Stammtisch Nord - Bau eines Vakuumfutters
Moderator: klaus jürgen
- Matthias S
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Stammtisch Nord - Bau eines Vakuumfutters
Hallo Kollegen,
da unser Haus-und-Hof-Fotograf Dietmar vorzeitig gehen musste und ich daher ohnehin noch ein paar Bilder vom Entstehen des Vakuumfutters liefern muss, wollte ich gleich noch eine kleine Zusammenfassung schreiben.
Dieser Stammtisch hatte einen durchaus recht theoretischen Auftakt, denn ich „musste“ einfach erst einmal ein wenig über das Vakuum und die physikalischen Zusammenhänge berichten.
Dann kam wenigstens ein technischer Einschlag in die Theorie mit dem Thema Vakuumpumpen und den für den vakuumspannenden Drechsler wichtigen Pumpenparametern. Und schließlich wurde es konstruktiv und wir überlegten diverse Möglichkeiten, ein Vakuumfutter für eine durchbohrte Spindel zu bauen.
Für unser Stammtischfutter entschieden wir uns für eine Variante, die ähnlich schon einmal auf einem früheren Stammtisch von Didi Nachbar gezeigt (nicht dort gebaut) wurde. Das war allerdings noch in der Kurswerkstatt von Volker Mähl und ist schon etliche Jahre her.
Wir haben uns also entschieden für: Multiplexplatte auf Planscheibe, Alurohr zur Vakuumführung in der Spindel, mit abgedichtetem Kugellager in die Multiplexplatte eingesetzt; das Rohr steht also, während sich die Spindel dreht und wird von einer hölzernen Gleitbuchse im Handrad geführt; Anschluss des Vakuumschlauchs mit Klemmverbinder aus der Sanitärtechnik. Falls das jetzt nicht ganz verständlich war, werden es die Bilder wohl noch verdeutlichen.
Aufkleben des Neopren-Belags:
Drechseln der Führungs-Gleitbuchse für das Vakuumrohr im Handrad:
...Diskussion vor dem Futter
Montage des Rohrverbinders vom Vakuumrohr an den Saugschlauch; ebenso zu sehen ist die Buchse, die im Handrad sitzt (und sich mit der Spindel mitdreht) und das (sich nicht drehende) Vakuumrohr gleitend führt:
Futterfunktionstest:
... und hier das ganze Futter:
... Planscheibenseite mit Kugellager und eingepresstem Vakuumrohr ...
... Neoprenseite mit eingepresstem Lager und eingepresstem Vakuumrohrende:
Und schließlich die Bedien- und Steuereinrichtung mit Saugschlauch zur Vakuumpumpe und Kugelhahn zum Absperren der Pumpe (links), Schlauch zum Vakuumfutter (oben), Manometer (rechts) und Kugelhahn für Nebenluft zum Einstellen des gewünschten Unterdrucks (oben links):
Für die Nachbauer hier noch einmal der Hinweis auf den verwendeten/geeigneten Kugellagertyp: Die Lager müssen mit 2 Dichtscheiben ausgestattet sein; diese haben in der Typenbezeichnung ein nachgesetztes „2RS“ oder „2Z“ oder „ZZ“. Siehe auch http://www.kugellager-express.de/media/ ... llager.pdf
Ein paar Gundlagen zum Thema hatte ich schon einmal im Forum eingestellt: viewtopic.php?t=13849
Ebenso hatte ich eine Tabelle mit den Kräften eingestellt, die abhängig von Unterdruck und Größe des Werkstücks auf das Werkstück wirken, kann sie aber nicht wiederfinden; daher nochmal an dieser Stelle:
Mir hat der Tag viel Spaß gemacht und ich fand es besonders schön, dass das Vakuumfutter in einer richtigen Gemeinschaftsleistung gebaut und montiert wurde.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch noch einmal ausdrücklich bei Werner Wolfrum bedanken, der unserem Stammtisch Raum und Maschinen zur Verfügung stellt.
Gruß, Matthias
da unser Haus-und-Hof-Fotograf Dietmar vorzeitig gehen musste und ich daher ohnehin noch ein paar Bilder vom Entstehen des Vakuumfutters liefern muss, wollte ich gleich noch eine kleine Zusammenfassung schreiben.
Dieser Stammtisch hatte einen durchaus recht theoretischen Auftakt, denn ich „musste“ einfach erst einmal ein wenig über das Vakuum und die physikalischen Zusammenhänge berichten.
Dann kam wenigstens ein technischer Einschlag in die Theorie mit dem Thema Vakuumpumpen und den für den vakuumspannenden Drechsler wichtigen Pumpenparametern. Und schließlich wurde es konstruktiv und wir überlegten diverse Möglichkeiten, ein Vakuumfutter für eine durchbohrte Spindel zu bauen.
Für unser Stammtischfutter entschieden wir uns für eine Variante, die ähnlich schon einmal auf einem früheren Stammtisch von Didi Nachbar gezeigt (nicht dort gebaut) wurde. Das war allerdings noch in der Kurswerkstatt von Volker Mähl und ist schon etliche Jahre her.
Wir haben uns also entschieden für: Multiplexplatte auf Planscheibe, Alurohr zur Vakuumführung in der Spindel, mit abgedichtetem Kugellager in die Multiplexplatte eingesetzt; das Rohr steht also, während sich die Spindel dreht und wird von einer hölzernen Gleitbuchse im Handrad geführt; Anschluss des Vakuumschlauchs mit Klemmverbinder aus der Sanitärtechnik. Falls das jetzt nicht ganz verständlich war, werden es die Bilder wohl noch verdeutlichen.
Aufkleben des Neopren-Belags:
Drechseln der Führungs-Gleitbuchse für das Vakuumrohr im Handrad:
...Diskussion vor dem Futter
Montage des Rohrverbinders vom Vakuumrohr an den Saugschlauch; ebenso zu sehen ist die Buchse, die im Handrad sitzt (und sich mit der Spindel mitdreht) und das (sich nicht drehende) Vakuumrohr gleitend führt:
Futterfunktionstest:
... und hier das ganze Futter:
... Planscheibenseite mit Kugellager und eingepresstem Vakuumrohr ...
... Neoprenseite mit eingepresstem Lager und eingepresstem Vakuumrohrende:
Und schließlich die Bedien- und Steuereinrichtung mit Saugschlauch zur Vakuumpumpe und Kugelhahn zum Absperren der Pumpe (links), Schlauch zum Vakuumfutter (oben), Manometer (rechts) und Kugelhahn für Nebenluft zum Einstellen des gewünschten Unterdrucks (oben links):
Für die Nachbauer hier noch einmal der Hinweis auf den verwendeten/geeigneten Kugellagertyp: Die Lager müssen mit 2 Dichtscheiben ausgestattet sein; diese haben in der Typenbezeichnung ein nachgesetztes „2RS“ oder „2Z“ oder „ZZ“. Siehe auch http://www.kugellager-express.de/media/ ... llager.pdf
Ein paar Gundlagen zum Thema hatte ich schon einmal im Forum eingestellt: viewtopic.php?t=13849
Ebenso hatte ich eine Tabelle mit den Kräften eingestellt, die abhängig von Unterdruck und Größe des Werkstücks auf das Werkstück wirken, kann sie aber nicht wiederfinden; daher nochmal an dieser Stelle:
Mir hat der Tag viel Spaß gemacht und ich fand es besonders schön, dass das Vakuumfutter in einer richtigen Gemeinschaftsleistung gebaut und montiert wurde.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch noch einmal ausdrücklich bei Werner Wolfrum bedanken, der unserem Stammtisch Raum und Maschinen zur Verfügung stellt.
Gruß, Matthias
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Guten Abend,
komme erst jetzt zum schreiben,
ein herzliches Dankeschön von meiner Seite an Matthias,
( an den Hausherren und alle Anderen natürlich auch)
der einen sehr gelungen Samstag gestaltet hat.
Es gab ausführliche Informationen über alternativen Möglichkeiten
sogar für Maschinen ohne durchbohrte Spindeln.
Für mich ist keine Frage bezüglich dieses Themas offen
geblieben und es war wirklich erstaunlich, wie es auch mit einfachen Mittel, vorausgesetzt man hat eine
Vakuumpumpe, zu verwirklichen ist.
Für diese und das notwendig Kleinmaterial ein dickes Dankeschön!
Elbgrüße
Rainer
komme erst jetzt zum schreiben,
ein herzliches Dankeschön von meiner Seite an Matthias,
( an den Hausherren und alle Anderen natürlich auch)
der einen sehr gelungen Samstag gestaltet hat.
Es gab ausführliche Informationen über alternativen Möglichkeiten
sogar für Maschinen ohne durchbohrte Spindeln.
Für mich ist keine Frage bezüglich dieses Themas offen
geblieben und es war wirklich erstaunlich, wie es auch mit einfachen Mittel, vorausgesetzt man hat eine
Vakuumpumpe, zu verwirklichen ist.
Für diese und das notwendig Kleinmaterial ein dickes Dankeschön!
Elbgrüße
Rainer
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Liebe Kollegen,
vielen Dank für das gute Echo.
Ich muss noch einen Fehler korrigieren, auf den mich Manfred Kellerhals aufmerksam gemacht hat. Es geht um die geeigneten Lagertypen. Ich habe den Unterschied zwischen Deckscheiben und Dichtscheiben nicht beachtet: Für ein Vakuumfutter benötigen wir Lager mit Dichtscheiben; diese sind meist mit den Nachsetzzeichen "RS" markiert. "ZZ", "2Z" u.ä. kennzeichnet Lager mit Deckscheiben; diese dichten das Vakuum nicht ausreichend ab.
Bei unserem nächstem Stammtisch wollen wir ja mit dem Vakuumfutter arbeiten.
Dann wird es für die, die beim letzten Mal nicht dabei sein konnten, noch ausreichend Gelegenheit geben, das ganze Thema noch einmal zu beleuchten.
Gruß, Matthias
vielen Dank für das gute Echo.
Ich muss noch einen Fehler korrigieren, auf den mich Manfred Kellerhals aufmerksam gemacht hat. Es geht um die geeigneten Lagertypen. Ich habe den Unterschied zwischen Deckscheiben und Dichtscheiben nicht beachtet: Für ein Vakuumfutter benötigen wir Lager mit Dichtscheiben; diese sind meist mit den Nachsetzzeichen "RS" markiert. "ZZ", "2Z" u.ä. kennzeichnet Lager mit Deckscheiben; diese dichten das Vakuum nicht ausreichend ab.
Bei unserem nächstem Stammtisch wollen wir ja mit dem Vakuumfutter arbeiten.
Dann wird es für die, die beim letzten Mal nicht dabei sein konnten, noch ausreichend Gelegenheit geben, das ganze Thema noch einmal zu beleuchten.
Gruß, Matthias