Hier nochmal was zu gucken

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Reinhold aus Köln
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Hier nochmal was zu gucken

Beitrag von Reinhold aus Köln »

Hallo Drechselfreunde,
heute hatte ich eine kleine Inventur bei mir gemacht und mal alle Kugelschreiber aus 2018 auf den Tisch gelegt, einfach so zum fotografieren.
Ich will nicht lange labern, seht selbst. Für Fragen, Kritik und Lob bin ich offen.

Gruß aus Köln
Reinhold
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jenne79
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Re: Hier nochmal was zu gucken

Beitrag von jenne79 »

Hallo Reinhold,

da hast Du aber eine ganze Armada hergestellt. Sehen echt gut aus. Wirklich schöne Formen.
Was für Einsteckminen benutzt Du dafür und könntest Du kurz erklären wie Du die Schreiber anfertigst?

Gruß Jens
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Reinhold aus Köln
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Re: Hier nochmal was zu gucken

Beitrag von Reinhold aus Köln »

Hallo, du hast eine PN. Die Anleitung umfasst eine DIN A 4 Seite, das wollte ich den anderen Forumsteilnehmern nicht zumuten.
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robs#97
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Re: Hier nochmal was zu gucken

Beitrag von robs#97 »

[mention]Reinhold aus Köln[/mention]

hau doch mal rein Deinen Bericht. Wem es zu viel oder nicht interessiert, der hört dann schon auf mit dem lesen ;-)

Gruß Robert
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Reinhold aus Köln
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Re: Hier nochmal was zu gucken

Beitrag von Reinhold aus Köln »

Hallo Robert,

OK, da hast du recht, ich stelle den Text jetzt einfach mal ein und warte die Reaktionen ab.

Kugelschreiber gedrechselt mit Einsteckmine

Die Herstellung dieser einfachen Kugelschreiber ist recht simpel. Von einer Holzkantel muss nur alles weggedrechselt werden, was kein Kuli ist und dann wird nur noch die Mine eingeschoben.
Spaß beiseite, ich werde hier mal in Form von Stichwörtern oder kurzen Erläuterungen die Herstellung meiner Kugelschreiber versuchen darzustellen.
Die Kanteln schneide ich immer auf 20x20 oder 25x25 mm und Länge mindestens 150 mm.
Als ersten Schritte wird an den Stirnseiten die Mitte angestochen und mit 3,5 mm ca. 4 mm tief vorgebohrt.
Die Kantel nun zwischen Spannfutter (bei mir NOVA G3) und Körnerspitze einspannen und runddrechseln bis kurz vor dem Spannfutter. Nun die Kantel umdrehen und erneut einspannen um den verbleibenden Rest noch rund zu drechseln.
Diese Grundform ist immer die gleiche, woraus ich dann jedoch zwei oder drei verschiedene Schreibertypen herstellen kann.
• Schreiber komplett aus einem Stück nur mit Bohrung für die Mine.
• Schreiber aus zwei Stücken, dabei wird die Spitze wenn gewünscht aus einer anderen passenden Holzsorte gefertigt.
• Schreiber aus drei Stücken, wobei Spitze und Endstück aus einem anderen Holz gefertigt werden.
Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Grundsätzlich zur Herstellung der Spitze:
Rundholz knapp in Spannfutter einspannen und die Stirnseite plan drehen, dann erneut zentrieren und mit 3,5 mm ca. 40 mm tief bohren. Rundholz vorziehen und zwischen Körner spannen. Dann ca. 15 mm vom rechten Ende einen Zapfen von 6 mm und ca. 15 mm Länge dranmachen, vorsichtig abstechen und den verbleibenden Rest des Rundholzes mit 6 mm aufbohren. Bei Schreibern aus drei Stücken das gleiche auch von der anderen Seite. Es entsteht so eine Röhre mit innen 6 mm Bohrung durchgehend, worauf später Spitze und ggfls. Endstück eingeleimt wird. Vorteil dieser Methode ist, dass die Mine immer genug Luft bekommt und man auch die längeren Steckminen von Nemo benutzen kann. Bei Nemo gibt es auch die kurzen Minen mir der goldenen Spitze. Bei Starminen habe ich früher bestellt, bis diese dann die Preise unverschämt erhöht haben. Bei Nemo sind es genau die gleichen Minen.
Die so vorbereiteten Schreiber nun mit ca. 10 mm im Spannfutter einspannen und mit Körnerspitze gegenhalten. Vorsicht, Körner nicht zu fest, sonst entstehen an der Spitze Risse.
Nun ist es möglich, frei nach eigener Fantasie die äußere Form herzustellen.
Nachdem die Form soweit fertig ist, zunächst fein schleifen und den letzten Schliff natürlich in Faserrichtung solange bis alle Riefen verschwunden sind. Danach trage ich Sanding Sealer auf und lasse kurz antrocknen, 10 Minuten. Dann mit feiner Stahlwolle nochmal in Faserrichtung abziehen und endgültig vom eingespannten Rest im Spannfutter abstechen. Nun muss nur noch die Bohrung an der Spitze auf 4 mm und ca. 5 mm tief aufgebohrt werden. Abgestochenes Kopfstück noch grundieren, dann den ganzen Kuli mit Möbelwachs einreiben, eine Nacht trocknen lassen und dann polieren.
Noch ein Tipp, für Ältere oder in der Bewegung und Benutzung der Hände eingeschränkte Personen können so vorbeschriebene Arten maßgeschneiderter Kulis hergestellt werden. Manche, die ich gemacht habe, waren daher auch mal 40 mm im Durchmesser und werden sehr gut abgenommen.
Ich wünsche viel Spaß bei der Herstellung einfacher Kulis


Gruß aus Köln
Reinhold
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Touchma
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Re: Hier nochmal was zu gucken

Beitrag von Touchma »

Danke für Deine Anleitung Reinhold, habe mal ein Lesezeichen gesetzt :klatsch:
Viele Grüße aus dem Münsterland,
Stefan

Schnell ist nix gemacht!!
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GentleTurn
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Re: Hier nochmal was zu gucken

Beitrag von GentleTurn »

Moin Reinhold,

auch von mir ein :danke: und ein Lesezeichen. Habe schon ein paar dieser Teile erstellt,
aber Deine Modellauswahl ist bemerkenswert. Schöne Sache!
Liebe Grüße, Martin.

Ich bin verantwortlich für das, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.

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ruchri
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Re: Hier nochmal was zu gucken

Beitrag von ruchri »

Hallo Reinhold, tolle Idee und vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Kannst Du mir bitte mal die Bezugsquelle von den "Nemo"Minen nennen, meine Googlesuche bleibt erfolglos. Danke im voraus!
Gruß
Christian
Gruß vom Hobbydrechsler
Christian
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Reinhold aus Köln
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Re: Hier nochmal was zu gucken

Beitrag von Reinhold aus Köln »

Hallo Christian,

oh, sorry, der Shop heisst nicht Nemo, (das ist ja so ein bunter Fisch) sondern Memo. Da wirst du fündig. Die kurzen Minen mit der goldenen Spitze sehen besser aus, halten aber nicht so lange. Ich hatte auch mal zusätzlich noch 50 normale Einsteckminen bestellt. Diese verbaue ich ebenfalls und die halten auch länger, ist halt reine Geschmackssache.

Würde mich freuen,bald erste Ergebnisse von dir zu sehen, weitere Fragen beantworte ich gerne, dann aber besser als PN.

Gruß aus Köln
Reinhold
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drmariod
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Re: Hier nochmal was zu gucken

Beitrag von drmariod »

Hi Reinhold,
klebst Du die Minen ein oder bleiben die auswechselbar?
"Etwas nicht zu können ist kein Grund es nicht zu tun..."
(Alf)
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Reinhold aus Köln
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Re: Hier nochmal was zu gucken

Beitrag von Reinhold aus Köln »

Hallo,

ich würde dich ja gerne mit Namen anschreiben, aber du hast wie so viele im Forum leider keinen Namen angegeben. Immer wieder schade.

Ja klar, die Minen sind ja nur eingesteckt und können mit kleiner Zange oder Fingernägeln einer Frau einfach rausgezogen werden. Die Bohrung für beide von mir verwendeten Minenarten ist 3,5 mm. Zum Schluss wird an der Spitze noch auf 4 mm aufgebohrt, frei Hand mit Accuschrauber.

Gruß Reinhold
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