Stammtischbericht vom 04.03. in Nindorf

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Poldi
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Stammtischbericht vom 04.03. in Nindorf

Beitrag von Poldi »

Bei unserem Märzstammtisch waren wir zu Gast in der Zimmerei Claußen in Nindorf b. Meldorf. Das Treffen in Werkstatträumen ist für uns als Holzwerker immer attraktiv. Es ermöglicht zum einen den Einblick in die tägliche Arbeit heimischer Handwerker. Zum anderen sagt die Ausstattung einer Tischler- oder Zimmererwerkstatt mit ihren Maschinen und Werkzeugen viel über das Angebot und den Leistungsumfang eines Betriebes aus. Nicht zuletzt hat gerade die technische Seite einer Werkstatt ihren besonderen Reiz, weil sie Anlass zu Diskussionen und Gesprächen über die Verwendungsmöglichkeiten entsprechender Geräte auch in der eigenen Werkstatt bietet.

Unser Thema war dieses Mal Nassholzdrechseln, was für einige offenbar neu war. Ich gehe deshalb etwas ausführlicher auf einige grundsätzliche Dinge ein, auf die ich auch beim Treffen hingewiesen hatte. Die Verarbeitung von feuchtem Holz ist angenehm, weil es nicht staubt und sich in der Regel sehr gut bis auf wenige Millimeter Stärke schneiden lässt. So sind dünnwandige Kelche, Schalen, Windlichter oder andere Hohlgefäße möglich. Der Nachteil ist, dass sich das Holz in diesem Zustand nicht oder nur schlecht schleifen lässt, weil sich das Schleifmaterial sofort zusetzt.

Auch muss beim fliegend Drechseln vor dem Einspannen ins Futter ein von der Rinde befreiter Zapfen angedreht werden. Bleibt die Rinde am Holz, löst sie sich vom Splintholz ab und das eingespannte Stück lockert sich. Aber auch auf den Zapfen gespannt muss das zu bearbeitende Stück von Zeit zu Zeit nachgespannt werden, weil der Saft durch den Pressdruck des Futters ausfließt und den Zapfenumfang vermindert. Der Saft selbst wird durch die Rotation auf die Maschine, den Drechsler und die Umgebung geschleudert. Entsprechende Arbeitskleidung und eine Schutzbrille sind deshalb notwendig. Aber auch die Maschine muss nach der Arbeit gründlich gesäubert und eingeölt werden, um die Rostbildung zu vermeiden.

Der gesamte Bericht und die Fotos sind auf unserer Homepage www.drechslerstammtisch-sh.de zu finden.

Mit Drechslergrüßen aus dem Norden
Poldi aus Heide

Der Unterschied zwischen Kreativität und Dummheit besteht darin, dass die Kreativität ihre Grenzen hat.
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