Stammtischtreffen 18.05.2019
Moderator: EundM
- lipi
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Stammtischtreffen 18.05.2019
Liebe Freunde des runden Holzes,
an einem sonnigen Frühsommertag hat uns Peter wieder in seiner Werkstatt herzlich begrüßt.
In fröhlicher Runde wurde schon vor dem offiziellen Start fleissig Holz, Werkzeug und Neuigkeiten ausgetauscht.
Der "Gabentisch" wurde wieder fein gedeckt mit kleinen und größeren Schätzen.
Nachdem Peter die Glocke zum Start geläutet hatte,
haben wir erstmal über unsere DFT2019 Aktivitäten und Vorhaben diskutiert.
Wie soll der Stand aufgebaut werden, wer bringt was mit, wie ist's mit dem Standdienst und so weiter, was halt so zu tun ist.
Nach kleiner Pause, in der weiter Holz die Besitzer wechselte , ging es dann zu unserem Hauptthema.
Diesmal wurde mal nix rundes vorgeführt.
Michael (Philemon) hat uns etwas über sein zweites Hobby, dem Messermachen vorgetragen.
Bei andächtigem Schweigen hat er uns in die Welt der scharfen Schönheiten eingeführt.
Zwischendurch gab es natürlich Diskussionen über Metalleigenschaften bei hohen Temperaturen zum Härten, Anlassen, spannungsarm Glühen und anderen Feinheiten.
Zur Herstellung seiner "Kunstwerke" hat er sich im laufe der Zeit viele kleine und nützliche Helferlein zum Einspannen und Bearbeiten der Klingen und Hefte hergestellt.
Nachfolgend einige Impressionen von seinem super Vortrag:
Aus diesen grossen Blech entsteht ein kleinen Messer: Und zwar das kleine mit dem Papierstreifen: Noch was Feines ohne Griffholz: Ein kleines Tool um die Schneidenmitte anzureissen: Damit kann das Ganze gefahrlos gehalten werden: Kleine Lehre zum winkelig Feilen: Literaturhinweise dürfen natürlich auch nicht fehlen: Wiegemesser zur Lederbearbeitung: Vorbereitete Griffschale mit versteckten Sicherungsbohrungen: Noch so ein "kleines" Messerchen: Fortsetzung im Anschluss.....
an einem sonnigen Frühsommertag hat uns Peter wieder in seiner Werkstatt herzlich begrüßt.
In fröhlicher Runde wurde schon vor dem offiziellen Start fleissig Holz, Werkzeug und Neuigkeiten ausgetauscht.
Der "Gabentisch" wurde wieder fein gedeckt mit kleinen und größeren Schätzen.
Nachdem Peter die Glocke zum Start geläutet hatte,
haben wir erstmal über unsere DFT2019 Aktivitäten und Vorhaben diskutiert.
Wie soll der Stand aufgebaut werden, wer bringt was mit, wie ist's mit dem Standdienst und so weiter, was halt so zu tun ist.
Nach kleiner Pause, in der weiter Holz die Besitzer wechselte , ging es dann zu unserem Hauptthema.
Diesmal wurde mal nix rundes vorgeführt.
Michael (Philemon) hat uns etwas über sein zweites Hobby, dem Messermachen vorgetragen.
Bei andächtigem Schweigen hat er uns in die Welt der scharfen Schönheiten eingeführt.
Zwischendurch gab es natürlich Diskussionen über Metalleigenschaften bei hohen Temperaturen zum Härten, Anlassen, spannungsarm Glühen und anderen Feinheiten.
Zur Herstellung seiner "Kunstwerke" hat er sich im laufe der Zeit viele kleine und nützliche Helferlein zum Einspannen und Bearbeiten der Klingen und Hefte hergestellt.
Nachfolgend einige Impressionen von seinem super Vortrag:
Aus diesen grossen Blech entsteht ein kleinen Messer: Und zwar das kleine mit dem Papierstreifen: Noch was Feines ohne Griffholz: Ein kleines Tool um die Schneidenmitte anzureissen: Damit kann das Ganze gefahrlos gehalten werden: Kleine Lehre zum winkelig Feilen: Literaturhinweise dürfen natürlich auch nicht fehlen: Wiegemesser zur Lederbearbeitung: Vorbereitete Griffschale mit versteckten Sicherungsbohrungen: Noch so ein "kleines" Messerchen: Fortsetzung im Anschluss.....
Zuletzt geändert von lipi am 19.05.2019 - 21:00:20, insgesamt 1-mal geändert.
Ich muss nicht alles wissen, ich muss nur wissen wo es steht
- lipi
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Re: Stammtischtreffen 18.05.2019
Fortsetzung:
Links das Endprodukt und rechts das Ausgangsmaterial: Schärftool aus einem bekannten schwedischen Möbelhaus, was vom Vortragenden als Experte sehr empfohlen wurde:
Vielen Dank für diesen schönen und lustigen Vortrag.
Wir hatten wieder einen tollen Nachmittag und freuen uns schon auf das nächste mal.
lipi und TiPi
Links das Endprodukt und rechts das Ausgangsmaterial: Schärftool aus einem bekannten schwedischen Möbelhaus, was vom Vortragenden als Experte sehr empfohlen wurde:
Vielen Dank für diesen schönen und lustigen Vortrag.
Wir hatten wieder einen tollen Nachmittag und freuen uns schon auf das nächste mal.
lipi und TiPi
Ich muss nicht alles wissen, ich muss nur wissen wo es steht
- Philemon
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Re: Stammtischtreffen 18.05.2019
Hallo miteinander,
vielen Dank für die freundliche Rezension, Ihr wart ein großartiges Publikum!
Bevor die Vertreter der reinen Lehre über mich herfallen: Für das schärfen hochwertiger Messer gibt es selbstverständlich nichts Besseres als Banksteine. Für diese kontemplative Tätigkeit hat man im Alltag nicht immer die nötige Muße und dann ist das gezeigte Produkt aus dem bekannten schwedischen Möbelhaus in jedem Fall um Klassen besser als beispielsweise diese fiesen Dinger mit den Hartmetallplättchen.
Grüße aus Schönwalde
Michael
vielen Dank für die freundliche Rezension, Ihr wart ein großartiges Publikum!
Bevor die Vertreter der reinen Lehre über mich herfallen: Für das schärfen hochwertiger Messer gibt es selbstverständlich nichts Besseres als Banksteine. Für diese kontemplative Tätigkeit hat man im Alltag nicht immer die nötige Muße und dann ist das gezeigte Produkt aus dem bekannten schwedischen Möbelhaus in jedem Fall um Klassen besser als beispielsweise diese fiesen Dinger mit den Hartmetallplättchen.
Grüße aus Schönwalde
Michael
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Re: Stammtischtreffen 18.05.2019
Hallo Michael,
vielen Dank für Deinen erfrischenden Vortrag, den Du schneidig vorgetragen hast. Dank auch, dass Du zwei Küchenmesser mitgebracht hast, weil ich Wert darauf legte, dass nicht nur Durchmesser gezeigt würden.
Auf den „drei vorletzten“ Fotos des wunderbaren Reports von lipi (großer Dank!!) ist ein rundes Messer zu sehen, das Du zum Schneiden von Leder verwendest. Kann man zu dem Ding auf Grund seiner Form auch „Halbmesser“ oder gar „Radius“ sagen? Das wäre mathematisch durchaus exakt und gäbe dem banalen Werkzeug durchaus Glanz.
Wosch hat uns zum Staunen gebracht mit seinen besonderen Messern, die zum „positiven Kopfschütteln“ führten.
Dankend
Cello
vielen Dank für Deinen erfrischenden Vortrag, den Du schneidig vorgetragen hast. Dank auch, dass Du zwei Küchenmesser mitgebracht hast, weil ich Wert darauf legte, dass nicht nur Durchmesser gezeigt würden.
Auf den „drei vorletzten“ Fotos des wunderbaren Reports von lipi (großer Dank!!) ist ein rundes Messer zu sehen, das Du zum Schneiden von Leder verwendest. Kann man zu dem Ding auf Grund seiner Form auch „Halbmesser“ oder gar „Radius“ sagen? Das wäre mathematisch durchaus exakt und gäbe dem banalen Werkzeug durchaus Glanz.
Wosch hat uns zum Staunen gebracht mit seinen besonderen Messern, die zum „positiven Kopfschütteln“ führten.
Dankend
Cello
Vertraue den Aussagen im Internet niemals blind. (Marcus Aurelius)
nach Jan Lipowski
www.touch-wood.de
https://www.youtube.com/results?search_ ... essau_wood
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- Bioschreiner
- Tonnenplanscher
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- Registriert: 18.02.2007 - 13:41:21
- Name: Gerd Uwe Eichert
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- Ort: Lixfeld
Re: Stammtischtreffen 18.05.2019
Hey Jürgen
Das Messer in dieser Form heißt Halbmondmesser und das schon lange und ist ein Messer aus dem Sattlerhandwerk.
Wir müsßen keinen neuen Namen erfinden.
Was ja auch ganz gut ist.
Bio
uwe
Das Messer in dieser Form heißt Halbmondmesser und das schon lange und ist ein Messer aus dem Sattlerhandwerk.
Wir müsßen keinen neuen Namen erfinden.
Was ja auch ganz gut ist.
Bio
uwe
Ich liebe das Holz - aber liebt es mich auch?
Laß mich - ich kann das ... oh - kaputt!!!
Laß mich - ich kann das ... oh - kaputt!!!
- Matzel1970
- Holzmarder
- Beiträge: 834
- Registriert: 21.04.2005 - 08:10:14
- Ort: Nähe Helmstedt
Re: Stammtischtreffen 18.05.2019
Moin Stammtischler
Vor allem an die nicht zugegen waren. Um es vorweg zu nehmen ihr habt was verpasst!
Dumdidudidelei – nö diesmal niche. Obwohl ich mich durch Sichtweite 30m kämpfen musste. Na ja, wer fährt auch vor dem Aufstehen los, ist schließlich Wochenende. Also staufrei nach Osten.
Gegen Mittag und etwas später als sonst am Ort des Geschehens angekommen. Es war schon angerichtet.
Einer der Kollegen hängt das Hobby an den Nagel und musste die Werkstatt räumen. Nun steht alles zur Disposition. Gleich mal gucken. Kann man da überhaupt was kaufen? Jo man kann, nein man muss insbesondere, wenn man gerade wieder einen Schnapper durch die Lappen hat gehen lassen. Ist schade, besonders schade, aber Glückwunsch an den schnelleren Entdecker. Vielleicht doch etwas später aufstehen und dann im entscheidenden Moment munter sein. Erst mal rein und beim Peter spioniert. Muss ein wenig Abstand gewinnen.
Ah, Peter versinkt ab und an im Chaos. Ich drück die Daumen, dass er dafür entsprechend entlohnt wird.
Ganz so viele waren bei diesem Stammtisch nicht dabei. Obwohl draussen ja noch angerichtet war konnte die Horde im Inneren versammelt werden.
Es startete mit dem Thema Ebbs. Auch wurde ein Kakaobaumsparvertrag vorgestellt. Wobei im Sitzen präsentiert wurde. Erdbeeren wären daran schuld hieß es. Mitgebracht wurden leider keine. Auf Kuchen mussten wir leider verzichten. Nun denn kurze Pause und wieder raus an die Werkstattauflösung.
Beim Reinkommen schon Panik geschoben weil sich eine Traube bildete. Anfang verpasst? Nö, es war der Erwartung Ungeduld, die sich hier Bahn brach.
Wenn jemand auf die Uhr schaut der weiß welche „Störungen im Betriebsablauf“ so eine Werkstattauflösung mit sich bringt.
Nun denn es geht los. Der Hauptvortrag wird eingeläutet.
Cello entfleucht beim Anblick der Glocke eine Anekdote aus dem Glockenmuseum Apolda. Hat er aber nur mir erzählt.
Also los geht Messer machen
Nein, wir kommen nicht vom Weg ab dem hölzernen. Wir nähern uns dem Holz auf anderen Wegen, auf Zen Wegen. Ja dieser Begriff ist tatsächlich gefallen. Und zwar feilt der Michael seine Klingen wohingegen sich ein anderer an den Bandschleifer setzten würde. Feilen macht nicht so heiße Finger hab ich mir gedacht. Nein das Feilen der Klinge hat etwas meditatives wurde vom Michael glaubhaft versichert.
Kleine und große Helfer gibt es in dern Messerwerkstatt jede Menge:
Die Herstellung ging mit Stahl los. Welche Sorten es gibt und wo man an diese Sachen so ran kommt wurden anschaulich erklärt. Die Bearbeitung als solche wurde auch m Publikum lebhaft diskutiert bevor wieder Stille eintrat. Es war aber nicht die Nachdenklichkeit über den Vorschlag die Klingenrohlinge via Laubsäge aus der Stahlplatte zu befreien. Nun wir reden über Metall in Stärken von einigen Millimetern. So kommt man schon eher in den Zen Modus.
Michael macht es anders. Nach Übertragen des Papierentwurfs auf das Metall setzt er Bohrung an Bohrung und kann so der Aussen- und Innenkontur folgen.
Das gezeigte Blech hat dieses Messer heraus gegeben.
Damast wurde auch behandelt und kann hier gut erkannt werden. Das Muster entsteht erst beim Ätzen der Klinge.
Auch hier wurden die Feinheiten des Herangehens zusammen getragen und verschiedene Säuren und Vorgehen genannt. Schutzausrüstung ist mir dabei eingefallen. Wurde alles genannt.
Zum Härten der Klingen geht es in der Regel in den eigenen Härteofen oder bei rostfreien Materialien die die Großhärterei. Das kann zu längeren Wartezeiten führen.
Das Schärfen wurde auch besprochen. Wieder etwas um dem Meister Zen zu begegnen. Handschliff auf dem Bankstein wurde uns ans Herz gelegt. Die Dikussion Hohlschliff oder Balligschliff konnte zum Glück noch vor der die Gemüter erhitzenden Phase abgebrochen werden.
Dann ging es ans Höschen. Nein es ist erst gemeint. Michael nannte seine selbst gebauten Messerscheiden so. Leder und Lederverarbeitung wurde nun genannt. Da ein Teil der Herstellung an einen alten Jeans Werbespot erinnerte ist die Bezeichnung Höschen gar nicht soweit hergeholt. Als Messermacher hat sich Michael die zur Lederverarbeitung genutzten Messer auch selbst gefertigt.
Das Schärfen wurde auch besprochen. Wieder etwas um dem Meister Zen zu begegnen. Handschliff auf dem Bankstein wurde uns ans Herz gelegt. Die Dikussion Hohlschliff oder Balligschliff konnte zum Glück noch vor der die Gemüter erhitzenden Phase abgebrochen werden.
Zum Abschluss gab es noch ein Werkzeug von den Schweden und ihrem Möbelhaus. Das artete dann leicht aus ob denn die Messer des Publikums auch scharf werden könnten.
Ich habe den Vortrag genossen! Fundiert, sachlich, unaufgeregt, im Detail genau, eine Prise Witz und dennoch serös, gespickt mit kleinen Helferlein, nachvollziehbar kurzum genial! Das alles bei, großer Neid(!), mucksmäuschenstille! Muss spannend gewesen sein.
Abgerundet wurde der Vortrag von einigen Ergänzungen anderer. Beispiele hat uns Wolfgang noch gezeigt. Allerdings ist mir eine Fotodokumentation verwehrt worden.
Aber hier anbei noch ein paar Fotos von den Messern vom Michael. Ich hätte gehofft, dass der Damast Effekt in den Fotos mehr zur Geltung kommt.
Lipi war mit ihrem Bericht schneller und hat teilweise die besseren Fotos. Bitte seht mein Geschreibsel als Ergänzung oder eine andere Sichtweise.
Was ich aber ganz, ganz großartig finde, möchte ich noch kundtun. Es hat sich immer wieder ein neuer Vortragender aus den Reihen des Stammtischs gefunden. Ich finde das SUPER!
Der nächste Stammtisch ist im August. Bis dahin Euch eine schöne Zeit.
Vor allem an die nicht zugegen waren. Um es vorweg zu nehmen ihr habt was verpasst!
Dumdidudidelei – nö diesmal niche. Obwohl ich mich durch Sichtweite 30m kämpfen musste. Na ja, wer fährt auch vor dem Aufstehen los, ist schließlich Wochenende. Also staufrei nach Osten.
Gegen Mittag und etwas später als sonst am Ort des Geschehens angekommen. Es war schon angerichtet.
Einer der Kollegen hängt das Hobby an den Nagel und musste die Werkstatt räumen. Nun steht alles zur Disposition. Gleich mal gucken. Kann man da überhaupt was kaufen? Jo man kann, nein man muss insbesondere, wenn man gerade wieder einen Schnapper durch die Lappen hat gehen lassen. Ist schade, besonders schade, aber Glückwunsch an den schnelleren Entdecker. Vielleicht doch etwas später aufstehen und dann im entscheidenden Moment munter sein. Erst mal rein und beim Peter spioniert. Muss ein wenig Abstand gewinnen.
Ah, Peter versinkt ab und an im Chaos. Ich drück die Daumen, dass er dafür entsprechend entlohnt wird.
Ganz so viele waren bei diesem Stammtisch nicht dabei. Obwohl draussen ja noch angerichtet war konnte die Horde im Inneren versammelt werden.
Es startete mit dem Thema Ebbs. Auch wurde ein Kakaobaumsparvertrag vorgestellt. Wobei im Sitzen präsentiert wurde. Erdbeeren wären daran schuld hieß es. Mitgebracht wurden leider keine. Auf Kuchen mussten wir leider verzichten. Nun denn kurze Pause und wieder raus an die Werkstattauflösung.
Beim Reinkommen schon Panik geschoben weil sich eine Traube bildete. Anfang verpasst? Nö, es war der Erwartung Ungeduld, die sich hier Bahn brach.
Wenn jemand auf die Uhr schaut der weiß welche „Störungen im Betriebsablauf“ so eine Werkstattauflösung mit sich bringt.
Nun denn es geht los. Der Hauptvortrag wird eingeläutet.
Cello entfleucht beim Anblick der Glocke eine Anekdote aus dem Glockenmuseum Apolda. Hat er aber nur mir erzählt.
Also los geht Messer machen
Nein, wir kommen nicht vom Weg ab dem hölzernen. Wir nähern uns dem Holz auf anderen Wegen, auf Zen Wegen. Ja dieser Begriff ist tatsächlich gefallen. Und zwar feilt der Michael seine Klingen wohingegen sich ein anderer an den Bandschleifer setzten würde. Feilen macht nicht so heiße Finger hab ich mir gedacht. Nein das Feilen der Klinge hat etwas meditatives wurde vom Michael glaubhaft versichert.
Kleine und große Helfer gibt es in dern Messerwerkstatt jede Menge:
Die Herstellung ging mit Stahl los. Welche Sorten es gibt und wo man an diese Sachen so ran kommt wurden anschaulich erklärt. Die Bearbeitung als solche wurde auch m Publikum lebhaft diskutiert bevor wieder Stille eintrat. Es war aber nicht die Nachdenklichkeit über den Vorschlag die Klingenrohlinge via Laubsäge aus der Stahlplatte zu befreien. Nun wir reden über Metall in Stärken von einigen Millimetern. So kommt man schon eher in den Zen Modus.
Michael macht es anders. Nach Übertragen des Papierentwurfs auf das Metall setzt er Bohrung an Bohrung und kann so der Aussen- und Innenkontur folgen.
Das gezeigte Blech hat dieses Messer heraus gegeben.
Damast wurde auch behandelt und kann hier gut erkannt werden. Das Muster entsteht erst beim Ätzen der Klinge.
Auch hier wurden die Feinheiten des Herangehens zusammen getragen und verschiedene Säuren und Vorgehen genannt. Schutzausrüstung ist mir dabei eingefallen. Wurde alles genannt.
Zum Härten der Klingen geht es in der Regel in den eigenen Härteofen oder bei rostfreien Materialien die die Großhärterei. Das kann zu längeren Wartezeiten führen.
Das Schärfen wurde auch besprochen. Wieder etwas um dem Meister Zen zu begegnen. Handschliff auf dem Bankstein wurde uns ans Herz gelegt. Die Dikussion Hohlschliff oder Balligschliff konnte zum Glück noch vor der die Gemüter erhitzenden Phase abgebrochen werden.
Dann ging es ans Höschen. Nein es ist erst gemeint. Michael nannte seine selbst gebauten Messerscheiden so. Leder und Lederverarbeitung wurde nun genannt. Da ein Teil der Herstellung an einen alten Jeans Werbespot erinnerte ist die Bezeichnung Höschen gar nicht soweit hergeholt. Als Messermacher hat sich Michael die zur Lederverarbeitung genutzten Messer auch selbst gefertigt.
Das Schärfen wurde auch besprochen. Wieder etwas um dem Meister Zen zu begegnen. Handschliff auf dem Bankstein wurde uns ans Herz gelegt. Die Dikussion Hohlschliff oder Balligschliff konnte zum Glück noch vor der die Gemüter erhitzenden Phase abgebrochen werden.
Zum Abschluss gab es noch ein Werkzeug von den Schweden und ihrem Möbelhaus. Das artete dann leicht aus ob denn die Messer des Publikums auch scharf werden könnten.
Ich habe den Vortrag genossen! Fundiert, sachlich, unaufgeregt, im Detail genau, eine Prise Witz und dennoch serös, gespickt mit kleinen Helferlein, nachvollziehbar kurzum genial! Das alles bei, großer Neid(!), mucksmäuschenstille! Muss spannend gewesen sein.
Abgerundet wurde der Vortrag von einigen Ergänzungen anderer. Beispiele hat uns Wolfgang noch gezeigt. Allerdings ist mir eine Fotodokumentation verwehrt worden.
Aber hier anbei noch ein paar Fotos von den Messern vom Michael. Ich hätte gehofft, dass der Damast Effekt in den Fotos mehr zur Geltung kommt.
Lipi war mit ihrem Bericht schneller und hat teilweise die besseren Fotos. Bitte seht mein Geschreibsel als Ergänzung oder eine andere Sichtweise.
Was ich aber ganz, ganz großartig finde, möchte ich noch kundtun. Es hat sich immer wieder ein neuer Vortragender aus den Reihen des Stammtischs gefunden. Ich finde das SUPER!
Der nächste Stammtisch ist im August. Bis dahin Euch eine schöne Zeit.
Grüsse Matthias
Wirklich wichtige Dinge kann man nicht kaufen.
Wirklich wichtige Dinge kann man nicht kaufen.
- hansjakob48
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Re: Stammtischtreffen 18.05.2019
Hallo liebe Stammtischler,
ich habe euren Bericht mit Interesse verfolgt und finde ihn gelungen. Eine Frage habe ich zu dem "empfohlenen Messerschärfer aus dem schwedischen Möbelhaus.
Mein Gerät das ich besitze, habe ich in den hinteresten Winkel verfrachtet. Ich komme hiermit nicht klar, obwohl ich mich an die Anweisungen der Beschreibung des Gerätes genau halte. Hat der Messerexperte hierzu irgendwelche Empfehlungen über die Handhabung gemacht. Habt ihr den Eindruck gehabt das "Ding" taugt etwas?
Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen - ein etwas verwunderter "Messerschleifer"!!!
ich habe euren Bericht mit Interesse verfolgt und finde ihn gelungen. Eine Frage habe ich zu dem "empfohlenen Messerschärfer aus dem schwedischen Möbelhaus.
Mein Gerät das ich besitze, habe ich in den hinteresten Winkel verfrachtet. Ich komme hiermit nicht klar, obwohl ich mich an die Anweisungen der Beschreibung des Gerätes genau halte. Hat der Messerexperte hierzu irgendwelche Empfehlungen über die Handhabung gemacht. Habt ihr den Eindruck gehabt das "Ding" taugt etwas?
Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen - ein etwas verwunderter "Messerschleifer"!!!
Holz ist ein einsilbiges Wort, aber dahinter ist eine Welt voller Märchen und Wunder. (Theodor Heuss)
- Philemon
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Re: Stammtischtreffen 18.05.2019
Hallo miteinander,
als Verursacher dieser Empfehlung fühle ich mich dann mal berufen einige Kleinigkeiten klarzustellen.
1. Zur Herstellung einer scharfen, geschlossenen Schneide an einem Messer gibt es meines Wissens nach keine bessere Methode als das Schärfen mit Banksteinen/Wassersteinen, Anfangskörnung in Abhängigkeit vom Zustand der Schneide.
2. Das in meinem Vortrag erwähnte Gerät aus dem schwedischen Möbelhaus ist nicht geeignet ein Messer zu schärfen dem seit längerer Zeit ein Grundschliff vorenthalten wurde und das gerade noch scharf genug ist um Austern aufzuhebeln. Für einen solchen Grundschliff: Wassersteine!
3. Das erwähnte Gerät hat nach meiner Überzeugung seine Berechtigung wenn für einen Klingenschliff auf Wassersteinen die Zeit und dem Lieblingsmesser der nötige Biss fehlt um z.B. den Schinken transparent aufzuschneiden.
4. Was die praktische Anwendung diese Teils angeht: r.t.f.m. In der Bedienungsanleitung steht alles drin.
Grüße aus Schönwalde
als Verursacher dieser Empfehlung fühle ich mich dann mal berufen einige Kleinigkeiten klarzustellen.
1. Zur Herstellung einer scharfen, geschlossenen Schneide an einem Messer gibt es meines Wissens nach keine bessere Methode als das Schärfen mit Banksteinen/Wassersteinen, Anfangskörnung in Abhängigkeit vom Zustand der Schneide.
2. Das in meinem Vortrag erwähnte Gerät aus dem schwedischen Möbelhaus ist nicht geeignet ein Messer zu schärfen dem seit längerer Zeit ein Grundschliff vorenthalten wurde und das gerade noch scharf genug ist um Austern aufzuhebeln. Für einen solchen Grundschliff: Wassersteine!
3. Das erwähnte Gerät hat nach meiner Überzeugung seine Berechtigung wenn für einen Klingenschliff auf Wassersteinen die Zeit und dem Lieblingsmesser der nötige Biss fehlt um z.B. den Schinken transparent aufzuschneiden.
4. Was die praktische Anwendung diese Teils angeht: r.t.f.m. In der Bedienungsanleitung steht alles drin.
Grüße aus Schönwalde
- hansjakob48
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Re: Stammtischtreffen 18.05.2019
Hallo Philemon,
herzlichen Dank für deine Antwort. Auch mit meinen "scharfen Messern" hatte ich den Eindruck, dass keine Verbesserung eintrat. Ich werde "ihn" wohl in der "Versenkung" belassen und die Messer wieder wie bisher mit den Wassersteinen schärfen. Vielleicht ist auch bei meinem Grundschliff nicht der richtige Winkel getroffen.
Danke für Deine Ausführungen
Grüße aus dem schönen Breisgau
ein etwas "stumpfer" Hartmut
herzlichen Dank für deine Antwort. Auch mit meinen "scharfen Messern" hatte ich den Eindruck, dass keine Verbesserung eintrat. Ich werde "ihn" wohl in der "Versenkung" belassen und die Messer wieder wie bisher mit den Wassersteinen schärfen. Vielleicht ist auch bei meinem Grundschliff nicht der richtige Winkel getroffen.
Danke für Deine Ausführungen
Grüße aus dem schönen Breisgau
ein etwas "stumpfer" Hartmut
Holz ist ein einsilbiges Wort, aber dahinter ist eine Welt voller Märchen und Wunder. (Theodor Heuss)