibe geheftet, und einen runden Rezess erzeugt. Da die Sitzmulde nachher ca. 1,3 cm tief wird (habe auf anderen Stühlen gemessen, was bequem ist), geht das. Dann die Sitzfläche von beiden Seiten drechseln - man sieht, dass passt mit der Spitzhöhe gerade so:
Den Rand habe ich etwas als Wulst gearbeitet, dann kann man den Hocker besser rumtragen. In der Mitte Sitzfläche habe ich erst noch einen Sockel gelassen, weil ich ja umspannen muss, um die Bohrungen zu machen. der kam zum Schluss dann weg.
Als nächstes musste der Winkel der Beine bestimmt werden. Die Beine sollen ja schräg eingesetzt werden, aber nicht zu weit herausstehen, damit keiner drüber stolpert. Außerdem sollen sie rechtwinklig auf die Sitzfläche stoßen, also braucht die den gleichen Winkel - also kurz den Jüngsten gekrallt, Tangens erklärt, und gemeinsam Winkel berechnet. "Homeschooling" ist damit für heute auch erledigt, 10° erscheint als perfekter Winkel. 9,1 war das Ergebnis des "Pi- mal Daumen freihändig" drechseln, lassen wir so.
Jetzt die Bohrungen: Da hilft die "Bohr und Fräseinrichtung" von Hager und die Teileinrichtung der Drechselbank. Damit ist es wirklich kinderleicht. Einfach ausrichten, den Winkel einstellen, die Tiefe einstellen und Bohren. Zwischendurch habe ich noch festgestellt, dass auch Forstnerbohrer aus deutscher Produktion stumpf sein können und musste nochmal mit der Diamantfeile ran (nicht im Bild). Der 30er-Bohrer von Famag macht aber ganz genau 30er Löcher (auf's Zehntel). Ich habe Sacklöcher gemacht, weil ich die Beine nicht durch die Sitzfläche durchgehend wollte, 2cm tief.
Die Kanteln für die Beine auf der Kreissäge zugeschnitten:
Und zwischen den Spitzen rundgedreht - das ging so schnell, dass ich keine Bilder habe. Dank der Tipps oben war ich ja vorgewarnt, dass es genau passen muss. Daher immer wieder mit der Schieblehre nachgemessen, und mit dem Meißel Zehntel für Zehntel runtergeschabt. Dann mit einem gebohrten Abfallsstück überprüft.
Die Beine sind in oben 42mm (die 1,9cm im Loch sind natürlcih genau 30), verjüngen sich unten auf 29. Tisch- und Stuhlbeine macht man ja so, dass sie sich unten verjüngen, damit sie Schwingungen und Stöße besser abfedern.
Anschließend habe ich die Beine noch angeschrägt und das Ende eingesägt, und zwar genau senkrecht zur Maserung der Sitzfläche an der Stelle. In den Sägeschnitt kam ein kleiner Keil. Beim Einschlagen der Beine treibt es den Keil in das Ende des Beins, so dass die Verbindung verkeilt wird. Beim Durchgangsloch kann man ja den Keil von der anderen Seite einschlagen, beim Sackloch geht das nicht.
Dann etwas Fischleim auf das Ende gegeben und die Beine mit der Holzhammer-Methode eingeschlagen. Fischleim deshalb, weil der sehr langsam abbindet, so hat man mehr als genug Zeit, noch Korrekturen vorzunehmen. Außerdem lässt er sich gut überölen, und ist öko (aber nicht vegan).
Damit ist der Hocker erstmal fertig - jetzt ab in den Müll(sack) damit:
Nicht zum wegschmeißen, sondern zum Räuchern. Etwas Salmiakgeist in eine alte Kaffeetasse, diese in den Sack zum dem Hocker, und dann mit zwei zusammengeklemmten Kanthölzern verschlossen. Aber nur einen "wönzögen Schlöck" - man braucht nur wenig, Stinken tut's auch. Und Arbeitsschutz beachten! (Die selbstgenähte Maske von Oma reicht hier übrigens nicht)
Am nächsten Morgen noch den Hocker mit einfachem Leinölfirnis geölt - für so ein Stück bevorzuge ich eine matte Oberfläche, und so sieht es aus:
Sicher nicht so ausgeklügelt wie man anderer Beitrag (weder höhenverstellbar noch sonst irgendwo besonders).
Viele Grüße,
Sebastian
P.S.: Die Sitzfläche ist 46cm am Rang mit 1,3cm Mulde. Ich hoffe, das ist noch DIN-gerecht...
Erstmal das Aufmaß machen - Mist, entweder ich muss abnehmen, oder ich brauche eine größere Drechselbank. Nach kurzer Überlegung erstmal "Schweinebauch zum Grillen" auf den Einkaufszettel gesetzt, einen Grund für eine neue Bank sollte man nie auslassen. Abnehmen kann ich ja immer noch, wenn ich eine größere Bank habe... (bitte beachten: Die Corona-Uniform = Jogginghose):
Durchmesser wird also knapp 36cm, weil meine Bank 18cm Spitzenhöhe hat.
Danach ins Holzlager und geschaut was da ist - Eiche scheint mir gut geeignet für einen rustikalen Hocker, da liegt noch eine 55er Bohle - also mit der Handkreissäge kurz abgelängt, mit dem Zirkel einen Kreis draufgemalt und mit der Bandsäge rundgesägt.
Danach das erste Problem: Ich dachte, ich mache wie oben einfach einen Rezess mit dem Forstnerbohrer. Dabei musst ich aber feststellen, dass der chinesische Forstnerbohrer, wenn man im freihändig verwendet, keine runden Löcher macht. Also habe ich das Stück ganz vorsichtig mit kurzen Schrauben auf die Planscheibe geheftet, und einen runden Rezess erzeugt. Da die Sitzmulde nachher ca. 1,3 cm tief wird (habe auf anderen Stühlen gemessen, was bequem ist), geht das. Dann die Sitzfläche von beiden Seiten drechseln - man sieht, dass passt mit der Spitzhöhe gerade so:
Den Rand habe ich etwas als Wulst gearbeitet, dann kann man den Hocker besser rumtragen. In der Mitte Sitzfläche habe ich erst noch einen Sockel gelassen, weil ich ja umspannen muss, um die Bohrungen zu machen. der kam zum Schluss dann weg.
Als nächstes musste der Winkel der Beine bestimmt werden. Die Beine sollen ja schräg eingesetzt werden, aber nicht zu weit herausstehen, damit keiner drüber stolpert. Außerdem sollen sie rechtwinklig auf die Sitzfläche stoßen, also braucht die den gleichen Winkel - also kurz den Jüngsten gekrallt, Tangens erklärt, und gemeinsam Winkel berechnet. "Homeschooling" ist damit für heute auch erledigt, 10° erscheint als perfekter Winkel. 9,1 war das Ergebnis des "Pi- mal Daumen freihändig" drechseln, lassen wir so.
Jetzt die Bohrungen: Da hilft die "Bohr und Fräseinrichtung" von Hager und die Teileinrichtung der Drechselbank. Damit ist es wirklich kinderleicht. Einfach ausrichten, den Winkel einstellen, die Tiefe einstellen und Bohren. Zwischendurch habe ich noch festgestellt, dass auch Forstnerbohrer aus deutscher Produktion stumpf sein können und musste nochmal mit der Diamantfeile ran (nicht im Bild). Der 30er-Bohrer von Famag macht aber ganz genau 30er Löcher (auf's Zehntel). Ich habe Sacklöcher gemacht, weil ich die Beine nicht durch die Sitzfläche durchgehend wollte, 2cm tief.
Die Kanteln für die Beine auf der Kreissäge zugeschnitten:
Und zwischen den Spitzen rundgedreht - das ging so schnell, dass ich keine Bilder habe. Dank der Tipps oben war ich ja vorgewarnt, dass es genau passen muss. Daher immer wieder mit der Schieblehre nachgemessen, und mit dem Meißel Zehntel für Zehntel runtergeschabt. Dann mit einem gebohrten Abfallsstück überprüft.
Die Beine sind in oben 42mm (die 1,9cm im Loch sind natürlcih genau 30), verjüngen sich unten auf 29. Tisch- und Stuhlbeine macht man ja so, dass sie sich unten verjüngen, damit sie Schwingungen und Stöße besser abfedern.
Anschließend habe ich die Beine noch angeschrägt und das Ende eingesägt, und zwar genau senkrecht zur Maserung der Sitzfläche an der Stelle. In den Sägeschnitt kam ein kleiner Keil. Beim Einschlagen der Beine treibt es den Keil in das Ende des Beins, so dass die Verbindung verkeilt wird. Beim Durchgangsloch kann man ja den Keil von der anderen Seite einschlagen, beim Sackloch geht das nicht.
Dann etwas Fischleim auf das Ende gegeben und die Beine mit der Holzhammer-Methode eingeschlagen. Fischleim deshalb, weil der sehr langsam abbindet, so hat man mehr als genug Zeit, noch Korrekturen vorzunehmen. Außerdem lässt er sich gut überölen, und ist öko (aber nicht vegan).
Damit ist der Hocker erstmal fertig - jetzt ab in den Müll(sack) damit:
Nicht zum wegschmeißen, sondern zum Räuchern. Etwas Salmiakgeist in eine alte Kaffeetasse, diese in den Sack zum dem Hocker, und dann mit zwei zusammengeklemmten Kanthölzern verschlossen. Aber nur einen "wönzögen Schlöck" - man braucht nur wenig, Stinken tut's auch. Und Arbeitsschutz beachten! (Die selbstgenähte Maske von Oma reicht hier übrigens nicht)
Am nächsten Morgen noch den Hocker mit einfachem Leinölfirnis geölt - für so ein Stück bevorzuge ich eine matte Oberfläche, und so sieht es aus:
Sicher nicht so ausgeklügelt wie man anderer Beitrag (weder höhenverstellbar noch sonst irgendwo besonders).
Viele Grüße,
Sebastian
P.S.: Die Sitzfläche ist 46cm am Rang mit 1,3cm Mulde. Ich hoffe, das ist noch DIN-gerecht...
- Jesse
- Beiträge: 1030
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Sebastian,
sieht klasse aus, dein Hocker.
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-
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- Name: Uwe Klein
- PLZ: 69429
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
na da mach ich doch auch mal mit
Durchmesser 14cm und Höhe 12,5cm.
Aus einen Aststück Apfel gedrechselt.
Hier noch ein Bild der Spann Methode, ist ja nix überragendes.
Detailierten Arbeitsbereich werde ich dann gesondert einstellen, das würde hier sonst den Rahmen sprengen.
Gruss und einen schönen Sonntag, Oggi
Durchmesser 14cm und Höhe 12,5cm.
Aus einen Aststück Apfel gedrechselt.
Hier noch ein Bild der Spann Methode, ist ja nix überragendes.
Detailierten Arbeitsbereich werde ich dann gesondert einstellen, das würde hier sonst den Rahmen sprengen.
Gruss und einen schönen Sonntag, Oggi
Deutsch ist einfach:
Umfahren ist das Gegenteil von Umfahren.
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- Nicole
- Beiträge: 45
- Registriert: 11.12.2016 - 22:41:12
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Zusammen,
ich möchte auch meinen Beitrag zu Monatsaufgabe beisteuern.
Meine Bilder und der Lösungsansatz sind ähnlich wie in einem Beitrag zuvor.
Deswegen schenke ich mir hier an dieser Stelle eine erneute Beschreibung.
Mir hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht solch einen Hocker zu fertigen.
Bei mir kam Teakholz zum Einsatz. Leider habe ich das Holz unterschätzt.
Es lässt sich gut zerspanen aber es kommen kaum Locken beim Drechsel zu Stande.
Mehr Staub und kurze Späne. Daher war es nur möglich mit Absaugung und Staubmaske zu arbeiten.
Egal das Ergebnis zählt.
. Rezess für die Bearbeitung der Unterseite Im Rezess gespannt und Unterseite bearbeitet Aufstellfläche der Beine im Winkel angepasst Durchmesser 36cm Höhe 45cm
Viele Grüße
Nicole
ich möchte auch meinen Beitrag zu Monatsaufgabe beisteuern.
Meine Bilder und der Lösungsansatz sind ähnlich wie in einem Beitrag zuvor.
Deswegen schenke ich mir hier an dieser Stelle eine erneute Beschreibung.
Mir hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht solch einen Hocker zu fertigen.
Bei mir kam Teakholz zum Einsatz. Leider habe ich das Holz unterschätzt.
Es lässt sich gut zerspanen aber es kommen kaum Locken beim Drechsel zu Stande.
Mehr Staub und kurze Späne. Daher war es nur möglich mit Absaugung und Staubmaske zu arbeiten.
Egal das Ergebnis zählt.
. Rezess für die Bearbeitung der Unterseite Im Rezess gespannt und Unterseite bearbeitet Aufstellfläche der Beine im Winkel angepasst Durchmesser 36cm Höhe 45cm
Viele Grüße
Nicole
-
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo ihr Lieben
Ich habe wie versprochen auch eines dieser begehrten Konstrukte gezaubert.
Nicht dass ich das ganz alleine hingekriegt hätte ,nein es bedurfte schon den wohlwollenden Rat unseres lieben heyligen Vaters damit das Werk gelinngen konnte.
Es war auch eher ein langatmiges Projekt, zurest musste ich erst mal nach Werheim fahren und dann mich an einigen Schale erst mal einige Tage warmdrechseln.
Zum Ende hin gings dann mit der Sitzfläche los , die Löcher wurden fachmännisch gebohrt und das ganze auch noch geschliffen.
Leider war dann die Zeit auch schon rumm und die Heimreiße stand auf dem Programm.
So hab ich halt die Beine zu hause noch fertiggedrechselt und eingeleimt.
Hier ist das Ergebniss
Gruß
Anselm
Ich habe wie versprochen auch eines dieser begehrten Konstrukte gezaubert.
Nicht dass ich das ganz alleine hingekriegt hätte ,nein es bedurfte schon den wohlwollenden Rat unseres lieben heyligen Vaters damit das Werk gelinngen konnte.
Es war auch eher ein langatmiges Projekt, zurest musste ich erst mal nach Werheim fahren und dann mich an einigen Schale erst mal einige Tage warmdrechseln.
Zum Ende hin gings dann mit der Sitzfläche los , die Löcher wurden fachmännisch gebohrt und das ganze auch noch geschliffen.
Leider war dann die Zeit auch schon rumm und die Heimreiße stand auf dem Programm.
So hab ich halt die Beine zu hause noch fertiggedrechselt und eingeleimt.
Hier ist das Ergebniss
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
- Maxy
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- Registriert: 16.11.2019 - 18:33:24
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- Ort: Bruchsal - Obergrombach
Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Die Norm-Diskussion ist ja ausgegrenzt...
Deshalb frage ich einfach mal so:
Musst du bald wieder Rasen mähen oder ist das Teil so klein?
Deshalb frage ich einfach mal so:
Musst du bald wieder Rasen mähen oder ist das Teil so klein?
Ich finde für jede Lösung ein Problem!
-
- Beiträge: 2638
- Registriert: 14.02.2016 - 23:12:55
- Name: Peer Anselm
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo Markus
Du hast da schon was richtig erkannt wengleich du mein Profil freilich nicht gelesen hast.
Ich bin Bauer und muss deshalb ab und an Heu machen . Bei uns in der Gegend hat das grade erst begonnen und die Nachbaren sind schon recht fleisig. Ich hingegen warte noch ein bischen weil für meine Schafe ist reifes Heu gesünder.
Mir ist nur so auf die Schnelle kein schönerer Hintergrund eingefallen und so ist es zu denFotos gekommen.
Übrigens, "Rasen mähen" für umsonnst so was kähme mir nicht in den Sinn da würde ich mir ein par Karnikel zulegen die die Arbeit dann gratis erledigen!
Gruß
Anselm
Du hast da schon was richtig erkannt wengleich du mein Profil freilich nicht gelesen hast.
Ich bin Bauer und muss deshalb ab und an Heu machen . Bei uns in der Gegend hat das grade erst begonnen und die Nachbaren sind schon recht fleisig. Ich hingegen warte noch ein bischen weil für meine Schafe ist reifes Heu gesünder.
Mir ist nur so auf die Schnelle kein schönerer Hintergrund eingefallen und so ist es zu denFotos gekommen.
Übrigens, "Rasen mähen" für umsonnst so was kähme mir nicht in den Sinn da würde ich mir ein par Karnikel zulegen die die Arbeit dann gratis erledigen!
Gruß
Anselm
Was ich mir nicht zutraue werde ich niemals lernen!!
- MAXLUZI
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Re: Drechselaufgabe des Monats Mai 2020 - Dreibein-Hocker
Hallo beisammen, dann werf ich doch auch mal ein paar Bilder die Runde...
Verzeiht, das ich keinen Arbeitsbericht dazu schreibe, aber da fehlt mir momentan die Zeit und Kraft...
Bald gibts wieder eine neue Galerie und ich bin fix und alle vom Arbeiten ;)
Neue Fotos von der neuen Galerie (im alten Raum) folgen dann auch mal irgendwann..
So, nun Hocker...
Fotos sind gemischt, sowohl in der Anordnung, als auch in der Qualität
Viele Grüße
Max
*edit by Raupenzwerg
Verzeiht, das ich keinen Arbeitsbericht dazu schreibe, aber da fehlt mir momentan die Zeit und Kraft...
Bald gibts wieder eine neue Galerie und ich bin fix und alle vom Arbeiten ;)
Neue Fotos von der neuen Galerie (im alten Raum) folgen dann auch mal irgendwann..
So, nun Hocker...
Fotos sind gemischt, sowohl in der Anordnung, als auch in der Qualität
Viele Grüße
Max
*edit by Raupenzwerg